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Beten für den Frieden – aber bitteschön nach islamischen Regeln /dpa

Islamistischer Terror - Warum wünschen muslimische Schüler Samuel Paty den Tod, Herr Kesici?

Nach den islamistischen Anschlägen von Dresden, Paris, Nizza und Wien müssen sich einige Moscheen fragen, ob sie den Terror befördert haben, indem sie ihre Gläubigen gegen den Staat aufhetzen. Burhan Kesici vom Islamrat weist die Kritik zurück. Er sieht die Muslime als Opfer einer medialen Kampagne.

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Burhan Kesici ist seit 2015 Vorsitzender des Islamrats, einem Zusammenschluss von 450 Moscheegemeinden, die wegen ihrer Nähe zu der islamistischen Religonsgemeinschaft Milli Görüs teilweise vom Verfassungsschutz überwacht werden. Der Islamrat organisiert die Ausbildung der Imame und kümmert sich um den Religionsunterricht. Er ist der zweitgrößte Verband dieser Art in Deutschland, nach dem Verband der Ditib-Moscheen, die der türkischen Religionsbehörde Diyanet unterstehen. 

Herr Kesici, islamistische Terroranschläge finden in Europa statt, wieder einmal. Wie ist die Stimmung in Ihren Gemeinden?
Wir haben die Anschläge mit Erschütterung wahrgenommen. Es ist selbstverständlich so, dass wir das beobachten und gucken, was wir als Muslime dagegen tun können.

Das klingt ein bisschen pflichtschuldig. Müssten Sie sich nicht von sich aus ganz ausdrücklich von dieser Gewalt distanzieren?
Wir haben die terroristischen Anschläge verurteilt. Ihre Frage impliziert, als stünden wir diesem Terror nahe. Dem ist aber nicht so. Wenn gewaltbereite Muslime mit friedfertigen Muslimen in einen Topf geworfen werden, dann haben wir ein Problem. Was wir seit Jahrzehnten versuchen, zu erklären, ist, dass die Gewalt, die von Terroristen ausgeht, eine Perversion religiöser Ansichten sind und unserem Glauben, unseren Werten und Überzeugungen diametral entgegensteht.

Von dem Attentäter in Wien weiß man, dass er sich in einer Moschee radikalisiert hat. Sind Sie es nicht gerade den Jugendlichen schuldig, die Ihre Moscheen besuchen, sich von der Gewalt zu distanzieren?
Nach den Informationen, die wir aus Wien bekommen haben, kann ich das nicht bestätigen – im Gegenteil. Vielmehr haben die Täter alle gemeinsam, dass sie eben nicht in Gemeindestrukturen leben, sondern im sozialen Abseits, ohne Perspektive und deshalb ins Extreme verfallen sind. Der Täter und die anderen Tatverdächtigen sind vor dem Anschlag vielmehr in einem anderen Kontext aufgefallen. Da stellt man sich schon die Frage, warum der Staat nicht vorher gehandelt hat.

Viele Muslime berichten, sie würden nach den Anschlägen angefeindet.
Nach solchen Anschlägen wird immer eine „Islamdebatte“ geführt, die dazu führt, dass Muslime pauschal in Sippenhaft genommen werden, an den Rand gedrängt werden und dass wir uns rechtfertigen müssen. Auch Sie fragen mich, ob ich mich distanziere. Während und nach solchen Debatten verzeichnen wir mehr Übergriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen. Insgesamt ist die Zahl der islamfeindlichen Straftaten in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. 

Aber eine Debatte ist doch erst mal etwas Positives. Man kann Probleme nur lösen, wenn Muslime und Nicht-Muslime miteinander ins Gespräch kommen.
Ich sehe keine Debatte zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen, sondern eine Debatte, die über die Köpfe und auf dem Rücken der Muslime stattfindet. Und wenn doch mit Muslimen gesprochen wird, dann nicht auf Augenhöhe.

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Dana Winter | Di., 10. November 2020 - 17:54

Ein sehr gutes Interview, vielen Dank! Leider erkenne ich bei Herrn Kasici wenig Einsicht. Zunächst: Es sind Täter, die unter Berufung auf den Islam Terror ausüben und Menschen morden. Er kann die Forderung nach einer deutlichen Distanzierung von diesen Tätern seitens der Muslime nicht einfach ignorieren. Wo aber sind die Massenproteste der Muslime gegen diese Morde im Namen des Islam? Hat es 9/11 und auch nie danach gegeben! Das Verdrehen des Täter-Opfer-Status beherrscht er ebenso wie Herr Mazyek: Die Muslime sind immer die Opfer! Schuld haben immer die anderen. Zu den Tätern fällt ihm nur die Integration in den Arbeitsmarkt ein und das es Einzelfälle seien. Beschämend. Er bestätigt alle Vorurteile. Migranten anderer Herkünfte sind in D problemlos integriert, haben Bildung und Arbeit. Es ist nur eine Gruppe, die Probleme bereitet. Übrigens, leider überall auf der Welt. Woher das kommt, damit sollte er sich beschäftigen und nach Lösungen suchen!

Michaela 29 Diederichs | Di., 10. November 2020 - 18:19

Antwort auf von Dana Winter

Ich stimme Ihnen zu. Ein gutes Interview. Frau Hildebrandt ist hartnäckig geblieben. Hier wie auch schon bei Herrn Ulrich Thiele wird deutlich, dass Muslime sich nicht mit ihrer Religion auseinandersetzen wollen.

Fritz Elvers | Di., 10. November 2020 - 18:52

Antwort auf von Dana Winter

Sie drehen es ihm noch im Munde um. Es kann auch nicht seine Aufgabe sein, Ihnen Einsicht zu zeigen. Etwas weniger Hochmut täte der ganzen Sache besser.

Er hat sich deutlich von den Gewalttaten distanziert und arbeitet offenbar daran, dies auch Jugendlichen zu vermitteln. Man hätte ihn fragen können, ob der Islam als Religion Gewalt und Terror prinzipiell impliziert, wie Sie unterstellen. Diese Chance wurde aber vertan. Stattdessen so wichtige Dinge wie Kopftuch und Nacktduschen.

der furchtlos die ganze Historie des Islam untersucht hat. Ob sich dieser Automatismus, der Prophet wurde beleidigt, also muss der Lehrer sterben, aus irgendeiner Sure herauslesen läßt, diese Frage hätte dem Gelehrten gestellt werden müssen, ob sich der Mörder darauf ggf. berufen könne.

Die Konfrontation mit dem Islam als "Lehre" ist die Herausforderung, insbesondere, dass sie nicht über dem Gesetz stehen kann. Da ist es jedenfalls nicht hilfreich, einen ganzen Bevölkerungsteil zu diskreditieren. Was kann der Syrer aus dem Cafe nebenan dafür. Was kann ich für die Morde in Hanau?

Was kann ich für die Morde in Hanau?"...selbstverständlich muss man dies unterscheiden können, Herr Elvers.
Aber überlegen Sie mal, uns Deutschen in der wievielten Generation (?) wird ohne zu Zögern mit Adolf gedroht und dass bei jeglichen Anlass. Selbst geboren 1954, kann ich doch nichts dafür, dass es einen Hitler gab. Aber ich werde lf. von einen Herrn hier in die Ecke geschoben. Nur weil ich eine andere Meinung zum Weltgeschehen habe. Und obwohl ich so viel gelesen und gesehen(TV) habe, dass ich mir so eine Diktatur nicht in Ansätzen mehr wünschen kann.

...Hayko Bağdat oder Ayaan Hirsi Ali oder Mouhanad Khorchide oder Abdel-Hakim Ourghi. Sie alle leben unter Polizeischutz.
Das sind übrigens unter anderem diejenigen, die den Islam für seine Rückständigkeit und seinen Reformunwillen kritisieren und vor dem politischen Islam warnen. Dafür Morddrohungen erhalten. Und nicht so enden wollen wie Theo Van Gogh oder Pim Fortuyn oder Samuel Paty.
Was kann der Syrer für die Morde? Das ist nicht die Frage. Die Frage lautet, ob dieser Syrer zu den 65 Prozent gehört, die der Meinung sind, dass religiöse Regeln wichtiger für sie sind als säkulare Gesetze. Oder zu den fast 60 Prozent, die explizit keine homosexuellen Freunde wollen. Oder zu den 45 Prozent, die glauben, dass man «Juden nicht trauen kann». Und mithin 44% aller muslimischen Migranten eine fundamentalistische Einstellung haben.
Das sind einige Studienergebnisse von Ruud Koopmans, repräsentativ für 6 europ. Länder. Wie kann man solche Zahlen als nicht besorgniserregend ansehen?

In islamischen Ländern gilt, dass der Koran über dem Gesetz steht. Dass sie dies dann hier auch so befürworten, wenn wundert das? Wer 2015 A sagte, muss sich nicht wundern, sich damit auch B und C eingehandelt zu haben.

kann man im Koran nachlesen, während Themen wie "Kopftuch" oder "Nacktduschen" zu den gesellschaftlichen Gepflogenheiten gehören, die wiederum gar nichts mit dem Koran zu tun haben. Sie bedeuten eine Akzeptanz der hiesigen Gesellschaft, in der man lebt. Dass sich Muslime ständig an solchen Themen hochschaukeln, bedeutet nicht mehr als der Versuch, im Alltag Fuß zu fassen und Alltagsregeln nach der eigenen Vorstellung zu etablieren. Es gibt genügend Beispiele, wo dies in Schulen und Universitäten bereits der Fall ist – man gibt dem Islam immer mehr Freiräume, die dann keine mehr sind.

... ist in dem Zusammenhang auch die Drohung eines 11-jährigen einer Berliner Grundschule (!!) mit ihr "dasselbe zu machen, wie der Junge in Paris".... nun, wir bewegen uns in eine sehr bedenkliche Richtung und haben keine Bremse zum Einlegen....

Ronald Lehmann | Mi., 11. November 2020 - 14:25

Antwort auf von Dana Winter

Danke Frau Hildebrand, sie können einen immer wieder verblüffen, obwohl ich sie vom Denkschema in einer ganz anderen Schablone gesehen habe.

Wenn man nicht MITEINANDER reden will & kann, dann ist er
- kein Wissenschaftler oder Ingenieur, weil diese Ergebnisortiert ist, sondern
- ein verbohrter Egoist, bei dem nur seine eigene Meinung zählt & schätzt.
- das er kein/ wenig Respekt & Demut gegenüber "Anderen" besitzt.
- das er die Gott gegebene Eigenschaft verloren/ verkümmert hat, mit anderen zu kommunizieren. Und es geht dabei nicht darum, dass einer den Standpunkt des anderen übernimmt, weil......
Gutes/Positives Beispiel: Sahra Wagenknecht
Zweimal mehr zuzuhören & sehen & mit Respekt Antwort/ Neuer Frage den "Spielball" zurück geben.
Denn Gott gab den (meisten?) Lebewesen 2 Augen/Ohren & einen Mund, um seine Gedanken/ Gefühle zu artikulieren
Meines Erachtens wird nur in Wechselwirkung was fruchtbares & gewinnendes erreicht, ohne dass man einen anderen versklavt/demütigen tut

gabriele bondzio | Di., 10. November 2020 - 18:05

So, so...Herr Kesici, wieviel Projekte sollen noch aufgelegt werden?
Las heute wider einmal von einer Grausamkeit, welche einem die Luft versetzt.“Mehr als 50 Menschen sind im Norden Mosambiks im Dorf Muatide von militanten Islamisten geköpft und zerhackt worden, so u.a. die BBC. In einem anderen Dorf erschossen die Terroristen des „Islamischen Staats“ zahlreiche Menschen und brannten die Häuser ab.
Warum?
Abdel-Samad hat in einem offenen Brief an Seehofer, seinen sofortigen Austritt aus der deutschen Islamkonferenz bekannt gegeben und begründet: „Ihm sei klargeworden, dass die Verbände nur Geld vom Staat wollten, und dass der Staat nicht einmal wusste, was er von den Verbänden will! Ich ich halte die Unterstützung dieser Vereine für Veruntreuung von Staatsgeldern weil die DITIB-Standards Loyalität zu Erdogan und zum türkischen Nationalismus, beinhalten.“

Dieses Blah, Blah von Herrn Kesici, der erneut den Opferstatus heraus kehrt, ist kaum noch auszuhalten.

sind nicht die Muslime, sondern die Mehrheit der (in der Regel) selbst nicht (mehr) wirklich religiösen Deutschen, die partout nicht begreifen wollen, welch enorme geistige Kraft bzw. reale Macht eine Religion wie der Islam besitzt.

Der Glaube an Allah, den Propheten Mohammed u. seinen Koran ist eben n i c h t - wie das Christentum - durch die läuternde Kritik eines Aufklärungsfeuers gegangen, sondern beharrt auf seiner absoluten Zuständigkeit für das gesamte Leben a l l e r Menschen.
Dies zu erkennen - dazu ist offensichtlich eine Mehrheit in Deutschland nicht in der Lage!
Und genau d a s macht ein Gespräch zwischen Menschen wie Ihnen u. mir und den vielen, dem Islam wohlgesonnenen Leuten so schwierig, die an ihrer Überzeugung festhalten, daß man bei uns eine Art von "angepaßtem" Islam installieren könne, wenn man sich nur genug bemühe.

Es gibt keine Brücke zwischen Erkenntnisbereitschaft (Realismus) u. Wunschdenken. Dazwischen klaffen Welten!
In DE regiert leider die Naivität.

Charlotte Basler | Di., 10. November 2020 - 18:18

sehr gute Fragen. Die Antworten von Herrn Kesici führen bei mir leider zu Ablehnung und ich frage mich: Ist das, was da von ihm rüberkommt, noch Arroganz oder ist er schon abgehoben? Und ich denke an Taqiya. Allerdings nicht überzeugend.
LG

Abgehobene Arroganz, werte Frau Basler ? Zitat Kesici:

"Die Frage lautet vielmehr, warum es so eine Regel gibt. In einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft müssen wir lernen, zu prüfen, ob bestimmte Regeln so geändert werden können, dass sich alle wohlfühlen."

Die mühsam gezügelte Frechheit des Herrn K. spricht Bände ! Es geht hier nicht um Arroganz, sondern - das ist dem Tenor/den Reaktionen, des Herrn zu entnehmen - um nicht anderes als das Insistieren hinsichtlich muslimischer Gebräuche ins Herz unsere Gesellschaft, mit dem Ziel einer zwar schleichenden aber beharrlichen Manifestation dieser Machtfantasie Islam! - Wenn die Resilienzen des Staates, gegenüber dieser "feindlichen Übernahme", mehr und mehr schwinden, was durchaus im Sinne von Rotgrün verstanden werden will, können wir uns bald unsere westlichen Freiheiten abschminken. - Ich sehe niemanden (ausgenommen davon ist die kaltgestellte AFD), der dieser gefährlich/perfiden Entwicklung Einhalt gebieten will und kann...

wäre zwingend geboten. Ich sehe das wie Sie, Herr Jürges. Hat gerade noch gefehlt, dass er Respekt verlangt. Allerdings fürchte ich, dass das Resultat (Machtübernahme) dieses Anbiederungs- und Kuschelkurses unseren Politikern, egal welcher couleur, gefallen wird. Muslime verachten serviles Gehabe.

Lieber Herr Jürges,
ich habe lange überlegt, ob ich einen Kommentar zu diesem Interview schreiben soll, weil ich mich sehr aufgeregt habe und mit Sicherheit gegen jede Regel des CICERO verstoßen hätte. Mit "mühsam gezügelte Frechheit des Herrn K" haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Man spürt es, der Mann hat einen hidden agenda.
Da kommt was auf uns zu.
Danke auch an den CICERO für das Interview!

Schöne Grüße

So manchem Schreiber reicht es nicht, wenn Muslime in diesem Land friedlich und unauffällig vor sich hin zu leben. Er/sie soll gefälligst auf die Strasse gehen, und sich lautstark von jeglicher Gewalt distanzieren!

Wahrscheinlich so, wie jeder Christ sich in der Öffentlichkeit von den Mißbrauchsfällen in der Kirche, oder den Massenmorden der selbsternannten christlichen Kreuzritter in Norwegen oder Neuseeland distanzierte! (Achtung Ironie!)

Der Islam gehört schlicht de facto zu Deutschland, schliesslich leben viele Muslime unter uns. Und die sind, so die rechten Giftverspritzer, alleine aufgrund ihres Glaubens allesamt mögliche Gewalttäter. Wir Deutschen haben schliesslich Erfahrung darin, von der Religionszugehörigkeit auf den Charakter zu schliessen, siehe letztes Jahrhundert. Und überhaupt: Lasst doch die (kaltgestellte) AfD mit denen aufräumen!
Was tun? Zwansgskonvertieren? Präventiv in Lager einsperren? Alle rausschmeissen?
Das deutsche Wesen findet schon eine Lösung.

Ihr Beitrag enthält erstaunlich viele unsachliche Unterstellungen. Für mich z.B. muss sich niemand von etwas distanzieren, das er weder getan hat, noch gutheißt. Tatsächlich aber sind rund um die islamistischen Morde in Europa tatsächlich viele Moslems weltweit - (und auch hierzulande) auf die Straße gegangen: Allerdings um für die Ehre ihres Propheten & damit zugleich gegen Art. 5 GG zu demonstrieren - statt gegen die islamistischen Morde.
https://www.cicero.de/innenpolitik/islamismus-samuel-paty-terror-nizza-…
Gestörte Schweigeminuten, Beifall für die Attentäter in den sozialen Netzwerken, Demos für ein 'Propheten-Beleidigungsverbot', das sind die Indikatoren einer mit den Werten & Normen des Grundgesetzes unvereinbaren Werteordnung des 'politischen Islam'. (Übrigens waren nach Halle & Hanau, nach Christchurch und allen anderen rechten Taten auch Zehntausende von Christen [natürl. nicht nur aber auch] auf die Straße gegangen, um Gesicht zu zeigen gg. Hass)

sind die Antworten, als wenn ich einen Euro in die Parkuhr werfe.
Und immer wieder das gleiche Gefasel von der Opferrolle.
Nur an die eigentlichen Opfer wird auch noch irgendeine Verfehlung gesucht und natürlich gefunden.
Ehrlich, solche Interviews kann man sich eigentlich sparen, denn das Ergebnis ist schon vorher bekannt.
Aber eines bringt es doch: man sieht sich wieder bestätigt!
Salute

Heidemarie Heim | Di., 10. November 2020 - 18:23

Sehen Sie es doch ein liebe Frau Hildebrandt, sie pauschalieren und übertreiben maßlos;)! Wir haben keine Probleme, solange wir, also die Gesellschaft uns einfach nur mehr Mühe geben was die Integrationsarbeit betrifft. Ich frage mich nur, von wieviel Generationen wir hier sprechen, bis türkischstämmige, hier geborene Deutsche unser gemeinsames Land als Heimat bezeichnen können. Oder sich in genauso großer Zahl wie andere ehemalige Gastarbeiter aus allen Herren Länder mit uns vermischen z.B. mittels Heirat. Die Enkel meiner besten Freundin, deren Eltern noch alle in Kasachstan auf die Welt kamen und mit 12 und 14 Jahren ohne ein Wort deutsch hier ankamen, trotzdem ihren Schulabschluss und Beruf meisterten, heirateten und besagte Enkel bekamen, kämen nie auf die Idee zu sagen Deutschland wäre nicht ihre gefühlte Heimat, bloß weil ihre Eltern oder Oma und Opa manchmal russisch miteinander sprechen, was beide schon erwachsene Enkel übrigens nur minimal verstehen und null sprechen! MfG

Bernd Muhlack | Di., 10. November 2020 - 18:31

Ich bin bekanntlich bekennender Atheist und aus Sicht der Muslime ein Ungläubiger.

Ich glaube diesem Herrn Kesici kein einziges Wort!

Ja, wie ebenfalls bekannt, ich bin sehr, sehr tolerant!

Aber mir reicht es inzwischen - ich kann und will dieses verharmlosende Opfer-Lamentieren nicht mehr hören, lesen!
Ich brauche solche Zeitgenossen nicht!
Nein, ich wähle nicht AfD - und den Rest auch nicht!

Sorry, ich hoffe, dass dies nicht als unhöflich aufgefasst wird.

Lieber Herr Muhlack,

ich würde mich als Agnostikerin bezeichnen und lehne daher keine Glaubensgemeinschaft ab.
Über gewisse Moralvorstellungen muss es jedoch einen einheitlichen Kontext geben (du sollst nicht morden, stehlen, etc.).
Stichwort: Trennung Staat und Religion.
Hierfür haben wir Gesetze.
Die Täter-Opfer-Umkehr ist moralisch verwerflich.
Egal, ob Rassist oder Islamist.
Die Gesellschaft hierfür verantwortlich zu machen ist unfair gegenüber denjenigen, die nicht kriminell werden trotz sozialer Problemen.
In Deutschland kann JEDER den sozialen Aufstieg schaffen.
Man muss sich nur dafür entscheiden.

Franz Jürgens | Di., 10. November 2020 - 18:34

Keine Einsicht, nirgends, stattdessen ein Verharren in der Opferrolle, wie leider so oft bei muslimischen Funktionären. So wird das nichts mit einem guten Zusammenleben, und angesichts der zahlreichen gesellschaftlichen Verwerfungen ist das zum Fürchten.

Ingrid Dietz | Mi., 11. November 2020 - 09:07

Antwort auf von Franz Jürgens

k e i n e Toleranz gegenüber Intoleranten ! ! !

Markus Michaelis | Di., 10. November 2020 - 18:50

Wenn wir als Maßstab anlegen, eine offene Gesellschaft zu sein, an der alle Menschen gleichberechtigt teilnehmen können, hat Herr Kesici im Wesentlichen Recht und Frau Hildebrandt insistiert auf Standpunkten, die so nicht zu halten sind. Mir scheint es offensichtlich, dass Herr Kesici nicht das Ziel hat Terroristen auszubilden und er vertritt ganz offensichtlich sehr viele Menschen. Es scheint mir offensichtlich, dass ein Islam, wie ihn Herr Kesici vertritt, noch nicht gleichberechtigt in D ist. Ich denke, diese Diskussionen kann Herr Kesici nur gewinnen - es sei denn alle Menschen folgten von sich aus den "biodeutschen" Wertvorstellungen, aber danach sieht es nicht aus.

Interessant wäre die Diskussion, wenn Herr Kesici im Interview die gleichberechtigte, offene Gesellschaft z.B. in der Türkei verteidigen würde. Etwa offene Grenzen und gleichberechtigte Teilhabe auch für christliche Schwarzafrikaner. Das könnten Diskussionen sein, aus denen es viel zu lernen gäbe.

Ob der Islam für Gleichberechtigung ist, war nicht mein Punkt. Dahinter stecken auch Vertrauensfragen, die ohnehin nur Elemente aus Diskussionen mit einbeziehen, sich aber einer letzten rationalen Begründung entziehen. Ob ich in eine Person oder Strömung Vertrauen habe, liegt an vielen Details, die der Verstand nicht alle sortiert bekommt. Mir geht es hier nur um die rationale Diskussion mit Herrn Kesici und das Ausloten, was er genau unter Gleichberechtigung versteht und wo er diesen Begriff wie anwenden würde. Dieses Interview zeigt nur den Aspekt, dass Herr Kesici sich eine gleichberechtigte Stellung des Islam in D wünscht. Das könnte auch bedeuten, dass der Islam in D "wertlos" wird, weil für alle alles gleich gefördert wird. Wahrscheinlich meint er aber eher die Freiheit einer herausgehobenen Stellung des Islam innerhalb "seiner Gruppe". Was wäre die Stellung, was die Gruppe? Soetwas könnten spannende Diskussionen sein.

Es ist dem Islam wesensfremd, offen und tolerant zu sein, es sei denn, sich der Toleranz anderer Gesellschaften zu bedienen, um sich zu implementieren und später zu dominieren.
Da die Doktrin , dass wir eigentlich alle Muslime seien und Anders-und Ungläubige nur fehlgeleitet seien, nicht hinterfragt werden darf, können Sie sich vorstellen, was mit einer bunten offenen Gesellschaft geschieht, wenn sie die "Gleichberechtigung" des Islam noch voran treibt.
Anstrengungen, einen nur spirituellen , nicht aber den Scharia-Islam , (der immer politische Macht will) zu verwirklichen , wie sie z.B. Mouhanad Khorchide unternimmt, stossen bei den Fundamentalisten nicht auf Gegenliebe.
Wenn ein Herr Kesici findet. wir müssten das Kopftuch bei Kindern akzeptieren und die Verbände verteidigt, zeigt das nur, dass er einer dieser Fundamentalisten ist.

Helmut Bachmann | Di., 10. November 2020 - 19:21

aber nicht mehr geschickt genug. Neben den üblichen Weichspülern gibt es immer weniger, die noch auf diese Täuschungsmanöver hereinfallen. Superentlarvendes Interview, gut.gemacht!

Jost Bender | Di., 10. November 2020 - 19:33

Kesici: "Wenn ein Schüler sagt: 'Wissen Sie, dass am Tag nach der Enthauptung von Samuel Paty eine Muslimin mit Kopftuch am Eiffelturm umgebracht wurde?'...Es stört[...], dass die Schweigeminute nicht auch für diese Terroropfer gehalten wird" - Wenn ein Schüler das sagt, dann verbreitet er - wie Kesici selbst - schlicht Unwahrheiten: Es gab dieses 'Mordopfer' nicht. -
Es hatte in der aufgeheizten Lage 2 Tage nach der Enthauptung Patys einen Messerangriff auf zwei mosl. Frauen nahe dem Eiffelturm gegeben (eine ebenfalls schändl. & rassist. Tat!), aber es gab keine Mordopfer (zum Glück) & schon gar keine Symmetrie in der Täter-Opfer-Frage zw. islamist. Terror & moslemfeindl. Terror in Frankreich wie Kesici sie offenb. unterstellt.
Was für ein zyn. 'Whataboutism'! Einfach über andere Fälle reden, die's so gar nicht gibt,
(während übrigens Messerangriffe hier inzw. lt. PKS fast tägl. passieren, wobei Tatverdächtige mit einschl. Sozialisation stat. stark überproportional vertreten sind)

Norbert Heyer | Di., 10. November 2020 - 20:14

Es ist kaum noch zu ertragen, wie der Vorsitzende des Islamrates die Melodie der Unverstandenen und Abgelehnten in Perfektion spielt. Immer, wenn es zu Anschlägen von Mitgliedern der Friedensreligion kommt, wird relativiert bis zum Abwinken. Die Karikaturen von Mohammed kenne ich überhaupt nicht, weil keine Zeitschrift sich traut, diese zu veröffentlichen. Soweit hat der Islam es schon gebracht, dass die Angst vor den möglichen Folgen verhindert, sich hier ein eigenes Urteil zu bilden. Man muss solche Karikaturen nicht mögen, kann sie ablehnen und verurteilen - aber eine offene Gesellschaft muss so etwas ertragen. Auf die berechtigte Kritik von Herrn Macron nach dem Attentat folgte eine Erwiderung von Herrn Erdogan, die eine massive Einschüchterung darstellt. Der Mord an dem Lehrer wird von den meisten Moslems zumindest stillschweigend toleriert, da eine Kritik daran für sie selbst gefährlich sein kann. So sieht in der Realität die Toleranz der Friedensreligion aus und nicht anders ...

Maik Harms | Di., 10. November 2020 - 20:32

Herr Kesici weicht aus, beschwichtigt und flüchtet sich in eine Opferhaltung. Aber eine Stelle lässt aufhorchen:

"Was wir seit Jahrzehnten versuchen, zu erklären, ist, dass die Gewalt, die von Terroristen ausgeht, eine Perversion religiöser Ansichten sind und unserem Glauben, unseren Werten und Überzeugungen diametral entgegensteht."

Das ist offensichtlicher Unsinn. Die islamistischen Terroristen kämpfen für Zustände, die in Saudiarabien, Iran oder Pakistan herrschen, mithin also im Kern der sog. Islamischen Welt. Sie nehmen die Glaubenslehre des 7. Jahrhunderts beim Wort, genau das ist ja das Problem.

Sich anpassen an Moderne und hiesige Verhältnisse müssten sich demnach nicht nur muslimische Zuwanderergemeinden, sondern auch die islamische Lehre selbst, wenn man dauerhaft Radikalismus bekämpfen will. Wird das in Kasicis Gemeinden überhaupt thematisiert?

Yvonne Stange | Di., 10. November 2020 - 21:24

Der Islam hat immer Recht und sieht keine Pflicht zur Anpassung oder Veränderung. Er ist schließlich nicht verhandelbar und wieso sollte er sich unterwerfen? Wir sind doch sowieso nur Kuffar. Und es wird auch nicht gefordert. - Schon mal überlegt, wieso es so wenige Ehen gibt zwischen Moslems und Ungläubigen? Es muß sich einer unterwerfen und zum Islam konvertieren. So gesehen kein Wunder, wenn die Parallelgesellschaft immer wieder nur untereinander wächst... mit allen Konsequenzen, die daraus resultieren. Wir wissen, was dann geschieht....
Ich hatte an sich nichts anderes erwartet. Und unserer Politik wird weiter buckeln. Es wird sich nichts ändern, bis zum nächsten Anschlag. Irgendwann werden wir es so haben wie im Libanon. Die Demografie wird es bringen.

helmut armbruster | Mi., 11. November 2020 - 08:19

Sie muss fordern, dass sie die allein wahre und richtige Religion ist. Sie kann nicht zugeben, dass andere Religionen auch richtig und wahr sein könnten( 1. Gebot: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben).
Daraus ergibt sich eine systemimmanente Intoleranz, welche für jede Religion charakteristisch ist.
Beim Islam ist dies besonders ausgeprägt, weil der Islam sich versteht als die letzte der Offenbarungsreligionen und weil Gott selbst diese Vorgängerreligionen korrigieren wollte, wozu er sich des Gesandten Mohammed bedient hat.
Aus all dem resultiert ein Absolutheits- und Ausschließlichkeitsanspruch größten Ausmaßes.
Daher erwartet der Islam, dass wir uns ihm anpassen und nicht er sich uns.
Aus dieser Grundhaltung heraus ist es nur ein kleiner Schritt bis man sich ermächtigt fühlt andere durch Gewalt und Terror zu unterwerfen.

Wolfgang Jäger | Mi., 11. November 2020 - 08:22

Sehr gutes Interview! Es gelingt, Frau Kesici entlarvende Aussagen zu entlocken. Und man sieht, man beißt auf Granit. Gestern hat Hamed Abdel - Samad seinen Austritt aus der Islamkonferenz erklärt. Grund: Die unkritische Haltung der Bundesregierung gegenüber den traditionalistischen Islamverbänden. „Der Staat biedert sich an den Vertretern des politischen Islam in dieser Konferenz an und ignoriert alle Warnungen und Vorschläge der kritischen Stimmen“, schrieb er auf Facebook. Zudem meint er, die Regierung wolle keine Kritik gegenüber den islamischen Organisationen hören. Mehr braucht man zu diesem Thema nicht zu sagen. Die etablierten Medien und die öffentlich-rechtlichen Sender verschweigen (bisher?) Abdel-Samads Rückzug. Warum wohl? Ein Skandal!

Walter Müller | Mi., 11. November 2020 - 08:37

Im Namen Allahs werden in regelmässigen Abständen tolerante und weltoffene Europäer ermordet. Die Morde sollen als Strafe wegen offensichtlicher oder vermeintlicher Nicht- bzw. Missachtung von Allah verstanden werden. Es sind damit unverhohlene Drohungen gegen unser Anderssein. Das ist nichts anderes als Krieg. Unsere tolerante und weltoffene Gesellschaft lebt mit Millionen von Muslimen zusammen und setzt sich für ein respektvolles Miteinander der Menschen unterschiedlichen Glaubens ein. Es erstaunt nicht, dass die tolerante westliche Gesellschaft Zeichen der Solidarität gerade bei denjenigen einfordert, die zur gleichen Glaubensgemeinschaft wie die Mörder gehören: „Wie steht ihr dazu? Wir erwarten, dass ihr euch eindeutig, klar und offen von den Morden im Namen Allahs distanziert.“ Für Schweigen können wir kein Verständnis haben.

Sie haben es auf den Punkt gebracht.
Darüber hinaus hab ich auch kein Verständnis mehr für all jene, die immer wieder beschwichtigen, relativieren und verharmlosen. Ich hab kein Verständnis mehr für all jene, die die Täter und deren Umfeld als Opfer unserer freien westlichen Gesellschaften deklarieren, und ihnen damit einen Freifahrtsschein für alles ausstellen. Es ist doch absurd anzunehmen, dass die Opfer unserer freiheitlichen Gesellschaften zu millionen bei uns Schutz suchen würden. Nein, die die zu uns wollen sind Opfer ihrer eigenen Regierungen und/oder auf der Suche nach mehr Wohlstand. Manche von denen sind so unverschämt, dass sie glauben, sie müssten und ihren Glauben aufzwingen. Opfer verhalten sich gegenüber ihren Rettern eher dankbar. Ist für mache halt ein Problem, wenn „Ungläubige“ ihre Retter sind. Die töten lieber unschuldige Menschen, als dass sie zulassen, dass ihre teils archaischen Weltbilder ins Wanken geraten. Wer das zulässt oder bejubelt ist Mittäter.

Dirk Weller | Mi., 11. November 2020 - 08:45

Frau Hildebrandt ist eine hervorragende kritische Fragenstellerin.
Auf den Inhalt braucht man gar nicht weiter einzugehen, denn der spricht für sich selbst.
Aber es wäre wünschenswert, wenn auch andere deutsche Medien, die sich gerne selbst als "Qualitätsmedien" bezeichnen, so ein sachlich kritisches Interview bezüglich des Islam veröffentlichen würden.
Aber das wird wohl noch lange ein Traum bleiben.
Kritische Interviews beschränken sich bei diesen Medien momentan leider noch auf das Umfeld der AfD.

Werner Gottschämmer | Mi., 11. November 2020 - 09:12

er sich der aufgeklärten säkularen westliche Welt anpassen würde. Sich also als staatstreu und einverstanden mit dem GG usw. usf. berufen würde?

Genau!! Keinen mehr! Darum muss es so bleiben, meinen halt nicht wenige in der islamischen Welt! Der Rest ist, wie so oft, ein bischen viel blablabla.

Hermann Kolb | Mi., 11. November 2020 - 14:19

Der weiter oben erwähnte, mit Polizeischutz leben müssende Islamexpert und -kritiker Hamed Abdel-Samad zieht sich angesichts der Uebermacht der Islamverbände aus der Islamkonferenz zurück.
Wesentlicher Kritikpunkt: Die Islamverbände hätten es geschafft, "alle kritischen Themen, die die kritischen Stimmen auf den Tisch gebracht haben, wie etwa das Thema Radikalisierung von jungen Muslimen oder die Stellung der Frau, aus der Tagesordnung zu verbannen. Am Ende blieben nur die Themen, die für die orthodoxen Verbände, nicht für die Gesamtgesellschaft, von Relevanz, wie Imamausbildung, Islamunterricht und muslimische Seelsorge. Mir wurde klar, dass die Verbände nur Geld vom Staat wollten, und dass der Staat nicht einmal wusste, was er von den Verbänden will! (...) lieber Herr Innenminister, ich mache auch die Islamkonferenz für die politische Aufwertung von DITIB und dem Zentralrat der Muslime verantwortlich, und somit für den Aufbau von Erdogan-Kult und die Stärkung des politischen Islam"

Waldemar Krüger | Mi., 11. November 2020 - 16:29

Islam kennt keine Selbstkritik, den Muslimen ist jede Kritik und Reflexion bei der eigenen Religion verboten:
"Slander (Ghiba)
something good , it is sunna to mention it, but if he notices something bad, it is unlauwful to mention it, as this is slander (ghiba)" Reliance of the Traveller Auf Amazon zu kaufen, im Internet als PDF Datei zu finden.
Ein Scharia Buch, der bekannteste im englischsprachigen Raum.
Alle negativen Anspielungen von Prof. Tilman Nagel in seinem YouTube Vortrag: "Nüchterner Blick auf den Islam" werden dort bestätig und übertroffen. Und wenn die mittelalterlichen Lehrsätze und Verhaltensregel immer wieder(Koran, Sira, Hadith, Tafsir, Scharia) weitergegeben werden und keine kritische Diskussion staatfindet, ist es ein Wunder das sich jemand findet der es wörtlich nimmt und danach handelt?