Compact-Aktivistin
Wer bestimmt denn, welche Ansichten akzeptabel sind und welche nicht? / picture alliance

Meinungsfreiheit - Landschaft voller Tabugebiete

Eine Umfrage des Instituts Allensbach zeigt auf: Viele Deutsche haben Angst, sich über manche Themen in der Öffentlichkeit frei zu äußern. Ein erschreckender Befund für eine Gesellschaft, die sich andauernd für ihre Toleranz feiert

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Wer in Deutschland einen Mangel am Meinungsfreiheit beklagt, steht schnell unter Generalverdacht. Die offizielle und auch in den Medien munter kolportierte Lesart ist: Wir leben in einem freien Land und jeder kann sich hierzulande frei äußern. Wer das Gegenteil behauptet, der lügt in polemischer Absicht und destabilisiert unsere Demokratie. Im Übrigen gebe es kein Recht auf Hetze. Wer in Deutschland die Meinungsfreiheit gefährdet sehe, der wolle nur Unsagbares sagbar machen und den Konsens der Demokraten aufkündigen.

Doch Meinungsfreiheit ist keine physikalische Größe, die man messen kann wie die Temperatur. Auch verordnen kann man sie nicht. Meinungsfreiheit ist in Demokratien das Ergebnis eines gesellschaftlichen Klimas. Und um das ist es derzeit in Deutschland nicht optimal bestellt.

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Sandra Richter | Sa., 25. Mai 2019 - 10:24

Nicht die Gesellschaft feiert sich für ihre Toleranz, sondern die veröffentlichte Meinung. Und die ist dunkelrot-grün gefärbt, im Gegensatz zur öffentlichen Meinung. Und dieser linke Mainstream verlangt ganz offen nach Ächtung und Ausschluss von Menschen, die anderer Meinung als sie sind. Das als Meinungsterror zu bezeichnen, ist spätestens nach dieser Studie nicht mehr zu leugnen und hauptverantwortlich für die Spaltung in Deutschland. Skuril, dass sich ausgerechnet diese Haltungsjournalisten penetrant selber als "Demokraten" bezeichnen, obwohl sie die freiheitliche Demokratie und das Grundgesetz mit den Füssen treten!

Ein sehr deutlicher, aber auch sehr zutreffender Kommentar. Nur so kommt es zu diesem "Wahlergebnis", von dem ich immer noch nicht glauben kann, dass es auf ehrliche Weise zustande gekommen ist.
Wer Grüne wählt, ist meiner Ansicht nach auf dem Holzweg und blind. Wenn es nach links-grünen Funktionären ginge, wären alle Grenzen für alle offen: auch für IS-Schlächter. Hauptsache Deutschland und die Deutschen gehen kaputt nach dem grün-linken Motto: "Deutschland verrecke"... ? Ich kann nicht glauben, dass es in Deutschland so viel Unterstützung für die dumpfbackigen Linksextremisten der 68er gibt. Aber wenn ich auf die künstlich produzierte Massen-Hysterie um die arme nichtsahnende Greta schaue, wird mir deutlich: wo der christliche Glaube aus dem Haus geworfen wird, kommt er als Aberglaube zur Hintertür wieder ´rein!

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 25. Mai 2019 - 10:43

Wie immer eine hervorragende Kolumne. Daher fange ich gleich beim letzten Absatz und den „Werten“ an. Wie sollen diese in Europa geachtet werden, wo jeder seine eigenen Werte hat, ohne sie zu benennen? Wie kann ein einiges Europa ohne gemeinsam definierte Werte entstehen? Müssen hinter diesen gemeinsamen Werten nicht auch alle Bürger Europas stehen und zwar ohne per Gesetz dazu verpflichtet zu werden? Ist nicht genau das das „Markenzeichen“ gemeinsamer Werte? Sollte nicht jeder, der in diese Gemeinschaft eintreten will, sich zu diesen Werten verpflichten?

Tomas Poth | Mo., 27. Mai 2019 - 17:04

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

wenn wir Tür und Tor für Menschen anderer Kulturen offen halten die ganz andere Werte haben als wir?
Die Staaten der islamischen Konferenz haben ihre eigene Menschenrechtskonvention, die UN-Menschenrechte stehen unter Vorbehalt der islamischen Scharia.
Alle verschließen die Augen!

Yvonne Pfeiffer | Sa., 25. Mai 2019 - 12:59

......was Hetze, Haß oder ganz einfach berechtigte Kritik ist ??? Wir nähern uns immer mehr der DDR an. Es bestimmt auch immer öfter das "Zentralkomitee" in Berlin was politisch korrekt ist. Wir sind ein Volk von Flüsterern geworden. Mit der Meinungsfreiheit ist es nicht weit her im Merkel-Land. Man kommt nur noch nicht in Knast, aber er Verfassungsschutz lauert schon und man sitzt ganz schell am Katzentisch in der Gemeinde.

Gisela Fimiani | Sa., 25. Mai 2019 - 13:43

Es herrscht die Ideologie einer „Offenheit“, welche sich die Interpretation des Begriffs allein vorbehält. Wir benötigen dringend einen Demokratie-Diskurs! Wir brauchen die Bewußtwerdung dessen, was wir mit „Demokratie“ meinen. Sie ist mitnichten eine bequeme Regierungsform und ihre „Qulalität“ hängt zuvorderst von der „Qualität“ ihrer Demokraten ab. Werden „Schönwetter-Demokraten“ den Mut und die Kraft aufbringen eine Regierungsform zu verteidigen, die uns nichts garantieren, nichts versprechen kann als die Hoffnung auf Freiheit, diesen Wert an sich, der einzig dafür sorgen kann, dass Bürger nicht entmündigt werden. Die Demokratie braucht erwachsene, mündige Bürger, die in schwierigen Zeiten Probleme lösen wollen, anstatt nach dem „allsorgenden Vater Staat“ zu rufen und, indem sie die Zukunft in anmaßender Weise zu kennen vorgeben, sich selbstüberhebender Ideologien bedienen. Werden wir denkende, selbstkritische, fragende und lernende Erwachsene, um gute Demokraten werden zu können.

Wolf-Dieter Hohe | Sa., 25. Mai 2019 - 14:34

"Leider",Herr Grau, ist Ihrem Vortrag meinerseits nichts hinzuzufügen.
Eine Frage vielleicht - In bzw. mit welchem Geistes- und Kulturrahmen, sind die Persönlichheitsstrukturen entstanden
(Deutsch: geframed worden) die derzeit im öffentlichen Raum Gut wie Böse identifizieren und vorgeben.
Bei genauerem Blick darauf, sprich mein subjektiver Blick, handelt es sich zum allergrößten Teill um die schwächsten Charaktere die Wahlprozeduren und Verwaltungshierarchien derzeit in Positionen bringen und brachten. Verbunden mit Aufgaben welchen sie weder "lebenserfahrlich", und/oder geistig, aus dieser Schwäche heraus vor allem charakterlich nicht gewachsen sind. So bleibt nur die Sprache des Bellens, Markierens und Zähnefletschens -bis ein Ebensolcher Platz!!! ruft.
Deutsch: Pre- und Re-performancen

Heidemarie Heim | Sa., 25. Mai 2019 - 16:42

wie die Dame oben auf dem Foto, die anderen Mitbürgern "Hass" unterstellen, sollten diese nicht mit ihrer eigenen, überragenden Meinung und Sicht der Dinge konform gehen, können mich mittlerweile ganz gepflegt mal kreuzweise!
Sollte sich der Befund dieser Studie weiter verfestigen, auch durch die aktuelle Politik mehr "befördert" als verhindert quer durch diese sogenannten "demokratischen" Parteien, werde ich die erforderlichen Konsequenzen ziehen. Notfalls ein Wechsel der Gesellschaft. Ich habe doch nicht 61 Jahre in einer der besten und liberalsten Demokratien gelebt und gearbeitet, um mir jetzt den Mund von irgendwelchen opportunistischen Polit-oder Medien-VertreterInnen verbieten zu lassen! Geschweige, mich als "Mängeldemokratin" bezichtigen zu lassen von diesen mainstreamangepassten Duckmäusern! Bevor wir hier wieder DIE Art "Sozialkontrolle" a la Ex-DDR oder qua "Blockwart" haben, kehre ich dem Ganzen den Rücken! Denn "subtil" sind DIE schon lange nicht mehr, Herr Dr.Grau! MfG

Sandra Richter | Sa., 25. Mai 2019 - 17:07

Aus dem Meinungsterror ist ja schon längst ein Strassenterror erwachsen, der heimtückische Anschlag auf den Bundestagspolitiker Magnitz sollte noch allen in Erinnerung sein. Und auch die Reaktion der Altparteien und Medien darauf, die kaum verhehlen konnten, dass Sie nicht die Attacke an sich bedauern, sondern dass die AfD daraus "Kapital schlagen könnte". Das ist ein Aufruf an die Faschisten der "Antifa", die diese informelle und teilweise sogar offene Unterstützung durch die Grünen, SPD, Linke sowie Gewerkschaften und NGOs dazu nutzen, Ihren Terror auszuweiten. Siehe z.B. die aktualisierte Handreichung der "Antifa" zur aktuellen Europawahl hier:
https://bit.ly/30Glvut

Ich komme aus dem Bereich des von Grünen regierten Stuttgart und muss auch dort die Enthemmung der Linksextremisten feststellen, die teilweise mit Tolerierung der meist grün-linken Bürgermeister Stände der AfD und deren Mitarbeiter attackieren. Davon liest und hört man wöchentlich und es wird immer schlimmer.

Alexander Mazurek | Sa., 25. Mai 2019 - 18:21

… Gesellschaft, die sich für so modern, offen und tolerant halten, sind nur Darwinisten, die glauben, dass nur totale Anpassung (an den jeweiligen Zeitgeist) zuverlässig das eigene Überleben sichert. Die heutigen grünen Mitläufer sind darin sogar größere Meister als ihre damaligen braunen Vorfahren. Dabei ist egal, wem sie sich freiwillig unterwerfen, dem säkularen Leviathan oder dem islamischen Kalifat, den beiden Totalitarismen des 21. Jh. Freiwillige Sklaverei ist allerdings sowohl die wirksamste als auch die schändlichste.

Bernd Muhlack | Sa., 25. Mai 2019 - 18:55

Herr Grau, mir ist diese Allenspach-Studie bereits länger bekannt und sie bildet den mich umgebenden örtlichen Personenkreis zutreffend ab. Eine überschaubare Siedlung mit "etabliertem, eher höherem Mittelstand". Wenn WIR entre nous sind, geht die Post ab: Weltverbesserer gegen Realisten! Solange man noch Lachen kann, ist alles möglich, nicht wahr?
Wenn mir eine BMW-SUV-X7-Fahrende Nachbarin etwas von Klima/Öko erzählt, ja, was dann?
PLOPP und jetzt sach ich dir mal was!

Herr Grau, wie immer, ein sehr guter Artikel. Wäre ich ein "Personaler, Recruiter, Headhunter" hätte ich die Lektüre jedoch nach dem ersten Satz abgebrochen. "Nicht teilgenommen; Pech gehabt!"
Zitat: "Wer in Deutschland einen Mangel am Meinungsfreiheit beklagt, steht schnell unter Generalverdacht."
"am Brunnen vor dem Tore" - "am der Laterne" - "Mangel am Meinungsfreiheit" …

Nein, ich habe nichts geschrieben u bin Briefwähler.

Schwennicke am SO bei Anne Will? Wo zur Hölle ist die CIC-WERBUNG!
COME ON!!!

Christa Wallau | Sa., 25. Mai 2019 - 22:48

Als alter Mensch, der sich im Laufe seines langen Lebens von allen Abhängigkeiten "freigestrampelt" hat, erstaunt mich immer wieder die folgende Bemerkung, die am Ende vieler Gespräche mit Verwandten und Bekannten steht:
"Das darf man aber alles nicht laut sagen!"

Wenn ich dann darauf hinweise, daß es doch richtig und wichtig ist, die e i g e n e Meinung zu vertreten, bekomme ich u. a. zu hören: "Ja, aber ich will meine Anstellung nicht verlieren" oder: "In meiner Nachbarschaft werde ich mit dieser Meinung schief angesehen o. ausgegrenzt".

Tatsächlich gibt es in sehr vielen Köpfen eine Schere, die sofort eingreift, wenn Gedanken oder
Überlegungen in die "falsche" = "rechte" Richtung gehen. Es entsteht ein Schuldgefühl, das alle anderen Gefühle und Empfindungen mit Macht unterdrückt.
Ja, die Indoktrination hat in Deutschland voll durchgeschlagen! Wo es offensichtlich großen Mutes bedarf, sich zu den eigenen Erkenntnissen zu bekennen, herrscht keine wahre Meinungsfreiheit.

Duckmäusertum wie schon so oft in deutschen Landen passiert, mit den bekannten verheerenden Folgen.
Mit der Meute heulen ist einfacher als sich eine eigene Meinung/eigenes Urteil bilden und zu vertreten.
Wenn es dann zu Fehlentwicklungen kommt, die verantwortet werden müssen, dann will es keiner gewesen sein.

Alexander Mazurek | Sa., 25. Mai 2019 - 23:03

… "Hass ist keine Meinung" - leider durchaus doch. Mein Hund hatte zu diversen Dingen eine andere Meinung bzw. Einstellung als ich, aus seiner Sicht wohl begründet, war aber sehr verständig und folgte meinem gut gemeintem Rat, Hunde sind einfach die besseren Menschen, oder?
Was hier mit "Hass" als irrational (dis-)qualifiziert wird, war und ist zutiefst "wissenschaftlich" begründet, wenn man den angelsächsischen Protestanten Darwin und Galton folgt, aber auch David Hume und Thomas Hobbes. Wir kennen alle die biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel, heute erleben wir eine Neuauflage davon, PC/gender speech, "tausende Jahre vergangen und nichts dazu gelernt". Der Westen = der Untergang, nun wird's wahr, der "Aufklärung" wohlverdienter Tod. Auch wegen David Hume und seinem "das beliebige Wollen bestimmt das Sollen".
Viel Glück, מזל טוב, (Selbst-)Verdammte dieser Erde.

Ingo Kampf | Sa., 25. Mai 2019 - 23:04

Einem jungen Menschen nimmt man extreme Meinungen eher nicht übel. Der wird das schon noch lernen. Dann folgt eine lange Phase der Rücksichtnahme zu Gunsten des Jobs und der Familie. Wieviele der angepassten Jungmanager mit den tollen Visitenkarten wären wohl im dritte Reich überzeugte Anhänger der Leistungsdoktrin gewesen? Ich kenne da Beispiele, die ich hier nicht bringen möchte.
Als älterer Mensch, mit vollbrachter und anerkannter Lebensleistung kann man wieder sagen, was man will. Und ich sage das auch in meinem Umfeld. Wie anders kann Meinungsbildung funktionieren? Der Bericht auf dieser Seite über die Mainstream-Meinung zum Migrationspakt gibt der Allensbach-Umfrage recht. Morgen werden viele die AFD wählen und nur wenige werden sich dazu bekennen. Wenn die Polizeipräsidenten wüssten, was ihre Mitarbeiter wählen....
Wir dürfen nicht mehr sagen, was wir wollen aber die Wahlkabine lässt Raum für die Wahrheit!

Hans-Jürgen Salza | So., 26. Mai 2019 - 08:32

Darauf sind die GrünLinken ganz stolz, wenn es um ihre Meinung geht. Jeder Andere gehört mindestens in die rechte Ecke, bzw zu den Rassisten und Nazis, die ja nur HASS verbreiten. Diese Spaltung und Angst vor der Meinungsäußerung beobachte ich unter meinen Kunden (Unternehmer im Chefseminar)
Aber auch im Umfeld, in der Herkunftsfamilie UND sogar der eigenen Familie mit 3 erwachsenen Kindern.

Hans-Jürgen Salza | So., 26. Mai 2019 - 08:38

Ich höre und lese ganz viel darüber, das WIR ja in D die Pressefreiheit haben. Soll das als Erheiterung dienen?
Ich bin fündig geworden und lese den CICERO, TE etc...Andere Medien meide ich inzwischen, weil ich nicht veräppelt werden möchte.
Viel schlimmer ist es mit der sogenannten "MEINUNGSFREIHEIT". Wo ist die freie Meinungsäußerung heute möglich, ohne abgestraft zu werden, sofern sie nicht "ins richtige (linksgrüne) Bild passt?

Wilfried Düring | Mo., 27. Mai 2019 - 20:03

Antwort auf von Hans-Jürgen Salza

Aktuelle und radikale Vorkämpfer der Meinungsfreiheit in Deutschland sind die Berliner Jusos.
Die haben auf ihrer Facebook-Seite eine ihrer Veranstaltungen (Demo) mit einem Foto beworben. Das Foto zeigt eine junge Frau. Sie ist mit einem EU-Kapuzen-Pullover bekleidet (blau mit goldenen Sternen). In der Hand hält sie - einen Baseball-Schläger! Das ganze dient dann der Demo-Parole: "Nationalismus eiskalt abservieren!"

https://de-de.facebook.com/jusosberlin/

Man stelle sich den allgemeinen Aufschrei vor, wenn die Jugendorganisation der Böse-Menschen von der Dunkel-Partei so für sich geworben hätte.
Über die Jusos regt sich niemand mehr auf - da ist so ein Verhalten inzwischen normal.
Wer es nötig hat, seine politischen Gegner mit dem Baseball-Schläger zu 'erziehen' - der ist argumentativ, politisch und moralisch am Ende.

Ernst-Günther Konrad | So., 26. Mai 2019 - 09:46

Sie sagen es mal wieder Herr Grau. Ich mag ihre Ausführungen ganz praktisch belegen. War gestern Skat spielen und anschließend grillen. Neben dem Skat, gab es Diskussionen zum Hausbau usw. Dann plötzlich gab einer das Stichwort, das Wahlen sind. Und schon ging es los. Ohne das ich als Kritiker irgend etwas sagte, kam es aus allen Ecken. " Man darf ja nichts mehr über Migration sagen. Wenn du nur Ausländer in den Mund nimmst wird dir sofort "Populismus" unterstellt." Es folgten eine Reihe weiterer gleichgelagerter Äußerungen zum Thema Gender, EU und Wirtschaft.
Ich hörte erst lange zu, bevor ich meine Meinung, die sich mit Ihrem Artikel deckt äußerte. Ein "guter" Bekannter merkte schnell, dass er mit seinem "Gutdenken" ziemlich allein stand und außer den allgemeinen Anwürfen inhaltlich nichts wirklich bieten konnte. Er drängte dann schnell darauf, man solle das Thema wechseln und fing vom Urlaub an. So oder so ähnlich läuft es inzwischen sehr häufig ab. Und wo ist da die freie Rede?

Hans-Jürgen Salza | So., 26. Mai 2019 - 09:47

1. DIESES Bild ist der Knaller, denn mit solchen Schildern waren sie unterwegs und skandierten lautstark: " ...-Stadt hasst die AFD!" Das heißt dieses übertolleranten Bunten merken nicht einmal ihren Widersinn!
2. Gleichzeitig ist für sie fast jede Meinungsäußerung HASS!
Ist aber auch kein Wunder, denn die BK hat das Parlament seit Jahren "sediert"! (So nannte es Roger Willemsen, der das Parlament über Wochen beobachtet hatte.

Urban Will | So., 26. Mai 2019 - 16:36

Den Widerspruch zwischen rituell „herabgebeteten“ und tatsächlich gelebten Werten.

Werte verlieren ihren Sinn, wenn ihr Ausleben nicht vom Verstand geleitet wird.

Das ist uns in gewissem Maße abhanden gekommen, vermutlich als Folge einer in der Nachkriegszeit gewachsenen Gedenkkultur, die sich nie in Frage stellen musste.
Nach den Nazigräueln konnte sie niemand in Frage stellen. Es herrschte Ohnmacht.

Vielleicht haben wir es falsch angepackt mit dem Aufarbeiten.
Anstatt eines notwendigen, vernünftigen, wichtigen Gedenkens, welches einer mündigen Gesellschaft ermöglicht, die richtigen Schlüsse zu ziehen, entwickelte sich eine Schuldkultur die andere Meinungen nicht zuließ.
Wie Sie, Herr Grau, richtig beschrieben haben: es bildeten sich immer mehr „Tabuzonen“.

Mündige Bürger lassen sich aber auf Dauer nicht in solchen Zonen einpferchen.

Man muss streiten dürfen.

Die AfD ist eine der Folgen dessen und sie ist notwendiger Teil des demokratischen Spektrums.

Günter Johannsen | Mo., 27. Mai 2019 - 12:40

Vor Wochen saß ich mit meiner Partnerin zum bei´m Vietnamesen, unserem Lieblings-Restaurant. Uns gegenüber hing ein Poster, auf dem ein Bonsai-Baum zu sehen war. Irgendwie hat mich dieser merkwürdige Mini-Baum traurig berührt. Zu Hause habe ich dann Bonsai-Baum gegoogelt. Danach wusste ich, warum ich so merkwürdig berührt war. Ich las etwas, das mich aufschreckte: mit Drähten bringt man die Äste in die gewünschte Form - die Wurzeln werden ständig beschnitten und in einen zu engen Topf gezwängt, damit sie sich nicht ausbreiten können. Man muss auch die Form korrigieren und eine neue Wuchsrichtung vorgeben. Ich musste nicht lange nachdenken, denn die Assoziationen kommen einem als freiheitlich-demokratisch tickender Mensch von selbst: die linken Volkspädagogen machen mit uns heute schon wieder dasselbe wie vor 1989. Sie beschneiden unsere Wurzeln. Sie verbiegen unsere "Zweige" in die Richtung, die sie haben wollen.

Günter Johannsen | Mo., 27. Mai 2019 - 12:41

Unsere Wurzeln dürfen sich nicht ausbreiten, deshalb werden wir in ein enges Wirklichkeits-Korsett gezwängt - man serviert uns nur das, was wir wissen und denken dürfen. Die Hauptrolle bei diesem „Schauspiel“ übernehmen die linksdominierten Medien, in deren Schlüsselpositionen längst die linken 68er hocken, die den angekündigten „Marsch durch die Institutionen“ schafften: „Wir schaffen das!“

Wiedermal ein herrlicher Kommentar in Vergleich wird in meiner Argumentations-App abgespeichert. Alles was Sie da schreiben stimmt. Das gute daran ist, dass ein Baum ohne Wurzeln, mag er noch so schön geschnitten sein und zeitlang bewundert werden, dass ein solcher Baum infolge fehlender Wurzeln umfällt und abstirbt. Es wird also keinen Sauerstoff mehr produzieren. Damit steht fest, auch die Baumbeschneider werden irgendwann nicht mehr atmen können und folgen dem Weg des "totgepflegten" Bonsai's. Alle Gute.

dieter schimanek | Di., 28. Mai 2019 - 02:08

.... darf man alles sagen, nur eben nicht laut und man muß die Konsequenzen tragen. Der Jobverlust danach hat ja auch sein gutes, man kann sich endlich selbst verwirklichen.

Willy Ehrlich | Mi., 29. Mai 2019 - 12:55

Ich denke nicht ständig über meine Werte nach, aber ich weiß, dass ich zu Vielem eine Meinung habe. Eine Meinung kann übrigens nicht richtig oder falsch sein, denn es gibt nur ANDERE Meinungen.
Und zur Pressefreiheit? Wir sollten mehr über Pressemeinung und Presseverantwortung nachdenken. Sonst verwirkt unsere Presse noch selbst ihre Freiheit.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 31. Mai 2019 - 12:02

kann.
Viel Wert wird seitens einzelner Wissenschaftler und Medien evtl. darauf gelegt, Meinungen, die nicht passen, die gar Frau Merkel kritisieren, es scheint nur um sie zu gehen, diese Meinungen in einem wissenschaftlichen Rahmen, in dem sie nicht geäußert werden, als Meinungen einer hetzenden und brutalen politischen Bewegung aufzuzeigen, die 1:1 in der Tradition des 3. Reiches stehen.
Es entsteht so keine Diskussion über Haltungen, die eher 1:1 in der Tradition der CDU vor der Merkelkanzlerschaft stehen, es entsteht ein ominöser letzter Kampf gegen Reste des 3. Reiches?
Dafür würde ich mich als Wissenschaftlerin oder Journalistin nicht hergeben.
Durch Frau Merkel wird m.E. Politik zum Vabanque-Spiel.
Betroffene erfahren im Nachhinein ihr Fehlen in Sachen Menschheit.
Merkel "lässt" ver-urteilen, steht aber für keine Debatte?
Es sei denn, sie kann sie "ablesen"?
Aus meiner Erfahrung ist das keine Politik, ich kann es nur nicht einordnen.
Weil ich nicht in der DDR lebte?