Martin Schulz bei Anne Will
Martin Schulz: Augenpfeile vom Katzentisch der Politik / Screenshot ARD-Mediathek

Martin Schulz bei „Anne Will“ - Die Selbstversenkung

Es war kein gutes Jahr für Martin Schulz. 2017 noch Hoffnungsträger der SPD, katapultierte sich der ehemalige Kanzlerkandidat selber ins Aus. Bei „Anne Will“ sollte er sich eigentlich nur zum Fall Hans-Georg Maaßen äußern. Doch die Sendung dokumentierte vor allem seinen Abstieg. Eine Fernsehkritik von Alexander Kissler vom September 2018

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Es war nicht das Jahr, es war nicht die Woche des Martin Schulz. Aus dem Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten der SPD wurde ein Hinterbänkler im Bundestag. Versorgt bleibt er, wahrgenommen wird er nicht immer. Das scheint den einstigen Hoffnungsträger, der mit 20,5 Prozent der Zweitstimmen für die SPD ein historisches Debakel zu verantworten hat, durchaus zu wurmen. Und so tat er in der vergangenen Woche, erst im Bundestag, gestern bei „Anne Will“, was er vermutlich auch nachts um drei in Würselen beherrschte: Er empörte sich, er wurde laut, er irrte durch den Gedankenwald. Es war das Schauspiel einer Selbstversenkung.

So schnell sich auch Claqueure fanden für den kalkulierten Ausbruch Schulzens wider Alexander Gauland und dessen „rhetorische Aufrüstung“ am vergangenen Mittwoch bei der Generaldebatte zum Haushalt: Schulz warf Gauland vor, was ihm konkret in diesem Moment nicht vorzuwerfen war, dass er nämlich den Hitlergruß als nur „unappetitlich“ bezeichnet hätte. Schulz präzisierte, „das Zeigen des Hitlergrußes ist eine Straftat, die strafrechtlich verfolgt werden muss“. Stimmt. Wenige Minuten zuvor aber hatte der AfD-Fraktionschef dieses Zeigen selbst „unappetitlich und strafbar“ genannt. Bleibt der schlimmere Anklagepunkt, wer wie Gauland die „Eindimensionalität komplexer Strukturen im 21. Jahrhundert“ behaupte, bediene sich eines faschistischen „Stilmittels“.

Da am gestrigen Sonntag die „Anne Will“-Redaktion in ihrer unerklärlichen Weisheit beschlossen hatte, zum Scherbengericht über Hans-Georg Maaßen niemanden von der AfD, niemanden von der FDP, wohl aber den unvermeidlichen Grünen-Chef Robert Habeck, die Linke Petra Pau und CDU-Nachwuchskraft Paul Ziemiak einzuladen, wurde aus Schulzens Suada ein pantomimischer Akt. Er wandte sich ein ums andere Mal effektvoll nach seiner rechten Seite, als säßen da Beelzebub, Gottseibeiuns und AfD – für Schulz kein Unterschied – in einer Person. Doch da saß nur der arme Journalist Georg Mascolo und wusste nicht, wie ihm geschah. Ihn, immer wieder ihn traf der böse Schulterblick zur Rechten hin. Martin Schulzens donnernde Augenpfeile gingen auf Mascolo im Stakkato hernieder. Es war bizarr.

Am Katzentisch der Politik

Und wurde bizarrer. Den konservativen Historiker Edmund Burke erklärte Schulz kurzerhand zum „englischen Philosophen“, weil er dessen bei Zitate-online.de leicht greifbaren Satz anbringen wollte: „Für den Triumph [bei Schulz: den Sieg] des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“ Ob Burke bei den Bösen vielleicht auch an die radikalen Empörer wider die Monarchie während der Französischen Revolution gedacht haben mag, die Burke bekanntlich kritisierte? Martin Schulz, der Antimonarchist, wurde nicht dazu befragt. So ließ er uns „offen“ teilhaben am Kommunikationsabbruch, der ihm seit der horrend vergeigten jüngsten Bundestagswahl widerfuhr. Martin Schulz sitzt nur noch am Katzentisch der großen Politik, und er teilt es freimütig mit. 

Die Sitzung des Innenausschusses, in der Verfassungsschutzpräsident Maaßen Rede und Antwort stand? Da sei er nicht dabei gewesen. Die anschließende „Telefonschaltkonferenz der SPD“ (Ziemiak), um eine gemeinsame Linie zu beschließen? Daran habe er nicht teilgenommen. Die nächsten Schritte der SPD-Führung in der Causa Maaßen? Kenne er nicht. Er vertrete hier bei „Anne Will“ nur seine „persönliche Meinung“. So blieb ihm am Ende allen Nichtwissens nur der Sturz ins Anekdotische. Er könne aus seiner „europäischen Erfahrung“ dies und jenes mitteilen. Er warne vor dem „Verfall der öffentlichen Moral“. Ach, Martin, es war bitter.

Kaum Widerspruch aus der Runde

Am Ende allgemeiner Herzinnigkeit, die lediglich Paul Ziemiak mit der sanften Hartnäckigkeit eines Akupunkteurs hie und da zu stören vermochte – als sich alle also einig waren über die „Fehler“ (Ziemiak) des Hans-Georg Maaßen, dessen Skalp am Gürtel der „Institution Demokratie“ (Habeck) aus „100 Gründen“ (Pau) zu baumeln habe, um aus der „sehr angeschlagenen Verfassung unserer Demokratie“ (Will) herauszufinden, schaute Martin Schulz verdutzt in die Runde. Man hatte ihm kaum widersprochen. Man hatte den Streiter wider Antisemitismus, als der er sich präsentierte, nicht konfrontiert mit seiner Rede in der Knesset vor vier Jahren, als er die antiisraelische Legende referiert hatte, die Israelis dürften „70 Liter Wasser am Tag benutzen und Palästinenser nur 17“. Insofern war es dann doch ein guter Abend für Martin Schulz.
 

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Klaus Pichler | Mo., 17. September 2018 - 13:18

Einen solchen Phrasendrescher und Bauchredner hat es in der deutschen Politik seit 1945 nicht gegeben. Es ist einfach unverständlich, daß ihm im öffentlich-rechtlichen Fernsehen immer wieder eine Bühne geboten wird, seine Unsinnigkeiten unter das Volk zu bringen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß Frau Will nicht einzuschätzen weiß, welcher Tiefflieger dieser Mann ist. Ihn immer wieder zu präsentieren, zeugt von einer Verachtung der Intelligenz der Zuseher. Oder steckt doch System dahinter, was ich glaube?

Wolfgang Kahnt | Mo., 17. September 2018 - 16:28

Antwort auf von Klaus Pichler

Man muss sich aber fragen, was schlimmer ist
Martin Schulz sehen oder den Rechtpopulisten aus der AfD zuzuhören. Letzteres wäre zutreffend.

Stefan Forbrig | Mo., 17. September 2018 - 20:02

Antwort auf von Wolfgang Kahnt

… da war es doch für Sie vorteilhaft, statt der AfD, die ja gestern gar nicht stattfand, die vortreffliche Virtuosität eines EU-Apparatschiks zu lauschen. Ist vielleicht ja auch für Sie besser…

Hubert B. Vogel | Di., 18. September 2018 - 09:29

Antwort auf von Wolfgang Kahnt

man glaubt es manchmal nicht, aber die zunehmende Beschimpfung der AfD
durch vermeintliche Demokraten macht diese Partei nur stärker.
Es ist empfehlenswert das Parteiprogramm der AfD zu lesen. Da steht zum Beispiel,
nicht wie im CDU-Papier als Ziel "Resettlement " drin.
Herr Kahnt : wer lesen kann ist im Vorteil .

RA Ullrich Dobke | Di., 18. September 2018 - 13:24

Antwort auf von Klaus Pichler

Frau Will sollte sich auch mal überlegen, wen sie denn einlädt! Proporz ist nicht alles und nötigenfalls muß man / Frau sich die SPD verkneifen. So schlimm wäre das nicht, sie hat ja auch eigentlich nichts mehr aufzubieten und wird dies denn auch bei 10 bis 11 % liegend in Bayern als weiteres Schulz & Cie.-Debakel erleben.
GLÜCK AB

Günter Fischer | Di., 18. September 2018 - 16:15

Antwort auf von Klaus Pichler

Ja, wenn man einen unliebsamen Menschen hasst, kann auch eine inhaltliche Bewertung von Leuten Wie Pichler nichts Anderes als unliebsam sein, wobei ich diesen Begriff "unliebsam" im Verhältnis zu der Pichlerauffassung schon fast als Belobigung ansehen müsste, so verwerflich diese indirekte rechte Nazi"glorifizierung" ist.

Hinzukommt, dass zwar viel über den Rechtsstaat - sorry Herr Pilcher, nicht durch Sie - von verantwortlichen geredet wird und dabei die ganze Nazigeschichte zwar irgendwie im Gesetz geregelt ist, jedoch mit viel zuviel Nachsicht. Die kleinste Handlung/ die geringwetigste Aussage, die in dieser Richtung ausgelegt werden könnte, müsste strafbar sein und das nicht nur wie kürzlich verurteilt.
Auf diese Weise kommen die Leute nicht zur Ruhe, weil die Frieden haben wollen.
Hier muss der Rechtsstaat durchgreifen und sich nicht darauf verlassen, dass die anderen mehr sind.
Irgendwann kommt wieder ein Rattenfänger.
Anwärter gibt es genug - leider.

Christoph Ernst | Di., 18. September 2018 - 17:14

Antwort auf von Klaus Pichler

Sie verachtet nicht nur die Intelligenz der Zuschauer, die Auswahl von Gestalten wie Schulz oder Habeck offenbart subtil camouflierte Männerfeindlichkeit: Wer solche Pfauen auf die Bühne bittet, setzt Marshall McLuhan dialektisch ein.

Sie lässt ihnen genügend Leine, um sich darin selbst zu erhängen.

Tanja opitz | Mi., 19. September 2018 - 10:47

Antwort auf von Klaus Pichler

Schulz hat Mut. D ist aufgrund dessen, nichts aus der Geschichte gelernt zu haben, verdammt, sie zu wiederholen. Nur dann sind die meisten Familien wieder ausgelöscht. Ich bin zwar erst 27, aber habe im Geschichtsunterricht aufgepasst. Es ist beschämend, wie sich heute viele wegdrücken, wenn die Rechten grölen. Sollen die Grölenden doch mal in den Zentren, wo sich die libanesischen Clans aufhalten, mit ihren häßlichen Fratzen rumbrüllen. Oder hat man sich mit denen vielleicht bereits verbündet, um den Staat zu zerstören?

wolfgang spremberg | Mo., 17. September 2018 - 13:26

saßen Vertreter von Parteien und der Medien, die in Bund, Ländern und Kommunen seit vielen Jahren Verantwortung tragen für:
Pflegenotstand,
Altersarmut,
Kinderarmut,
Clan Willkür,
Kriminalität,
und Terror.
Ich kann diese" anständigen Verantwortungsträger" nicht mehr hören und sehen. Ekelhaft.

Bernd Wollmann | Mo., 17. September 2018 - 15:41

Antwort auf von wolfgang spremberg

dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Anders als z.B. in Frankreich, werden diese Leute aber seit 13 Jahren trotz ihrer völligen Unfähigkeit vom Michel immer wieder gewählt, und ich fürchte Besserung ist nicht in Sicht.

Klaus Schmid | Di., 18. September 2018 - 12:19

Antwort auf von Bernd Wollmann

Ob diese Leute wirklich unfähig sind oder ganz einfach nur andere Prioritäten haben wissen wir nicht. Wenn z.B. die Hauptpriorität die eigene Karriere ist dann macht einiges schon Sinn ...

jörg haber | Di., 18. September 2018 - 20:22

Antwort auf von wolfgang spremberg

Vielen Dank für diesen kurzen ehrlichen Kommentar. Ich stimme Ihnen 100% zu.

Werner Winter | Di., 18. September 2018 - 21:39

Antwort auf von wolfgang spremberg

sie haben vollkommen Recht, da bin ich voll bei ihnen. Ihre Liste könnte man unendlich fortführen.

Yvonne Walden | Mo., 17. September 2018 - 13:29

Gesprungen als Tiger, gelandet als Bettvorleger. Dieser Vergleich kommt dem politischen Schicksal des Martin Schulz nahe.
Schulz ist ein intelligenter und belesener Mensch, der sich jedoch in der Funktion als Präsident des Europäischen Parlaments deutlich überschätzte.
Er kann auch "Bundeskanzler", war sein Diese Selbstherrlichkeit könnte ihn zu Fall gebracht haben, denn das Wahlvolk - zumindest Wählerinnen und Wähler, die die SPD favorisieren - möchte keine Selbstdarsteller a la Gerhard Schröder. Einer von dieser Sorte war den Genossinnen und Genossen genug.
Deshalb hätte sich Schulz gleich zu Beginn seiner Kanzler-Ambitionen von der Schröder`schen Agenda lossagen sollen, um die falsche Politik der damaligen rot-grünen Bundesregierung Schröder-Fischer nicht weiterhin mitverantworten zu müssen. Aber auch von Martin Schulz kam kein klares Bekenntnis zu einem Demokratischen Sozialismus, verwirklicht in einem echten Sozialstaat mit gelebter Wirtschaftsdemokratie. Schade!

… keinen "Demokratischen Sozialismus" geben, genauso wie es keinen Islam des Friedens geben wird. Alles nur Traumtänzerei. Der Sozialismus hat noch nirgends auf der Welt ? funktioniert, auch wenn er im "demokratischen" Gewand daher kommt. Haben wir im Osten schon probiert, war halt Kacke.

Klaus Funke | Mo., 17. September 2018 - 13:29

Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan - der Mohr kann gehen. Schulz wurde benutzt und hat sich benutzen lassen und ist jetzt Fußnote geworden. Indes, seiner SPD geht es nicht besser. Da kann sie zehnmal verbissen die Ablösung Herrn Maaßens fordern, es wird sie nicht retten. Die SPD ist so was von Out, schlimmer geht es nicht mehr. Und Merkel lächelt sich ins Fäustchen, denn im Falle eines Falles stehen die Grünen für den Machterhalt der Kanzlerin bereit. Ein erbärmliches Spiel. Und derweil misslingt die Integration der Migranten auf grandiose Weise. Das protestierende Volk, als rechter Mobb verunglimpft, wird sicher bald keine Geduld mehr haben. Und dann "wehe Merkel". Das Regime Merkel ist politisch und moralisch am Ende. Ein Scherbenhaufen erwartet uns. An all dem könnte Herr Schulz etwas ändern, doch er schielt schon wieder nach Brüssel. Oh verdammt, quo vadis Germania!

Daß die SPD outer als out ist, haben inzwischen sogar die Medien begriffen. Die SPD kommen kaum noch vor, und um der AfD überhaupt was entgegenzusetzen, werden die Grünen gepuscht, was das Zeug hält. Daß diese Kampagnen sogar von konservativen Medien gefahren werden, zeigt, in welchem beklagenswerten Zustand dieses Land inzwischen politisch und gesellschaftlich ist.

Heinrich Niklaus | Di., 18. September 2018 - 14:57

Antwort auf von Mathias Trostdorf

Genau so ist es! Die Grünen werden medial in den politischen Himmel gehoben.Deshalb kommt auch Frau Wagenknechts Sammlungsbewegung "Aufstehen" nicht richtig hoch.

Eines habe ich aber nicht verstanden: Von welchen "konservativen Medien" sprechen Sie?

Mathias Trostdorf | Mi., 19. September 2018 - 17:18

Antwort auf von Heinrich Niklaus

Na, die "Welt" war ja früher mal ein eher konservatives Blatt. Zum Beispiel.
Aber konservativ will ja heute keiner mehr sein, das gilt als uncool! Lieber "hipp" und ...eins meiner Lieblingskampfbegriffe... "weltoffen"!

Günter Johannsen | Mo., 17. September 2018 - 13:42

Solche jämmerlichen Gestalten haben aus der SPD eine jämmerliche kopf- und ziellose Partei gemacht!

Willi Mathes | Mo., 17. September 2018 - 13:46

Sitzt !

Die politische Selbstversenkung des Martin Schulz war (auf-) und augenfällig !

Die politischen Talkshows - sind offensichtlich, mangels - politischer Alternativen - nur noch stinklangweilige " Empörungsrunden " !

Freundliche Grüsse Herr Dr. Kissler

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 17. September 2018 - 13:49

Herr Dr. Kissler.
Ein politischer Philosoph wird Burke gewesen sein, denn ein kurzer Blick zu Wiki zeigt mir, dass Geschichte eine herausgehende Bedeutung innehat in seiner "Theorie des Konservatismus", die sich aus den Erfahrungen von der französischen Revolution speisen, mal eben radikale Veränderungen durch punktuelle Mehrheiten umzusetzen.
Gottesstaat, selbst einer des kategorischen Imperativs etc. halte ich für so tiefgreifende Veränderungen, dass ich persönlich - ich hoffe Genosse Martin Schulz gesteht es mir zu - nicht wie Merkel gehandelt hätte.
Im Prinzip erwächst aber daraus die AfD.
Deshalb hätte ich auch nicht wie Schulz gesprochen.
Konstruktive Politik, die sich speist aus dem Gestern, Heute und Morgen kann aber sehr wohl kritisch zur AfD ausfallen und muss nicht konservativ sein.
Jeden Tag auf Sicht zu fahren, mal so oder so zu entscheiden, das wurde bislang evtl. philosophisch noch nicht gewürdigt.
Entsprechend eingleisig will mir Schulz erscheinen.
Respekt

Konstruktive Politik speist sich aus Realitätsnähe, Weitsicht und angemessener Toleranz gegenüber Religionen oder Ideologien. Destruktiv ist: Realitätsverleugnung um der eigenen Macht willen, Menschen- und Volksverachtung, Ignoranz und Egozentrik! Letzteres haben die etablierten Parteien in Fülle bewiesen und machen damit Deutschlands Demokratie und Glaubwürdigkeit kaputt. Sie sollten alle samt die Verantwortung übernehmen müssen … aber es scheint, als haben es die Etablierten nicht so mit selbstkritischer Betrachtung und Verantwortung …. ?!

Dimitri Gales | Mo., 17. September 2018 - 13:59

noch Worte verliert - der Mann ist out, spielt nirgends eine Rolle mehr, ist zum politischen nobody geworden. Die SPD hat mit ihm einmal mehr bewiesen, dass sie möglicherweise als Partei peu à peu verschwinden wird. Und das wäre nicht einmal eine schlechte Sache, zumal es eine Nachfolgerin gäbe.

will Martin Schulz wieder ins EU-Parlament wählen lassen, daher die Präsentation bei Anne Will. Man glaubt, die Zuschauer merken nicht, wes Geistes Kind er ist.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 17. September 2018 - 14:07

die Philosophie fragt danach, woher der Mensch komme, wer er sei und worauf er hoffen darf oder ist das schon die Religion?
Der Begriff Wahrheit ist das Wesen des Werdens.
Ich bin vlt. zu philosophisch orientiert, als dass ich nicht vor allem beim Umgehen Merkels mit ihrer Politik und deren Kritikern, einfach mal nach hinten über gefallen bin.
Dabei hätte die religöse Komponente der CDU/CSU nicht schaden müssen und wurde sogar bereitwillig von einer Mehrheit der Deutschen im Prinzip akzeptiert, als den Bewohnern des christlichen Abendlandes.
Aber dieses Erbe gehört Merkel nicht alleine, wenn es ihr auch die derzeitigen Würdenträger andienen.
Die theologische Würde und Besonnenheit hätte sich hoffentlich anders geäußert.
Es ist nicht von ungefähr, dass wir jetzt evtl. ein frei praktizierendes Christentum der je eigenen privaten religiösen Befindlichkeit erleben?
Es ist immer Zeit, Christus zu erkennen, zu entwickeln, aber damit entfernen wir uns evtl. Lichtjahre von Anderen?

Konrad Perfeud | Mo., 17. September 2018 - 14:12

Meine Einschätzung: Schulz ist ein typischer Deutscher in dem Sinne, dass er ohne die Hingabe zu einer großen Sache nicht leben kann. Ausgesorgt und in einem Alter, in dem man sein "Lebenswerk" unbedingt bewahren will und eben nicht überdenken. Die SPD möchte ihn sicher loswerden. Neben dem jungen Blender Harbeck macht er gleich noch eine schlechtere Figur.

Brigitte Simon | Mo., 17. September 2018 - 14:16

Immanuell Kant hätte Martin Schulz warnen können:

"Wer sich zum Wurm macht, darf nicht klagen,
wenn er getreten wird".

Jürgen Keil | Mo., 17. September 2018 - 14:31

der Maaßen muss weg. Wie kann ein Beamter eine demokratisch in den Bundestag gewählte Partei als solche behandeln, womöglich ihre geforderte Überwachung hintertreiben und dann auch noch der Kanzlerin widersprechen? Die "Anständigen" haben zur "Hetzjagd" geblasen. Ich schätze, der Horst wird wieder einknicken.

Ja, auch Herr Schulz gehört zu den „Anständigen“, die sich täglich das Sitzungsgeld in Brüssel einsteckten, auch wenn die nicht an Sitzungen des EU-Parlaments teilnahmen.
Ansonsten ist es doch geschickt von Herrn Schulz, wenn man eine negativ belastete Ideologie (Schuldkomplex Nationalsozialismus) benutzt um von den eigenen politischen Fehlern abzulenken.

dieter schimanek | Mo., 17. September 2018 - 14:31

Wer schaut sich schon so eine Sendung an? Besonders dann, wenn vorab die Akteure bekannt sind. Das Ergebnis ist immer das gleiche. Ein Hosianna auf Grün, ein Pfui für die AFD und die dazwischen haben auch noch nie einen Baum umarmt, sind somit also unbrauchbar. Ein Kasperle muß auch dabei sein, den hat man in Person von Martin anscheinend auch gefunden und wie immer hat er die Erwartungen voll erfüllt - er ist eben wertvoller als Gold, für die Medienlandschaft.

Hans Page | Mo., 17. September 2018 - 20:02

Antwort auf von dieter schimanek

ist es. Massen wollte nicht verstehen was eine Hetzjagd ist obwohl die Kanzlerin das Wort benutzte; jetzt wird an ihm demonstriert was Hetzjagd ist. Ich bin entsetzt wenn ich sehe, durch die Medien, was in Deutschland abläuft.

RA Ullrich Dobke | Di., 18. September 2018 - 13:48

Antwort auf von Hans Page

Es wäre schlimm, wenn sich Konsorten ala Nahles & Cie. gegen diesen gerechten Sachwalter durchsetzen würden!

Gerhard Zimmermann | Di., 18. September 2018 - 18:32

Antwort auf von RA Ullrich Dobke

Die Aussage der derzeitigen SPD Vorsitzenden im Wahlkampf " Wenn die SPD Bundeskanzler wird bekommen unsere Gegner richtig eins auf die Schnauze" diese Aussage zeigt doch genau wohin die Reise gehen soll. Maaßen spurt nicht und ist ein Weiteres Opfer auf dem Gabentisch der SPD

Hans Herzberger | Mo., 17. September 2018 - 14:33

Er betätigt sich nur noch als Nörgler und Schreihals der SPD ( doch dieses Amt hat schon Frau Nahles übernommen). Mit seinen Statements im Parlament und Talkshows gewinnt er keinen einzigen Wähler hinzu. Er vermittelt eher den Eindruck eines mit dem Rücken zu Wand stehenden Versagers, der seine letzten Zuckungen noch an den Mann bringen will, bevor er ganz verschwindet. Wenn er sich etwas gutes tun will, so sollte er den Ruhestand wählen.

Ursula Horvath | Mo., 17. September 2018 - 14:43

Niemanden mehr! Wer Schulz im EU Paralment gesehen hat, weiß dass Berlossconi sehr Recht hatte, als er Schulz Blockwartmentalität vorwarf. Ja, in einer anderen Welt, wo er auf dem Tisch hauen könnte, müsste man vielleicht sogar Angst vor diesen 8 Klassen Apparatschik bekommen. Er keift und geifert wie ein altes Waschweib. Weshalb sitzt er noch im BT? Muss er seine Millis noch aufbessern oder hält sich dieser Selbstgefällige Zeitgenosse, wirklich für unentbehrlich? Auf alle Fälle ist dieser Schulz kein Aushängeschild für die SPD, doch in deren Reihen gibt es seit Jahren solche schrägen Typen, Stegner ist nicht anders, kommt nur noch freudloser herüber! Oh Gott hilf, Deutschland und seine Politiker, egal von welcher Einheitsfront, sind überwiegend zum fremdschämen für den Bürger!

Gerd Risse | Mo., 17. September 2018 - 15:02

Es bleibt das Gefühl das zu dieser Dame niemand von Format mehr kommen will. Da kramt sie eben in der Mottenkiste und zieht lauter unwichtige Leute und Meinungen wie Schulz und Pau raus ! Nach 20 Minuten abgeschaltet.

Bay Schörle | Mo., 17. September 2018 - 15:23

Herr Schulz schwadroniert über das jüdische Lokal,am nächsten Tag sollten da Bürger mit Kippa zum Mittagessen gehen. War er dort?

Paul Liesner | Mo., 17. September 2018 - 15:57

Frau Will hatte sichtlich Freude daran zu bemerken, dass Ihre Redaktion offensichtlich alles versucht hatte die wichtigsten Personen (Herr Maaßen und Herr Seehofer) zu dieser Laberrunde einzuladen. Dazu noch andere CSU Größen wie Söder, Dobrindt bis hinunter zum Pressesprecher. „Leider hatten offensichtlich alle keine Zeit.“
Somit war das Feld alle (inklusive Anne Will) gegen den Juso der CDU Herrn Ziemiak bestellt, der offensichtlich von seiner Chefin geschickt worden war und stolz darauf war direkt nach dem Tatort im ÖR auftreten zu dürfen.
Martin Schulz und Robert Habeck hatten sich vermutlich selbst angemeldet und die rothaarige Petra Pau von den Linken durfte den Hauptankläger gegen Maaßen spielen, weil sie Internas vom Untersuchungsausschuss freigeben durfte. Nicht zu vergessen der smarte Georg Mascolo von der SZ, der zwar Verständnis für Maaßen aufbrachte aber klar zum Ausdruck brachte: Maaßen muss weg. Damit war die Messe bereits gelesen. Einfach nur erbärmlich.

Katja Richter | Mo., 17. September 2018 - 17:59

MEin Sohn ist 18....
seine Schule fing erst zur 4 Stunde an. Morgens läuft bei uns immer NAchrichten , Ntv, oder Euronews usw.
Egal was ihr denkt, der Herr Gauland hat eine gute Rede gehalten. Insgeheim haben wir uns schlapp gelacht über die Konter in den Sozenköpfen (wobei da ja nicht viel los sein soll..in den Köpfen). Dann kommt Herr von und zu Schulzzz. Wupp einer musste ja mal so richtig die Sau rauslassen. Im ernst, ich dachte er ist gerade vom Baum runter klopft sich auf die Brust und babababababaaababa. OK nicht viel von dem was er sagte war tatsächlich so gesagt oder gemeint.
Er hat wohl für die gesprochen die später eingeschaltet haben und gehofft keiner merkt, dass er, der Kasper, im falschen Theater ist.
Ich frag mich manchmal was die nehmen. Hier in Frankfurt gibts ja schon einiges zu sehen, aber wie die abgehen, das ist bühnenreif. Noch dazu die einschlägige Presse....Schulz hat eine Brandrede gehalten und die AfD fertig gemacht....hä
Naja Froschauge sei wachsam....hüpf

Christian Bauer | Mo., 17. September 2018 - 18:53

Scheint nicht so! Da lässt er sich von Gabriel auf den Schleudersitz binden (Kanzlerkandidatur), und erleidet dabei völligen Schiffsbruch. Jetzt darf er im Parlament mal wieder dummes Zeug rausbrüllen, und wird daraufhin als Polit-Star bei Will antreten. Mich packte schon der Ekel, wenn ich Bum-Bum-Becker immer wieder sehen musste, wird er jetzt durch M.S. abgelöst? Oh, weh!

Mathias Trostdorf | Mo., 17. September 2018 - 22:50

Wenn man Schulz mögen, also in irgendeiner Form sympathisch finden würde (was wahrscheinlich sogar vielen SPD-Mitgliedern und Anhängern schwerfällt), könnte man Mitleid mit ihm haben. Die Politikverachtung vieler Leute resultiert ja nicht nur daraus, daß viele der heutigen Politiker die Sorgen und Interesseren ihrer Wähler nicht mehr wahr- oder ernstnehmen, sondern auch daraus, daß sie ein Politikpersonal erdulden müssen, daß sie darüber hinaus noch belehrt oder beschimpft.
Martin Schulz, der doch den Umständen mehr als dankbar sein sollte, daß er weniger durch Können oder Eignung sondern durch für ihn glückliche Fügungen und Charaktereigenschaften nach ganz oben gekommen ist, kann und will offenbar nicht einsehen, daß er nicht ansatzweise der Halbgott ist, für den er sich selbst hält (und aus dieser Haltung heraus er ja auf andere runterguckt).
Die Sorte Ideologe sollte ein Auslaufmodell sein.
Martin Schulz ist vor allem eins: verzichtbar!

Paul J. Meier | Di., 18. September 2018 - 12:04

Wie die SPD Granden auf die Idee gekommen sind, diesen mittelmäßigen Schwätzer zum Kanzlerkandidaten/Vorsitzenden zu machen, bleibt deren Geheimnis.
Wenn sich jemand den Vorwurf der Selbstversenkung machen muss, dann Gabriel. Schulz hat sich nicht selbst versenkt, er hat besten Falls seinen Platz gefunden. Ihm fehlt zu einem Alpha-Tier so ziemlich alles. Die SPD hat nicht nur ihren Verstand, sondern auch ihren Instinkt verloren.

RA Ullrich Dobke | Di., 18. September 2018 - 13:39

Antwort auf von Paul J. Meier

Ein Alphatier im Wolfsrudel der SPD - seh ich nicht! Eine Führungselite ist von anderem Kaliber, daran fehlt es und deswegen gehen nicht nur die SPD-Mitglieder andere Wege, sondern "GOTT SEI DANK" auch die Wähler andere Wege. Das war's dann für die SPD - hoffentlich nicht nur demnächst in Bayern, sondern auch anschließend in Hessen. Die SPD als "Volkspartei" ist fertig: Ihre Mitte, ihre Liberalen, ihre Linken und sogar ihre Konservativen fanden und finden eine neue Heimat, andere Häfen aus denen sich politisch wirken läßt!

Frank Grundmann | Di., 18. September 2018 - 16:45

Antwort auf von Paul J. Meier

In der SPD, Herr Meier, zieht der Seeheimer-Kreis die Fäden. Dabei ist es äußerst hilfreich, wenn an den entscheidenden Stellen Marionetten sitzen. Niemanden hätte man aus der "Steuerzentrale" besser fernsteuern können als einen Martin Schulz. So wird nach außen der Eindruck gewahrt, eine "linke" Parteiführung zu haben, während der Tanker aus der Ferne nach wirtschaftsliberalen Gesichtspunkten gesteuert wird.
Diese "Geisterfahrt" hat mit Gerhard Schröder und dem Einreißen aller sozialen Dämme begonnen und seitdem haben sich die Seeheimer das Ruder nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. Das ist das ganze Geheimnis hinter Martin Schulz.

Horst Weber | Di., 18. September 2018 - 12:15

Die willfährige Teilnahme fast sämtlicher etablierten - und besonders der abgehalfterten Hoffnungsträger
unter den CDUSPDGRÜNEN - an der Suche nach Rechtsradikalen, Nazis, Verfassungsmissbrauchern -wäre sinnvoll , wenn sie sich um die Überwachung der Merkel-Regierung bezüglich deren Verfassungstreue kümmern würde.
Der Vorstoß der Flinten-Uschi, nun auch noch die Bundeswehr in Syrien aktiv einzusetzen - ist eindeutig verfassungswidrig !
Schulz und Co. wären besser beraten, dazu ihre Adrenalin-Pegel einmal hochschnellen zu lassen.

RA Ullrich Dobke | Di., 18. September 2018 - 13:18

Seine Mimik sprach Bände an dem Abend bei Anne Will: Er verstand offensichtlich nicht die Ausführungen der anderen Gesprächsteilnehmer.
Ein Zeichen, ein Signal, ein Fanal dafür, was die SPD noch zu bieten hat - NICHTS!

Peter Gegesy | Di., 18. September 2018 - 13:37

Dass sich der Rohrkrepierer der SPD hier nochmal selber versenkt hat, war wohl ein unbeabsichtigtes Abfallprodukt und auch das einzig erfreuliche an diesem erbärmlichen „Maaßen-Schauprozess“. Nachdem die „Kombattanten“ vorgestellt waren - alle aus demselben Wolfsrudel der „Gutgesinnten“ wie die Zeremonienmeisterin selber - konnte man eigentlich nur noch ausschalten.
Es hätte eigentlich gar nicht um Maaßen gehen dürfen sondern um „Fake-News-Mutti“ mit ihren unverfrohrenen Behauptungen, die sie bis heute weder zurückgenommen noch belegt hat.
Ps. Ich weiß nicht, was an diesem Kommentar, so zu beanstanden ist, dass er nicht freigegeben werden konnte. Etwa die Bezeichnung „Fake-News-Mutti“, stimmt der denn nicht? Die krude Behauptung einer Hetzjagd, für die es auch nicht annähernd stichhaltige Beweise gibt, stellt doch alles weitere in Schatten! Das ist auch das einzige, womit ich vielleicht irgendeinen Kommentar in der Schärfe der Wortwahl noch übertroffen habe.

HUbert Sieweke | Di., 18. September 2018 - 19:07

der AFD ( 17,5 % von 65 Mio.) der SPD und auch der CDU/CSU das Fürchten lehren, müssen die nun in den 'DRECKSCHLEUDERMODUS' übergeben. Die jeweils hochnäsige und, angebliche, sachliche Auseinandersetzung mit der AFD ging und geht ja voll nach hinten los. Der Wähler merkt auf einmal, welche Nullen im Bundestag Schnappatmung bekommen. Pöbel, Beleidigung etc. bei der AFD Fehlanzeige, dafür umso mehr bei den ehrenwerten Demokraten.
Leider verfängt noch immer das Geschrei der Altparteien, ganz Sachsen sind Nazis, alle aus der CDU gekommen....wenn dereinst die AFD mit 30% stärkste Partei werden sollte, wie SVP und fast FPÖ. oder Lega, dann werden sicher viele Menschen erkennen, wer die Demokratie in den Orkus getrieben hat.

"Dreckschleudermodus" ist zielgenau und treffsicher ins Herz dieser zu Kommunisten mutierten SPD-Funktionäre getroffen. Die Basis wird sich recht bald gänzlich verabschieden. Denen geht´s wie mir: hätte ich in eine Kommunistische Partei eintreten wollen, wäre ich beim Original SED/DIE LINKE gelandet. Aber das kommt für mich nicht in Frage! Ehrliche Parteien gibt es wohl kaum noch: AfD fällt mir zuerst ein - und in Teilen CSU, naja noch die Freien Wähler vielleicht (wenn sie mal klar Stellung in Sachen muslimische Unterwanderung durch Migranten/Asylanten beziehen würden)!