Horst Seehofer, CSU-Vorsitzender und Bundesminister für Inneres, Heimat und Bau, läuft auf seinem Weg zu einer Pressekonferenz, die in Anschluss an die Sitzung des CSU-Vorstands stattfindet, an einem Fernseher vorbei, auf dem die Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel übertragen wird.
Der Vernichtungsschlag der Christsozialen gegen Merkel wird so bald nicht erfolgen / picture alliance

Asylstreit zwischen CDU und CSU - Nur eine Hoffnung soll mir bleiben

Der Koalitionsausschuss hat getagt, doch in der entscheidenden Frage ist man nicht weitergekommen. Stattdessen berufen sich CDU und CSU auf ihre „Schicksalsgemeinschaft“. Aber mit Schicksalsbeschwörung hat die Übernahme von politischer Verantwortung nichts zu tun

Alexander Marguier

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Na also, es geht voran in Deutschland: Entschieden ist die nationale Schicksalsfrage, ob das Baukindergeld für vierköpfige Familien auch bei mehr als 120 Quadratmetern Wohnfläche ausgezahlt werden soll. Die Antwort lautet ja, und nach diesem fulminanten Ergebnis des Koalitionsausschusses hätten die vereinigten politischen Kräfte von CDU, CSU und SPD sich eigentlich halbwegs entspannt in die Sommerpause verabschieden müssen. Nur sind sie eben nicht vereinigt, sondern zutiefst zerstritten, und das Baukindergeld war auch nicht die größte Baustelle. Migration bleibt das Thema der Stunde, der Tage, der Wochen und aller Voraussicht nach auch der kommenden Jahre. Insofern ist es kein Wunder, dass nach der nächtlichen Krisensitzung kein brauchbares Ergebnis dazu präsentiert werden konnte. Außer vielleicht der pathetisch-hohlen Erkenntnis der Unionsparteien, sie seien in einer „Schicksalsgemeinschaft“ verbunden (so wurde zumindest die Bundeskanzlerin zitiert).

Dem Begriff „Schicksalsgemeinschaft“ haftet etwas derart Nibelungenhaftes an, dass man sich schon auf den demnächst beginnenden Wagner-Festspielen wähnt, die dieses Jahr übrigens mit einer Neuinszenierung des Lohengrin aufwarten werden. Ob auch Angela Merkel dabei sein kann, bleibt abzuwarten und hängt letztlich vom weiteren Schicksal der „Schicksalsgemeinschaft“ ab und davon, wie Horst Seehofer als bayerischer Fliegender Holländer (Bayreuth, 30. Juli um 18 Uhr, fünf Folgeaufführungen) mit den Urkräften der koalitionären Natur hadert: „Nur eine Hoffnung soll mir bleiben, / nur eine unerschüttert stehen: / so lang der Erde Keime treiben, / so muss sie doch zugrunde gehen. / Tag des Gerichtes! Jüngster Tag! / Wann brichst du an in meiner Nacht? / Wann dröhnt er, der Vernichtungsschlag, / mit dem die Welt zusammenkracht?“

Abgesagte Meuterei

Sagen wir so: Der Vernichtungsschlag der Christsozialen gegen die ungeliebte Kanzlerin wird so bald nicht erfolgen. Zwar bleibt die Lage ernst, wie Merkels treuer Maat Volker Kauder nach dem nächtlichen Manöver zu berichten wusste. Klar ist aber auch, dass der Tag des Gerichtes erst einmal verschoben sein dürfte. Denn es ist inzwischen sehr deutlich geworden, dass die unionsinterne Selbstzerfleischung weder der einen noch der anderen Seite und nicht einmal der SPD Wählerzuwachs bringt. Nach dem Theaterdonner der vergangenen Tage hat dieser Erkenntnisgewinn zu einer gewissen Kohäsion geführt mit dem für die grünen Klabauterfrauen und -männer ernüchternden Befund, dass es schon wieder nichts wird mit dem Platz auf der Kommandobrücke des Regierungsschiffs. Was ohnehin ziemlich unwahrscheinlich war, denn selbst wenn die CSU aus der Großen Koalition ausgestiegen wäre: Die meisten CDU-Abgeordneten stehen in ihren Wahlkreisen wegen der Migrationsfrage derart unter Druck, dass sie einen fliegenden Austausch der Christsozialen durch die Grünen nicht unbeschadet überstanden hätten. So linksliberal ist die CDU dann eben doch noch nicht, auch wenn sich das die eine (oder der andere) in deren Führungsmannschaft so sehr wünschen.

Die Meuterei von Söder, Dobrindt und Seehofer dürfte vorerst abgesagt sein. Um Erfolg zu haben – und der wäre aus deren Sicht nicht mehr und nicht weniger als Merkels Sturz gewesen –, hätten die drei Widerspenstigen einer Zähmung zum richtigen Zeitpunkt bedurft. Der Kanzlerin hingegen ein Ultimatum zu setzen, war ein strategischer Fehler; erst so konnte Merkel die Reihen ihrer eigenen Partei hinter sich schließen. Jetzt geht es für alle Beteiligten nur noch darum, gesichtswahrend aus der missglückten Palastrevolution herauszukommen und den bevorstehenden EU-Gipfel und dessen voraussichtliche Ergebnislosigkeit irgendwie so zu verargumentieren, dass das Schicksal gnädig und die Große Koalition bewahrt bleibt. Heute Abend dürfte Horst Seehofer durch seinen Solo-Auftritt bei Maischberger (ARD, 22.45 Uhr) die entsprechende Linie vorgeben.

Wo Akzeptanz beginnt, endet politische Verantwortung

Eines immerhin muss man dem Fliegenden Innenminister und seinen bayerischen Hintersassen beziehungsweise Taktgebern lassen: Durch ihren Aufruhr ist es ihnen gelungen, den ganzen praktischen Irrsinn und die niederschmetternde juristische Widersprüchlichkeit des deutschen und des europäischen Asylrechts öffentlich zur Diskussion zu stellen. Auch darüber wurde ja von politisch interessierter Seite gern im Ton der Schicksalhaftigkeit gesprochen nach dem Motto: Es liegt nicht in unserer Hand. Dass die CSU diesem Fatalismus ein Ende gesetzt hat, war ein wichtiger Schritt. Denn wo die Akzeptanz vermeintlicher Schicksale beginnt, dort endet regelmäßig die politische Verantwortung.

Mehr zum Asylstreit können Sie in unserem Dossier nachlesen.

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Paul J. Meier | Mi., 27. Juni 2018 - 12:30

Ob das Ultimatum ein Fehler war, muss sich erst noch herausstellen! Auch wenn einige sich eilfertig hinter(sic!)nicht vor ihre Herrin stellen, ist das sowohl dem Reflex, als auch einem gewissen Fracksausen in Anbetracht einer scheiternden Koalition geschuldet. Weil vielen dieser Pseudonibelungen nun aber aber das Hemd näher ist, als der sausende Frack, wird sich das Blatt schnell wenden, wenn man erkennt, dass ein Stellungswechsel die bessere Alternative ist. Wie schnell einst beweihräucherte Leute fallen gelassen werden, hat die Geschichte nun oft genug gezeigt. Man wird sehen, wer in diesem Pokerspiel die besseren Nerven bewahrt. Ist es Bluff oder hat der andere doch die besseren Karten? Es kommt immer der Moment des Aufdeckens oder Passens!

Günter Johannsen | Sa., 30. Juni 2018 - 19:19

Antwort auf von Paul J. Meier

Jeder, der an der deutschen Grenze Asyl sagen kann, ist Antragsberechtigt und lebt auf unabsehbare Zeit auf Kosten des deutschen Steuerzahlers. Man muss das sich schon auf der Zunge zergehen lassen, um es zu begreifen: Innenminister Seehofer will geltendes deutsches Recht anwenden. Deshalb droht ihm die Kanzlerin Merkel mit Entlassung (Richtlinienkompetenz)!
Geltendes Recht wird von dieser frühere FDJ-Sekretärin und gegenwärtigen Kanzlerin selbstherrlich zu Unrecht erklärt.
Wie lange soll das noch so weitergehen?!

Susanne Dorn | Mi., 27. Juni 2018 - 12:36

…ein lächerliches Theater und Ablenkungsmanöver, was uns hier vorgeführt wird. Fakt ist, dass sowohl die CDU als auch die CSU in der EU Dublin IV unterstützen, was bedeutet, dass alle „Neuankömmlinge in Europa“ nicht mehr auf gewisse Länder verteilt werden, sondern sich die Zugereisten die Länder selbst aussuchen können, in die sie gehen möchten. Es genügt, wenn sie eine „Ankerperson“ angeben, die sich bereits in dem gewünschten Land aufhält.

Und wer wird das gewünschte Land sein, in dem Wein und Honig fließen? DEUTSCHLAND!

Ich prognostiziere, dass unser Land mit weiteren Millionen „Einreisenden" überflutet wird, so lange, bis unsere Sozialsysteme zusammenbrechen. Gewollt von Merkel, Seehofer, SPD, GRÜNEN und Linken und vielleicht auch von der FDP.

Ich lasse mir von unserer „Elite“ schon lange keinen Sand mehr in die Augen streuen. Ein wirklich gut gemeinter und ehrlicher Rat an die Wähler in Bayern: Bitte denken Sie nochmals nach, ehe Sie am Wahltag ihr Kreuzchen machen.

... eine Frage, ob man überhaupt noch die Kasperle-Puppen der o.g. "etablierten" Parteien wählt - in sofern also darf man präzisieren: "Bitte denken Sie nochmals nach, ehe Sie am Wahltag ÜBERHAUPT ihr Kreuzchen machen !"

Wie im folgende Beitrag eines Users auf Zeit-Online dargestellt, kann ich nur hoffen, dass dieser von der Union und der SPD im Europaparlament abgesegnete Krug möglicherweise im Bundestag noch an Deutschland vorbeigehen möge:

"Was ich immer als Unglück empfinde, wächst sich hier zum Glück aus. Das Europaparlament ist eine Farce. Die Vorlage ist ja beschlossen. Aber rechtliche Folgen hat das nur, wenn auch die Staaten zustimmen. Und das sehe ich nicht, denn schon Merkel hat jetzt bereits nicht mehr die Macht da mitzugehen, trotz all der Journalisten an ihrer Seite."

Warten wir´s ab.

Klaus Funke | Mi., 27. Juni 2018 - 12:37

Nein, Herr Marguier, was Sie da schreiben, ist Pfeifen im Walde. Nichts ist abgesagt. Nichts ist vorbei. Merkel ist angeschlagen und wird sich nicht mehr erholen, denn das Vertrauen ist geschädigt und zwar beim Volke. Man sieht, nichts ist gelöst, wiewohl die CSU nichts Ungesetzliches wollte. Der Krieg ist vertagt, nicht abgesagt. Diese Regierung wird nicht das Ende der Legislaturperiode erreichen. Da braucht man kein Hellseher zu sein. Wer hält denn noch zu Merkel? Im Lande und in der Welt. Es werden immer weniger. Schade, dass die Medien - sonst die vierte Gewalt - nicht den Mumm hat, das Endspiel zu eröffnen. Solche Artikel wie dieser hier von Herrn Marguier, senden das falsche Signal. Was ist denn gelöst in Sachen Migrationskrise? Und was wird wie gelöst werden? Merkel wird gestürzt, ihre Zeit ist vorbei. Wer das nicht erkennt, hält nichts von Deutschlands Zukunft. So einer hält am alten fest. Schade! Aber, es dauert nicht mehr lange. Noch in diesem Sommer gibt es Klarheit.

Nichts ist gelöst, das stimmt. Und das wird auch so bleiben. Weil es gar nicht um Lösungen geht. Das ganze ist doch nur eine Riesenshow die Merkel und Seehofer gemeinsam abziehen um der Union die absolute Mehrheit in Bayern zu sichern.
Seehofer hat noch nie seinen markigen Worten Taten folgen lassen.
Am Ende werden sie wieder irgendeinen faulen Kompromis als große Errungenschaft feiern und sich versöhnlich in den Armen liegen. Sind dann alle Kameras und Mikrofone ausgeschaltet, lachen sie sich gemeinsam schlapp darüber daß ihnen das Spiel Good Cop, Bad Cop so hervorragend gelungen ist.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 27. Juni 2018 - 12:40

"Keinesfalls" war eine Meuterei der CSU gegen Merkel geplant.
Das war wieder einer von Merkels "Showdowns", entweder weil sie plötzlich einen anderen Plan in der Tasche hatte oder überhaupt den, als einzig Tätige in Erscheinung zu treten oder um die CSU in die Enge zu drängen...
Das alles hätte ohne Trara im Vorfeld begradigt werden können.
Wann dürfen wir Merkels Spielwiese wieder verlassen?

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 27. Juni 2018 - 12:46

nichts anfangen kann, ist seine teils derbe, dabei aber gestelzte Sprache.
Sie gibt der Musik eine ganz andere Tönung.
Man kann sich Wagner auch schön hören.
Das war mir nur selten möglich.
Z.B. beim letzten? Waldbühnenkonzert, als er zusammen mit Schumann erklang.
Da bekam man eine Ahnung, wie Wagner als große Musik möglich gewesen wäre. aber dann wäre es eben nicht mehr Wagner gewesen, sondern Schumann...:)

Dieter Hegger | Mi., 27. Juni 2018 - 12:52

Ich persönlich ziehe die Umfragen von INSA vor, die regelmäßig vor Wahlen am nächsten gelegen haben.
Aktuell hat sich bei CDU /CSU nix verändert Merkel CDU 23% CSU 6 % ! Wie die Vorwochen.
Ich denke aber es gibt eine schweigende Mehrheit - die erst bei den Wahlen aus der Deckung kommt.
Zu früh für die CSU den Schwanz einzuziehen.
Vor 3 Tagen hat Forsa angerufen, die wollten meine Frau doch tätsächlich bei den Fragen auf Merkel Kurs drängen, das zu Umfragen.

Christoph Rist | Mi., 27. Juni 2018 - 15:02

Antwort auf von Dieter Hegger

hat sich die CSU zweifellos in eine Sackgasse manövriert. Ob bewusst oder unbewusst spielt dabei keine Rolle. Die Situation ist wie sie ist. Die Frage ist, ob die CSU sich in Spiel- und Entscheidungstheorie auskennt. Die vermeintliche Position der "Schwäche" ist in Wahrheit für Verhandlungen eine Stärke. Ob sie sie nutzt und die eigenen Vorstellungen durchsetzt, hängt nunmehr allein von der Hasenfüßigkeit und Drehhoferigkeit der CSU-Führungsriege ab.

Michael Schröder | Mi., 27. Juni 2018 - 13:11

Ein sehr schöner Artikel, wunderbar! Das Fatum schwebte einst über den Köpfen der Götter der Griechen, als leere und unerkennbare Notwendig. Später waren die Römer das Fatum der Völker und der Nationen, ein sehr reales und erkennbares Fatum. - Und als die Zeit gekommen war (vorsicht, Fatum!), sandte Gott seinen Sohn. Das wird nur nicht mehr passieren, und trotzdem werden immer wieder interessante Rückschlüsse unserer Zeit mit der späten Römischen Republik gezogen, nicht nur bei Westerwelle, der allgemein von spätrömisch sprach, sondern auch von Prof. David Engels in seinem an Spengler ("Untergang des Abendlandes") orientierten Buch "Le décline", - auf Deutsch "Auf dem Weg ins Imperium". Man lese dazu Hegel in seiner "Phänomenologie des Geistes" von 1806/7 über den "Rechtszustand", und man weiß, einige wissen es schon länger, was die Stunde geschlagen hat.

Wolfgang Tröbner | Mi., 27. Juni 2018 - 13:12

wenn der "Vernichtungsschlag der Christsozialen gegen die ungeliebte Kanzlerin" nicht erfolgen und die "Meuterei von Söder, Dobrindt und Seehofer" abgesagt würde. Wenn das so käme, könnte die CSU einpacken und zwar für lange Zeit. Sie hätte es in der Hand gehabt, die unselige Politik Merkels zu beenden und sich so bleibende Verdienste erwerben können. Nun wird die CSU eben so enden, wie viele vorausgesagt haben - als zahnloser Bettvorleger von Merkels Gnaden. Von der CDU ist ebenfalls nichts zu erwarten. Früher oder später wird sie dem Schicksal der SPD folgen - als kleine Partei mit weniger als 10%. Gut zu wissen, dass es echte Alternativen gibt.

…. für unser Land.
In einem Vormundschaftlichen Staat gibt es Volkserziehung (in der DDR war es Volksbildung – im Volksmund Volksverblödung genannt!): die Rechten sind Kriminelle und verkörpern das Böse, allein die Linken sind "moralisch sauber" …. . Diese linken Volkspädagogen sind die eigentlichen Zerstörer von Meinungsfreiheit und Demokratie. Wer sich als Gesinnungspolizist in unser aller Leben einmischt, dem muss man auf die linksradikalen Finger klopfen - notfalls vor Gericht!
Die scheinheilige Intoleranz, getarnt als Moral-Attitüde, muss endlich als das enttarnt werden, was sie wirklich ist: Meinungsmanipulation und Gesinnungsterror nach dem Muster des DDR-Regimes, sogar mit denselben Leuten (wie auch nach 1945 sitzen MfS-Frauen schon wieder in Vorständen, Behörden, Medien, Bundestag oder einer einschlägig bekannten Amadeu Antonio Stiftung und „beschützen“ die gesäuberte Sprachhygiene, die wir als „Political Correctness“ kennen …
Das muss jetzt endlich ein Ende haben!

Tomas Poth | Mi., 27. Juni 2018 - 13:46

das hat die Kanzlerin sich selbst gesetzt. Das ist ihre taktische Absicht, um auf die zermürbende Zeit zu setzen, in beide Richtungen. Aber ob das verfängt und was daraus wird muss sich noch zeigen.

gerhard hellriegel | Mi., 27. Juni 2018 - 13:47

Bei der Bundestagswahl 2017 erhielt die CDU 27%, die CSU 6% der Stimmen. Nach einer Insa-Umfrage im Auftrag von Bild würde eine bundesweite CDU 22% und eine bundesweite CSU 18% erreichen. Auch bei aller Vorsicht vor Meinungsumfragen: nehmen wir an, das Ergebnis wäre auch nur so ähnlich. Dann befindet sich die CSU in der derzeitigen Auseinandersetzung in einer win-win-, die CDU in einer lose-lose-Situation. Das Problem der CSU dürfte lediglich sein, dass sie bei Trennung ihren regionalen Charakter verliert. Die absolute Mehrheit in Bayern ist in jedem Fall dahin. Die Idee, dass die Annäherung der CSU die AfD stark mache, beruht auf der Annahme, dass dann die Leute das Original und nicht die Kopie wählen würden. Nun, die CDU hat sich ja auch der SPD angenähert, die sind bekanntlich richtig glücklich darüber.

Joachim Wittenbecher | Mi., 27. Juni 2018 - 13:52

Die CSU will jetzt offenbar keinen Königinnenmord begehen, aber sie hat die Folter-und Mordwerkzeuge auf den Tisch gelegt: Die aggressive Benennung der Fehler der Merkelschen Migrationspolitik: Verstöße gegen das Recht, Isolierung Deutschlands, Gefährdung der inneren Sicherheit und des inneren Friedens. Sie hat Merkel vorgeführt, die jetzt überall in Europa um Hilfe bitten muss, binnen 14-Tagesfrist. Bei der Brisanz der Lage kann ein Burgfrieden nicht lange halten. Es ist zu befürchten, dass - je länger der fällige Wechsel an der Spitze verschleppt wird - die Folgen für CDU, CSU und SPD verheerend sein werden.

Christoph Rist | Mi., 27. Juni 2018 - 14:26

alten Schaluppe SMS bzw. "IMS" Deutschland. Die Kapitänin lässt nämlich weiter aufspielen, während die unteren Decks langsam volllaufen. Erste Bereiche sollen schon komplett abgesoffen sein.

Ausnahmsweise sehe ich mir heute Abend Maischberger an. Erst dann sind wir alle schlauer. Oder auch nicht. Egal was heute Abend von Horst Drehhofer gesagt werden wird - jedes einzelne Wort wird von der Öffentlichkeit auf die Goldwaage gelegt werden. Und das macht diese Sendung "spieltheoretisch" weit spannender als das heutige Deutschlandspiel. Die Sache ist nämlich die - am Ende wird es wohl so oder so ein "Blutbad" geben. 2013 gab es noch keine AfD bei der Bayernwahl. Es ist nicht unmöglich, dass die AfD bis zur Wahl sogar zweitstärkste Kraft in Bayern wird. Die CSU kann aber - Stand heute - faktisch nur mit Freien Wählern und der FDP. So eine Koalition IST in Bayern bereits eine Niederlage. Reicht das CSU-Ergebnis mit diesen Parteien nicht aus, dann ist auch das Ende von Söder besiegelt. x_x

Friedhelm Hohl | Mi., 27. Juni 2018 - 15:26

Uns geht es so gut, wir haben alles, wir wissen gar nicht mehr wohin mit unserem Überfluss, wir sind bequem geworden, wir sind impotent und kinderlos geworden, wir sind über alle Maßen tolerant bis zur Selbstaufgabe, wir öffnen Tür und Tor, wir bereuen alles was unsere Vorfahren verzapft haben, wir wollen alles wieder gut machen..........................Nach uns die Sintflut !!!

Gisela Fimiani | Mi., 27. Juni 2018 - 15:49

Sie haben es in einem Satz zusammengefasst. Es geht um die Übernahme von politischer Verantwotung. Nichts Anderem, als deren Vermeidung, ist Merkels Streben nach einer EU Lösung geschuldet. Verantwortlich kann man dann das EU Recht machen und sich selbst einen schlanken Fuß. Wir haben es bereits bei EU Recht versus Grundgesetz erleben müssen. Ich behaupte, dass es (hoffentlich) inzwischen Manchem aufgefallen sein mag, dass es im Grunde um die Verteidigung des Nationalstaates, samt dessen GG, geht. Mit der unsäglichen Lüge, für Europa zu sein, liefert man die Bürger einer EU Bürokratie aus, auf die man jegliche Verantwortung überträgt, um sich ihr zu entledigen. Auf diese Weise schreitet der paternalistische (materialistische) Despotismus zur nächsten Ebene fort. Der EU Mensch als gefügiges Gattungswesen ist das Ziel. Des sog. „mündigen“ Bürgers bedarf es nicht mehr, sowenig wie der res publica. Das Resultat: „Our civil servants will be our uncivil Masters.“ (Churchill)

Andrée Bauer | Mi., 27. Juni 2018 - 16:15

Ich habe als ersten Schritt meine innere Emigration gesetzt und hoffe bald eine praktische folgen zu lassen. Seit Monaten hält dieses Thema Migration uns alle gefangen, ohne dass die Regierung die notwendigen Schritte unternimmt um wieder Recht &Gesetz herzustellen. Eine Schmierenkomödie mit Phrasen wie Demokratie Gefährdung für Deutschland, EU, die Welt , Schicksalsgemeinschaft etc wird hier aufgeführt um uns glauben zu lassen die Republik bricht zusammen wenn ein schlichter demokratischer Prozess wie Neuwahlen statt findet weil die meisten Bürger den Mehltau einer AM Regierung nicht mehr sehen und hören können ebenso wie ihre devoten Schmeichler. Während wir hier inzwischen bald Verhältnise einer Bananenrepublik haben und das einzige was richtig funktioniert das Finanzamt ist. Wirklich, es reicht.

dass Sie offenbar jung genug sind zur realen Emigration!
Ich wünsche Ihnen dazu und danach alles Gute!
In Gedanken werde ich mit Ihnen reisen, diesem Irrland wenigstens so zu entfliehen!

Jacqueline Gafner | Mi., 27. Juni 2018 - 18:15

vermutlich sind es deshalb nicht mehr, wiewohl Herr Marguier dem geneigten Publikum doch die frohe Botschaft verkündet hat, dass der "Berliner Fenstersturz" abgesagt worden sei.

Anna Fleischer | Mi., 27. Juni 2018 - 18:29

Während die deutsche Selbsthilfegruppe auf keinen grünen Zweig kommt, strickt Kurz fleißig an einem Netzwerk der Willigen, und es würde nicht verwundern, wenn eine Reihe von Ländern einig wäre, wie der Aussengrenzschutz zu organisieren ist und wie man das handhaben wird - und eine gemeinsame Entscheidung der Fr.Merkel zur freundlichen Kenntnisnahme vorlegt. Das wäre dann auch eine "europäische Entscheidung" - nur wahrscheinlich nicht so ganz nach ihrem Gusto.

Dimtri Gales | Mi., 27. Juni 2018 - 21:11

weder seitens der CDU, noch der SPD. Denn unzählige Personen profitieren vom "System Merkel", ihrer Regentschaft; da geht es um politische Karrierepläne und Karrieren, um Pöstchen, Einkommen, Privilegien und Lobbyinteressen. Ein Abgang Merkels würde Karten neu mischen - und das wollen viele vermeiden. Fragt sich nur, wie lange Merkel sich noch halten kann - der Sturm naht und Merkel sitzt allein in einem Ruderboot.

Werner Kolmarek | Mi., 27. Juni 2018 - 21:15

Falls Seehofer erneut zum Drehofer wird, kann er samt seiner ganzen CSU einpacken.

Günter Johannsen | Sa., 30. Juni 2018 - 14:42

Antwort auf von Werner Kolmarek

2015 sagte der tschechische Präsident Zeman sehr treffend zum massenhaften "papierlosen Grenzübertritt" von "Flüchtlingen" aus dem Islam:
"Falls Sie in einem Land leben, in dem das Fischen ohne Angelschein bestraft wird, jedoch nicht der illegale Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass, dann haben sie das Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert."
Will die CSU nicht zu den Idioten gehören, muss sie jetzt entschieden handeln!