Einsatz von Atomwaffen : Moskaus ultimative Drohung Im Ukrainekrieg gerät Russland immer stärker in die Defensive. Jetzt sollen vier Regionen in der Ostukraine annektiert werden, und Moskau bringt in diesem Zusammenhang auch den Einsatz von Nuklearwaffen ins Spiel. Doch die Drohung ist hohl, denn die Russen würden sich damit selbst schaden. Eine Analyse des amerikanischen Geopolitik-Experten George Friedman. VON GEORGE FRIEDMAN
Ukraine-Krieg : Putin befiehlt Teilmobilmachung In einer Fernsehansprache hat Kremlchef Putin eine Teilmobilmachung in Russland angeordnet. Damit schafft er im Krieg in der Ukraine neue Fakten. Vor allem will er damit nach einer Niederlage in der Region Charkiw Personalprobleme an der Front lösen. VON CICERO-REDAKTION
George Friedman über die aktuellen ukrainischen Kriegserfolge : „Eine Niederlage kann Putin sich nicht leisten“ Im Kampf gegen die russischen Invasoren hat die ukrainische Armee in den vergangenen Tagen beachtliche Geländegewinne erzielt. Doch ein endgültiger Sieg ist deswegen noch lange nicht in Sicht. Denn Russland bleibt kaum eine andere Möglichkeit, als weiterzukämpfen. Es ist damit zu rechnen, dass Putin schon bald die Anzahl seiner Soldaten massiv erhöht. VON GEORGE FRIEDMAN
Lothar de Maiziere über seinen Freund MIchail Gorbatschow : „Unser großer Mutmacher“ Michail Gorbatschow habe seinen Nach-Nachfolger Putin nie gemocht, aber sie seien sich auch nicht nur uneinig gewesen, sagt der ehemalige Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, im Interview. Mit Gorbatschow verliere Deutschland einen Freund. Für eine Gedenkfeier hat er eine besondere Idee. INTERVIEW MIT LOTHAR DE MAIZIÈRE
Zwischen Anmaßung und Selbsthass : Der Westen droht zu scheitern Es gibt eine tiefe Krise der freiheitlich-demokratischen Staatenwelt. Zum einen sind viele Gesellschaften innerlich zerrissen, zum anderen herrscht eine Mischung aus Selbsthass und Hybris, die das westliche Modell In Gefahr bringt. Längst schrumpft die Zustimmung des globalen Südens. Nur wenn der Westen auch wieder seine innere Freiheit verteidigt, wird er den Gegnern begegnen können. VON SUSANNE SCHRÖTER
Pro und Contra: Nord Stream 2 doch noch öffnen? : Pro: Danke für die verbrannte Zunge Damit Deutschland gut durch den Winter kommt, will FDP-Politiker Wolfgang Kubicki die Ostseepipeline Nord Stream 2 doch noch in Betrieb nehmen. Sein Vorstoß stieß auf Entrüstung - vor allem auch in der eigenen Partei. Doch liegt er wirklich so falsch? Vermutlich nicht, doch die Wahrheit wäre bitter – zumal aus dem Munde von Wolfgang Kubicki. VON RALF HANSELLE
Russlands Angriff auf die Ukraine : Neun Lehren aus sechs Monaten Krieg Seit genau sechs Monaten hält die Ukraine dem russischen Angriffskrieg stand. In vielen Punkten hat er uns zum Umdenken gezwungen. Diese neun Lehren lassen sich daraus ziehen. VON MORITZ GATHMANN
Anschlag auf Daria Dugina : Ein Mord mit vielen Fragezeichen Zu dem Mord an der Tochter des rechtsnationalen Ideologen Alexander Dugin in Moskau hat sich eine bislang unbekannte russische Widerstandsgruppe bekannt. Welche Folgen hat der Anschlag? Und wer hat ihn wirklich verübt? VON MORITZ GATHMANN
Ukrainischer Politologe über den Krieg : „Die Luftalarmmeldungen sind vertraut geworden“ Experten gehen davon aus, dass sich der Krieg in der Ukraine noch eine ganze Weile hinziehen könnte. So auch der Kiewer Politologe Mykola Kapitonenko. Im Interview erklärt er, wie die ukrainische Bevölkerung den Krieg in ihren Alltag integriert, wie es überhaupt zu diesem Konflikt kommen konnte und warum die ukrainische Führung auf keinen Fall davon ausgehen sollte, dass der internationale Beistand für immer und ewig bestehen bleiben wird. INTERVIEW MIT MYKOLA KAPITONENKO
Gerhard Schröder verklagt den Bundestag : Auf der Peinlichkeitsskala immer weiter nach unten Gerhard Schröder klagt vor dem Berliner Verwaltungsgericht gegen den Deutschen Bundestag. Er will seine im Mai entzogenen Sonderrechte und sein Altkanzler-Büro zurück. Von der Schamlosigkeit des Vorgangs einmal abgesehen: Er könnte mit seiner Klage durchaus Erfolg haben. Zu fragen wäre, warum ehemalige Bundeskanzler überhaupt einen teuren Mitarbeiterstab brauchen. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Moskauer Soziologe Grigori Judin : „Sie brauchen frisches Fleisch für die Front“ Der Moskauer Soziologe Grigori Judin über das schizophrene Verhältnis der Russen zum Krieg in der Ukraine, über die Sanktionen des Westens – und über Putins Herrschaftssystem. VON MORITZ GATHMANN
Parteiordnungsverfahren gegen Gerhard Schröder : Rückwärts immer Die Schiedskommission des SPD-Unterbezirks Region Hannover sieht keine Grundlage für einen Parteiausschluss Gerhard Schröders. Nachdem die Sozialdemokraten am Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine noch Zeter und Mordio gegen ihren Ex-Vorsitzenden geschrien hatten, scheint die kalte Chuzpe, mit der Schröder seither immer wieder mal von sich Reden gemacht hat, nicht nur auf manch einen Genossen Eindruck gemacht zu haben. VON RALF HANSELLE
Putin und Erdogan in Teheran : Treffen der revisionistischen Mächte Wladimir Putin und der türkische Präsident Erdogan reisen zu einem Treffen mit dem iranischen Staatschef Ebrahim Raisi nach Teheran. Offiziell geht es bei dem Gipfel um die Interessen der drei Länder in Syrien. Doch dürfte es Russland auch um Unterstützung im Ukraine-Krieg gehen. Das Treffen demonstriert damit auch das zunehmende Gewicht der Regionalmächte - ebenso wie schon der Besuch Bidens in Saudi-Arabien. VON GUIDO STEINBERG
Streit um Kaliningrad : Litauen beendet die Blockade der russischen Exklave Litauen hat die Blockade der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad, des früheren Königsberg, auf Drängen der EU aufgegeben. Die Stadt kann jetzt wieder uneingeschränkt mit Gütern aus Russland beliefert werden - auch solchen, die auf der EU-Sanktionsliste stehen. In Vilnius ist man darüber nicht glücklich. Man ist besorgt, dass Moskau in Kaliningrad seine militärische Infrastruktur weiter ausbaut. VON THOMAS URBAN
Zweifel an der Sanktionspolitik gegen Russland : Wo sind die Realos geblieben? Die EU-Kommission sitzt inzwischen an der Planung des siebten Sanktionspakets gegen Russland – ohne auch nur einmal zu verifizieren, ob diese Methode wirklich die erwünschte Wirkung erzeugt. Derweil verlassen viele Konzerne unter der erpresserischen Knute aktueller und drohender Sanktionen Russland und China. Die materiellen und immateriellen Verluste sind unschätzbar. Warum tut der Westen sich das an? EIN GASTBEITRAG VON ANTJE VOLLMER