- Papst Franziskus gegen Verlagerung von Vermögen ins Ausland
Papst Franziskus wendet sich an die Steuersünder wie Uli Hoeneß: "Auch das Geld hat ein Vaterland, und wer [...] das Geld mitnimmt, um es außerhalb des Landes zu horten, der sündigt"
Papst Franziskus tritt gegen die Verlagerung von Vermögen ins Ausland ein. „Auch das Geld hat ein Vaterland, und wer eine Industrie im Land betreibt und das Geld mitnimmt, um es außerhalb des Landes zu horten, der sündigt“, heißt es in einem exklusiven Vorabdruck des Buches „Über Himmel und Erde“, den das Magazin Cicero in seiner Maiausgabe veröffentlicht. Wer Mittel ins Ausland transferiere, ehre damit weder das Land, das ihm den Reichtum gegeben habe noch das Volk, das für den Reichtum gearbeitet habe.
Das Kirchenoberhaupt richtet sich auch gegen alle „Ausdrucksformen der Weltlichkeit“, wie sie das kommunistische und das kapitalistische Denken hervorbringen. Beide Ideologien wollten die Religion zähmen und an ihre Stelle den reinen „Weltmenschen“ setzen, heißt es. Durch beide Systeme entstünden „politische Vetternwirtschaft“ oder aber Hedonismus und Herrschaft des Geldes, schreibt der Papst.
Franziskus fordert in dem Buch, die Verpflichtung, sich den Armen zuzuwenden, solle nicht an eine Institution delegiert werden. Christen müssten persönlich in Kontakt treten mit den Bedürftigen, sie müssten Kranke pflegen und Häftlinge besuchen. „Es gibt Veranstaltungen, die sich wohltätig nennen und in Wirklichkeit gesellschaftliche Events sind“, heißt es in dem Buch. „Diese Art von Aktionen werden durchgeführt, damit man sich selbst gut fühlt, doch die Liebe setzt immer voraus, aus sich herauszugehen, sich selbst zurückzustellen.“ Es gebe „Karikaturen der Nächstenliebe“, kritisierte Franziskus. Am besten sei „Armenförderung durch den Armen selbst“.
Im Buch „Über Himmel und Erde“ hat sich der Papst noch als Erzbischof von Buenos Aires geäußert. Die deutsche Übersetzung erscheint im Mai im Riemann Verlag.
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