- „Et kütt wie et kütt“
Bundestagswahl, Amtsübernahme von Trump, Kriege in Nahost und der Ukraine: Kaum ein Jahr der letzten Jahrzehnte barg so viel Ungewissheiten wie das Kommende. Angesichts dieser Epoche umfassender Disruptionen bleibt nur innere Gelassenheit.
Jahreswechsel haben natürlich etwas Willkürliches. Rein logisch gesehen kommt dem 31. Dezember keine andere Bedeutung zu als dem 17. März, dem 22. September oder einem x-beliebigen anderen Datum. Doch Menschen denken selten logisch. Also feiern wir das neue Jahr, fassen gute Vorsätze und hoffen auf eine bessere Zukunft. Denn schließlich beginnt ja ein neuer, gleichsam unbefleckter Zeitabschnitt.
Dass das großartiger Unsinn ist, merkt man in der Regel schon ein paar Tage später, wenn die alten Angewohnheiten auch im neuen Jahr nicht so einfach abzuschütteln sind und die Probleme von heute im Grunde die Probleme von gestern sind. Der Lauf der Geschichte, er hält sich leider nicht an Daten. Und Epochenwechsel fanden so gut wie nie an einem 1. Januar statt. Der Neujahrstag ist keine historische Reset-Taste – leider.
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berechtigt vor allem in Deutschland zur schönsten Verzweiflung. Ich mag mir noch nicht ausmalen, was bei uns los sein wird, wenn all die angekündigten-und noch nicht angekündigten, aber zu erwartenden - Entlassungen tatsächlich vollzogen sind, und Millionen bisher gut bis prächtig verdienende Beschäftigte der von Rot/Grün mutwillig vernichteten bezw. vertriebenen Industrien sich darauf einstellen müssen, wenn überhaupt, nur deutlich schlechter bezahlte Arbeit zu finden. Dann werden wir feststellen, daß "die 12 Jahre Fliegenschiß" eben in Wirklichkeit ein Elefanten-Fladen waren, der den Deutschen den Rückgriff auf die davor liegende Geschichte als Kern einer gesunden nationalen Identität unmöglich macht. Dieser Kern wurde nach dem II. Weltkrieg ersetzt durch das Wirtschaftswunder und durch den damit für Jahrzehnte eingeleiteten Massenwohlstand. Was wird sein, wenn der jetzt zu Ende geht und seine Reste mit all den seit 2015 hinzugekommenen Sozialnetz-Benutzern geteilt werden muß?
In Zeiten von gewaltigen Disruptionen ist das Ergebnis von Wahlen schon wichtig, denn ob man eine Position als Spielball oder als Treiber einnimmt, wird so entschieden. Nicht ohne Grund ist Deutschland und die EU immer noch im Zustand einer Art "Schockstarre" im Ergebnis der US-Wahl.
Weiterhin werden ja auch nicht grundlos Wahlergebnisse annulliert oder vor Gericht eingeklagt usw.
Der Aussage von Herrn Dr. Grau, der gelebte Stoizismus würde uns guttun, stimme ich zu.
Dass bei uns alles so weiter geht, egal wie die Wahl im Februar ausgeht, hat eigentlich nur und ausschließlich mit einer Brandmauer zu tun.
MfG
Wohl war, aber so nicht meine pessimistische, sondern ehr meine realen Einschätzung nach, wird diese Mauer die die Deutschen, dringendst nötigen Reformen zurückhält, noch ein paar Jahre halten.
Die Talsohle ist immer noch nicht erreicht ….. Es müssen erst noch in Größenordnungen gut bezahlte Arbeitsplätze verschwinden, dann vielleicht brechen endlich die Dämme.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik
Um im Bild zu bleiben, dieses "Brechen der Dämme" erinnert an
Flutkatastrophen. Man kann nur hoffen, das die Situation im
Rahmen bleibt, Chaoten haben wir schon mehr als genug.
MfG bis ins nächste Jahr!
was die Zukunft anbetrifft. Nach einem Schlaganfall, zwei Herzinfarkten und drei Bypässen beginnt man tatsächlich neu zu denken. Habe alles sehr gut überstanden und bin fast wieder der alte. Man wird aber überlegter. Zwar bin ich im Alltag manchmal ungeduldiger, wie vorher, habe aber keinerlei Zukunftsängste. Warum? Angst lähmt, Angst erzeugt nicht selten Schreckreaktionen, stimmt einem depressiv und ist in der Regel genau das Ziel, das andere Menschen, die einem nicht gut gesinnt sind erzeugen wollen. Ich war in meinem gefahrengeneigten Beruf nie ängstlich, trotz einiger lebensbedrohlicher Angriffe und habe auch nicht mehr vor, mir zum Ende meines Lebens - wann immer das sein wird - mir dasselbe vermiesen zu lassen. Ja, Ärger, manchmal Zorn über dies oder jenes, dann aber immer wieder durchschnaufen, beruhigen und allem auch irgendetwas positives bzw. lehrreiches abgewinnen. Im Alter fällt mir das inzwischen leichter. Früher war man ein Heißsporn, hat gerne mal was provoziert.
@Herr Konrad, Ihre Worte zum Jahreswechsel sind wesentlich gehaltvoller als die Reden der Herren Steinmeier und Scholz. Besten Dank. Sich an lebenserfahrenen Vorbildern orientieren, das hilft gegen gelegentliche Unsicherheitsgefühle im Alltag am besten.
aber die Fortsetzung: ..."un et es noch imme joot jejange" ist leider nicht zutreffend.
Am Ende des letzten Krieges sah Köln aus wie heute manche Städte in der Ukraine oder die Siedlungen im Gaza-Streifen.
Da war es mitnichten "joot jejange", sondern
der Tod hatte reiche Ernte gehalten, und die Häuser der Kölner lagen in Trümmern.
Wenn sich die Politik in unserem Land nicht schnellstens dreht, und zwar um 180 Grad auf fast allen Ebenen, wird es nicht mehr lange dauern, bis der Ruin einsetzt: Arbeitslosigkeit, Zusammenbruch der Versorgungssysteme und
heftige Verteilungskämpfe um die restlichen Steuergelder.
Auch mitten im Frieden kann durch pure Dummheit bzw. ideologische Verblendung ein Staat ruiniert werden: Siehe DDR!
Diese konnte mit Hilfe des Westens
aufgefangen werden, während es für das vereinte Deutschland nach vielen vergurkten Jahren (Merkel u. Ampel) keinen Bürgen u. Retter gibt.
Man mag sich privat darob im Stoizismus üben, aber an den Fakten ändert sich nichts.