- Oskars Funke von Vermächtnis
Auf seine letzten Tage als aktiver Politiker in der Partei Die Linke verprellt Oskar Lafontaine selbst Sympathisanten. Als Kritiker der Corona-Politik und der ungebremsten Zuwanderung und als Vertreter einer traditionellen, sozial orientierten Linken passt der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat in kein Schema. Was hat er vor? Und was hinterlässt er?
Oskar Lafontaine, 2009 im Interview: Man werde „im Alter freier, weil man keine Karrierepläne mehr hat“. Zwölf Jahre später, Lafontaine ist vor kurzem 78 geworden, gilt dieses Motto mehr denn je. Gerade hat der Vorsitzende der Linksfraktion im saarländischen Landtag angekündigt, zur Wahl 2022 nicht mehr anzutreten. Dem Abschied ging eine Schlammschlacht mit seinem einstigen Verbündeten, dem Landesvorsitzenden Thomas Lutze, voraus.
Im Juni riet Lafontaine den Saarländern gar davon ab, bei der Bundestagswahl Die Linke zu wählen. Eine eher polternde als polierte Rhetorik gehört seit jeher zu Lafontaines Repertoire. Zuletzt aber hat bei ihm – so wie bei seiner Frau Sahra Wagenknecht – eine Verhärtung eingesetzt, die selbst Sympathisanten verprellt. Katalysator war das Coronavirus. „Er hat sich mit seinen Einlassungen zu Corona aus dem Orbit geschossen, und Sahra ist auf dem besten Weg dorthin“, sagt ein linker Publizist, der in anderen Fragen auf Lafontaine-Kurs ist. Auf Facebook polemisiert Lafontaine gegen „sogenannte Experten“ wie die „Covid-Heulboje Lauterbach“, die „Arm in Arm mit der Pharmaindustrie“ gingen.
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Ein gelungener Beitrag. Interessant, dass zwei politikprägende Physiker (w/m) fast gleichzeitig abtreten. Seit 1993 hatte der deutlich impulsivere Saarländer aber ein wesentlich realistischeres Verständnis von Migrationspolitik als die eher bräsigere Willkommenskanzlerin von 2015.
Lafontaine, der Gauland von links? Mehr oder weniger. Denn beide scheinen sich politisch gar nicht mehr so sehr zu unterscheiden. Auch wenn Lafontaine noch immer (von sich) glaubt, er sei ein Linker.
Dabei war er für die Linken, und mehr noch für Sozialdemokraten, ein Held. Gewann das konservative Saarland für die SPD, hatte realistischere Vorstellungen von der Wiedervereinigung als Kohl. Wofür er allerdings nicht belohnt wurde.
Mit dem Austritt aus der SPD begann der unumkehrbare Weg in die eigene Verbitterung. So wie Gauland sich an einer Union rächen will und wollte, die ihm die kalte Schulter zeigte, attackierte Lafontaine fortan ständig die ihm untreue SPD. Während Gauland einen ständig radikaleren, völkisch-tumben Nationalismus huldigte, versteckte Lafontaine seine Gekränktheit hinter der Kritik an angeblich unsozialer SPD-Politik.
Heute kräht kein linker Hahn mehr nach Oskar. Schlimm nur: Die talentierte Wagenknecht führt seinen Rachefeldzug fort. Zu ihrem eigenen Schaden.
... ich eingeschlossen ;)
Oskar bin ich jedenfalls dankbar, dass er damals die Hartz-IV-Gesetze, die uns SPD und(!) Grüne beschert hatten, nicht mitmachte - diese Gesetze hatten zwar einen Wirtschaftsaufschwung mit sich gebracht (was Merkel natürlich freute...), aber damit verbunden, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer wurden ... und das von einer "Grozi-Regierung. Deshalb nochmals: Danke, Oskar!
Wenn auch Herr Lafontaine für meine Ansicht zu sehr polternd ist, aber eins ist er nicht Herr Lenz - STARR.
Er hat wie nur wenige Politiker seine Meinung mit allen Konsequenzen (!) vertreten & war nie angepasst, sondern schon immer ein Querdenker, wenn auch nicht meines ideologischen Geschmackes (vor allem das er gegen eine schnelle Einheit war).
Jedenfalls sehe ich momentan in anderen Haltungen Starrsinn, statt Lösungsorientiertheit. Und eben nicht in der Person Lafontaine & Frau Wagenknecht. Aber diese gibt es in allen Parteien viel zu wenig.
Mit den Strom schwimmen & angepasst sein von Geburt bis zur Bahre bringt mehr Punkte & ist ein Erfolgsrezept für die Gier nach materiellen, (falsche) irdische Göttlichkeit & Lorbeerkränze.
Und Herr Lenz, man sollte sich nicht wichtig nehmen. Sobald der Bildschirm zu ist, kräht auch kein Hahn mehr nach uns. Bleiben Sie also schön Corona-Frei
Wirkt auf dem Foto verbittert. Mich erinnert er an den Zauberlehrling.
„Stehe! stehe! Denn wir haben Deiner Gaben
Vollgemessen! Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!“
Nur , dass es in unserer Geschichte keinen Meister gibt, der den bösen Zauber bannt.
Nun ist er halt weg, der Oskar. Das was er an Linkspartei „mitgeschaffen“ hat, kann uns noch lange beeinträchtigen.
„Links“ erlebt im Deutschland der letzten Jahre eine Renaissance. Selbst die CDU hat sich bis zur Unkenntlichkeit „Links“, dem Zeitgeist entsprechend, vermodernisiert. Das nebenbei.
Ich frage mich nur, warum dieser Linksruck verstärkt nach der Abwahl von Schröder erfolgte, der durch die Durchsetzung der Agenda 2010 konservativer war als es Merkel je gewesen ist. Auch verstehe ich nicht, das III. Reich ständig in der Erinnerungskultur ist. Was ist im Gegensatz, mit der Erinnerung an die linke Diktatur auf deutschen Boden. Ein BK + ein Bundespastor aus dem Osten ….. verkleistern die Sicht auf Links. Mehr nicht.
Und wenn ich K. Kühnert über Enteignung v. Wohnraum schwadronieren höre, tut mir Leid, der hat nicht alle Latten am Zaun. Soll sich erzählen lassen a la Wohnen in der DDR. Noch sind einige da die es noch wissen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik
...Kultur, werter Herr Frank...leider, möchte ich noch hinzufügen.
Eine ganze Ära von Politikern haben es u. lassen es immer noch zugelassen, dass uns andere Länder mit dieser Analogie zum III. Reich bedrängen u. erpressen dürfen.
Und da das ohne Gegenwehr hingenommen wird, ja unsere Haltungs-Journaille noch kräftig was dazu gibt, ist das über die Jahrzehnte in das Denken vieler Deutscher eingesickert.
Zum Glück gibt es Hoffnung, denn die Zahl derer die dazu keine Lust mehr haben wächst.
Mit dem Bundespastor u. der Ost-BKin, die die Sicht auf links verstellen, mögen Sie recht haben.
Aber ohne die tatkräftige Unterstützung unserer linksgrünen MSM wäre das linke Milieu nie so stark geworden.
Lieber Herr Frank, lieber Herr Schuberth,
Sie haben beide recht. Es sind die ewig gestrigen, völkisch angehauchten, die ihre Schuld- und Sühnesehnsüchte in einem Selbstgeißelungsdelirium ausleben.
Ich glaube allerdings nicht, dass dieses Milieu besonders stark ist. Es plustert sich nur auf - und wird bald mit einem leisen pfeifen (aus dem letzten Loch?) in sich zusammensinken.
Recht haben der Oskar und seine Sarah, der Corona-Erkältung-Virus ist ein reiner medialer Hype.
Die aktuellen Meldungen bezüglich der Unwirksamkeit der Impfstoffe,
- darf sich solch ein Medikament überhaupt Impfstoff nennen wenn es so kurzfristig seine angebliche Wirkung verliert,
- man geht doch erst mal davon aus für 2 bis 3 Jahre geschützt zu sein,
- das nun bald 2-jährige Geschehen, mit der geringen Anzahl belegter Betten durch Covid, 2% Regelbett, 4% Intensivbett,
- der baldige Ablauf der bedingten Zulassung, es sei denn sie wird verlängert. Alles muß raus, bevor Schluß ist!? Big-Pharma Business, die Bion-Tech Aktie geht durch die Decke!!
Für die Geimpften unter uns ist das natürlich mit einer gewissen Bitterkeit verbunden, haben sie sich doch durch die gezielte Angstmacherei verführen, zu Versuchskaninchen missbrauchen zu lassen.
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/dirk-zingler-abwae…
Nur bei unserer Journaille kommt so etwas leider nicht mehr gut an.
Die wollen alles nur noch in schw/weiß Manie stopfen.
Damit sie entweder fest druffhauen, oder in den Himmel loben kann.
Pfui deibel, was ist nur aus dem guten, objektiv berichtenden Journalismus geworden?
Niemand, erst recht kein Politiker, hat nur Ansichten die alle in eine Ri. tendieren.
Ok bei den Linken gibt es ein paar Extremisten die tatsächlich so eindimensional unterwegs sind.
Vielfalt u. innere Spannungen sind es doch die Neues u. Bewegendes erzeugen können.
Einheitsbrei gab es in der DRR. Und das ging schief.
Oskar Lafontaine hat viele gute u. der Realität, die er anerkennt u. nicht ausblendet, Ansichten.
In der aktuellen Linken aber eckt er damit an.
DAS sollte uns allen zu denken geben u. uns warnen vor dem was da kommen kann.
Zuwanderung ist etwas anderes als Einwanderung. Oft wird aus Ein- nach Jahren Zuwanderung. Zu oft nie. Man ist drinnen, nicht dabei, weil man nicht will.
Wieso sollten die Äußerungen eines scheidenden Oskar Lafontaines anders als üblich zur Kenntnis genommen werden. In diesem Land steht der Betroffenheiskult und der Empörungskult an erster Stelle. Die Moralkeule zerstört jeden Kontext, in dem politischer Diskurs sich entfalten könnte.
Oskar Lafontaine war und ist immer ein Politiker gewesen, der den Weg unbeirrt geht, für den er sich entschieden hat. Er war unter Schröder der mächtigste Minister und doch ist er Knall auf Fall zurückgetreten, als ihm die politische Richtung nicht mehr passte. Und heute? Wie viele Politiker der Union hatten wegen
Merkel die Faust in der Tasche und nach der jeweiligen Krönung der Parteivorsitzenden Klatschorgien abgeliefert. Jetzt sind sie im Keller gelandet und immer noch hält sich die Kritik an Merkel in Grenzen. Da ist mir ein konsequenter und unbequemer Politiker viel lieber, der auf Geld und Erfolg pfeift und sich nicht verbiegen lässt. Jetzt sollte er sich zurückziehen, Leute mit seinen Ansichten haben keine faire Chance, gehört zu werden. Moral steht eben höher im Kurs als Recht und Gesetz. Lafontaine ist zwar ein Linker, aber meilenweit von dem schädlichen Kurs der aktuellen Linken entfernt. Leute wie er fehlen an allen Ecken und Enden, nur noch stromlinienförmige Angepasste.
Mir - als zutiefst konservativem Menschen - ist ein gradliniger, an der Realität orientierter Linker wie Oskar Lafontaine 100 x lieber als all die angepaßten Ja-Sager u. Karrieristen in der CDU/CSU o. der FDP, die sich liberal u. konservativ nennen, aber im Grunde drauf pfeifen!
Lafontaine ist ein Politikertyp, der allmählich ausstirbt.
Er hat Prinzipien u. zeigt klare Kante. Dies gilt auch für seine Partnerin, Sahra Wagenknecht. Beide a r g u m e n t i e r e n. Sie schwafeln nicht herum o. drücken auf die Tränendrüse bzw. spielen Moralwächter, wie dies unzählige
andere machen, die sich in der Politik tummeln u. als Heuchler dort nur für sich absahnen - auf Kosten des Volkes.
Ich war nicht oft Lafontaines Meinung, aber ich habe ihn immer als
klugen u. weitsichtigen Politiker geachtet, der sich klar zur Sache äußerte u.
konsequent handelte.
Eine Mehrheit der Deutschen besitzt kein leider kein Gespür für echte Qualität, was Politiker anbetrifft. Sie schätzen die Schönredner.
Mir - als zutiefst konservativem Menschen - ist ein gradliniger, an der Realität orientierter Linker wie Oskar Lafontaine 100 x lieber als all die angepaßten Ja-Sager u. Karrieristen in der CDU/CSU o. der FDP, die sich liberal u. konservativ nennen, aber im Grunde drauf pfeifen!
Lafontaine ist ein Politikertyp, der allmählich ausstirbt.
Er hat Prinzipien u. zeigt klare Kante. Dies gilt auch für seine Partnerin, Sahra Wagenknecht. Beide a r g u m e n t i e r e n. Sie schwafeln nicht herum o. drücken auf die Tränendrüse bzw. spielen Moralwächter, wie dies unzählige
andere machen, die sich in der Politik tummeln u. als Heuchler dort nur für sich absahnen - auf Kosten des Volkes.
Ich war nicht oft Lafontaines Meinung, aber ich habe ihn immer als
klugen u. weitsichtigen Politiker geachtet, der sich klar zur Sache äußerte u.
konsequent handelte.
Eine Mehrheit der Deutschen besitzt kein leider kein Gespür für echte Qualität, was Politiker anbetrifft. Sie schätzen die Schönredner.
So kenne ich ihn aus der großen Politik. Nein, nicht immer bin und war ich seiner Meinung, aber eines hat er vielen anderen, wie auch seine Frau voraus. Sie haben sich in ihrer Grundüberzeugung, egal bei welchem Thema nicht gebeugt, sondern versucht zu streiten und zu überzeugen. Dem Ehepaar konnte man immer gut zuhören, weil sie die Dinge einfach nachvollziehbar erklärten, wenn auch nicht alle Schlussfolgerungen, die meinen waren.
Die LINKE löst sich langsam auf, gut so. Warum? Ihre Themen sind längst von grünen, der SPD und den Merkelianern übernommen worden. Jedenfalls wird Oskar dereinst so abtreten wie er sich auch heute zeigt, Streitbar, unbeirrbar, vielleicht auch ein wenig starrsinnig, aber im ziemlich nah am Volk und in vielen Dingen ein Realist. Jedenfalls stimme ich seiner Corona Sichtweise vollends zu und das er Klara Klabauterbach eine Heulboje nannte trifft exakt meinen Humor. Mit ihm verlässt ein weiterer Realpolitiker die Bühne, ich denke mit 78 längst verdient.
hätte besser auf seinen Urvater Kurt Schumacher hören sollen, der davor warnte, sich mit Kommunisten einzulassen, da man von ihnen vollständig vereinnahmt oder fallen gelassen wird, s. Otto Grotewohl.
Die derzeitigen Salon-Kommunisten gehen genaus vor, wen jemand gegen deren jeweils aktuellen Glaubenssätze verstößt.
Anstatt einfach abzuhauen, hätte er Schröders Agenda abschwächen und z.B. einen Mindestlohn fordern sollen. Hier hat der große Analytiker versagt. Das Resultat läßt sich heute an dem Führungspersonal der SPD bestaunen. Für deren Qualifiikation reicht eine gültige Geburtsurkunde, ähnlich wie bei den Grünen.
... dem Oskar vermutlich schon längst aufgegangen.
Er hätte sich nicht vor den Aufgaben der Wiedervereinigung fürchten dürfen. Das war sein Problem wenn ich mich richtig erinnere.
Ich habe seine Rede aus dem saarländischen Landtag zu Corona auf Youtube gesehen und muss sagen, dass das eine der besten seiner Reden ist und zu Corona überhaupt.
Details sind heute nicht mehr so wichtig, wichtig ist aber das Lafontaine sich selbst immer treu geblieben ist und sich nicht für seine politischen Ansichten schämen muss, auch wenn er mal falsch lag.