Annegret Kramp-Karrenbauer (r) Bundesvorsitzende der CDU, verabschiedet sich von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach dem CDU-Bundesparteitag
„In der Art, wie AKK und Merkel sich an den Schultern packen, geht die Energie von der einen auf die andere über“ / picture alliance

AKK und Merkel - Zwei sind eine zu viel

Annegret Kramp-Karrenbauer heißt die neue starke Frau in der CDU. Gleich nach ihrer Wahl zur Parteichefin hat sie begonnen, sich von Kanzlerin Merkel abzusetzen. Wie lange geht das gut?

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Der Moment, in dem sich die Wege von Annegret Kramp-Karrenbauer und Angela Merkel unwiderruflich trennen, ist zugleich vielleicht ihr innigster. Die zierlich wirkende Frau aus dem Saarland hat gerade in einem Wimpernschlagfinale den Wettbewerb um den Parteivorsitz gegen ihren Widersacher Friedrich Merz gewonnen, im zweiten Wahlgang mit 35 Stimmen Vorsprung.

Merkel erhebt sich von ihrem Platz auf der Bühne, geht auf die Gewinnerin zu. Kramp-Karrenbauer hat den Parteitag in Hamburg zu ihrem gemacht, die Stimmung unter den 999 anwesenden Delegierten mit einer sehr persönlichen Rede gedreht. Es ist kurz vor fünf an diesem 7. Dezember 2018, als sich Merkels und Kramp-Karrenbauers Blicke nach einer Umarmung verschwörerisch treffen. In der Umarmung und der Art, wie sie sich gegenseitig an den Schultern packen, geht die Energie von der einen auf die andere gleichsam über.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 29. März 2019 - 13:24

falsch, wenn es um Frau Annegret Kramp-Karrenbauer und viele andere geht.
Ich gehe von mir aus, bei anderen andere Gewichtungen annehmend.
Ein guter Artikel übrigens, wie ich auch den von Herr Dr. Kissler bemerkenswert finde.
Nun also, es beginnt eine der wichtigsten Zeiten im kirchlichen Kalender für mich, will sagen in spiritueller und musikalischer Einstimmung.
Danach folgen zwei ganz wichtige Festspiele, für die ich hier gerne, wenn´s erlaubt, werben möchte.
Die Händelfestspiele in Halle an der Saale und gleich im Anschluss die Bachfestspiele in Leipzig.
Wenn man als politischer Mensch noch obendrein wichtige Ämter bekleidet, kann ich mir die Zeitnot kaum mehr vorstellen.
Wenn man dann eine Familie und Kinder hat, hört mein Vorstellungsvermögen ganz auf.
Ich bin unseren Politiker*innen also schon auch sehr dankbar für ihre Bemühungen.
Ich vertraue Politiker*innen wie AKK, Nahles und vielen mehr, dass sie verantwortlich mit ihrer Zeit, ihrem Leben und Aufgaben umgehen.

Unserer Politkaste zu vertauen, ob nun Männern oder *innen (was auch immer das soll) ist schon ganz schön mutig. Egal wer es ist, von Interesse ist nur die eigene Machtposition.

gabriele bondzio | Fr., 29. März 2019 - 13:37

Wüde eher sagen "bestärkte" Frau, denn so neu ist sie ja auch nicht.
Ihre "Duftmarke" zieht sich ja schon einige Zeit durch CDU-Politik. Ihr Satz: "Besser wir liefern, auch an schwierige Staaten, als dass es andere tun."- entbehrt wenigstens nicht der Ehrlichkeit, auch wenn ich ihn nicht billige. Der andere Satz: „Wer so etwas tut, der muss Deutschland verlassen und darf europäischen Boden nie wieder betreten.“-kann ich mich voll und ganz einverstanden erklären. Aber den hatte auch Merkel schon großspurig auf den Lippen...es ist nur noch schlimmer geworden, mit der Übergrifflichkeit. Liegt aber in der Natur der Sache, wenn es "gedultet " wird.
Schon George Bernard Shaw hat zu seiner Zeit erkannt "Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer."...was ja in unserer Zeit so richtig durchschlägt.
Prognosen zum Merkelschen -Abgang gab es viele die letzten Jahre, ich glaubs erst wenn ich schwarz-auf-weiß lese. "Merkel ist als BK zurückgetreten".

Heidemarie Heim | Fr., 29. März 2019 - 17:23

die CDU und auch die CSU- Paladine werden ihr nur Gefolgschaft leisten, wenn sie bei Wahlen wie ehemals Kanzlerin Merkel Mehrheiten organisiert und die Posten sichert. Dazwischen kann sie dann so ziemlich tun und lassen was sie möchte. Denn die "Kernmannschaft" hat dann eine über 16 Jahre
dauernde Prägephase hinter sich die sich gewaschen hat. Man muss schon sehr hoffnungsvoll, nicht zu sagen blauäugig sein, um diesen Politikern einen neuen wie dringend nötigen Widerspruchsgeist zuzutrauen. Das Bataillon bleibt das gleiche, lediglich die Kommandeuse wechselt. MfG

Christa Wallau | Fr., 29. März 2019 - 17:44

Der Bruch, den Merkel mit Kohl vollzog, war wesentlich härter und bedeutungsvoller als der
jetzige zwischen AKK und Merkel.
Kein Vergleich!
Während Merkel damals eindeutig die Haltung Kohls als großen Fehler geißelte und eine Erneuerung der CDU forderte, die sich dann auch vollzog, kritisiert AKK Merkels in den Auswirkungen viel schlimmeres Versagen im Jahr 2015 nur verblümt. Außerdem kann die Saarländerin beim Zusammengehen mit den Grünen sowieso in punkto Verschärfung der Migrationspolitik nicht viel erreichen.
Ergo: Die Altkanzlerin bleibt uns in den Folgen ihrer unverantwortlichen u. ungesetzlichen Asylpolitik
auch unter AKK erhalten. Merkels (Un-)Geist schwebt weiter über Deutschland wie ein giftiger Smog; und das nur, weil die meisten Deutschen nicht bereit sind, die Fenster zu öffnen und frischen Wind ins Land zu lassen. Sie hocken lieber weiter im wohlig-warmen Nest des Gutmenschentums, bis sie eines Tages aufwachen und merken, daß sie gewaltsam hinausbefördert werden.

Wolfgang Schneider | Fr., 29. März 2019 - 23:06

Antwort auf von Heinz Meier

Das erstaunliche Phänomen ist doch, dass Herr Dr. Habeck den größten Blödsinn erzählen kann,z.B. wir Grüne müssen den Bayern oder den Ostdeutschen erst die Demokratie beibringen, obwohl man selber als Grüne mit in der Regierung sitzt. Er kann ruhig mit einem Plastikbecher vor dem Hermannsdenkmal sitzen, es macht alles nichts. Merken die Deutschen die Scheinheiligkeit nicht, oder ist ihnen sowieso alles egal. Ich verstehe es nicht.

Gerhard Lenz | Sa., 30. März 2019 - 11:48

Antwort auf von Heinz Meier

Da wird gar nicht mehr differenziert. Da ist CSU so schlecht wie Grün oder (meistens) FDP. Selbst zwischen der "Linken" und der CDU gibt es nur noch Übereinstimmung, es sei denn, es lohnt gerade mal wieder die SED-Vergangenheit der Linken zu bemühen. Aber die hat Merkel ja angeblich auch.

Alles - natürlich links der AfD - ein Einheitsbrei, Habeck plötzlich Nachfolger von Merkel.

Die Weisheiten im rechtspopulistischen Universum treiben seltsame Blüten...Alle gegen Einen...Einer (die AfD) gegen Alle.

Sie sagen es mal wieder Frau Wallau. Außer vermeintlich "starken" Worten von AKK an der ein oder anderen Stelle hat sich praktisch erstmal nichts verändert. Selbst eine vorgeschlagene Kürzung der Asylbezüge war nur heisse Luft und wurde im Bundesrat verhindert. Selbst wenn man AKK ehrliche Absichten unterstellt und annehmen möchte, dass sie das Segel in den Wind stellen will, ohne Wind keine Fahrt und keine Richtungsänderung. Allein der möglich vorhandene Wille reicht nicht. Wenn der Kapitän eine Wende will und die Besatzung nicht mit macht, was dann? Merkels Spaltpilz hat sich seit ihrer Wahl in der CDU ausgebreitet und hat auch viele Postenjäger gesättigt. Wer satt ist, will sich nicht wirklich bewegen. Es war ja Merkel nicht alleine, sondern viele CDUler haben mitgemischt. Die Haus- und Hofberichterstatterin des Focus von Ackeren lässt vorsichtshalber inzwischen immer wieder anklingen, dass es Merkel ja nicht allein war, sondern Parteitagsbeschlüsse und "alle" dafür waren.

Michael Fischer | Fr., 29. März 2019 - 23:47

Nur der guten Ordnung halber: Es war der Parteivorsitzende Schäuble, der Merkel zu seiner Generalsekretärin machte, und nicht Kohl. Dessen letzter Generalsekretär war Peter Hinze.

Gerhard Schwedes | Fr., 29. März 2019 - 23:52

Seehofer hat völlig zurecht davon geprochen, dass die Migration die Mutter aller Probleme sei. Der Satz gilt noch immer, auch wenn man nun so tut, als ob das Problem der Migration ad acta gelegt werden könnte. Den Beschwichtigern muss man nur vor Augen halten, dass im Gegenzug zu den rund 200 000 Migranten ungefähr die gleiche Zahl an zumeist gut ausgebildeten Deutschen jährlich das Land verlässt. Damit fällt die Zahl der Migranten nur umso stärker ins Gewicht. Nun aber zu einer möglichen Koalition mit den Grünen. Mit Letzteren gibt es nur ein Weiter-so in der Migrationspolitik. Das bedeutet nach Adam Riese eine noch größere Belastung der Sozialkassen, eine noch größere Wohnungsnot, eine weitere Belastung der inneren Sicherheit usw. Da auch die Wirtschaft weniger prosperieren wird, beginnen schon bald die mageren Jahre, womit die Spaltung der Gesellschaft nur noch größer wird. Man konnte dies alles wissen, wollte es aber aus ideologischen Gründen nicht wahrhaben. Einziger Ausweg: AfD

helmut armbruster | Sa., 30. März 2019 - 16:52

hintenherum verdeckt zuschlagen und sofort wieder in Deckung gehen, für den Gegner nicht sichtbar und nicht greifbar sein, das ist die Art wie viele Frauen Auseinandersetzungen führen. Frauen sind nicht so dumm wie Männer und marschieren in offener Feldschlacht frontal aufeinander los.
Sie bevorzugen die verdeckte Kriegführung, den Guerillakrieg.
Bei diesen beiden Protagonistinnen darf man gespannt sein wie das ablaufen und enden wird.
Ich vermute mal, dass AKK sich noch nicht sicher fühlen kann in ihrer Position.

Michael Fischer | Sa., 30. März 2019 - 19:17

"Merkel (...) der Kanzler aus dem Westen hatte die junge ehrgeizige Frau aus dem Osten (...) schließlich zur CDU-Generalsekretärin gemacht." [Zitat aus dem Artikel]

Ich probiere es zum zweiten Mal:
Kohls letzter Generalsekretär hieß Peter Hinze, es war Schäuble, der Merkel zur Generalsekretärin machte. Wenn Sie es nicht glauben, liebe Moderation, dann googeln Sie doch mal. ;o)

Tomas Poth | So., 31. März 2019 - 00:16

wie lange der Merkelismus noch wirkt. Die Zustimmung die sie immer noch findet liegt ausschließlich daran, dass sich niemand von Format findet der die notwendigen Entscheidungen zur Kehrtwende anführen will. Es fehlt noch der nötige Ruck!

Norbert Heyer | So., 31. März 2019 - 05:00

Frau Merkel und Frau AKK beherrschen das perfekte Ping-Pong Spiel, bei dem Frau AKK auch den einen oder anderen Punkt machen darf, aber der Sieg geht weiterhin an Frau Merkel. Der Wähler ist leider sehr vergesslich: Im Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Herrn Seehofer versprach Frau Merkel auch so einiges: „Abschieben, abschieben „ und sprach mit europäischen Partnern über Übernahmen von Migranten, besuchte afrikanische Staaten. Heraus kam mehr oder weniger heiße Luft oder nur zusätzliche finanzielle Belastungen. Warum jetzt der Kronprinzessin ihre teilweise vernünftigen Aussagen glauben? Man sieht doch, dass Frau Merkel mit einer glasklaren Fortsetzung ihrer Agenda trotzdem eine Zustimmung von 30 % bei den Wählern erzielt. Wenn sich die wirtschaftliche
Situation verschlechtert und die finanziellen Wohltaten nicht mehr möglich sind, wird sie zurücktreten und ihre Nachfolgerin allein stehen lassen. Das würde voll der Mentalität von Frau
Merkel und ihrer Einstellung entsprechen.

Yvonne Pfeiffer | Mo., 1. April 2019 - 09:05

Von der Stärke dieser beiden Damen habe ich bisher noch nichts bemerkt. Beide kommen aus dem Hinterland und so präsentieren sie sich auch. Die Rede von Merkel zur Eröffnung der Hannovermesse - ein 10 jähriger hätte es besser formuliert. Dazu keine Ahnung von Technik - aber davon sehr viel.