- Partisanenführer in eigener Sache
Der am Donnerstag mit 93 Jahren verstorbene Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger hat sich bei aller subversiven Kritik nie zur Partei gemacht. Letztlich umwehte ihn immer der Hauch der Unabhängigen, des Freigeistes und Unberechenbaren. Für manche auch: des Unzuverlässigen.
„Mittelmaß und Wahn“ – so hieß ein Essayband von Hans Magnus Enzensberger, erschienen 1988. Da waren die Tage der alten Bundesrepublik schon gezählt. Aber das wusste zu diesem Zeitpunkt nicht einmal Enzensberger, der Hellsichtige.
In besagtem Band findet sich eine ganze Reihe bekannter Texte: Sein herrliches „Lob des Analphabetentums“ etwa, sein berüchtigter Essay „Der Triumph der Bild-Zeitung oder Die Katastrophe der Pressefreiheit“ und natürlich „Das Nullmedium oder Warum alle Klagen über das Fernsehen gegenstandslos sind“.
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einen derart unabhängigen Intellektuellen und gleichzeitigen Sprachkünstler, wie Hans Magnus Enzensberger einer war?
REQUIESCAT IN PACE .
"Mit gerade 27 erscheint sein legendärer Radioessay „Die Sprache des Spiegel“. These: Das Nachrichtenmagazin sei kein Nachrichtenmagazin, der Stil des Spiegel kein Stil, sondern Masche, er übe nicht Kritik, sondern Pseudo-Kritik."
Ein wahres Wort, dass heute noch viel mehr Brisanz erlangt hat:
LinXunterwandert und abhängig, wie das `Neue Deutschland´!
Sie geben sich ja mal wieder besonders gut informiert.
Von wem ist denn der Spiegel unterwandert? DKP? Grüne? Linke (ausser der Wagenknecht-Zelle, versteht sich), Spartakus-Bund? KPD? SED? KGB? Kommunistische Partei der Marsmenschen?
Oder doch eher Soros, Gates, Echsenmenschen?
Nur eins ist wohl sicher: Kommunisten MÜSSEN es sein. Sonst bekäme das Johannsen'sche Weltbild möglicherweise einen Kratzer...
Man kann bei Hans Magnus Enzensberger viel lernen, vor allem aber auch geistige Unabhängigkeit. Wer, wenn nicht Enzensberger, hätte den Ehrentitel eines Querdenkers im besten Sinne am ehesten verdient?
Befindlichkeiten,..habe ich auch in seinen Zitaten gefunden, werter Herr Grau:
Habe das ausgesucht:
"Als Regel kann man aufstellen: Je sinnloser Ausgaben, desto unaufhaltsamer."
oder:
"soll der geier vergißmeinnicht fressen?
was verlangt ihr vom schakal,
daß er sich häute; vom wolf? soll
er sich selber ziehen die zähne?
was gefällt euch nicht
an politruks und an päpsten,
was guckt ihr blöd aus der wäsche
auf den verlogenen bildschirm?"
Seinen Gedichtsband " verteidigung der wölfe gegen die lämmer" war sein Erstlingswerk.
Gedichte mochte ich schon immer und seine Fragen (oben) sind ganz aktuell.
weil:
sehr viele Menschen nicht unschuldig (wegen geistigen Bequemlichkeit) an ihrem Opfer-Status sind.
Mit seiner schnörkellose Direktheit und gebührenden Sarkasmus, dürfte er mehr dieser Menschen erreichen.
Als es lange Erklärungen vermögen.