Kindergartengruppe an der Isar in München / dpa

Sprachtests in Bayerns KiTas - Von „Bierfahrerbeifahrern“ und alarmierenden Leitsymptomen

Bayern führt verpflichtende Sprachtests im Kindergarten ein. Das ist ein überfälliger Schritt in die richtige Richtung, sollten mindestens all jene wissen, die heute mit Vorschulkindern arbeiten. Doch den Ernst der Lage hat die Öffentlichkeit noch längst nicht erfasst.

Autoreninfo

Miriam Stiehler leitet eine private Vorschule sowie eine Praxis für Förderdiagnostik und Erziehungsberatung. Sie studierte Sonderpädagogik und promovierte in heilpädagogischer Psychologie. Als Dozentin befasst sie sich mit den philosophischen und wissenschaftlichen Grundlagen von Bildung, als Autorin stellt sie auf www.WissenSchaffer.de Fachtexte und systematisch erprobtes Lernmaterial zur Verfügung. Zuletzt von ihr erschienen: „AD(H)S - Erziehen statt behandeln“.

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Bayern führt verpflichtende Sprachtests im Kindergarten ein. Schulanfänger, die nicht richtig Deutsch können, müssen ein Jahr warten und zunächst den „Vorkurs Deutsch“ im Kindergarten absolvieren, der vier Stunden pro Woche umfasst. Das ist ein überfälliger Schritt in die richtige Richtung, doch den Ernst der Lage hat die Öffentlichkeit noch längst nicht erfasst.

Ein Beispiel: Auf dem Tisch in der KiTa liegen einige Legosteine eng beieinander. „Passt genau auf, was jetzt passiert!“ Ich schiebe die Steine auseinander, so dass sie einen großen Kreis bilden. „Sind es jetzt mehr Steine geworden?“ Die Vorschulkinder sind unschlüssig. Manche nicken, andere schütteln den Kopf. „Was hat sich denn verändert?“, frage ich – und ergänze sofort, weil das Wort „verändert“ höchstens die Hälfte versteht: „Was ist jetzt anders als vorher?“

Das mache ich zur Zeit mit täglich neuen Kindern, da ich Dienstleister für professionelle Vorschule an KiTas bin. Derzeit werden die Gruppen für 2024/25 eingeteilt. Die Frage ist eigentlich ein Test zur Invarianz, d.h. zur Fähigkeit, die Eigenschaft „Menge“ von der Eigenschaft „Abstand“ oder „Größe“ getrennt zu betrachten. Diese Fähigkeit entwickelt sich im Vorschulalter, und es ist ein gutes Thema, um mit Kindern gemeinsam zu forschen. Doch heute frage ich das primär, um zu sehen, inwieweit die Kinder ihre Beobachtungen in Worte fassen können. Und das Ergebnis ist ernüchternd – wohlgemerkt im drittreichsten Landkreis Deutschlands, nicht in einem Brennpunktviertel.

Wenn Zweijährige nur 50 Wörter sprechen

Typische Antworten sind: Schulterzucken, „Da!“ oder Zeigegesten und „Jetzt sind die da so“. Kommt nichts Besseres, lege ich Satzanfänge nahe: „Zwischen den Steinen ist jetzt meeehr …?“, und frage „Wie kann man das beschreiben?“, „Was habe ich gemacht?“. Selbst mit Hilfe sagt nur eines von sieben Kindern „Sie brauchen nun mehr Platz“ oder „Du hast sie weiter auseinander gelegt“. Etwa eines von 15 Kindern kann erklären, was „Zwischen den Steinen ist jetzt mehr Abstand“ bedeutet. Das afrikanische Mädchen mir gegenüber, laut Kinderarzt acht Jahre alt, laut Eltern fünf, zeigt zum Fenster hinaus und sagt „Look, a Vogel on the bobo.“

Als William und Clara Stern 1907 das bahnbrechende Werk „Die Kindersprache“ verfassten, beobachteten sie um den zweiten Geburtstag herum einen Wortschatz von 100 bis 300 Wörtern bei Kindern aus bürgerlichen Haushalten. Nach über 100 Jahren KiTa-Professionalisierung, Bildungspolitik, öffentlichen Büchereien und Elternaufklärung müsste man eigentlich erwarten dürfen, dass die bürgerliche Bildung von 1907 den Massen von 2024 verfügbar ist. Doch heute sind Kinderärzte froh, wenn Zweijährige 50 Wörter sprechen, und der Wortschatz von Schulanfängern sinkt seit mindestens zehn Jahren beobachtbar.

Das böse Wort: „Defizit“

Auch ich erlebe bei jungen Kindern besorgniserregend große Sprachprobleme; deutsche Muttersprachler eingeschlossen. Selbst die Fünfjährigen zeigen viel zu oft Leitsymptome von Sprachentwicklungsstörungen, die eigentlich mit 36 Monaten gelten: häufige Verwendung von Passepartout-Wörtern wie „so“, „machen“, „dings“, morphologische Fehler (z.B. „das Katze fressen“), syntaktische Fehler („Ich heimfahre“, „Warum du gehst?“), fehlendes Verständnis von Nebensätzen und Konjunktionen („Bevor du den Spitzer holst, musst du deine Stifte vom Boden aufheben“), desorganisiertes Erzählen, phonologische Auffälligkeiten wie das Auslassen, Ersetzen oder falsch Sprechen von Lauten („Bumeohl“ statt „Blumenkohl“, „Tinderdarten“ statt „Kindergarten“). Je mehr sich Eltern darauf verlassen, dass die KiTa die gesamte Bildung und Erziehung übernimmt, desto stärker sind diese Probleme ausgeprägt. Bei den Drei- bis Vierjährigen zeigt meiner Erfahrung nach die Mehrheit solche Defizite.

Da ist es, das böse Wort: „Defizit“. Wenn Sie heute einen Pädagogen richtig derb beschimpfen wollen, werfen Sie ihm „Defizitorientierung“ vor und bezeichnen Sie verpflichtende Lerneinheiten als „übergriffig“. Seit den frühen 2000er Jahren hat sich nämlich die „neue Kindheitspädagogik“ durchgesetzt, deren Neusprech den Himmel auf Erden verhieß: „Ressourcenorientierung“, „von den Stärken ausgehen“, „Selbstbildung“, „kindzentriert“ und „Teilhabe“ sind Schlagworte, mit deren Hilfe man jeden Widerspruch in die Ecke der schwarzen Pädagogik stellt. „Defizitorientierung“ ist das Totschlagargument gegenüber allen, die das Fehlende hinter einem Fehler verstehen möchten, um einem Kind zielgerichtet zu helfen. Zum Beispiel mit Sprachscreenings.

Dabei wollen selbst die größten Bildungsromantiker vom Arzt wissen, was genau ihnen fehlt, um die passende Behandlung zu erhalten. Auch Sportler zahlen viel Geld für Trainer, die ihnen sagen, was sie noch nicht können und wo sie sich verbessern müssen. Nur in der Pädagogik ist es in Verruf geraten, Fehler zu betrachten, um anschließend das Fehlende aufzubauen. Man hat Angst, dass Menschen als Gesamtperson verachtet werden, sobald man ihre Fehler benennt. Doch das ist eine Frage der Haltung, die sich durch Naivität nur verschleiern lässt, nicht verhindern. Man kann ein Kind nicht gezielt anleiten, ohne zu wissen, was es noch nicht kann.

Führung und Anleitung durch Erwachsene

Aber das macht nichts, denn Führung und Anleitung durch Erwachsene lehnt die neue Kindheitspädagogik ebenfalls ab. Stattdessen ist nun „Selbstbildung“ angesagt. „Selbstbildung“ steht für den naiven Glauben, dass Kinder alles mit links lernen können, und zwar ohne Orientierung an objektiven Zielen und ohne beharrliche Ermutigung, sich ihren Schwächen zu stellen. Ihre triebhafte Neugier allein reiche dazu aus und würde sich gegen Geltungsdrang, Bequemlichkeit, Unwissenheit und mangelnde Weitsicht durchsetzen.

Damit verwandt ist der Ansatz in der Sprachdidaktik, der es für überflüssig erklärt, Satzbau und Grammatik explizit zu vermitteln. Selbst, wer nur wenige Stunden pro Woche eine Sprache hört, soll sich angeblich auf die gleiche Art die Regeln für Morphologie, Syntax und Lexik aus ihr ableiten können wie ein Kind, das seine Muttersprache lernt. Man könnte meinen, im Kindergarten sei dies gegeben, doch das stimmt nicht. Muttersprachliches Lernen funktioniert, wenn man von der Mutter lernt – sprich: von einem kompetenten Erwachsenen, der die Fäden der Interaktion in der Hand hält, die Sprache fehlerlos beherrscht und den Lerner freundlich korrigiert. 

Doch solche Situationen gibt es kaum noch, seit man Anleitung und Korrekturen den goldenen Kälbern „Partizipation“ und „Selbstbildung“ geopfert hat. Kinder hören Deutsch nun primär von anderen Kleinkindern, die es selbst nicht richtig können. Das verzögert Studien zufolge den Spracherwerb; wenn Deutsch Zweitsprache ist, sogar um sechs bis sieben Jahre. Sprache als wichtigstes Lernmittel der Schulzeit muss vor diesem Hintergrund unterentwickelt bleiben, und das ist genau, was wir seit Jahren erleben. Der bayerische „Vorkurs Deutsch“ versucht, dies zu ändern. Er richtet sich aber nur an die Schwächsten und beinhaltet im Grunde das, was noch vor 20 Jahren selbstverständlicher Alltag im Kindergarten war.

Zeit für ein echtes Tischgespräch

Hinzu kommt, dass die „neue Kindheitspädagogik“ Erzieherinnen ängstlich und führungsschwach macht. In der Praxis sieht das so aus: Die Kinder sitzen zu Tisch, doch die Essenslieferung ist verspätet. In den Gesichtern der Erzieherinnen lese ich Furcht. Sie bestätigen das in der Nachbesprechung: „Ich habe immer Angst, dass Chaos ausbricht, wenn die Kinder sitzen müssen, bevor das Essen auf dem Tisch steht. Sie können das nicht. Wenn der Erste Sachen schmeißt oder wegrennt, zieht er die ganze Gruppe mit.“ Panisch beginnen sie daher, ein Fingerspiellied zu singen: „Zehn kleine Zappelmänner zappeln hin und her …“ Der Sprachfördereffekt ist minimal, denn die Kinder singen nicht mit und verstehen den Text nur vage. Ich beschließe, an meinem Tisch die Zeit für ein echtes Tischgespräch zu nutzen. 

Ein Kind fragt nach dem Anhänger an meiner Halskette, in dem ein Löwenzahnsamen steckt. Wir sprechen darüber, warum die Blume „Löwenzahn“ heißt, aber auch „Pusteblume“: Die Blätter sind gezahnt wie die Zähne von einem Löwen. Die Blume ist zuerst gelb, ein wenig wie die Mähne von einem Löwen. „Mähne“, das sind die Haare, die dem Löwen rund ums Gesicht wachsen. Was passiert später mit der Blume? Die Blüte verwelkt. Die Blüte ist das Gelbe von der Blume, und verwelken heißt absterben, also den Saft verlieren, austrocknen. Dann nennt man sie „Pusteblume“. 

Warum? Was ist pusten? Wer kann alles pusten? Wozu pustet man die „Pusteblume“? Was passiert dann – und wie kann man das nennen? Schwebende Fallschirmchen vielleicht? Was ist ein Fallschirm? Was ist ein Regenschirm? Was ist der Unterschied zwischen schweben und fliegen? Und so weiter. Natürlich muss ich gelegentlich sagen „Warte, lass Luna ausreden!“ oder „Nein, wir reden jetzt nicht über Autos“. Doch die Kinder genießen die ungewohnte Situation.

Verpflichtende Sprachtests als „KiTa-Abitur“

Die Erzieherinnen bitten mich später, ihnen in der Supervision beizubringen, wie man solche Tischgespräche führt. Es ist jedoch fraglich, ob ihre Vorgesetzte das gestattet. Sie besteht nämlich darauf, dass die Kinder über jede Aktivität abstimmen und alle Themen selbst wählen. Das nennt sich „demokratische Erziehung“ und steht in den Leitlinien des Trägers. Auch könnte es als „seelische Gewalt“ interpretiert werden, einem Kind, das andere nicht ausreden lässt, den Mund zu verbieten. Sie dürfen auch nicht „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ singen – ein Lied, mit dem Kinder noch in den 1980er Jahren ganz nebenbei lernten, die Vokale in einem Wort zu lokalisieren. Das Lied ist heute tabu. 

Ich schlage spontan vor, es mit „Bierfahrerbeifahrer“ zu versuchen. „Borforerboforer“ „Barfahrerbafahrer“, das kann heute auch kein einziges Kind, genausowenig wie „Dro Chonoson“. „Bierfahrerbeifahrer“ überhaupt nachzusprechen ist schon eine Herausforderung. Aber ein toller Sprechanlass – was ist denn ein Beifahrer? Was ist ein Bierfahrer? Und was für „-fahrer“ gibt es noch? Die bayerischen Grünen haben reflexartig die verpflichtenden Sprachtests als „KiTa-Abitur“ verunglimpft, weil sie traditionell nur fördern wollen, ohne Leistung zu fordern. Doch das eine geht nicht ohne das andere. Es ist Zeit, dass gerade die Bildungsromantiker dies einsehen. Denn bei aller Liebe zum Bier: Auch bayerische Kinder haben ein Recht darauf, später mehr als nur Bierfahrerbeifahrer zu werden.
 

Literatur:

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration; Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst: Vorkurs Deutsch 240 in Bayern. Prozessbegleitende Sprachstandserfassung und methodisch-didaktische Grundlagen. https://www.bestellen.bayern.de/application/eshop_app000008?

Pharmazeutische Zeitung: Lehrerverband: Wortschatz von Schulanfängern schrumpft. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2018-09/lehrerverband-wortschatz-von-schulanfaengern-schrumpft/

Stern, Clara und William: Die Kindersprache. Eine psychologische und sprachtheoretische Untersuchung. Leipzig, 1907.

Verbeek, Veronika: Die neue Kindheitspädagogik: Chancen, Risiken, Irrwege. Stuttgart, 2023

 

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Johannes | Di., 30. Juli 2024 - 09:03

Da stehen Kinder im Vorschulalter undnter stetiger Beobachtungskontrolle und deren Defizite werden immer genauer benannt und kategorisiert.

Was bin ich froh, dass man mich als Kind einfach nur in Ruhe gelassen hat. Auch mal einfach nur dumm herumsitzen. Ohne, dass ein diletanter Verhaltenspädagogenanalyst kommt und mein Verhalten bewertet.

Straub Klaus Dieter | Di., 30. Juli 2024 - 09:06

Sprachtest für die Schule! 10 Jahre zu spät! Die CSU hat wie alle anderen versagt. Grundwerte wurden gegen „Linksgrüne“ Ideale ausgetauscht. Kindergarten und Schule sind Spielball der Kultusministerin und ihrer Beamten. Ändern geht nicht, da müsste man ein Großteil des Personals auswechseln! Eltern entscheiden über das Alter ihres Kindes! Arzt sie ist 8! Eltern nein 5! Ist wie beim Fußball, Schutzsuchender ist 21, wird aber als 14 jähriger geführt. Wir haben schon einen Schritt über dem Abgrund gemacht! Wann kommt der Sturz! Schüler ohne Sprachkenntnisse haben nichts in der Vorschule oder Schule zu suchen! Es gibt doch genug Teddybär Werfer, die Vorschule leisten können!!
Gruß aus Franken

Maria Arenz | Di., 30. Juli 2024 - 09:10

Sie machen das erschreckende Ausmaß der Wüste bewußt, die vor uns beziehungsweise unseren Kindern liegt. All die genannten Wohlfühlphrasen, die einer am wirklichen Bedarf der Kinder orientierten Wende von 540 ° Baerbock entgegenstehen, sind doch nur Mittel zum Zweck, den Kindern, aber vor allem den für einen nur noch dem Namen nach "Erziehung" genannten Schlendrian bezahlten Personen jede zielgerichtete und auf Erfolg überprüfbare Anstrengung zu ersparen.

Stefan Jarzombek | Di., 30. Juli 2024 - 09:22

Nunja, alles hausgemacht und bunt.
Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm.
Wenn ich mir so die aktuelle Lage in der deutschen Politik betrachte und dann so einen Artikel lese, graut es mir davor was noch alles in nicht allzu ferner Zukunft auf die Bürger in diesem Land zukommen wird.
Da bin ich für mich selbst noch froh,das Lied von den 3 Chinesen frõhlich lauthals mitgesungen zu haben.
Was in diesem Land passiert,das geht echt auf keine Kuhhaut mehr.
Aber lasse machen.
Die Zukunft wird hoffentlich eines Tages strahlend blau und dann hören hoffentlich solche Eskapaden von selbst auf.

Wilhelm Keyser | Di., 30. Juli 2024 - 09:29

Sry Frau Stiehler, aber jedermann, der mit offenen Augen (und Ohren;-)) durchs Land geht, weiß genau, was seit Jahren völlig schief läuft und dass dazu gehören nicht zuletzt die mangelnden Sprachkenntnisse und das sanktionslose Schwänzen von Deutschkursen! Nur die Polit-"Elite", die z.T. auch aus Berufsversagern besteht, träumt noch von Bullerbü!!

Volker Naumann | Di., 30. Juli 2024 - 12:43

Antwort auf von Wilhelm Keyser

Sind es wirklich schon "Berufsversager"?

Am Beginn meiner Berufstätigkeit als Lehrling in einem
Maschinenbaubetrieb sagte man noch ohne jeglichen
Diskriminierungsgedanken "Ungelernte" oder "Hilfsarbeiter".
Allerdings ist das nun 60 Jahre her. Heute wird für jeden noch
so einfachen Sachverhalt ein wokes Kunstwort erfunden zur
Verschleierung desselben.

MfG

Wilhelm Keyser | Di., 30. Juli 2024 - 17:20

Antwort auf von Volker Naumann

Sie haben grds. Recht Herr Naumann, allerdings kann ich mir weder Annalena B. noch Kevin K. als fleißige und produktive Hilfsarbeiter ggf. gar im Schichtdienst vorstellen. Da ich selbst früher im Schichtdienst u.a. Lkw abgeschmiert habe, darf ich mir diese Bewertung erlauben.

Volker Naumann | Di., 30. Juli 2024 - 18:49

Antwort auf von Wilhelm Keyser

Da muss ich mich wohl geschlagen geben Herr Keyser, Sie haben
Recht und es bleibt für die genannten nur Politiker übrig.

Vor langer Zeit galt noch: Wer nichts wird, wird Wirt, aber...na gut!

Bei den damaligen Begriffen fiel mir noch Angelernte und
Handlanger ein, kein Mensch hatte damit ein Problem! Die
Rollen waren klar verteilt und es funktionierte.

MfG

Christa Wallau | Di., 30. Juli 2024 - 09:39

aus der Realität, der einem das Blut in den Adern gefrieren läßt.
Es gäbe so viel dazu zu sagen, daß ich hier nur punktuell darauf eingehen kann, was Frau Stiehler beschreibt.
Der totale Holzweg, auf dem sich die deutschen Bildungs-/Erziehungs-Ideologen u. Familienpolitiker seit langem befinden, wird hier in aller Krassheit sichtbar.
Ganz abgesehen von den Kindern, deren Muttersprache eine fremde ist, erlernen selbst die
deutschsprachigen Kleinen, die man möglichst früh in der Kita abgibt, nicht mehr den Wortschatz früherer Zeiten, da sie sich permanent unter Gleich-Brabbelnden befinden und nicht - wie früher einmal - im täglichen Umgang mit der Mutter u. sonstigen erwachsenen Personen automatisch sprachliche Fortschritte machen.
Das hat man nun davon, daß systematisch die wichtige Rolle der Mutter bzw. einer anderen einzigen Bezugsperson in der frühen Kindheit
abgewertet wurde: Neben den Bindungsdefiziten zeigen sich jetzt dramatisch die Bildungsmängel!
Welch ein Fiasko!!!

Karl Kuhn | Di., 30. Juli 2024 - 10:02

Es geht ja noch weiter. Natürlich fallen die sprachlichen Defizite auf. Aber statt diese darauf zurückzuführen, dass in Elternhaus und Kindergarten keine Sprachförderung mehr stattfindet und das entsprechend zu ändern, kriegen die Kinder eine 'Diagnose' vom Kinderarzt oder Psychologen und erhalten dann Logopädie oder dergleichen. Richtig teuer. Der Betreuungsapparat wird immer weiter aufgebläht, und die Ergebnisse trotzdem immer schlechter.

Albert Schultheis | Di., 30. Juli 2024 - 10:16

Sie sollten diese Tests und Übungen bitte auch mit den Dämlichkeiten in unserem diplomatisch-feministischen Außen:Amt machen - besonders auch mit der obersten Leiter:In dieses Ministeriums! Am besten Sie laden dazu gleich die ganze Regierungsfrauschaft ein. „Defizitorientierung" könnte auch dort Wunder wirken. Aber nehmen Sie Annalena vorher die Barby-Puppen weg! Sie hört sonst nicht zu, ist nur in ihrer eigenen Welt.

Carsten Paetsch | Di., 30. Juli 2024 - 11:28

Deutschland hat so keine Zukunft. Sie wurde verraten von Ideologen, verkauft an Demagogen, allen voran den grünen Lebenstheoretikern, die bildungsfern nun selbst im Bundestag sitzen.
Leider tun sich hier weibliche Protagonisten durch ihre bedingungslose Renitenz und Realitätsverweigerung hervor, die im pädagogischen Bereich eben besonders zahlreich vertreten sind. Was in den 80er Jahren lokal begann, breitete sich seither sektenartig über das ganze Land aus.
Immerhin versucht Bayern die Notbremse zu ziehen, was eine lange, schmerzhafte Bremsspur nach sich ziehen wird. Naturgemäß legen Frösche nicht ihren eigenen Sumpf trocken, insofern ist Besserung erst einmal nicht in Sicht.
Daher habe ich grenzenloses Mitleid mit den kleinen Erdenbürgern, die man auf diese Weise um eine Zukunft bringt, die auch nur annähernd etwas mit der noch komfortablen Gegenwart zu tun hat, in der sie arglos hineingeboren wurden. Wer Kinder hat, sollte dieses Land verlassen. Sofort.

Ernst-Günther Konrad | Di., 30. Juli 2024 - 11:46

Zu solchen Koryphäen namens Baerbock und andere. Und nein, es betrifft nicht nur nicht deutsche Kinder. Auch die sog. Biodeutschen fallen immer mehr auf mit Sprachdefiziten. Durch meine Enkel haben wir zeitweise einen guten Vergleich zu anderen gleichaltrigen Kindern auf dem Spielplatz, im Kinderschwimmen und Turnen, bei privaten Besuchen. Soweit wir mitbekommen, werden die Kinder immer schweigsamer und sprachlich auch kaum gefordert. Ich sehe Eltern auf dem Spielplatz, die sich miteinander unterhalten, aber nicht eingreifen, wenn das Kind Hilfe braucht (Konfliktlösung oder auch mal Maßregelung). Sind denn überhaupt vertraute Ansprechpartner zu Hause, wenn beide arbeiten gehen? Nicht jeder hat das Glück Großeltern für die Betreuung zu haben. Nicht jedes Elternteil erkennt, dass Kinder Ansprache und Erklärung brauchen, auch wenn zum 10ten Mal nervig "Warum?" gefragt wird. Es läuft viel falsch inzwischen und das nichts erst seit der Ampel, die gibt dem ganzen Bildungschaos nur den Rest.

Tomas Poth | Di., 30. Juli 2024 - 11:54

Lebensbegleitendes fördern und fordern, um den Kindern Fähigkeiten mitzugeben, damit sie sich später aus eigenem Vermögen in unsere Gesellschaftsstrukturen einbringen können.

Wo ist das Problem?
Das liegt an dem ideologisierten Überbau der die Kinder manipulieren will, um sie für die gewünschte Ideologie gefügig zu machen, frühkindliche Beeinflussung zwecks späterer Rekrutierung.
Es geht also in erster Linie um Ideologie statt um die Kinder selbst.

Albert Schultheis | Di., 30. Juli 2024 - 11:56

Wir waren einmal Spitze in der Herstellung von Produkten, die die Menschen noch heute weltweit kaufen. Ich brauchte eine Motorsäge - meine Nachbarn empfohlen mir dringend "... pero toma una E-Stihl!" (Die Spanier setzen vor jeden St-Anlaut ein "E"). Made in Germany war einmal absolutes Qualitätskriterium. Hier fuhr jeder alte Herr früher einen Mercedes Diesel. Heute hauptsächlich Asiaten. Viele begreifen gerade erst, dass aus Deutschland die Luft raus ist. Ich war einmal Qualitätsmanager in der Industrie, habe Projektmanagement-Seminare gegeben. Qualität hat mit dem Willen zur kontinuierlichen Verbesserung zu tun, mit dem leidenschaftlichen aufspüren von Fehlern und Defiziten und ihrer Korrektur und Verbesserung! Als ich diese Gedanken in die Schule tragen wollte, haben mich meine Kolleg:Innen finster angegiftet - " Wir haben's hier nicht mit Maschinen zu tun, sondern mit Menschen!" - Mit RotGelbGrünen Khmer ist eben weder eine Industrie, eine Schule noch ein Staat zu machen! Nirgendwo

Jürgen Rademacher | Di., 30. Juli 2024 - 12:54

... will man das? Sollen die Kinder später so intelligent sein wie die Leute von unserer Staatsführung? Abschreckende Beispiele gibt es genug. Da geht morgen der kleine Jonas in die Kita und abends beim Abendessen sitzt Karl Lauterbach am Tisch. Oder er sagt beim zu Bett gehen, er sei gar nicht müde, er könne nur nicht mehr wach sein. In der Schule hat er dann so große Erinnerungslücken, dass er sich an nichts mehr erinnern kann. Und wenn die Erzieherin ihn ermahnt, er möge nicht ständig in der Nase bohren, dann beschimpft er sie als Nazi.

Ingofrank | Di., 30. Juli 2024 - 16:34

Lesen rechnen schreiben malen ….,
Alles Tätigkeiten die mir nach und nach bereits im Kindesalter beigebracht wurden und dies von meinen Eltern und von meiner Großmutter.
Auch unsere Kinder und Enkelkinder sind nie ohne eine Gute Nacht Geschichte schlafen gegangen. Die Baby Sprache wurde nie mit unseren Nachkommen gesprochen z.B. Hotte Hüh das war ein Pferd, Gakgak war die Ente im Höchstfall was macht die Ente richtig gar gak….oder bei der Autofahrt im Schulalter: wortfindungen nach den Buchstaben. Die Zahlen, Summe bilden, Produkt bilden usw.
Das Interesse an Kunst und Kultur wecken…..
Eine meiner Enkeltöchter ist in Hasen vernarrt. Ich habe ihr vom berühmtesten Hasen der Welt dem Dürer Hasen erzählt, wo das Bild hängt und was die Albertina ist. Usw.
Aber wer hat heute den Willen sich mit Kindern zu beschäftigen ? Viele Eltern meinen, der Staat ob Kita oder Schule sei verantwortlich für Erziehung U N D Bildung.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Sabine Lehmann | Di., 30. Juli 2024 - 23:02

Die Ursachen dieser kognitiven Defizite zu benennen, könnte hilfreich sein. Bei fehlender deutscher Muttersprache in Kombination mit fehlender Schulbildung im Elternhaus liegt der Zusammenhang ja auf der Hand. Auch, dass diese Kinder den Alltag bzw. den Bildungsauftrag in Kitas und Schulen erheblich stören und beeinträchtigen. Allerdings würde mich interessieren, wie solche Defizite zustande kommen in deutschsprachigen Familien? Fehlt da die Bildung, oder liegt es an der Überpräsenz digitaler Medien?
Mir fällt jedenfalls zunehmend auf, dass junge Leute wenig wissen, zum Teil nicht einmal über rudimentäres Wissen verfügen, lediglich einen überschaubaren Sprachschatz haben, und zu allem Überfluss eine phonetisch unangenehme Aussprache an den Tag legen, wenig akzentuiert und oft sehr "verwaschen". Vom oft durchklingenden Ghetto-Einschlag, jedes "ch" wie ein "sch" auszusprechen, ganz zu schweigen, einfach furchtbar.
Sprachkenntnisse sind m.E. der Grundstock für Alles im Leben u. Knigge;-)

Ferdinand Schulze | Mi., 31. Juli 2024 - 08:42

...Erwachsene sich bemühen, richtiges Deutsch zu sprechen, und dies sogar öffentlich als Kommentatoren irgendwelcher TV-Sendungen (Beispiel Sportkommentatoren), dann muss man sich über deren Kinder nicht wundern. Schon bei den Eltern wurde in der Schule keine korrekte Sprache mehr verlangt, weder mündlich noch schriftlich. Die Rechtschreib- und Grammatikfehler etwa in Abiturklausuren führten schon vor 20 Jahren zu einem Höchstabzug von 2 Punkten, und man hat sich als Kollege schon zu dieser Zeit unbeliebt gemacht, wenn man darauf bestanden hat, diese "Kann"-Bestimmung anzuwenden. Ich hatte am Gymnasium Kolleginnen und Kollegen der Fachrichtung Deutsch, die eindeutig Krach mit der Sprache hatten. Was wir sehen, ist das Ende dieser Entwicklung, wohlgemerkt bei Leuten ohne Migrationshintergrund.

S. Kaiser | Mi., 31. Juli 2024 - 11:00

"Es ist jedoch fraglich, ob ihre Vorgesetzte das gestattet. Sie besteht nämlich darauf, dass die Kinder über jede Aktivität abstimmen und alle Themen selbst wählen. Das nennt sich „demokratische Erziehung“ …. Die bayerischen Grünen haben reflexartig die verpflichtenden Sprachtests als „KiTa-Abitur“ verunglimpft, weil sie traditionell nur fördern wollen, ohne Leistung zu fordern.“
Man ist versucht Sarazin zu zitieren, denn das entscheidende seines Buchtitels war „schafft s i c h ab“. Hausgemacht. Zynisch gesprochen: Ein Land, das solche Pädagogen hat, braucht keine äußeren Feinde. Die Implosion kommt dann nur zeitverzögert bei der nächsten Generation zum Tragen.
Sollen sie so weitermachen. Aber später dann nicht wundern, wenn der hiesige Lebensstandard mehr und mehr zurückfällt und die blühenden Landschaften woanders gedeihen. Andere Teile der Welt, vor allem Ostasien, sind nicht so wohlstandsverwahrlost zu glauben, dass einem die gebratenen Tauben anstrengungslos in den Mund fliegen.