Eine Martin Luther Medaille von 1883.
Martin Luther war kein Vorkämpfer unseres modernen Freiheitsverständnisses / picture alliance

Martin Luther - Keiner von uns

Gedanken zum Reformationsjubiläum 2017 und den Gründen, warum die EKD mit Martin Luther so rein gar nichts anzufangen weiß

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Martin Luther ist angesagt. Zumindest als Playmobil-Figur. Die Erstauflage des Spielzeug­reformators, immerhin 34 000 Stück, war innerhalb von 72 Stunden ausverkauft. Das war im Februar 2015. In der Zwischenzeit sind über 500 000 Mini-Luthers in alle Welt verschickt worden.

Umstrittener als die kleine Plastikdevotionalie ist jedoch das Original. Daran hat auch die Luther-Dekade nichts geändert, die 2008 von der EKD ausgerufen wurde und deren Höhepunkt, die Reformationsfeierlichkeiten 2017, unaufhaltsam näherrückt. Denn der zeitgenössische Protestantismus tut sich schwer mit dem Reformator.

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