Szene aus „Alien: Romulus“ / 20th Century Fox

Film der Woche: „Alien: Romulus“ - Alter Schleim in neuen Schläuchen

Die Science-Fiction-Reihe „Alien“ gehört zu den erfolgreichsten der Filmgeschichte. Mit „Alien: Romulus“ erscheint nun ihr siebter Teil. An Spannung und Effekten ist dieser kaum zu überbieten – doch neue Botschaften bietet er keine.

Autoreninfo

Ursula Kähler ist promovierte Filmwissenschaftlerin und arbeitete unter anderem am Deutschen Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main. Sie veröffentlichte „Der Filmproduzent Ludwig Waldleitner“ (2007) und „Franz Schnyder. Regisseur der Nation“ (2020).

 

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Dem ehemaligen Werbefilmer Ridley Scott gelang im Jahr 1979 ein cineastischer Coup. Mit seinem Film „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ inszenierte er eine hochtechnisierte, inhumane Welt, in der die Bedrohung eines mörderischen wie intelligenten Wesens auf seine Zuschauer physisch nahezu unerträglich wirkte. Die von dem Schweizer Künstler H.R. Giger entworfenen Aliens verstörten vor allem durch ihre Kombination von Technik mit Organischem. Scotts spannungsgeladenes, zeitloses Meisterwerk thematisierte fundamentale Reizthemen wie Kapitalismus, Kolonialismus, Feminismus und Wissenschaftsgläubigkeit. Sein Held war zum ersten Mal eine Frau. Die Hauptdarstellerin Sigourney Weaver wurde so zum ersten weiblichen Superstar der Blockbuster-Ära.

45 Jahre später tritt der uruguayische Regisseur Fede Alvarez ein schweres Erbe an. Denn aus dem Original ist mittlerweile eine äußerst erfolgreiche Reihe erwachsen. Über die Qualität dieser Prequels und Sequels lässt sich streiten. Häufig basieren diese – wie die anderer Franchises – eher auf ästhetischen wie dramaturgischen Variationen, denn auf radikaler Neuerfindung. Schließlich will man die Fans nicht enttäuschen. Doch klar ist, dass die Alien-Produktionen noch immer ein weltweites Massenpublikum anziehen. Mit „Alien: Romulus“ hat Alvarez nun den siebten Teil der Saga verfilmt.

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Sabine Lehmann | Mi., 14. August 2024 - 16:56

Sofern man überhaupt "Ansprüche" an ekelige Alien-Filme stellen kann, würde ich diese praktischerweise auf die Bereitstellung stabiler Tüten beschränken, die Magen empfindliche Zuschauer mit ins Kino nehmen können.
Ansonsten finde ich die Interpretationen in solche Filme ziemlich an den Haaren herbeigezogen und scheinen doch wirklich nur eine marginale Rolle bei den Filmschaffenden zu spielen. Es geht m.E. um martialische und vor allem ekelhaft blutige Effekthascherei, die zum Teil nur sehr schwer zu ertragen ist. Weil sie anatomisch so unfassbar detailliert daher kommen, so als ob auch dem kurzsichtigsten Zuschauer eine Nachhilfe in Anatomie zu Teil werden müsste.
Wie dem auch sei, muss ich nicht anschauen, und die endlosen Prequels und Sequels erfolgreicher Blockbuster sind, bis auf wenige Ausnahmen, ohnehin nie besonders inspirierend.

Ronald Lehmann | Do., 15. August 2024 - 00:48

das die meisten Tiere auf diesen Planeten Erde mehr "Heiligen Geist" in sich bewahren als die allermeisten Menschen selbst

& die Menschen selbst in ihren grenzenlosen Hochmut, Eitelkeit & Selbstüberschätzung sich bald selbst aus dem Spielfeld nehmen

Sabine Lehmann | Do., 15. August 2024 - 11:06

Ja, sind schon ganz possierliche und liebenswerte Gesellen diese Aliens…….würde Prof. Grzimek bestimmt auch so sehen;-)