#wirsindmehr
#wirsindmehr: Ein Impetus der Überbietung, der alle anderen nur umso weiter nach rechts treibt / picture alliance

Debattenkultur - Haltungsschaden

Gegen die Spaltung der Gesellschaft demonstrieren wir dieser Tage mit der richtigen Gesinnung. Befördert wird dadurch jedoch permanent das Falsche. Als Folge erstarken die Ränder – auf Kosten einer undogmatischen Mitte

Autoreninfo

Matthias Politycki ist Schriftsteller. Anfang März erscheint sein neuer Roman „Das kann uns keiner nehmen“ / Foto: Alexander Tempel

So erreichen Sie Matthias Politycki:

So stand es da bei Twitter zu lesen: „Kann man diese rechten Arschlöcher nicht mal ausbürgern, für ein Jahr nach Mali schicken, zurückholen, in ein Asylheim stecken und anzünden?“ Wir sind uns alle einig, dass wir etwas gegen die ständigen Regelverletzungen der Rechten unternehmen müssen. Aber Hass und Gewaltfantasien, wie in dem eben zitierten Tweet eines Journalisten, gibt es auch von links, und nicht erst bei Antifa und Klimaaktivisten. Es ist beschämend, dies als Linker festzustellen. Als alter Grüner habe ich jedoch zu Studentenzeiten gelernt, dass die Fähigkeit zur Kritik auch immer an der eigenen Position geschult werden sollte. So will ich einmal über die Linke als Teil des Problems nachdenken, deren Lösung sie zu sein behauptet. Aber das soll nicht missverstanden werden: Mit der Rechten würde ich mindestens in gleicher Vehemenz abrechnen, wenn es – zum Glück – nicht ohnehin in aller wünschbaren Deutlichkeit geschähe.

Zum ersten Mal versuchsweise ausgegrenzt wurde ich im Jahr 2001 auf einer Germanistentagung in South Carolina, an der Universität von Columbia. Nach meinem Vortrag meldete sich eine Professorin zu Wort und monierte das Fehlen eines weiblichen Standpunkts in meinen Darlegungen. Ich empfand den Vorwurf damals noch als unfreiwillig komisch, schließlich hatte ich über mein eigenes Schreiben referiert. Aber sie legte deutlich aggressiver nach, selbst beim Häppchenempfang am Abend erneuerte sie ihren Vorwurf. Mehr aber auch nicht! Es ging ihr nicht um eine Diskussion, sondern nur darum, dass ich meinen Fehler einsah, sie wollte recht bekommen.

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Johannes Renz | Mi., 5. Februar 2020 - 09:42

Messerscharfe Analyse unseres eigentlichen gesellschaftlichen Problems, das auch das derzeitige politische Parteienspektrum einschließlich der problematischen Wahlergebnisse wie in Thüringen erklärt. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Umgangsformen und kulturelles Erbe bekommt man „in die Wiege gelegt“, also in der Familie vermittelt. Selbstentfaltung im Kleinkindalter, moderne Familienformen und Gruppenerziehung können die Vermittlung von Werten behindern. Das trifft auch auf die Kultur in Diskussionen zu.
Die Politik versucht uns zu erklären, warum ihre (alternativlosen, parteiübergreifenden) Entscheidungen gut für uns sind? Regt sich Widerstand, hat man es uns nicht gut genug erklärt. Das manche Wähler eine andere Politik wollen, können Politiker nicht begreifen. Am Ende schlägt man uns vor, auszuwandern, unsere Heimat zu verlassen.
Populismus ist in der Politik (dazu zählt für mich auch die Zivilgesellschaft) bei allen Parteien üblich. Wer als Wissenschaftler Argumente sucht, wird nicht fündig. Wenn der Artenschutz nur gilt, wenn er ins Konzept passt, verprellt man Wähler, ganz gleich ob rechts, links oder in der Mitte. Argumente kommen zu kurz, weil man dem Bürger das Verstehen nicht zutraut.

gabriele bondzio | Mi., 5. Februar 2020 - 10:19

Die Bereitschaft zur Diskussion dürfte heute noch viel geringer sein. Die allgemeine Gereiztheit hat stark zugenommen. Was bei ständig-zunehmenden Aufschaukeln der Positionierung nicht zu vermeiden ist. Schlägt man heute die Zeitung auf, meist im Internet, wird Mann /Frau von einer ¾ Anzahl reißerisch-geschriebener, weltuntergangs - bezogener Nachrichten, regelrecht erschlagen. Im Fernsehen ist es nicht besser. Schlichte Gemüter hält man so in Angst und Schrecken. Und stark Positionierte werden in ihrer Haltung weiter bestärkt. Dazu noch eine Politik, die man auch für paralysiert ansehen kann. Zumindest lassen ihre Entscheidungen dies vermuten.Und die gereizte Gemengenlage steigt und steigt. Zufall oder Absicht?

Georg Czech | Mi., 5. Februar 2020 - 12:54

Antwort auf von gabriele bondzio

Eigentlich sollte man sich nach dem Zusammentragen von verschiedenen Standpunkten eine Meinung bilden. Aber wie wollen die Haltungsmenschen an einer fairen Diskussion teilnehmen, wenn sie sich dieser immer wieder verweigern und die Leute mit einer anderen Meinung beschimpfen?

schon akzeptable Vorschläge gemacht, Herr Czech.
Die ich unterstützen würde. Vor allem: „ Auf anständige Weise streiten will von Kindheit an gelernt werden – von den Eltern, in der Schule, an der Universität.“...wäre sehr wichtig!
Allerdings habe ich nicht ohne Grund am Ende meines Kommentares geschrieben- Zufall oder Absicht? Denn wenn Absicht dahinter steckt, die Bürger aufzumischen. Wäre jede Diskussion umsonst.

Der Artikel von Herrn Politycki ist perfekt. Ich kann aus eigenen Erfahrungen mit der Mainstreampresse leider bestätigen, dass zu abweichenden Meinungen Widerspruch eingelegt wird, welcher aber nicht diskutiert und schon gar nicht aufgelöst werden soll. Ich war im Leserbeirat einer größeren Regionalzeitung. Bei Sitzungen wurden solche Fragen wie "Warum hat die Redaktion ..." mit "Woher haben sie die Informationen?" beantwortet. Als ich bemerkte, dass in den Protokollinhalten der Vorwurf "Lügen- und Lückenpresse" nicht von der Hand zu weisen wäre, habe ich meine Mitarbeit gekündigt. Ich denke, dass ganze ist kein Zufall, ich nehme es auch nicht persönlich, aber es ist ein gesellschaftlicher Brandsatz. Diese linksliberale Überheblichkeit, Arroganz und mediale Kriegsführung führte zum Thüringer Ergebnis. Es ist kaum noch zum Aushalten! Denunziation, Angst, Musikfestival nach Tötungsverbrechen, Sprechverbote etc.
Frau Bondzio, so viele Zufälle gibt es nicht, es ist Absicht!

Verhalten sich denn die "Menschen mit anderer Meinung" den "Haltungsmenschen" (oder Gutmenschen) gegenüber fair?

Alleine Ihre Wortwahl lässt daran zweifeln.

Wer, wie die AfD, Provokation als politisches Stilmittel gewählt hat - jeder weiss das - verstösst als Erster gegen Grundsätze, die eine faire Auseinandersetzung voraussetzen. Wer so destruktiv handelt, sollte nicht anschließend den Betroffenen spielen.

gabriele bondzio | Mi., 5. Februar 2020 - 18:00

Antwort auf von Gerhard Lenz

Mit der Wortwahl ist es so eine Sache. Martin Wagener hat da mal einen guten Artikel bei Cicero 2017(Populistisch sind immer die Anderen) geschrieben.
" Im Falle der AfD ist es genau umgekehrt. Fehltritte ihrer Politiker werden wesentlich stärker auf den Charakter der Partei übertragen und bei der nächsten Wahlentscheidung abgestraft. Eine Entkopplung hat nicht stattgefunden."
Können Sie sich, Herr Lenz, noch an die Anfänge der Grünen erinnern, was diese alles vom Stapel verzapft haben?

Es wurde die offene Für und Wider Darstellung in den Medien angesprochen, die dem Leser/Zuhörer/Zuschauer ermöglicht sich eine eigene Meinung zu bilden und nicht in eine vorgegebene Richtung geschoben zu werden, das allein wäre fair. Aber davon sind wir ja weit entfernt!

Hallo Herr Lenz
die Frage ist doch, wer die Gegenseite ist. Es geht doch in Wahrheit um einen Kampf von links gegen die gesellschaftliche Mitte. Politisch macht das auch Sinn: Es ist nicht der rechte Rand, der die politische Opposition zu den linken Lieblingsthemen stellt, weil er gar nicht politisch gestaltet, wenig Gewicht hat und zum Glück politisch kaum ernst genommen wird. Es ist die gesellschaftliche Mitte, die gegen viele dieser Themen in ihrer extremen Ausprägung ist, und deshalb wird diese auch angegriffen.

Deshalb sehe ich auch das größere Problem auf der linken Seite: Deren Angriffe haben Gewicht in Medien, Politik und Gesellschaft. Sie verfügen über zahllose NGOs, gut finanziert und ausgebildet und sie haben den Universitäts- und Kulturbetrieb fast vollständig gekapert.

Wer in Deutschland gestalten will, muss die Mitte beherrschen und wenn die nicht mitmachen will, muss man sie halt marginalisieren.

Jürgen Keil | Mi., 5. Februar 2020 - 10:23

„Warum ziehen sich immer mehr Menschen ausgerechnet aus der Mitte der Gesellschaft zurück in ihr Privatleben?“, fragt der Autor. Das habe ich schon einmal erlebt! Auch in der DDR zogen sich viele Menschen, um den ganzen ideologischen Zirkus so weit wie möglich zu entgehen, in ihre privaten Nischen zurück. Auch mir fällt es heute immer schwerer, die moralischen Überhebungen und aufdringlichen Erziehungsbemühungen von Politik und Journalismus zu ertragen. Noch gelingt dies mir mit Humor. Etwa so: Von einer festen Haltung profitieren später einmal nur die Physiotherapeuten, nämlich dann, wenn sie die steifen Rücken wieder weichmassieren müssen!

kommen selbst einer Kämpferin wie mir immer wieder folgende Gedanken in den Kopf:
Warum tust Du Dir das alles an? Warum stellst Du Dich in den rauhen Wind der
politischen Auseinandersetzung mit allem Ärger und allen Angriffen, die dazugehören, o b w o h l für Dich persönlich n i c h t s dabei herausspringt, außer einem ruhigen Gewissen, dem das Schicksal des Vaterlandes partout nicht gleichgültig sein will? Warum verbringst mit Schreiben beim CICERO so viel Zeit, die du viel eigennütziger für Spazierengehen, schöne Unternehmungen und Genuß füllen könntest? Und das alles in Deinem Alter!

Oh, ja, der Rückzug ins Private ist durchaus verständlich u. verlockend.
Je verbissener u. ideologischer die Auseinandersetzungen werden, umso eher
werden auch noch die letzten Menschen der "Mitte" diesen Weg gehen - das ist klar.

Was bleibt, das sind ausgehobene Gräben u. verbrannte Erde, auf denen evtl. irgendwann ein Bürgerkrieg tobt.
Etwas Gutes kommt jedenfalls nicht dabei heraus.

Wolfgang Tröbner | Mi., 5. Februar 2020 - 11:40

Antwort auf von Jürgen Keil

und aufdringlichen Erziehungsbemühungen von Politik und Journalismus zu ertragen." Das geht mir genauso. Und führt bei mir nur noch dazu, dass ich beispielsweise kaum noch Nachrichten des ÖR verfolge und diese abschalte. Obwohl ich politisch sehr interessiert bin. Aber vielleicht ist das seitens der Politik auch so gewollt? Die Menschen im Lande zu sedieren, so dass man sie besser lenken und steuern kann? Das Bild zum Artikel passt perfekt: Hier sind genau die Menschen zu sehen, die sich Politik und Medien wünschen. Junge Menschen ohne Lebenserfahrung und wenig Wissen, aber sehr viel Enthusiasmus, die sich leicht vor den eigenen Karren spannen lassen und die man vorschicken kann. War das in den Zeiten der chinesischen Kulturrevolution nicht auch so?

Da frage ich mich dann doch, wo und wie Sie sich informieren - etwa bei selbsternannten Aufklärern und Heilsbringern, die ihre eigenen Medien als "neutral, aufklärerisch und frei" feiern, aber ideologisch durch und durch auf eine bestimmte Denke festgelegt sind? Oder bilden Sie sich - vollkommen autark versteht sich - dank einer natürlich gegebenen, umfangreichen Neutralität Ihr eigenes Bild, auch ohne notwendige Fakten und Hintergrundwissen, die Sie aber eigentlich zur Meinungsbildung brauchen, ohne entsprechende Quellen aber gar nicht gewinnen können?
Wer sich so "informiert", zieht wahrscheinlich schneller anderer Leute Karren, als ihm bewusst ist und er sich eingestehen "kann", denn er hält sich ja für aufgeklärt, und selbst wenn er weit weniger idealistischer agiert, als junge Leute, denen man ja so gerne und so überheblich wie arrogant eine realistische Sichtweise abspricht. Aber scheinbar gilt für so manchen "Reifen": Frust ist der Idealismus des Alters.

Brigitte Miller | Mi., 5. Februar 2020 - 11:01

wollen Sie mit "Der Rechten vehement abrechnen?" Ist diese doch einfach konservativ. Wenn Sie aber den Rechtsextremismus meinen: mit diesem wird täglich abgerechnet.
Die Meinungs-und Deutungshoheit hat die (extreme) Linke/Grüne übernommen und dies weitgehend ohne Gegenwind . Ihr Text bietet den jetzt, danke dafür.

Norbert Heyer | Mi., 5. Februar 2020 - 12:11

Der Rückzug ins Private erfolgt immer dann und wird immer stärker, je mehr die Gesellschaft auseinander driftet. Am Begriff „Haltung“ scheiden sich ja schon die Geister. Haltung bedeutet in der amtlich verordneten Auslegung, dass ich selbstverständlich eine links geprägte, moralisch-religiös geleitete Einheitsmeinung vertrete. Da gibt es keine kritischen Nachfragen über mögliche Folgen und Verwerfungen, es zählt nur die politisch-korrekte Interpretation. Alle abweichenden Meinungen sind ja eigentlich auch „Haltung“, sind sie doch nur einen andere Sichtweise des Problems. Das ist in der Realität aber total anders, diese Menschen werden wechselweise als „Nazis“, „alte weiße Männer“ oder „Umweltsau“ diffamiert und beleidigt. Die Linken wollen mit solchen Ehrverletzungen erreichen, dass diese „ewig Gestrigen“ endlich von der Bühne abtreten. Schon die jungen Hüpfer haben sich ja auch dahingehend geäußert, dass die Alten aufgrund verminderter Lebenserwartung endlich den Mund halten sollten.

Markus Michaelis | Mi., 5. Februar 2020 - 12:15

Das sehe ich ähnlich. Noch Gedanken von mir: wir überbewerten unsere Verstandesleistung. Prinzipiell kann die Verarbeitungsleistung unseres Gehirns immer nur Teilfacetten der Gesellschaft verstehen. Wir sollten alle etwas bescheidener sein und nicht die letzte Wahrheit proklamieren. Aus meiner Sicht auch immer etwas konservativ - weil wir alle nur vom Bestehenden ausgehend tasten können. Viel hängt von angenommenen Zusammenhängen ab: wer Person X in einer direkten Kausalkette mit brennenden Asylheimen sieht, kann nur heftig gegen diese Person vorgehen. Es ist da oft gerade die "unpolitische" Mitte, die stabilisiert.

Für die "Linke" scheint mir ein Problem, dass man der AFD zurecht vorhält, es sei lächerlich, dass diese für "das" Volk spricht. Andererseits ist man felsenfest davon überzeugt, selber für "die" Menschheit zu sprechen - wo offensichtlich die meisten Menschen in wesentlichen Dingen ganz anders denken als die europäische/deutsche Linke.

Markus Michaelis | Mi., 5. Februar 2020 - 12:21

Noch ein Nachtrag: ich möchte auch noch einen Punkt unterstreichen, den der Artikel anspricht. Bis zu einem Grad bezahlen wir für den "vollständigen Triumph" unserer Gesellschaft in den 90ern. Die beliebige Freiheit damals, war die Lockerheit des absoluten Gewinners. Dabei haben wir es verlernt Widersrpüche auszuhalten und Selbstkritik zu üben - wir stellen uns die Gesellschaft/Menschheit als von einer einzigen, widerspruchsfreien Wahrheit geleitet vor. Am Ende braucht so eine Einstellung auch keine Demokratie, sondern die besten Wahrheitsforscher.

Christoph Kuhlmann | Mi., 5. Februar 2020 - 13:00

jahrzehntelang wurden die Interessen eines Großteils der Bevölkerung durch die CDU wahrgenommen. Entsprechend waren die öffentliche Debatten kontrovers und informativ. Denn wer widerspricht trägt die Begründungslast. Erst durch die Strategie der asymmetrischen Demobilisierung konnte der Eindruck von Gemeinsamkeiten entstehen, die in Wahrheit hinter den Kulissen ausgehandelte Kompromisse waren. Dadurch entstand der Eindruck der Alternativlosigkeit, einfach weil die Alternativen in der Öffentlichkeit nicht mehr diskutiert wurden. Im Sinne der politischen Gesäßgeographie konnte nun alles rechts der Mitte der CDU als rechtsextrem eingestuft werden. Was natürlich Wasser auf die Mühlen rigoroser Moralisten ist. Statt um einen Austausch von Argumenten geht es nun um Diffamierung und Diskriminierung mit deutlich mehr Gewicht, als es keinen Gruppen von linken Rand zusteht.

Roland Völkel | Mi., 5. Februar 2020 - 17:40

Antwort auf von Christoph Kuhlmann

Sie haben es sehr gut dargestellt, Herr Kuhlmann.
Für mich ist der "Hauptschuldige" an diesen unsäglichen Zustand (s.o.) das www! Und da das speziell Facebook, Twitter & Co.
Denn diese "Debattenkultur" mit Beleidigungen, Diffamierungen, Drohungen usw. beschränkt sich ja nicht nur auf Deutschland! Es scheint weltweit in diese Richtung zu gehen. Da kann man Anomyn, mit falscher Identität und nicht Auge im Auge all seinen "Frust" etc. ablassen.
Da wo zwei Menschen sind gibt es immer eine Dritte Meinung.
Debatten & Diskurs ja aber bitte mit Niveau. Und sich nachher noch die Hand geben können. Es ticken eben nicht ALLE gleich und das ist auch gut so! Wäre ja langweilig wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten z.B. beim Essen, in der Musik, bei der Literatur etc.
Hier im Forum des Cicero geht es doch sehr gesittet zu! Doch auch hier gibt es K. die über die Stränge schlagen und da immer die gleichen Verdächtigen.
Salute

"Die Gedanken sind frei wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger er-
schießen, es bleibt dabei, die Gedanken sind f r e i !!!

Ich denke was ich will und was mich beglücket,
doch alles in der Still, und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren kann niemand verwehren,
es bleibet dabei: Die Gedanken sind f r e i !!!
Unserem Zeitgeist genau ist dieses Lied angepaßt. F r e i ganz einfach f r e i !
Der Text dieses Liedes stammt aus dem späten 18. Jahrhundert, als das Volk, wir,
sich nicht mehr den Mund von der Politik verbieten ließen. Wurden wir, jeder Ein-
zelne von uns, endlich unser eigener " Souverän"? Später kam die Melodie dazu.
Was für ein Zufall: Durch Zufall entdeckten wir während des Klavierspielens genau dieses Lied. Seitdem singen wir nicht mehr, wir schreien hinaus: "Die Gedanken sind f r e i !!!
Unseren gesunden Menschenverstand kann uns niemand nehmen. Und noch ein

patricia mühl | Mi., 5. Februar 2020 - 19:47

Diesem Text ist eigentlich nichts hinzuzufügen, so richtig ist er. Dass manche Kommentatoren (Achtung ich habe das Gendern "vergessen") allerdings gleich " die Rechte" als Verursacher sehen,bestätigt nur die Richtigkeit der Ausführungen.