Anne Will und Angela Merkel auf der Bühne des Deutschen Theaters / dpa

Angela Merkel stellt ihre Biografie vor - Ein Festival der Sturheit

Die frühere Kanzlerin stellt in Berlin ihre mit Spannung erwartete Biografie vor. Und macht bei dieser Gelegenheit noch einmal klar, dass sie sich nichts vorzuwerfen habe. Was durchaus konsequent ist, weil es ihrer eingeübten Macht-Technik entspricht.

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Großer Andrang vor Berlins Deutschem Theater, auch ein paar Demonstranten mit unterschiedlichen Anliegen haben sich am Eingang des Hauses eingefunden. Aktive Politiker sind allerdings nicht angesagt an diesem Mittwochabend, im Publikum ist stattdessen der ehemalige Unionsfraktionschef Volker Kauder auszumachen. Aber um ihn geht es natürlich nicht, sondern um seine ehemalige Chefin (das war sie zwar nicht formal, aber er hat das wohl stets so empfunden): Angela Merkel trifft sich zur Premiere ihrer Autobiografie mit ihrer Haus-Moderatorin (das war sie zwar nicht formal, aber sie hat das wohl stets so empfunden) Anne Will. Bevor die beiden Frauen die Bühne um kurz nach 19 Uhr betreten, bilden sich im Foyer noch Schlangen von Menschen, um von der Ex-Kanzlerin vorsignierte Exemplare von „Freiheit“ am Büchertisch zu kaufen.

Nur ein netter Spaziergang?

Merkel im gewohnten Kanzlerinnen-Outfit – weißer Blazer, schwarze Hose – scheint sich auf ihren Auftritt gefreut zu haben, sie wirkt aufgeräumt und gut gelaunt. Ihre Co-Autorin und langjährige Büroleiterin Beate Baumann ist auch anwesend, wie es heißt – allerdings hinter der Bühne und für das Publikum unsichtbar. Bevor der Talk losgeht, bekommen die Besucher noch eine von Merkel selbst eingelesene Passage vom Band zu hören; im Laufe des Abends wird sie noch mehrmals aus ihrem Buch live vorlesen. 

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Enka Hein | Mi., 27. November 2024 - 13:18

...sozialistischen Schranze die D auf dem Gewissen hat.
Soll sie sich doch mit Küchenschabe treffen und dann können sie besprechen wie man D noch schneller kaputt kriegt.
Sie hatte eine zwielichtige Vorgeschichte bevor sie an die Macht kam, war eine einzige Katastrophe als sie an der Macht war und glaubt immer noch sie hätte alles toll gemacht.
Was für eine Hybris.

Und wieder hält sie ein Stöckchen hin und sagt: "wir schaffen das!"
Und wieder hüpfen alle begeistert darüber. (fast alle)

MfG

Klaus Funke | Mi., 27. November 2024 - 13:32

Im Gutem wie im Bösen. Sie hat auch während ihrer Kanzlerschft niemals Fehler eingestanden. Warum soll sie es jetzt tun? Sie hat gelernt: Lügen gehört zum politischen Geschäft. Ihr Fahren auf Sicht hat mit mangelndem Wissen und fehlender Erfahrung zu tun. Im Grunde ist sie das Mädchen aus der Uckermarck geblieben. Schlagfertig, aber ungebildet. Das ist entschuldbar, aber für ein solches Amt ungeeignet. Eines aber beherrschte sie perfekt: Die Ausstecherei. Auch das - typisch Frau. Sie wäre auch eine perfekte Giftmörderin im adligen Paris des 17. Jahrhunderts gewesen. Sie ist dem Volke und der Praxis entrückt, weiß nicht, wo dem Volk der Schuh drückt. Andererseits kennt sie den Schaden, den sie angerichtet hat, macht sich aber ihren eigenen Vers drauf. Es ist dieser Satz der Marie Antoinette: "Dann sollen sie eben Kuchen essen!" Bei Merkel: "Nun ist es mal so!" Ich gaube, sie denkt, Ihre Entscheidungen seien unabänderlich und gottgewollt. Ob sie ermessen kann, wie sehr uns geschadet hat?

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 27. November 2024 - 13:41

Den „Föderalismus“, den die Väter des GG als Sicherheit gegen Diktaturen einbauten, als strukturelles Problem anzusehen kann nur jemandem in den Sinn kommen, der allein herrschen will. Das zeigt auch die Corona-Zeit und die diktatorischen Machtspielchen, welche die Ex-Kanzlerin dank williger Medien durchsetzen konnte.

Merkel hat als Anhängerin linker Politik die richtige Partei ausgesucht, mit der sie das (fast) ausgeglichene politische Parteiengefüge der Bundesrepublik deutlich nach links kippen ließ. Letztendlich sind auch die Grünen nur eine linke Partei, die unter der Ägide Umwelt- und Klimaschutz das Land in eine sozialistische Staatswirtschaft verwandeln will. Dafür war Frau Merkel das „Trojanische Pferd“ in den Reihen der ehemals konservativen Partei.

Gelingt der Weg zurück zur freien und sozialen Marktwirtschaft der 60er-Jahre nicht, dann könnte die Bundesrepublik und ggf. die ganze EU untergehen wie die DDR.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 27. November 2024 - 13:48

Frau Merkel, habe immer zeitnah ihre Politik kommentiert und überlasse sie nunmehr gerne ihrer eigenen Geschichtsschreibung.
Es wäre schön, wenn sie Herrn Merz so nicht erwähnt hätte.
Ihre Nachfolger im Amte, die Spitzen der Ampel und auch Herr Merz passen m.E. ÜBERHAUPT NICHT zu Merkels "Erzählung".
Es sind Politiker, keine "Machthaber".
Ich hoffe sehr, dass das für die Bundesrepublik Deutschland so weitergeht und gerne mit Politikerinnen.
Tiefenentspannt kann man ja in hochpolitischen Zeiten nie sein, aber Frau Merkels Zeit ist in meinen Augen erfreulicherweise vorüber.
Keine Frage, dass sich jetzt wieder viele Menschen zu ihr "drängen" werden, sie war 16 Jahre lang gewählte Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland.

Karl-Heinz Weiß | Mi., 27. November 2024 - 14:06

Der Hinweis auf die Anwesenheit des früheren CDU-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder ist wichtig. Er erfüllte seine parlamentarische Rolle nicht, sondern war williger Vollstrecker. Dass er erst nach einem "Putsch" , nicht aus eigener Einsicht, weichen musste, sagt auch sehr viel über den Politikstil Angela Merkels. Ihre Vorliebe für den Sitzfleisch-Opernkomponisten kommt nicht von ungefähr.

Dietmar Philipp | Mi., 27. November 2024 - 14:15

Eigentlich sind eine 16-jährige Kanzlerschaft ein Beweis, dass diese Person nicht alles schlecht gemacht hat. Für mich verdient die Frau Respekt und Anerkennung. Starke Kritiker sollten nicht vergessen wie sie selbst diesen Job gemacht hätten!
Zwischenzeitlich hatte Merkel mehrere Interviews zu ihrem Buch "Freiheit", beide habe ich mir im Fernsehen angesehen und angehört. Ein Interviews war mit Frau Hazel Brugger. In einer respektvollen und umsichtigen Gesprächsführung hat Frau Brugger mich und viele andere Bürger begeistert. Ganz anders verlief das Interviews, was am 26.11.24 Frau Anne Will im Deutschen Theater in Berlin führte. In der Gesprächsführung von Frau Will fühlte man sich
wie im Gericht. Hart, gefühllos führte Frau Will das Interviews, was mich überhaupt nicht begeistern konnte.

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