Friedrich Merz bei der Konrad Adenauer Stiftung, 05.01.2024 / dpa

Rede bei der Konrad Adenauer Stiftung - Merz wird grundsätzlich – und bleibt ängstlich

Friedrich Merz betont in seiner Grundsatzrede die historische Bedeutung der anstehenden Wahlen und die Notwendigkeit eines Politikwechsels. Doch dahinter wird deutlich, wie sehr er Konflikte mit den potentiellen Koalitionspartnern schon jetzt fürchtet.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

So erreichen Sie Ferdinand Knauß:

Was Friedrich Merz an diesem Sonntag zum 149. Geburtstag von Konrad Adenauer bei der nach ihm benannten Stiftung auf dem Petersberg sprach, hatte stilistisch viel von einer sprichwörtlichen „Sonntagsrede“ – und wenig von einem Wahlkampftermin. Man kann an Merz wahrlich nicht kritisieren, dass er nicht wisse, wie man politische Gegner wortgewaltig angreift. Das hat er oft genug bewiesen – als er noch nicht Kanzlerkandidat war. Wenn er also nun wie in dieser Rede auf solche Angriffe verzichtet, dann ist das in der nun begonnenen heißen Wahlkampfphase womöglich selbst eine Botschaft. Nämlich eine, die schon auf die Nachwahlphase der Koalitionsverhandlungen verweist. 

Inhaltlich erfüllte Merz durchaus den Anspruch an eine Grundsatzrede, in der jemand eben seine grundsätzlichen Überzeugungen und Vorhaben verdeutlicht. Das Land steht, so will Merz offenkundig klarmachen, in einem ähnlich historischen Maße vor wegweisenden Entscheidungen wie bei der Wahl 1949, als die (West-)Deutschen der frühen Bundesrepublik eine Richtung gaben, für die Konrad Adenauer als Gründungsvater der CDU stand. Erst im Rückblick werde man vollständig verstehen, wie tiefgreifend der heutige Wandel („tektonische Verschiebungen der politischen und ökonomischen Machtzentren auf der Welt“) sei. Die Entscheidungen, die jetzt zu treffen seien, „werden tiefgreifende Konsequenzen haben“, dürften nicht nach der Demoskopie ausgerichtet werden, sondern nach tiefen inneren Überzeugungen und den Interessen des Landes, sagte Merz. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns über eine konstruktive Debatte. Bitte achten Sie auf eine sachliche Diskussion. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare mit unsachlichen Inhalten zu löschen. Kommentare, die Links zu externen Webseiten enthalten, veröffentlichen wir grundsätzlich nicht. Um die Freischaltung kümmert sich die Onlineredaktion von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Wir bitten um Geduld, sollte die Freischaltung etwas dauern. Am Wochenende werden Forumsbeiträge nur eingeschränkt veröffentlicht. Nach zwei Tagen wird die Debatte geschlossen. Wir danken für Ihr Verständnis.

Tomas Poth | Mo., 6. Januar 2025 - 15:25

Wie ich schon häufiger in meinen Beiträgen erwähnte, Merz ist und bleibt eine Übergangsfigur. Er ist letztlich ein politischer Schwachmaat und wird nichts reißen, dazu fehlt im auch der unbedingte Wille das umzusetzen was er gerne verspricht.
Es braucht Geduld, um die Hydra des linksgrünen Milieus zu erlegen.
Der 23. Febr. ist die erste Gelegenheit dazu. Je länger wir rotgrüne Politik zulassen, desto steiniger und schwieriger werden die Aufräumarbeiten, um den entstandenen Schaden zu beheben.
Rotgrün raus aus allen politischen Ämtern!

Christa Wallau | Mo., 6. Januar 2025 - 16:28

Antwort auf von Tomas Poth

Bei der kleinsten Kritik an seinen Worten o. Vorschlägen knickt er ein und relativiert das Ganze.
Es braucht aber in dieser desolaten Lage Deutschlands einen Kanzler u. eine Partei, die keine Angst vor den Medien (dem Zeitgeist) haben, sondern die harte Realität öffentlich benennen u. wirksame Maßnahmen ergreifen, um sie zu verändern.
Wer einen Zug von einem falschen Gleis herunterholen will, der benötigt unheimlich viel Mut, Kraft u. Leidensfähigkeit.
Daß dabei auch viele Menschen, die mit dem Richtungswechsel nicht einverstanden sind, protestieren, boykottieren u. dabei Wunden davontragen werden, ist klar. Deren Geschrei darf ihn jedoch nicht irritieren. Er muß so lange weiter rackern, bis der Zug tatsächlich auf einem anderen Gleis steht u. in die entgegengesetzte Richtung fahren kann.
Zu einem derartigen Gewaltakt ist Merz niemals fähig!
Er wird allenfalls ein paar Weichen anders stellen, aber wenn er Lokführer wird, geht's weiter bergab mit dem Zug "Deutschland".

Was wir brauchen, ist eine starke, charakterfeste Persönlichkeit, die dem GG:
„Der Kanzler bestimmt die Richtlinien der Politik“
Rechnung trägt.
Der/die in der Lage ist, medialen und sonstigen Druck zu widerstehen, wenn unpopuläre Entscheidungen getroffen werden müssen.
Dazu sind weder Merz noch Söder in der Lage.
Am ehesten traue ich dies Frau Dr., Weidel zu.
E. Musk hat daher mit seiner Aussage in meinen Augen recht.

Die nächsten Tage werden spannend. Hoffentlich verkraftet mein Herz es.

Christoph Kuhlmann | Mo., 6. Januar 2025 - 15:42

Die schwarz/grünen Koalitionen und die grün/schwarze erlauben Merz nicht Tacheles zu reden, ohne dass mindestens zwei Ministerpräsidenten aufheulen und die CDU als zerstrittener Haufen da steht. Ich verspreche mir außer Sozialkürzungen nicht besonders viel von ihm.

Manfred Sonntag | Mo., 6. Januar 2025 - 16:17

Wer hat von diesem Hansel von grünen Gnaden etwas anders erwartet? Egal wem die 5 grünen Blockparteien auf die Bühne stellen, dass inhaltslose Gelaber ist immer das Gleiche. Seit ~2o Jahren tönt dieses Gedöns in immer größerer Lautstärke von den Bühnen und aus dem Mainstream. Es soll offensichtlich die Abrissarbeiten der ideologischen Bohrhämmer an unserer Gesellschaft übertönen. Und manch einer hat den Lärm der Abrissbirnen in den Hiobsbotschaften der deutschen Wirtschaft noch nicht gehört.

Ronald Lehmann | Mo., 6. Januar 2025 - 16:33

DIE REDE FÜR DIE EHRUNG DIESES GROSSEN MANNES HALTEN - KONRAD ADENAUER

aber religiös geschieht ja auch das gleiche

Brezelbub, Satan, Antichrist
oder wie man diese Halunken in meiner Wahrnehmung bezeichnen kann

stellen sich doch ausgerechnet die auf das Podium/Kanzel

wo der Ursprung der Entstehung vor dieser FINSTERNIS gewarnt hat

egal ob Jesus Christus oder Konrad Adenauer

weil diese genau wussten
wie die Finsternis
wie Kommunisten/Linksgedrillte denken, propagieren, manifestieren
illusionierend handeln

wie eine Karnivore anlocken
& die Falle schnappt zu

& die ganzen Partei-Generäle der Block/Kartell-Parteien der Nationalen Front gegen AFD sind alle gleichgeschaltet

& ein jeder versucht mit anderer Maske sich in Position zu bringen

um den Menschen zu verdummen, zu verführen & zu versklaven
ohne das es dieser merkt
im Gegenteil=> 👏👏👏

Ich bin mir nicht einmal sicher
ob es heutzutage überhaupt noch in DE POLITIKER vom Schlag
Adenauer/Erhardt/Kiesinger, Strauss/Brandt/Schmidt, Kohl gibt

Ingofrank | Mo., 6. Januar 2025 - 16:40

ohne Führungsstärke & Willen die rot grünen Irrwege verlassen zu wollen und vor allem, auf den „weiter so Pfaden Merkels“.
Ein zukünftig schwacher Kanzler, der Scholz noch toppen könnte …… mit den gleichen Linken Kompromissen, mit denen die FDP leben musste ….. hoffentlich mit gleichem Ende und einhergehend mit gleichen massiven Stimmverlusten für die CDU, die den Status als Volkspartei längst verloren hat.
Drei Jahre ungenutzte und vertane Zeit sich nach Merkel inhaltlich & personell neu aufzustellen. Merz, eine bittere Enttäuschung nach der Wahl zum CDU Vorsitzenden …. Mutlos,
kraftlos, planlos der linken Blase hoffnungslos ergeben.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Maria Arenz | Mo., 6. Januar 2025 - 18:17

"Merz: Grundsätzlich ängstlich".
Ich habe schon jede Menge Regierungswechsel miterlebt. Noch nie- nicht einmal vor Scholz- war mir der aussichtsreichste Kandidat so zuwider wie dieser feige Rückversicherer. Den fressen Putin, Trump & Co noch vor dem Frühstück. Ohne Brötchen.

Sabine Lehmann | Mo., 6. Januar 2025 - 18:23

Die Ära der Waschlappen trägt viele Gesichter. Ob Empfehlungen, die Körperhygiene zu vernachlässigen, sich mit Waschlappen nebst kontingierter Wasserration den Astralkörper zu reinigen, oder die Gesichter derer, die solchen Humbug empfahlen.
Diese ganz spezielle deutsche Ära der Waschlappen fing an, als Angela in unser Leben trat. Da kam man nicht umhin zu konstatieren, dass die männlichen Vertreter der Spezies Politiker vergessen hatten wo der Frosch die Locken hat. Diese Zeit brachte so eindrucksvolle Günstlinge hervor wie Friedrich Merz, Hendrik Wüst, Armin Laschet & Co. Was sie alle eint, ist ein fehlendes Rückgrat, fehlende Haltung und enorme Flexibilität im persönlichen Meinungsspektrum. Was sie alle leider ebenfalls eint, ist der fehlende Anspruch, sich ernsthaft um das Wohl unseres ehemals wohlhabenden und sicheren Landes zu kümmern. Man(n) kümmert sich lieber um Macht, Karriere und das richtige woke "wording".
Gute Nacht Deutschland. Der Letzte macht dann bitte das Licht aus

H. Stellbrink | Mo., 6. Januar 2025 - 18:47

Das ist alles hohles Wortgeklingel. Merz könnte jetzt bereits alle diese Reformen einleiten. Die Mehrheiten dafür gäbe es im Bundestag. Wenn er das nicht tut, will er es entweder nicht oder er will diese Reformen seinem linken Koalitionspartner später opfern bzw. sie zu einem wirkungslosen Formelkompromiss abschleifen lassen.
So wird das nichts mit dem Politikwechsel.
Und die Information, woher die "demokratischen Parteien" die Feindschaft der AfD zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung haben, bleibt er weiter schuldig. Auch in dieser Sache plappert er nur servil gegenüber seinen zukünftigen Koalitionspartnern und ihren Unterstützermedien deren Propaganda nach.
Österreich zeigt, dass es mit einer Union als Teil einer Volksfront wie in Thüringen nicht mehr viel länger gutgehen dürfte.
Hoffentlich gelingt der Union irgendwann unter einer stärkeren Persönlichkeit als Merz die Flucht aus der babylonischen Gefangenschaft durch die Linken. "Mr. Merz, tear down the firewall!"

dessen bin ich mir sicher …..
Das Gekungel zwischen den Alt- SED- Erben und der CDU dauerte zwar eine Legislatur, aber da waren „nur“ 2 die kungeln mußten.
Aber in der neuen Regierung ….. sitzt ein(e) Wolf vom BSW die vor Kraft kaum laufen kann, ein Mayer dessen SPD ums überleben kämpft, und ein CDU MP der die Wahl krachend verloren hat und nicht zuletzt eine Linkspartei, die hinter der Bühne sitzt, und wegen der noch einen benötigten Stimme immer nur den Daumen heben, oder senken muss.
Ach ja, und eine Opposition ist ja auch noch da, die jeden Monat, wenn sie die Füße still hält, sich an weiter steigenden Umfragewerten erfreuen kann was I.ü. die anstehende BT Wahl beweisen wird. Ein Ergebnis jenseits der 35% ist für die AfD im Bereich des möglichen, ebenso ein durchaus merkbarer Verlust bei der CDU und ihrem links grün gefärbten Kanzlerkandidaten gegenüber der vergangenen LT Wahl. Insgesamt keine so schlechten Aussichten 👍
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Gerhard Fiedler | Mo., 6. Januar 2025 - 19:33

Eine Wende wäre nur von einer Koalition von CDU/CSU plus AfD zu erwarten. So realistisch sollten wir es sehen. Da die Schwarzen aber dazu "noch" nicht bereit sind, kann das deutsche Volk sich die Wende abschminken. Und dieses wissen die Menschen ja auch.
Da Schwarz-Grün von der CSU ausgeschlossen wird, bleibt von daher nur noch Schwar-Rot-Gelb (?). Damit bleibt fast alles so wie es derzeit ist. Nur gerinfügige Änderungen werden dann möglich sein, sei es zu den Themen Migration, Schuldenbremse, Geldverschwendung, Klima-Irrsinn, EU-Hörigkeit, USA-Unterwerfung etc. Und das wissen die Menschen ja auch.
Eine Minderheitsregierung mit einem Kanzler Merz könnte für unser Land dann noch das beste sein. Ein wenig Demokratie könnte dabei auch herausspringen. Bleiben wir also bescheiden mit unseren Erwartungen, weitere 4 Jahre! Nur die Hoffnung stirbt zuletzt.!

Urban Will | Mo., 6. Januar 2025 - 21:25

komplett ungeeignet für dieses Amt oder gar eine Politikwende ist, dann wohl diese Rede.
Es nervt mittlerweile nur noch, wenn er von irgendwelchen „historischen“, „wegweisenden“ oder was weiß ich für welche angeblich anstehenden Richtungsentscheidungen sabbelt.
Da ist er immer ganz schnell.
Um dann zu signalisieren, dass er mit den Fröschen im Verbunde den Sumpf trockenlegen möchte.
Wie kommt dieser Gockel eigentlich auf die Idee, die AfD hätte der freiheitlich demokratischen Grundordnung „den Kampf angesagt“. Wo und wann bitteschön?
War nicht er es, der gerade den BT stillgelegt hat, der seine – in diesem Falle in der Tat – historische Chance, mit einer Mehrheit im Hause bereits viele Weichen zu stellen, mit Tricksereien selbst blockierte? Aus reiner Angst, die „Falschen“ könnten zustimmen.
Mit Verlaub, Fritzel, du bist der absolut Falsche für dieses Amt. Geh heim und genieß deine Millionen und verschone uns und das Land vor dir.
Lass Mutige nach vorne, du Angsthase.

Ihr Kommentar zu diesem Artikel

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.