Kopf in den Sand? Straußenfarm in Oudtshoorn in der südafrikanischen Provinz Westkap / picture alliance / robertharding | Frank Fell

Südafrikas Enteignungsgesetz - Gefahr für Nahrungsmittelsicherheit und gesellschaftlichen Frieden

Südafrika will mit seinem neuen Enteignungsgesetz vor allem weiße Farmer treffen – und schadet sich damit wirtschaftlich selbst. Dass US-Präsident Trump darauf mit dem Entzug von Hilfsgeldern reagiert, könnte sich als Segen für das Land erweisen, das sich jüngst immer weiter vom Westen entfernt.

Autoreninfo

Wolfgang Drechsler berichtet seit 1990 als Korrespondent aus Südafrika. Er hat den Übergang des Landes von der Apartheid zur Demokratie begleitet. Er schreibt u.a. für das Handelsblatt und Finanz und Wirtschaft (Zürich). 

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Nach Mexiko, Kanada und Gaza sind die Erschütterungen des von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Politbebens nun auch in Südafrika angekommen – und haben dort in Medien wie Politik für reichlich Empörung gesorgt. Doch nicht alles, was Donald Trump derzeit außenpolitisch umtreibt, muss schlecht oder größenwahnsinnig sein. Seine jüngste Intervention in Südafrika könnte sich am Ende sogar als ausgesprochen nützlich entpuppen, auch wenn Trump sie wieder einmal mit eher dürftigen Argumenten unterfütterte. 

Im Kern trifft er bei allen Übertreibungen dennoch den entscheidenden Punkt: Das von ihm scharf kritisierte neue Enteignungsgesetz erweist sich bei genauerem Hinsehen als pures Gift für die Wirtschaft des Landes – und könnte nicht nur dessen Nahrungsmittelsicherheit sondern auch gesellschaftlichen Frieden schon mittelfristig akut gefährden. Kaum auszudenken, wenn ausgerechnet der einstige Hoffnungsträger Afrikas zu einem weiteren gescheiterten Staat auf einem Kontinent werden würde, in dem wirtschaftliche Erfolgsstorys rar gesät sind. Die Geschichte Afrikas lehrt jedenfalls, dass auf die Verabschiedung von Enteignungsgesetzen, wie etwa in Simbabwe, wenig später der wirtschaftliche und soziale Kollaps folgte.

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Hans v. Weissensand | So., 16. Februar 2025 - 10:05

...dann sollen sie ihr Land gegen die Wand fahren! Wenn es nachher Geheule gibt gibt es auch kein Geld aus dem Westen.

Detlef Spitzbart | So., 16. Februar 2025 - 19:13

Antwort auf von Hans v. Weissensand

Richtig! Jeglicher Sozialismus - oder wie's in Südafrika heißt: Ubuntu - will, muss und soll ganz naturgemäß in den Abgrund fahren. Man kann, darf sie am Ende gar nicht daran hindern. Ob der Trump da noch was dran ändern wird, bezweifle ich. Vielleicht sollten wir Europäer und Amerikaner gelegentlich auch unsere traditionelle Mandela-Verehrung (dieser Heilige wird ja in London vor Westminster-Abbey unweit von Sir W. Churchill mit einer Statue geehrt) auf den Prüfstand stellen!

Ernst-Günther Konrad | So., 16. Februar 2025 - 10:25

Sowohl Ihr Artikel als auch die Handlungsweise Trumps leuchtet ein. Und ja, warum soll man überhaupt irgendeinem Land finanzielle Unterstützung geben, dass offen rassistisch, hier sind es weiße Bürger dieses Landes, behandelt und benachteiligt. Wieder ein Thema, bei dem Trump transparent und klar aufzeigt, was diese Demokraten alles verbockt und unterstützt haben. Würden weiße Demokraten in Südafrika leben würde mit denen was passieren? Alle Welt schreit sicher auch zu Recht, Rassismus, wenn man schwarze Menschen benachteiligt, niemand aber, wenn es umgekehrt passiert. Eigentlich sollte Hautfarbe keine Rolle mehr spielen, aber von diesem denken sind wir weit entfernt, auch wenn links-grüne Ideologen uns einreden wollen, alle Weißen sind Rassisten und alle Schwarzen sind nur Opfer. Jedenfalls liest sich das, was Trump da vorhat durchaus als richtig. Und ja, natürlich würden gestärkte weiße Farmer auch dankbaren Handel mit den USA treiben. So etwas bringt auch Steuern für das Land.

Heidemarie Heim | So., 16. Februar 2025 - 12:05

Wohl wahr werter Herr Drechsler! Warum sollte ausgerechnet Präsident Trump bzw. die USA weiter Aufbauhilfe für ein sozialistisches Projekt leisten? Man sagt ihm zwar nach, dass er eine relativ kurze Aufmerksamkeitsspanne hätte, aber ich denke mal, das Wort
"Expropriation" lässt bei einem Geschäftsmann und Eigentümer nicht unerheblicher Werte wie ihm auch die Glocken läuten;). Zudem er was BRICS, und was viele vergessen oder gern ignorieren, seine engen familiären Verbindungen bezüglich Israel betreffen noch mal einen ganz eigenen Blick auf die Entwicklungen hat! Und er lässt sich im Gegensatz zu so einigen Europäern, erst recht nicht von jemand der ihm feindlich gesinnt ist bzw. ihn persönlich missachtete und beleidigte in der Vergangenheit auch noch auf der Nase rumtanzen. In seinen Augen ist demnach wahrscheinlich auch Südafrika dabei sich in ein "unpleasant place", er verwendete schon in seiner ersten Amtszeit einen drastischeren Begriff;) in das er seine Jungs nicht länger schicken wolle, zu verwandeln. Und ja, die netten Zeiten für die Trittbrettfahrer auch bei uns sind vorbei. Denn er ist kein freundlicher Mann wenn es um geben und nehmen bzw. einen guten Deal zu seinem Besten geht. MfG

Achim Koester | Mo., 17. Februar 2025 - 10:24

wie man ein Land gegen die Wand fährt. Für die auf einem Auge blinden Wokisten ist Rassismus gegen Weiße kein Rassismus, aber deren Geld anzunehmen ist auch eine Art Ausbeutung.