Mario Voigt / Daniel Pilar

Mario Voigt - Der Merz-Vertraute

Der Thüringer CDU-Chef will sich mit den Stimmen des BSW zum Ministerpräsidenten wählen lassen. Mario Voigt kann sich dabei auf Berliner Rückendeckung verlassen.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Knapp 100 der weltberühmten Bratwürstchen hat Mario Voigt im thüringer Landtagswahlkampf verdrückt, erzählt er. Doch zu einem klaren Wahlsieg hat es für den CDU-Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten trotzdem nicht gereicht. Mit 23,6 Prozent ist die CDU am 1. September auf Platz zwei gelandet, rund 10 Punkte hinter der AfD. Seitdem herrscht in Thüringen, genauso wie in Sachsen und Brandenburg, eine Art Koalitions-Notstand. Denn in den drei Ländern kann ohne die AfD nur regiert werden, wenn stattdessen eine Zusammenarbeit mit dem neuen wie unberechenbaren Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) geschlossen würde. Zwischenzeitlich haben in Erfurt schon Sondierungs- und dann Koalitionsverhandlungen stattgefunden.

Doch diese Zwangslage ist für die CDU insgesamt und für Kanzlerkandidat Friedrich Merz im nahenden Bundestagswahlkampf eine schwelende Wunde, die kaum zu heilen ist. Eine Zusammenarbeit mit dem BSW stößt vielen ostdeutschen Christdemokraten, 35 Jahre nach dem Mauerfall, sauer auf. Ebenso ist in den westdeutschen CDU-Kreisverbänden der Antikommunismus noch ein gelerntes Kampfinstrument und deswegen eine solche Liaison völlig unverständlich.

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Stefan Jarzombek | Di., 26. November 2024 - 17:23

"Eine Zusammenarbeit mit dem BSW stößt vielen ostdeutschen Christdemokraten, 35 Jahre nach dem Mauerfall, sauer auf. Ebenso ist in den westdeutschen CDU-Kreisverbänden der Antikommunismus noch ein gelerntes Kampfinstrument und deswegen eine solche Liaison völlig unverständlich."
Warum ist das wohl so?
Weil für viele schon Die Linke quasi die "Mauermörderpartei" war und aufgrund ex PDS Mitgliedern immernoch ist.
Wagenknecht selbst wird als Stalinistin gesehen und wie das dann mit der CDU zusammen gehen soll 🤔 ... wahrscheinlich wieder so ein neues Polit-Experiment zu Lasten von Steuerzahlern und Bürgertum.
Auch hier gilt vor allem der Spruch:
Besser nicht zu regieren,als falsch zu regieren.
Es passt eben nicht zusammen,was nicht zusammen gehört.
Die Resultate von Groko,Ampel und jetzt so 'ne Brombeere sind schon jetzt bekannt.
GroKo und Ampel sind gescheitert mit enormen Schaden für Volk und Land,
die Brombeere ist jetzt schon auf dem besten Wege dorthin.
Besser keine Experimente mehr.

Volker Naumann | Di., 26. November 2024 - 18:21

Sowohl der Thüringer als auch der Sachse sind völlig von der Spur abgekommen (wie im Sprichwort vom Teufel und den Fliegen).

Der Eine will unbedingt das BSW hoffähig machen und der Andere sich schnell noch von der Linken die nötigen Stimmen besorgen, um Fristen einzuhalten.

Das ist dann wohl ein überzeugendes Argument, um bei der Bundestagswahl CDU zu wählen, egal wer, Hauptsache nicht allein im Bett. Wegen fehlender Masse wird es im Bund zur Krönung dann noch ein "Flotter Dreier".

Wenn man sich überlegt, alle drei genannten Probleme wären auf einen ! Schlag gelöst, wenn die Union selbstbewußt die Brandmauer schleifen würde "Tear down this wall" Mr. Merz.

MfG

Ingo Frank | Di., 26. November 2024 - 19:54

Vertrauter von Merz ……
Noch ein Grund mehr die CDU bei der BT- Wahl nicht zu wählen …..
Mit wem will dann erst Merz ins Koalitionsbett steigen ….. ist sich für nichts zu schade!
MIT freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Elisabeth Werner | Di., 26. November 2024 - 23:36

Was ist das für eine einseitige Sicht auf diesen Gernegroß Voigt.
Kein Wort über seine Plagiatsaffäre, die vor einiger Zeit bekannt wurde und die auch insgesamt in den meisten Medien in vorauseilendem Gehorsam unter den Teppich gekehrt wird.
Wie peinlich war auch seine Diskussion über "Gehacktes Brötchen" oder "Mettbrötchen" bei seinem Auftritt gegen Höcke, ebenso auch sein Werbevideo im Wahlkampf mit Salz oder Zucker im Kaffee.
Widerwärtig auch das Verhalten der CDU, deren Vorsitzender er in Thüringen ja ist, bei der Parlamentseröffnung dort.
In der vorherigen Legislaturperiode hatte die CDU noch eine Änderung der Geschäftsordnung zur Wahl des Ministerpräsidenten abgelehnt, als Voigt noch an seinen Wahlsieg glaubte. Und wie unwürdig hat dann seine Partei den Alterspräsidenten ständig schon bei seiner Einführungsrede ständig unterbrochen und dazwischen geschrien. Und Voigt saß zufrieden grinsend daneben.
Spätestens seit dann hat er sich bei mir als Ministerpräsident untauglich gemacht

Heidemarie Heim | Mi., 27. November 2024 - 11:45

Antwort auf von Elisabeth Werner

Danke werte Frau Werner! Sie ersparen mir einen eigenen Kommentar zu diesem feist dreinblickenden Unsympathen und der CDU Thüringen im allgemeinen. Seit wie Herr Resing schreibt "Höhepunkt" mit Kemmerich und dem durch Blumenwurf einer Linken öffentlich bezeugten Demokratieverständnis, was Voigt allerdings nicht davon abhält mit einer Linksneugründung demnächst das Bett zu teilen, ist diese Fraktion sowieso bei mir persönlich unten durch. Und das Benehmen bei der Eröffnung verfestigte meine Einschätzung über den Charakter dieser Personen nur noch mehr. Man sollte seine Wahl ja nicht von bestimmten Persönlichkeiten bestimmen lassen, doch dieser Herr hat auf mich die gleiche abschreckende Wirkung was die Union betrifft wie etwa eine Frau Esken oder Frau Faeser usw. bei der SPD;).
Meine Mutter hätte gesagt: "Alle in einen Sack stecken und draufhauen. Dabei erwischst du nie den Falschen!" MfG

Tomas Poth | Mi., 27. November 2024 - 12:14

Antwort auf von Elisabeth Werner

Genau das strahlt sein Foto zum Artikel aus, Fr. Werner.
Dieses gerne-groß-sein-wollen ist ein Spezifikum heutiger Politikergenerationen, hohl in der Birne aber großen Geltungsdrang.
Baerbock macht auf Grace Kelly, Habeck auf zerknitterten Guru, Voigt auf Mafiosisohn, Merz auf Captain Kirk ohne Auftrag, Scholz ist der Kartenknipser am Eingang zur rotgrünen Hölle.

Ulrich Wurzbacher | Mi., 27. November 2024 - 09:26

Zu DDR - Zeiten war die CDU als Teil der "Nationalen Front" zutiefst stalinistisch. Nach der Wende ging sie samt aller Mitglieder und Parteivermögen in der West - CDU auf, in der sich zu dieser Zeit noch einige Alt - Nazis tummelten. Man verträgt sich also, wenn es dem eigenem Wohl dient. Keinen anderen Eindruck habe ich bei den aktuellen Koalitionsverhandlungen - besonders von Herrn Voigt (was ist eigentlich aus den Plagiatsvorwürfen geworden?) und Frau Wolf.

Jürgen Goldack | Mi., 27. November 2024 - 11:01

Interessant ist, dass Herr Resing die Plagiatsvorwürfe gegen Voigt total unterschlägt. Plagiatsjäger Weber erhebt schwere Vorwürfe wegen über 200 Plagiaten in mehreren Publikationen. Bemerkenswert ist, dass die AfD als "gesichert rechtsradikal" ohne jeden nachgewiesenen Beweis verurteilt wurde, Voigt aber von den MSM gänzlich "unbeachtet" weiter arrogant wie er ist den Ministerpräsidenten-Stuhl anstreben darf. Wenn in dem Fall Voigt aber "in dibio pro reo" gilt warum dann nicht bei Höcke und der AfD? Wer sich an das unwürdige Schauspiel nach der Wahl im Thüringer Landtag 2024, das die CDU-Abgeordneten und auch an das süffisante Grinsen Voigts bei der Rede des Alterspräsidenten abgeliefert bzw. gezeigt hat/ haben, muss doch an der Seriosität dieser Thüringer CDU und auch an der gesamten aktuellen CDU und Herrn Voigts erhebliche Zweifel bekommen. Wohin schlittert Deutschland mit solchen Politikern in höchsten Ämtern?

Der Grund dürfte recht einfach sein. Man rechnet sich eine
Change aus, einen Ministerpräsidenten Hoecke zu verhindern.
Dem Ziel wird alles andere untergeordnet.

Waren das gute Zeiten, als Merkel noch per Ukas aus Afrika eine
Wahl rückgängig machen konnte! (Spuren von Ironie sind dabei)

MfG

Ernst-Günther Konrad | Mi., 27. November 2024 - 11:29

Noch wird Zurückhaltung Merz gegenüber geübt, weil noch einige Landesregierungen ausstehen, die noch nicht in trockenen Tüchern sind. Aber ich bin mir sicher, dass es keine 14 Tage mehr dauert, bis die ersten Angriffe auf Merz losgehen und er selbst auch wieder seine Öl Schuhe anzieht, um in die berühmten Fettnäpfchen zu treten oder eben zaudernd was behauptet , um es gleich wieder zurückzunehmen. Und dann wird auch Voigt in Bedrängnis geraten, muss ggfls. seinem "geliebten" Friedrich beispringen und am Ende des Tages nur an sich selbst denken und Merz fallen lassen. Das fängt dann mit ausbleibenden Zuspruch an, mit Distanzieren und mit paktieren mit denjenigen, die Merz verhindern wollen. Warten wir es ab. Noch hat weder die SPD und die GRÜNEN so richtig angefangen, noch die Merz Gegner in der eigenen Partei, die sog. Merkel Jünger. Und ganz zu schweigen von dem Maggus, dem ich nicht weiter traue, wie ich ihn sehe. Nein, ich habe keinen persönlich Kontakt zu diesem Chamäleon.