Amerika bleibt fortschrittlich / dpa

Krise des Fortschritts - Die Christenheit oder Amerika

Der Glaube an den Fortschritt hat Risse bekommen. Auf der rechten wie der linken Seite des politischen Spektrums wächst der Zweifel daran, ob die Welt wirklich zum Besseren unterwegs ist. Und mit der Wahl Donald Trumps wird dieser antimoderne Impuls auch noch ideologisch unterfüttert.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

So erreichen Sie Ralf Hanselle:

Eines ist sicher: der Fortschritt. Über mindestens zwei Jahrtausende hinweg war der Glaube an den fortwährenden Wandel der Dinge hin zum irgendwie Besseren eigentlich eine gesetzte Sache. Der Fortschritt, er glich allenfalls noch einer so vergilbten wie vertrauten Akte, die ab und an noch zur Wiedervorlage aus dem Keller geholt wurde – immer dann etwa, wenn die deutsche Wirtschaft in die Rezession zu schlittern drohte oder wenn in Köln, Dortmund oder Sindelfingen mal wieder Esoterikmesse war. 

Sonst aber war man sich mit dem Kirchenvater Augustinus weitestgehend einig darin, dass die Geschichte der Welt unabwendbar unterwegs zum Heil war, zu jener eschatologischen Ruhe also, wie sie dereinst am achten Schöpfungstag einkehren würde, an jenem „sexta aetate signatur, qua dominus venit“ – „dem sechsten Zeitalter, wenn der Herr wiederkommen wird“, wie es in Augustinus‘ Büchern über den Gottesstaat voll Zuversicht heißt.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Helmut Bachmann | Do., 14. November 2024 - 18:04

Satire, oder? Gelacht hab ich kaum.

Ronald Lehmann | Do., 14. November 2024 - 18:22

Weil dieser NICHT MEHR das liefert
was er sollte

WOHLSTAND & LIEBE
aber nicht im Sinne MEHR > VIEL MEHR > GANZ VIEL MEHR
höher-weiter-größer-schneller

wie in den Konzernleitungen oder in den faulen Finanz-Paketen

NEIN
wahrer Wohlstand zeigt sich in der Zufriedenheit & Glückseligkeit eines Volkes im breiten Spektrum
& im Verbund mit Familie & mit Gott wie Gottvertrauen
egal wie man diesen nennt

aber
so ein Volk
welches so tickt
kann man NICHT von einem Kolosseum zum anderen Kolosseum für "Brot & Spiele" zerren

dazu muss man diese ENTWURZELN
> von der Familie & Freunden
denn die Partei ist deine Familie
> von Gott & Glauben
denn der Staat ist dein Herr
> von Werten & eigenständigen denken
der Staat sorgt für dich

WARUM
für die KONTROLLE von UNTERTANEN
von Geburt bis Bahre

Was hat F seit € bisher gebracht
> ein Gehalt ist nicht ausreichend
> Frau will nicht mehr Frau sein & Kinder bekommen
> Zeit für menschliches MITEINANDER 👎
> Quantität stieg(MÜLL) & Qualität nahm ab (Lebensdauer)
💰🤑

Man kann es nicht oft genug schreiben und sagen, ja eigentlich hinaus schreien in die Welt. Die kleinste noch intakte Zelle im Staat, die Familie, soll bewusst und gewollt gespalten/zerstört werden.
Dazu wird alt gegen jung ausgespielt und der gesunden intakten Familie auch existenziell versucht, den Boden zu entziehen.
Schönes Wochenende Ihnen und Ihren Lieben, sowie allen Foristen.

A.W..Mann | Do., 14. November 2024 - 18:28

Widersprüche müssen nicht prinzipiell widersprüchlich sein. Der ewig morgige Elon Musk ist nicht per se ein Transhumanist Er war einer der wenigen der die Probleme der KI als erster benannt hat und die familiären Erfahrung mit der sogenannten Selbstoptimierung erkannt hat. Mit Kennedy steht ein weiterer Mann in den Startlöchern der die negativen Entwicklungen des Pharmakomplexes und der Opiate in den USA sehr klar sieht. Ein Höher Schneller Weiter kann nur funktionieren, wenn die Ziele klar benannt und auch realistisch sind. Nur eine freie eine libertäre Welt kann Zukunft, dass weiß ein Elon Musk. Es geht nicht um Rechts oder Links um Konservativ oder Progressiv - alles nur falsche Begriffe, es geht einzig um die Freiheit und das möglichst im Frieden. Das ist natürlich zur Zeit nur realisierbar in einer relativ homogenen Gesellschaft mit ähnlichem Wertefundament. Alles andere ist propagierter Wahnsinn mit dem Ziel Dystopie. Manche nennen es auch Neofeudalismus. Was dabei von den sogenannten Progressiven fortschrittlich sein soll, bleibt der Autor allerdings schuldig. Das sogenannte Alte in der Administration Trump ist dem Fortschritt für den einzelnen Menschen wohl deutlich näher.

Seit es die menschliche Zivilisation gibt, ist die Suche nach einer guten Balance zwischen Freiheit und Sicherheit der wichtigste beim Staatsbau und der Rechtsschöpfung ausgetragene Streit. Erfolgreich kann nur das Staatswesen sein, das die Freiheit nicht gänzlich zugunsten der Sicherheit erwürgt, aber auch die Sicherheit nicht zugunsten schrankenloser Freiheit vernachlässigt. Über Details kann man streiten, doch Unheil droht dem Volk, das das eine über das andere gänzlich vergisst. Und Freiheit ist bekanntlich immer die Freiheit der Andersdenkenden. Absolute Freiheit ohne jegliche Rücksichtnahme auf die Freiheitsideale anderer, endet für mich in kriegerischem Chaos. Warum ist die Menschheit so strukturiert, wie es sich seit ewigen Zeiten darstellt? Das Ganze entspringt einer historischen Entwicklung. Ich sehe da kein wirkliches Fortkommen. Unter der Knute des globalisierten Einheitsbreis ist die Freiheit tot. Digitale "Freiheit" wird es ermöglichen unfrei zu sein. Auf die Zukunft.

Raymon Schneider | Do., 14. November 2024 - 18:52

Da haben andere eine abweichende Wahrnehmung. Das zeigt sich auch gar nicht mehr so schleichend im Alltag. Da spielt das Christentum kaum noch eine Rolle, gerade in der grünen Kirche evangelischer Pastorinnen, die penetrant eine genetische Boshaftigkeit alles Männlichen suggerieren. Klima statt Jesus. Mag sein, dass dann andere Heilsangebote gesucht werden. Letztlich läuft alles auf die Frage „Kalifat oder AfD“ hinaus. Momentan möchte sich aber in Medien und Politik niemand eingestehen, sich in der Brandmauer-Frage völlig verrannt zu haben. Und da gibt es wirklich einen demographischen Kipppunkt.

Rainer Mrochen | Do., 14. November 2024 - 19:19

"...dieser um sich greifenden neuen Denkungsart längst zum lebenden Beweis für die These (/Theorie selbst) geworden sind, dass die Geschichte vielleicht wirklich nicht linear auf den lang ersehnten..."
Man kann eine Theorie nie als wahr erweisen, denn dazu müsste man sicherstellen, daß jede ihrer unendlich vielen Konsequenzen wahr ist. Wenn nur eine einzige davon falsch ist, ist die ganze Theorie falsch. Wir können also der Meinung sein, daß wir die Wahrheit gefunden haben, aber wir können nie wissen, daß wir sie gefunden haben. Nimmt man diese grundlegende Erkenntnis zum Anlass für Spekulation über Fortschrittsgläubigkeit, dann leben wir seit jeher in Gemeinschaften die rissig, brüchig zuweilen unverständlich und manchmal ganz einfach nur schön oder erbärmlich sind. Wer in Religion, Politik, Wissenschaft, Kunst oder Alltagsfragen behauptet, die Wahrheit zu wissen, kennt die Logik nicht. Dass wir die Wahrheit nicht wissen können, ist eine Tatsache. Also Vorsicht

..., der schon so früh die Fallen und Widersprüche in der marxistischen Heilslehre und Dogmatik erkannt hat. Er hat im Prinzip auch schon den ganzen Rattenschwanz der post-marxistischen, post-christlichen, post-metaphysischen, post-humanistischen usf. Ideologien kritisiert.

Die ganze Schar dieser "Telekom"-Ideologen besteht in meinen Augen aus modernen Abbruchunternehmer der Philosophie: Sie denken nicht eigenständig, sondern (wie auf einem philosophischen Trödelmarkt) treiben sie einen Handel mit altem Kram , der ihnen fremd bleibt Er wird nur ein wenig mit einer "soziologisch" verkomplizierten Sprache aufgemotzt, die Wissenschaftlichkeit vortäuschen soll.
---
Herr Mrochen, ich will aber doch darauf hinweisen, dass auch Popper für seine Überzeugungen energisch gekämpft hat und - soweit ich weiß - seinen Optimismus nie aufgegeben hat.

Ich glaube auch, dass das notwendig ist, aber es fällt mir immer schwerer, diese Hoffnung auf die Lernfähigkeit der Menschheit aufzubringen

Ich sehe das so:
Die Lernfähigkeit und daraus ableitend das Notwendige zu tun, endet für gewöhnlich da, wo die normative Kraft des Faktischen eine scheinbar unüberwindbare Grenze für die, in der jeweiligen Situation, erforderliche Entscheidung notwendig macht. Kontrafaktisch müsste also eine Situation geschaffen werden und zwar auf Basis von Lernfähigkeit, die einen Ausweg für eine betroffene Zielgruppe darstellt.
Staaten, Kommunen, Gruppen, Einzelpersonen haben Interessen und Zielvorstellungen. In ihrer Divergenz, besteht das Ergebnis der Lernfähigkeit, ausschliesslich im Kompromiss. Meine Zweifel sehe ich eher auf der Basis egoistischer Motive der Handelnden. Seien sie nicht zu pessimistisch, Herr Bühler. Jedem Ende wohnt auch ein Anfang inne.

Ich bin nicht sicher ob Karl Poppers Widerlrgbarkeit für Fortschritt überhaupt anwendbar ist solange gesellschaftlicher Fortschritt gemeint ist. Dazu müsste man klar definieren was Fortschritt überhaupt ist und wie messbare Voraussagen aussehen. Dort kommt man in den Bereich der Philosophie. Ich denke wenn sie 10 Menschen fragen Fortschritt ist bekommen sie 10 Aussagen, wie z.B. individuelle Freiheit, die ihrerseits wieder schwer fassbar sind. Lebenserwartung wurde im Artikel schon angesprochen aber diese ist zum einen in vielen Teilen der Welt nicht hoch und Lebenserwartung ist vielleicht eher nur ein Maß für medizinischen (technischen) Fortschritt oder für Verfügbarkeit von Ressourcen. Ohne klare Definition ist die Hypothese wir seien fortschrittlich eben nicht widerlegbar und damit eher ein philosophisches oder Glaubenskonzept.

Marianne Bernstein | Do., 14. November 2024 - 23:16

Ich glaube nicht, dass die Menschen, die zu den Endzeiten des weströmischen Reichs gelebt haben, optimistisch in Zukunft geblickt haben. Vielleicht hat mancher Römer am Limes die Kraft bei den germanischen Stämmen gesehen. Eigentlich ist nämlich nur die Größe des Emperium Amerikanum ins Wanken geraten. Die Nationen der Welt haben sich und werden sich vom heuchlerischen und demagogischen Westen verabschieden und eine gerechtere Welt für alle einfordern. Die Wahl Trumps zeigt nur, dass die Hohlheit der Werte des Westens abgewählt wurde. Bei Trump weiss man was man hat und wer Ex-Demokraten wie Tulsi Gabbard oder Kennedy Junior im Team hat, der zeigt, was den Demokraten verloren gegangen ist, Glaubwürdigkeit, Authentizität und Zutrauen etwas für die Menschen zum Besseren zu bewegen. Dekadenz mag die Zukunft sein, aber nicht der Fortschritt und die Menschen haben eine bessere Politik als die Hohlheit des Westens verdient.

Christoph Kuhlmann | Fr., 15. November 2024 - 00:30

Während sich die Massen an Tik Tok erfreuen und uns eine realistische Einschätzung über das Mindset des überwiegenden Teils der Menschheit ermöglicht, bietet auch der Fortschritt wohltemperierte Räume für ein zivilisiertes Miteinander. Man muss sich nicht an geistlosen Clips ergötzen, deren Verbreitung von der KI einer KP gesteuert wird, man kann sich das Programm selbst zusammen stellen. Der christliche Westen klagt auf hohem Niveau über den Untergang. Die Weltherrschaft ging verloren. Erst das Common Wealth und nun ziehen sich die USA zurück. Sie wollen nur noch Atlantik und Pazifik kontrollieren und Asien holt auf. Dort wo der Fortschritt auf sich warten lässt, dominiert die Religion und vermittelt uns ein Bild davon, wie Gesellschaften für Jahrhunderte auf der Stelle traten. Der Liberalismus ist nun einmal auf Reziprozität aufgebaut. Politisch, wie wirtschaftlich. Man müsste eigentlich alle, die sich nicht an die Regeln halten ausschließen, um den Preis der Selbstbeschreibung.

A Otto | Fr., 15. November 2024 - 04:46

sollte eigentlich als Ironie gekennzeichnet sein. Fortschritt verkauft sich gut, weil natürlich jede Generation glaubt, sie sei die fortschrittlichste der Menschheitsgeschichte. Insbesondere jüngere Menschen sind für diese Ansicht anfällig. Sehr wahrscheinlich ist weiterer Fortschritt im Bereich von Technologie und Wissenschaft. Im gesellschaftlichen Bereich ist das Problem der Mensch, denn er hat dieselben Gene, Triebe und Intelligenz wie vor 10000en von Jahren. Wir halten uns wegen unserer Egozentrik für besser. Ich empfehle da Kurt Tucholsky's Text "Gruß nach vorn" in dem jemand in weiter Zukunft ausrichtet: "Besser seid ihr auch nicht als wir und die vorigen. Aber keine Spur, aber gar keine "

U.P.Witzens | Fr., 15. November 2024 - 11:03

Eines nämlich bleibt absolut sicher: der Fortschritt,“ schreibt der Autor. “ Ja, im technischen Bereich. Dafür steht Elon Musk, der Raketen baut, die, wenn sie ihre Aufgaben erledigt haben, wieder unversehrt zur Startrampe zurückfliegen und landen. Aber im politisch-sozialen Sektor? Denn gleichzeitig steht Musk für die Degeneration der Demokratie zum Neofeudalismus, wo die Kluft zwischen bettelarm und superreich, zwischen Einfluss der Mächtigen und Ohnmacht der Normalos immer stärker auseinanderklafft. Die US-Demokratie ist schon längst zur Oligarchie der Superreichen verkommen. Ein klarer Rückschritt. Im Übrigen bietet die Weltgeschichte bis zur Gegenwart immer dasselbe Bild: Nichts als eine Abfolge von Kriegen, Massakern und Genoziden. Homo homini Lupus. Die Wolfsnatur des Menschen bricht trotz Zähmung immer wieder durch. Es war der Philosoph Hegel, der den naiven Fortschrittsoptimismus in der deutschen Philosophie verankert hat und kläglich scheiterte, wie Karl Marx gezeigt hat.

Johannes b | Fr., 15. November 2024 - 14:14

Antwort auf von U.P.Witzens

Politisches System. Aber das Beste von allen anderen.(Hinterhofgedanken v. Lg. Str, B-B).

War Marx nicht ein Hegelianischer Dialektiker, wieso soll er an dem kritischen Fortschrittsgedanken gescheitert sein?

LG

Bernhard Jasper | Fr., 15. November 2024 - 11:08

Ein Treten auf der Stelle hat es in der Kulturgeschichte der Menschen immer wieder gegeben. Bis durch eine zufällige Entdeckung eine neue Richtung, eine neue Bewegung eintritt. Von dort ging es in einem fortwährenden Prozess weiter.

Kommt da nicht etwas ganz Neues? Ja, die Erforschung und Funktion des menschlichen Gehirns. 100 Milliarden Nervenzellen und ein Vielfaches davon an Kontaktpunkten verleihen ihm Fähigkeiten, an die kein Supercomputer bis heute heranreicht. Eine der wichtigsten Eigenschaften ist seine Lernfähigkeit.

Dieses menschliche Gehirn dient inzwischen als Inspiration für die Architektur neuronaler Netzwerke. Menschliche Gehirnzellen, Neuronen genannt, bilden ein komplexes, stark vernetztes Netzwerk und senden untereinander elektrische Signale, um Menschen bei der Informationsverarbeitung zu unterstützen.

Fortschritt und Entwicklung hat insofern nicht das Bild des Kreises, welcher das Stehen ausdrückt, sondern die unendliche gerade Linie.

Johannes | Fr., 15. November 2024 - 11:44

dann auch ein Fortschritt?

Steht für Sie D. Trump für einen Rückschritt, weil er rotzfrech, ungezogen und unverschämt ist?

Ich halte die derzeitige Krise in Deutschland für unerlässlich, um Prioritäten, Mentalitäten und Entwicklungen neu zu überdenken

Tomas Poth | Fr., 15. November 2024 - 11:56

Sogenannter Fortschritt kann auch Rückschritt bedeuten, siehe Atombombe, ein Fortschritt in der Zertörungswirkung von Waffen aber Rückschritt in die Barberei.
Als kontrollierter Kernspaltungsprozess ein Fortschritt in der Energieversorgung, bei Versagen der Sicherheitseinrichtungen des Reaktors ein Rückschritt für das Leben.

Freiheit in Verantwortung ist eine Fortschritt für das menschliche Zusammenleben.
Sicherheit ist der Hasenfuß der Freiheit. Wer ganz sicher gehen will muß den Menschen von allem ausschließen, wenn man das als Fortschritt sehen will ... für mich totaler Rückschritt in die vormenschliche Zeit des Planeten.

Urban Will | Fr., 15. November 2024 - 12:15

ein wenig falsch interpretiert und tut dies immer noch. Eines ist auf jeden Fall sicher: der Wandel. Wie im ersten Satz beschrieben. Sogar Steine ändern sich, sie wandeln. Auch Merkel war irgendwann weg gewandelt.
Aber „Fortschritt“ immer als Wandel zum Besseren? Wer kam denn auf so etwas?
Was wurde besser bspw. durch die Erfindung des Rades? Alles wurde nur schneller und hektischer. Oder des Pfluges? Es wurde mehr gegessen, die Menschheit wuchs schnell und nun? Klima... und was weiß ich noch.
Bei der Bierkiste bin ich mir sicher. Sie hat das Leben schon erleichtert. Ein wahrhaftiger Wandel zum Besseren. Oder, siehe „Per Anhalter durch die Galaxis“, das Badetuch.
Aber Fortschritt, wenn bspw. der Abgrund naht? Wer will das? Vielleicht ist Rückschritt manchmal besser. Und jetzt halt mal vier Jahre Trump und somit kein so ausgeprägter Hang, Gendergaga oder Männlein gleich Weiblein zu zelebrieren. Ist halt gefühlt „Rückschritt“ für manche. Für andere Fortschritt. Auf jeden Fall: Wandel.

Da bin ich bei Ihnen, vielleicht ist Fortschritt und Rückschritt
in den Beispielen (Gendergaga oder Männlein gleich Weiblein
zu zelebrieren) als Begriff nicht angemessen, eher trifft es wohl
"Trial and Error".

Man muss dann auch den Mut haben und den Fehler wirklich
auch als solchen benennen und wieder zurück gehen, aber
das ist dann kein Rückschritt, sondern eine Korrektur.

Der größte Unsinn war es, die letzte Regierung als "Fortschrittskoalition"
zu bezeichnen. Mit einer gewissen Ernsthaftigkeit hätte das vermieden
werden können, vielleicht sogar müssen, da es eng an einer deutlichen
Lächerlichkeit angelehnt war.

Beim Begriff "Fortschritt" habe ich auch immer das Problem, gibt es
dann eine Art "Endziel" wohin uns der ganze Fortschritt führen soll.
Oder bewegen wir uns auf einer Art Spirale und nach dem
Super-Gau geht das gleiche Spiel auf einer anderen Stufe wieder
von vorne los.

MfG

Gerhard Lenz | Fr., 15. November 2024 - 16:44

Immerhin gibt Herr Trump sich nicht die Blöße, diesen Begriff für sich zu beanspruchen - so viel ich weiß. Absurder ginge es wohl nicht mehr.
Die Fortschrittslinie, sofern sie überhaupt existiert, hat in den USA einen gehörigen Knick erhalten. Da wurde jemand zum Präsidenten gewählt, der als letzten Knall wohl den irgendeiner Schießerei in einem Western gehört hat.
Klimakrise? Nichts da - Förderung fossiler Energien stehen auf dem Programm. Neben exzessivem Isolationismus und gerade so, als würden Trumps USA auf einem anderen Planeten existieren. Dazu ernennt er Personal für seine Regierungsclique, das Schlimmstes erwarten lässt, macht einen Verschwörungsphantasten zum Gesundheitsminister, umgibt sich mit Extremisten und - so bekämpft man wohl Eliten - Milliardären.
Wahrscheinlich braucht jeder Fortschritt immer wieder mal einen ordentlichen Rückschlag, damit auch jene aufwachen, die aus Motiven wie Misstrauen, Neid und Gier einen Typen wie Trump auf den "Regierungsthron" hievten.

Sabine Lehmann | Sa., 16. November 2024 - 04:29

Der Artikel samt Kommentierung ist für mich Teil einer „autonomen Sphäre“ zu der ich leider keinen Zugang finde. Ob es daran liegt, dass ich bei Kant schon zu Schulzeiten die Krise bekam, oder an der nächtlichen Uhrzeit, oder gar an meiner intellektuellen Minderbegabung? Ich weiß es nicht. Vielleicht hat jemand etwas Mitleid mit meinem Defizit und hilft meinem müden Geist auf die Sprünge? Ich hätte mich auch wie in einem Comic kurz fassen können:
HÄh??