Innenansicht einer Moschee (Symbolbild) / picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Islam und Politik - Protokoll einer Entfremdung

Das Vertrauen deutscher Muslime in die Politik hat einen Tiefpunkt erreicht. Das zeigte sich auch in der Wahlbeteiligung bei der jüngsten Bundestagswahl. Eine Moscheeveranstaltung in Berlin-Neukölln offenbart die Ursachen dieser Entfremdung.

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Kaltes Deckenlicht und gepolsterte Baumarkt-Stühle auf dem Teppichboden. An anderen Tagen wird hier vor Gott gekniet. Am 16. Februar, genau eine Woche vor der Bundestagswahl, geht es um Politik, um den Platz der Muslime in der deutschen Gesellschaft. Etwa 200 Gläubige sind in die Dar As-Salam-Moschee in Berlin-Neukölln gekommen; auf der Suche nach Informationen, nach Klarheit, vielleicht auch nach einer Wahlempfehlung. Männer auf der linken Seite, Frauen auf der rechten.

Nicht alle Anwesenden sind fleißige Moscheebesucher. Neben mir sitzt Hassan, ein Mann in den Zwanzigern, mit drei Jahren ist er mit seiner Familie aus den palästinensischen Gebieten geflüchtet. Er hat durch Instagram von der Veranstaltung erfahren, erzählt er, bevor es losgeht. Unter seinen Freunden werde viel diskutiert über dieses Thema. Sollen Muslime wählen gehen? Dürfen sie überhaupt? Und wenn ja, für wen?

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Markus Michaelis | Mo., 17. März 2025 - 18:27

Es mag sein, dass der Vertrauensverlust unter Muslimen noch stärker ist als in der Mehrheitsgesellschaft und anderen Minderheiten.

Ich glaube trotzdem, dass inzwischen der Vertrauensverlust eher allgemein für die Gesellschaft kennzeichnend ist und keine spezielle Fragestellung der Muslime. Ich glaube auch nicht, dass es der richtige Weg ist, sich als Gesellschaft jetzt gerade um Muslime Gedanken zu machen, wo man sie vielleicht falsch behandelt hat und wo man als Gesellschaft (also auch als Einzelner) sein Verhalten ändern müsste. Das würde noch davon ausgehen, dass wir eine Mehrheitsgesellschaft mit vorgegebener Leitkultur haben, die anderen die Hand reicht. Das ist doch nicht mehr unsere Situation. Es ist heute alles so vielfältig und im Umbruch, dass alle erzählen können, wo sie sich angegriffen oder nicht beachtet fühlen.

Ich denke alle zusammen fassen irgendwann den Entschluss, dass man irgendwas Neues zusammen machen will - und wenn nicht, dann lässt man es eben.

Chris Groll | Mo., 17. März 2025 - 20:02

Was ist das für ein Artikel. Er ist für mich fast unerträglich.
Reicht die Islamisierung Westeuropas immer noch nicht. Reicht es nicht, daß die Mohammedaner lautstark durch die Straßen ziehen und Randale machen und Polizei und Hilfskräfte bedrohen? Reicht es nicht, daß dieses Land in nicht allzu ferner Zeit von diesen übernommen wird? Reicht es nicht, daß unserer Justiz mit zweierlei Maß mißt? Zugunsten der Mohammedaner.
Die Mohammedaner wollen immer eine Sonderstellung. Es leben viele Migranten in Deutschland aber Forderungen stellen nur die Mohammedaner.
Und bitte hier noch den Beweis erbringen, daß die AfD in Teilen rechtsradikal ist. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (kurz BfV) kann es nämlich nicht. Denen fehlen bis heute jede Beweise. Wenn sie sie hätten, wäre die Partei längst verboten.

Was will mir das alles sagen? Was nicht fehlen darf sind wie immer unbewiesenen Behauptungen der AFD über angebliche Ausländerfeindlichkeit. Der Hinweis, dass die AFD in Teilen rechtsextrem sei, darf natürlich nicht fehlen. Ihre Frage ist berechtigt, man solle endlich Beweise für die rechtsextreme Haltung der AFD vorlegen. Nur wird es keine Antwort geben. Nicht mal in den Verbotsanträgen wurden echte Beweise vorgelegt. Halbsätze aus dem Zusammenhang gerissen und irgendwelche Interpretationen müssen reichen. So macht es der Verfassungsschutz und so haben es die AFD Hasser übernommen. So, so. Die Muslime haben das Land mitgeholfen aufzubauen. Meint man damit die paar Türken in den späten 60ern, die ins Land geholt wurden und blieben? Die dann ihre Familien nachgeholt haben? Welche Muslime haben denn dann noch das Land aufgebaut? Der Autor stochert im Nebel herum und hat diesen Artikel nur zu einem Zweck verfasst. Man will ein schlechtes Gewissen erzeugen. Bei mir verfängt das nicht.

Hallo Herr Konrad, daß habe ich noch vergessen zu erwähnen. Die Türken, die in den Anfangsjahren ins Land gekommen sind, haben keinesfalls den deutschen Wohlstand mit aufgebaut.
Ich bin kurz nach dem Krieg geboren und weiß, wer dieses Land aufgebaut hat. Es waren die(damals noch) fleißigen Deutschen mit der Unterstützung der Amerikaner. Meine Kinder waren in jungen Jahren auch mit Türken befreundet. Alles nette Leute. Auch heute noch. Aber viele, die danach gekommen sind, über die spreche ich lieber nicht.

Karla Vetter | Mo., 17. März 2025 - 20:14

bei uns im Lande alles so schlimm ist, warum haben wir den größten Migrationszulauf dann von muslimischer Seite? In ein Land, dass gefühlt überwiegend aus "Rassisten" und "Islamophoben" besteht würde ich, wäre ich muslimischen Glaubens, doch niemals ziehen. Nicht wenn es 57 überwiegend islamische Länder zur Auswahl gibt. Und nein, Muslime haben Deutschland n i c h t aufgebaut. 1961 waren wir schon aus dem Gröbsten. Sie wurden uns " vermittelt" weil man Unruhen in der Türkei wegen Arbeitsmangel befürchtete.( Siehe das Buch "Diplomatische Tauschgeschäfte),

Straub Klaus Dieter | Di., 18. März 2025 - 13:32

Antwort auf von Karla Vetter

Probleme entstanden erst, als Familien im großen Umfang nachgeholt wurden und man von Seiten der Industrie keine Tausch der Arbeitskräfte wollte.
Willy Brandt, Helmut Schmidt und auch Helmut Kohl warnten! Aber das sind ja alte weiße Männer und Rassisten

Christoph Kuhlmann | Mo., 17. März 2025 - 22:41

Zum Beispiel mit dem Grundgesetz? Die individuellen Freiheitsrechte der Menschen dürfen von keinem Gott dieser Welt eingeschränkt werden. Es gibt zwar die Religionsfreiheit, aber die Religion darf keine Vorschriften erlassen, der sich die Gläubigen freiwillig beugen. Niemand darf zur Befolgung dieser Vorschriften gezwungen werden. Wenn im Namen einer Religion regelmäßig gegen das Menschrecht zum Beispiel auf die freie Wahl des Partners verstoßen wird ist das ein Grund zur Verfassungsklage. Stattdessen wird die Familienzusammenführung dazu missbraucht junge Frauen gegen ihren Willen an einen Mann zu verheiraten, der weder möchte, dass sie wie geplant studieren, noch arbeiten, obwohl er selbst die Familie nicht vernünftig ernähren kann. Es handelt sich um volljährige, deutsche Staatsbürgerinnen.

Günther Anderer | Di., 18. März 2025 - 07:50

hat auch einen Tiefpunkt erreicht. Wann wehrt ihr euch endlich gegen islamistischen Terror, der die ganze Bevölkerung bedroht.

Heinrich Dompfaff | Di., 18. März 2025 - 08:48

Den deutsch islamischen demokratischen Weg für tot hält, dann ist er das auch. Man muss den Isalm in Europa als andere Seite einer aggressiv-mittelalterlichen Expansionspolitik verstehen. Letztere versteckt sich hinter der Religionsfreiheit. Es hat auch religiöse Aspekt an der nationalsozialistischen Ideologie gegeben, würde man es tolerieren, wenn die Nazis eine Wiederauferstehung als Religionsgemeinschaft versuchen würden? Die Bombe platzt schon seit Jahren, ein Blick in die Geburtenstatistik und die Vornamensstatistik der Neugeborenen reicht!

Brigitte Miller | Di., 18. März 2025 - 13:59

kulturfremd.
Und sind es nicht viele Muslime selbst, die immer und überall ihr Muslimsein voran stellen, die verlangen, dass DE sich i h n e n anpasst.
Die ihre Religon privat leben, wie es in den 60ern noch üblich war.
Wer das tut, sollte in ein islamisches Land gehen, es gibt genug davon.

Brigitte Miller | Di., 18. März 2025 - 15:54

Antwort auf von Brigitte Miller

" die ihre Religion n i c h t privat leben" Wer seine Identität vor allem darin sieht, dass er Muslim ist , wäre eventuell in einem muslimischen Land besser aufgehoben.

Heidemarie Heim | Di., 18. März 2025 - 15:56

"Sogar unsere Religion" empört sich der Zuhörer, und hat denn auch keinerlei Problem damit einen geachteten Scheich und Respektsperson gleichen Glaubens sofort als möglichen weiteren Feind neben der AfD und anderen Ungläubigen auszumachen bzw. gleichzusetzen. Den wahrscheinlich der Applaus von der weiblichen Seite, welche ausnahmsweise den gleichen Boden bzw. Platz in der Moschee einnehmen durfte, der beim getrennten Gebet nur den männlichen Gläubigen vorbehalten ist, mehr auf die Nerven ging als gesellschaftspolitische Fragen im Umgang mit Minderheiten oder unbefriedigende Antworten bezüglich Haram oder Halal aufgrund fehlender religiöser Vorschriften und deren Auslegung. Ich nehme mal an, dass er den Umgang mit Glaubensgenossen, die bis auf den heutigen Tag wie unsere Mitbürger/innen jüdischen Glaubens teilweise Personenschutz wegen deren Forderungen nach einem liberaleren, europäischen Werten geschuldeten Islam nicht weiter "ungewöhnlich" findet?
PS: Bin auch nicht von der AfD;)!