BYD-Werk in Zhengzhou / picture alliance

EU-Zölle - Kampfansage an die chinesische E-Auto-Industrie?

Im Bereich der „grünen“ Technologien ist China westlichen Ländern weit überlegen und produziert außerdem kostengünstiger. Die von der EU verhängten Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge sind eine Antwort darauf.

Autoreninfo

Shantanu Patni studiert Osteuropa-Studien an der Freien Universität Berlin. 

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Dem „Freien Handel“ hat schon immer ein Matthäus-Effekt innegewohnt. Er kam jeweils der vorherrschenden Wirtschaftsmacht zugute, und zwar nicht selten auf Kosten der schwächeren Volkswirtschaften. Obwohl die USA in ihrer früheren Geschichte immer wieder auf protektionistische Maßnahmen zurückgegriffen hatten, so wie Großbritannien vor ihnen, galten sie ab etwa Mitte des 20. Jahrhunderts als Bastion des „Freihandels“ schlechthin (so wie Großbritannien vor ihnen). Mittlerweile ist die globale Interdependenz zu einem geopolitischen Problem geworden.

Gemäß seiner staatsgelenkten Wirtschaftsform hat China schon immer eine ehrgeizige Industriepolitik verfolgt. Gerade im Bereich der „grünen“ Technologien ist dem Land gelungen, was in den westlichen Ländern hauptsächlich auf der Wunsch- und Zielebene geblieben ist. China hat es geschafft, umweltschonende Technologien wie Elektrofahrzeuge, Lithiumbatterien und Photovoltaik kostengünstig zu produzieren. Sein weltwirtschaftlicher Marktanteil bei Elektrofahrzeugen liegt bei knapp 60 Prozent, in den beiden anderen Technologien sogar jeweils über 80 Prozent. 

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Stefan Jarzombek | Mi., 9. Oktober 2024 - 13:08

Diese Strafzölle werden die Kuh auch nicht vom Eis holen,
denn entscheidend wird für die Leute beim Kauf eines Neuwagen vor allem der Preis sein.
Wie bei der Lidl Werbung,sie haben die Wahl.
Entweder das teurere Produkt oder die Eigenmarke.
Aber bis 2035 darf ja noch der Verbrenner als Neuwagen zugelassen werden.
Und die kommenden Generationen werden andere Mittel und Wege finden müssen ihre Mobilität am Laufen zu halten.
Wenn die Arbeitsplätze in Deutschland erstmal weg sind wird es für viele mit dem Kauf eines Neuwagen ersteinmal mau aussehen.
Eine florierende Wirtschaft ist für alle Bereiche des Lebens erstmal der Schlüssel zum Erfolg.
Die Demontage dieser hat sich jedoch unsere liebe Ampelregierung auf die Fahne geschrieben und die Chinesen jetzt noch einzuholen unter diesen Umständen,da muß der Bürger aber jede Menge Gottvertrauen haben.
Scholz, Habeck und Co. sind mitnichten die richtige Mannschaft dafür.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 9. Oktober 2024 - 13:43

Der Artikel beschreibt recht gut die Abhängigkeit von China. Können wir uns unsere Produkte noch leisten? Sind diese nicht durch hohe Löhne und, spez. für D, hohe Energiepreise inzwischen zu teuer?

Der Autor schreibt: „China hat es geschafft, umweltschonende Technologien wie E-Fzg., Lithiumbatterien und Photovoltaik kostengünstig zu produzieren.“ Die günstige Produktion wird z. T. durch preiswerten Kohlestrom erreicht, der bei uns durch CO2-Abgaben verteuert wird. Sind die chin. Produkte dann noch umweltschonend? Abgesehen von der Frage des ökologischen Wertes der Produkte.

Macht China uns ggf. abhängig von sich, um unsere „Westbindung“ zu zerstören? Wie abhängig sind wir / können wir noch werden, bis der systemische Rivale das ganze Land, die ganze EU lahmlegen kann? Einen Anfang haben wir während Corona erlebt, als Masken und Medizin ausgingen. Wie verlässlich ist das, was geliefert wird, wenn wir nicht einmal vor Ort kontrollieren dürfen (Bsp. Blutdruckmittel m. Krebsgef.)?

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