Konrad Adenauer im Jahr 1963 / dpa

Kulturelle Westbindung - Auf dem langen Weg nach Westen umgekehrt?

In Westdeutschland war die Westbindung ein fester Teil der Identität. Westen war nicht einfach eine Himmelsrichtung, sondern ein Lebensgefühl. Diese emotionale Westbindung beginnt sich aufzulösen. An den politischen Rändern. Aber auch bei etablierten Parteien.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Worüber reden Deutsche am Tag der deutschen Einheit? Etwa über das gelungene Zusammenwachsen? Über die reiche deutsche Geschichte? Oder über die großartige deutsche Kultur? Nein, natürlich nicht. Hierzulande kultiviert man an nationalen Feiertagen vor allem Selbstzweifel. Also wurde auch am vergangenen Donnerstag wieder einmal gefragt, was dieses Land eigentlich zusammenhält.

Staatsdenker und Politwissenschaftler verweisen an diesem Punkt dann regelmäßig auf den Verfassungspatriotismus, den Jürgen Habermas den Deutschen vor bald 40 Jahren als Identitätsanker empfahl. Aber seien wir ehrlich. Auch wenn die Bestimmungen des Grundgesetzes aller Ehren wert sind: emotionale Bindung erzeugen sie selbst bei Verfassungsrechts-Nerds kaum.

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Walter Bühler | Sa., 5. Oktober 2024 - 12:24

Richtig wäre meiner Meinung nach:

"Eine Gesellschaft benötigt keine egalitäre Gleichschaltung."

Eine Gesellschaft ohne ein inneres Band wäre keine Gesellschaft mehr. Auch ein Staat wäre kein Staat mehr, wenn er ständig im realen oder virtuellen Bürgerkrieg existieren würde.

Oft bilden Sprache, Kultur, ein lange gemeinsame Geschichte oder auch die Religion ein solches Band.

Staatliche Institutionen können nur dann effektiv dafür sorgen, dass das öffentliche Leben funktioniert, wenn ein solches Band existiert, wenn regelmäßig Steuern bezahlt werden und wenn sich jeder in gewissem Umfang für das Gemeinwesen verantwortlich fühlt.

Trotz aller innenpolitischen Auseinandersetzungen sehe ich ein solches Band in den "Musterländern" der westlichen Demokratien, in der Schweiz, Großbritannien, in den Niederlanden und in den USA.

fehlt D in ihrer Aufstellung der Musterländer. Ein Band gab es in D wohl auch nie. Man war hier immer stolz auf das deutsche Sozialsystem und auf die starke D-Mark. Also die Linken auf das soziale und die bürgerlichen auf die Mark. Das soziale können wir uns nicht mehr leisten und die Mark gibt es nicht mehr. D wird wohl in der anonymen EU untergehen. Es wird dann wohl nur das Oktoberfest verbleiben. Aber wurde das nicht in den USA erfunden ? Wer weiß das schon heute so genau?

Gerhard Fiedler | Sa., 5. Oktober 2024 - 12:28

Sehr guter Kommentar, lieber Herr Grau, wie immer! Doch diesen einen Satz von Ihnen kann ich nicht vollkommen unterschreiben: "Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sowohl seitens der politischen Linken als auch der politischen Rechten an unschöne deutsche Traditionen angeknüpft wird, ......". Ich kann nicht erkennen, auch wenn immer so argumentiert wird, dass auch die politische Rechte an unschöne deutsche Tratitionen anknüpft. Wo bitte tut sie das, Herr Grau? Weder die AfD noch Herr Höcke, wenn Sie diese meinen, knüpfen an die verbrecherische Naziizeit an. Schauen und hören Sie sich doch bitte die langen Interview an, die Roger Köppel in der "Weltwoche" mit Herrn Höcke geführt hat.

Natürlich nicht. Wie kommt man nur darauf ? "Niemand hat die Absicht eine Muaer zu errichten"
Man führe sich z.B. nur einmal die Äusserungen des Herrn Höcke zu Behinderten zu Gemüte. Da sieht man schon, an welche "Traditionen" da angeknüpft wird.

Thorwald Franke | Sa., 5. Oktober 2024 - 12:29

Wenn man unter "Westen" Pepsi Cola plus US-Militär versteht, wird man den Westen nicht lieben. Mit genau diesem Bild im Kopf hatte sich einst der Iran vom Westen abgewandt und in die Hände der Mullahs gestürzt: Bad idea!

Man sollte die Begriffe klären: Es geht nicht um eine Himmelsrichtung, sondern um jene Errungenschaften, die wir Humanismus und Aufklärung verdanken. Vielleicht sollte man überall, wo man bisher von "Westen" sprach, besser von "Aufklärung" sprechen.

Ganz ohne Kollektivismus wird es aber nicht gehen. Eine gemeinsame Kultur von Humanismus und Aufklärung will gepflegt sein. Ebenso ist uns die Pflege der deuschen Kultur aufgetragen: Wir dürfen sie nicht verkommen lassen. Dieser Artikel von Alexander Grau kritisiert am Anfang den Verfassungspatriotismus, um am Ende genau diesen zu propagieren. Eine seltsame Volte.

Hans Süßenguth-Großmann | Sa., 5. Oktober 2024 - 12:35

...Eine Gesellschaft braucht keinen Zusammenhalt. Es reicht vollkommen aus, wenn sich jeder an Recht und Gesetz hält. Der liberale Staat ist für kein Kollektiv da, sondern für den Einzelnen. Ihn vor Kollektiven aller Art zu schützen, ist seine vornehmste Aufgabe. ....
Das sind steile Thesen und jeder der mal außerhalb Deutschlands war, weiß das es selbst in den USA nicht so ist. Die Fahne ist heilig in "Gods on Country". Die Westbindung jedoch kann nicht die nationalen Interessen D ignorieren und die Sprengung der NS 1 und 2 zeigt sehr man darauf Rücksicht nimmt. Ich empfehle Herrn von Dohnanys Buch über nationale Interessen.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 5. Oktober 2024 - 12:42

Ich muss Ihrer Aussage, „eine Gesellschaft braucht keinen Zusammenhalt“, widersprechen. Wie sagte es Ihr ehem. Kollege Kissler sinngemäß in einer Diskussion bei Servus-TV: „eine Gesellschaft funktioniert nur dann, wenn sich eine Mehrzahl freiwillig an gemeinsame Regeln und Gesetze hält“. Wie geht „Solidarität“, wenn man keinen Zusammenhalt hat, wenn jeder nur nach seinem eigenen Glück strebt und seine persönlichen und politischen oder religiösen Vorstellungen ohne Kompromisse umsetzen will?

Können 80 Millionen Individualisten eine Gemeinschaft bilden, wenn sie nichts zusammen hält? Wie funktioniert Zusammenhalt, wenn man das Zusammenleben täglich neu aushandeln soll, wie die Friedr.-Ebert-Stiftung im Konzept für die Einwanderungsgesellschaft vorschlug? Man muss sich nur das Zusammenleben in unserem Land ansehen, auch von den vielen, die sich an alle Gesetze halten. Da fühlt sich mancher fremd im eigenen Land. Ist da der oben zitierte Satz noch richtig?

Das Problem ist die VDG.So wie die kollektiven Nachfolger des Stalin durch schnelles Beenden der gigantomanischen Staatsprojekte des Tyrannen den,in ihren Augen,sozialistischen Staat,vorerst retteten,muß die nächste Regierung möglichst ohne die VDG auskommen.Auch muß dieser dann in der Opposition verharrenden Verschwörertruppe bei jedem Störversuch der Berichtigung der Politik,konsequent nachgesetzt werden.Besser,der VDG muß zugesetzt werden,ihrem Wahnwitz der Deutschland-Zerstörung endlich Einhalt geboten werden.WIR SCHAFFEN DAS!

Dietmar Philipp | Sa., 5. Oktober 2024 - 13:12

hat heute keine Gültigkeit mehr. Zwischenzeitlich sind die großen Unzulänglichkeiten des Westens dem Osten und anderen Klardenkern zur genüge bekannt -Schnauze voll ist der reale Sammelbegriff. Die gesamte Parteisuppe ist schuldig an unserer Situation. Sie sind in eine fanatische Machtbesessenheit verfallen, opfern das Volk, nach den die Sintflut. Eine sinnlose Rüstung lähmt unseren Fortschritt, die Preise werden immer teurer, womit die Rüstung, die Ukraine und Israel mit einer uneingeschränkten Solidarität finanziert werden. Hier kann und muss mit friedlichen sehr großen Protesten der Regierung begegnet werden. Unsere Lebensqualität und Sicherheit steht in Frage, weil wir eine falsche Regierung haben -NEUORDNUNG!!!

Markus Michaelis | Sa., 5. Oktober 2024 - 13:27

Kann man haben, kann gut sein. Für mich lehne ich ihn (in unserer Situation) als Basis meiner Gesellschaft ab. Verfassung regelt einmal die Institutionen - das ist gerade ein Bekenntnis zu inhaltlicher Vielfalt, bis Gegensätzlichkeit, man einigt sich aber auf einen institutionellen Rahmen, das auszutragen. Dieser ist vernünftig, nicht heilig, löst sich etwa mit der (closer) EU ohnehin auf.

Dann sind Verfassung die Grundwerte - ein paar Zeilen Text, früher sehr anders interpretiert als heute (und morgen). Und das soll die Basis sein? Das lehne ich ab, das ist mir zu religiös. Wir alle zweifeln nicht Volk, Gott, Familie und Kaiser an ... oder jetzt eben heilige Grundwerte, Menschenrechte ... und das soll alles regeln? Und wer legt gerade die Regeln für all die tausend Alltagsfälle aus? Und alle, die anderer Ansicht sind, sind dann Orks, weil alle Menschen hinter den heiligen Grundwerten stehen?

Wie gesagt: das geht zu sehr in Richtungen, die wir ohnehin schon falsch machen.

Markus Michaelis | Sa., 5. Oktober 2024 - 13:33

Ich denke schon - auch den darf man wie alles nicht überbetonen. Aber ich denke ohne einen Zusammenhalt (über Geschichte, Werte, auch Verfassung!, Eltern-Kind-Ketten, Religion, Sitten, was auch immer) funktioniert es nicht richtig. Wird der Staat zum reinen Serviceprovider für Gesetze, Gesundheit und Passausstellung, wechseln die Menschen auch frei wie den Mobilfunkvertrag. Wenn ich heute als "Deutscher" nach Singapur oder Dubai ziehe, mir über einen Wohnungskauf ein Aufenthaltsrecht in Namibia besoreg, dann ist das natürlich sowas - es geht also schon. Aber als dauerhafte alleinige Basis des Zusammenlebens halte ich das für zu wenig.

Markus Michaelis | Sa., 5. Oktober 2024 - 13:41

Singapur, Dubai oder Namibia als Serviceprovider funktionieren solange gut, wie niemand den Ordnungsrahmen selber diskutiert. Menschen wollen aber erstens soetwas wie Heimat und zweitens wollen sie in dieser Heimat auch den Rahmen selber diskutieren. Welche Rolle spielt Gott, Geschichte, Familie ... entweder das bleibt dann "Hobby", den eigentlichen Rahmen zweifelt niemand an, oder der Serviceprovider kann das nicht mehr handeln.

Als Beispiel etwa die deutsche Welt- und Religionsoffenheit aktuell. Wir denken uns das toll, alle Sitten, Heimatlieder und Glaubensgefühle aus aller Welt sind willkommen, alle toll, alle gleichwertig - weil alles nur Hobbies im Rahmen unserer als Dienst bereitgestellten höheren Moral sind, die niemand anzuzweifeln hat.

Nicht alle Menschen sind aber happy damit, dass sich ihr Geschichtsbild, ihr Gott etc. in eine Schlange zu stellen und das Urteil der Moraldienststelle abzuwarten hat. Das funktioniert nicht.

Markus Michaelis | Sa., 5. Oktober 2024 - 13:54

Sorry für die vielen Posts - aber es ist ein guter Artikel, der knapp viele Dinge auf den Punkt bringt - auch wenn ich manche Punkte anders sehe.

Was ich zum Zusammenhalt gesagt habe, gilt für mich auch für die Westbindung. Das ist auch ein komplexes Lebens- und Wertegefühl, das für Zusammenhalt sorgen kann - aber eben auch gerade im Gegensatz zu vielen anderen "Gemeinschaften" in der Welt.

Wenn ich ganz offen bin, steht eben auch die Westbindung in Frage. Außerdem verändern sich auch alle Westländer. In meinen Augen kann ich auch nicht anhaltend Millionen Menschen aus dem Raum zwischen Casablanca und Pakistan "irregulär" aufnehmen und dann einfach Westbindung voraussetzen. "Irregulär" heißt, die Migranten suchen sich aus, wer kommt, nicht wir, etwa nach "Westkriterien". Und die Menschen dort denken nunmal anders, dürfen das auch und hier sind sie gleichberechtigte Mitglieder, die diese Gesellschaft mit prägen. Man kann einfach nicht alles gleichzeitig haben.

Robert Hans Stein | Sa., 5. Oktober 2024 - 13:58

Verabsolutieren ist sicher nicht besonders gescheit, aber die Tendenz zum Kollektivismus ist bei den Deutschen sichtlich stärker ausgeprägt, als in den meisten anderen westlichen Demokratien. Insbesondere ist das der Fall natürlich aus nachvollziebaren Gründen bei den Ostdeutschen, sei es nun infolge einer anderen Sozialisierung oder aus Protest gegen die mit dem Zusammenschluss einhergehenden Ungerechtigkeiten. Indessen, die Wurzeln dieser Haltung liegen tiefer: Idealistischer Romantiker der er nun mal ist, tut sich der Deutsche mit Individualismus schwer, und wenn nicht, dann schämt er sich für die damit verbundene Tendenz zum Egoismus. Und das trifft dann auch nicht nur auf die Ostdeutschen zu, die sich nun dem BSW und der AfD verstärkt zuwenden. Sie schreiben es ja selbst, die SPD ist nicht frei von solchen Anwandlungen, die Grünen ebensowenig und über die Linke müssen wir gar nciht erst reden. Bedauerlichereweise hat Merkel in das gleiche Horn gestoßen. Do steh mer nu.

Albert Schultheis | Sa., 5. Oktober 2024 - 14:07

"was dieses Land eigentlich - im Innersten - zusammenhält."??? - Eigentlich nichts! Wir sind und waren immer ein Land der extremen Zentrifugalkräfte, die es auseinanderrissen! Siehe die Weimarer Zeit: der blanke Hass zwischen Links und Rechts. Erst die Hitleristen "versöhnten" mit ihrem rassistisch-nationalistischen Blendwerk die Sozialisten mit den Nazis und machten aus ihnen National-Sozialisten! Im Osten war's der Stalinismus der die Zentrifuge DDR mit Gewalt zusammenhielt - bis sie zerfiel. Die BRD hielt lange stand, trotz 68er und RAF, aber damals herrschten sogar noch konservative Vernunft und Verantwortungsbewusstsein in einer SPD! Die heutige abgrundtiefe Spaltung Deutschlands nahm ihren Anfang im Marsch der 68er und RAF-Sympathisanten in die Institutionen und im zunehmenden Popularismus der Grünen Ideologie. Diese GrünStalinistischen Kräfte vereinigten sich selbstverständl. nach '89 mit den nur temporär abgetauchten SED-Kadern. Dazu passte der linke US-Woko-Haram idealtypisch!

Ingofrank | Sa., 5. Oktober 2024 - 14:42

geopfert und damit Deutschland als Zahlmeister und Hauptgläubiger verschuldeter zu Unrecht beigetretener EU Staaten (z.B. Grichenland) erkoren. Bloß man vergisst, diese Weichenstellung wurde vor der deutschen Einheit auf Forderung Frankreichs getätigt.
Das westdeutsche Volk wurde darüber im Unklaren gelassen genau so wie die einheitstrunkenen Ossis. Uns Deutschen wurde der € als der Vorteil in der EU verkauft. Die Zeche
für den Teuro bezahlten und bezahlen noch heute hingegen alle Deutschen. Ein Ende ist nicht in Sicht im Gegenteil der Haftungsanspruch an Deutschland wächst kontinuierlich.
Den einzigen Ausweg den ich sehe, wäre eine straffe Korrektur auf der Ausgabenseite …. Und eine wirkliche strukturelle Reform der „Westbindung“ = der EU inkl. dem Verhältnis zur USA und nicht zuletzt gegenüber Russland.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Klaus Funke | Sa., 5. Oktober 2024 - 14:57

Wir fremdeln von Anfang an mit diesem "Westgefühl". Irgendwer hat einmal gesagt, die Westdeutschen wären deutschsprechende Amerikaner. Umgekehrt wären wir im Osten dann deutschsprechende Russen? Das trifft es nicht. Die Russen waren unsere Besatzer und die verordnete Freundschaft hat sich nicht durchgesetzt. Nur vereinzelt gab es echte Nähe. Das lag auch an der sowjetischen Seite, die keine Kontakte ihrer Soldaten zu Deutschen zuließ. Die sowjetischen Soldaten hatten einen harten Alltag, ohne viel Freizeit und kaum Freiheiten. Da wurde alles verordnet und befohlen. Erst mit der Perestroika gab es Lockerungen. Die Westdeutschen gaben sich indes häufig locker, das amerikanische Lebensgefühl war modern, amerikanische Jeans, Evis Presley. Vieles wurde nachgeahmt. Diese beiden Mentalitäten trafen mit der deutschen Einheit aufeinander. Auch die Wessis fremdelten mit uns. Bis heute waren viele Westdeutsche noch nicht im Osten: Die Stasi! Die gibt es immer noch. Man hatte Angst. Zweiteilung!

Sie wissen doch genau: Irgendwer hat einmal gesagt, die Westdeutschen wären deutschsprechende Amerikaner?

Sie haben doch mit Eifer diesen Satz hier mehrmals wiederholt, nachdem er bei "Russia Today" in einer der dort üblichen Hetzschrift gegen den Westen erschienen war.

Ansonsten tendiere ich sogar dazu, Ihnen Recht zu geben, mal von dem "Stasi-Quatsch" abgesehen.

Viele Ostdeutsche hatten so Ihre Ideen, wie der "Goldene Westen" wohl sein könnte. Reisefreiheit, mehr Angebot und eine bunte Konsum- und Glitzerwelt wollte man auch im Osten, Demokratie war gar nicht so wichtig. Andererseits sollten selbstverständlich die sozialen Errungenschaft (Arbeitsplatzgarantie, Krippen usw.) bestehen bleiben.

Dass eine marktwirtschaftlich orientierte Gesellschaft auch Verlierer kennt, musst man im Osten erst mal lernen. Also tauschte man bequemerweise die Angeklagten aus: Waren es zuvor Sowjets und SED, so wurde man plötzlich vom Westen benachteiligt.

Hauptsache, man blieb Opfer.

... können wie Sie, Herr Lenz, trefflich vom hohen Ross herab über dunkel- oder ostdeutsche "Opfer" reden. Wer sich dabei erfreulicherweise zusätzlich nicht nur als Akteur, sondern auch als Sieger der Geschichte fühlen kann, der genießt natürlich diese praktische Rollenverteilung.

Hauptsache, der Unterschied zwischen Herr und Knecht bleibt gewahrt.

Ein bemerkenswert gemäßigter Kommentar. Neulich klag das noch ganz anders bei Ihnen:

"Ich hasse diese westliche Welt aus tiefster Seele. Aber ich weiß, Gott wird sie strafen. Sie entkommen der göttlichen Gerechtigkeit nicht. Das lässt mich hoffen."

https://www.cicero.de/comment/423342#comment-423342

Was ich bemerkenswert finde, ist dass die Grünen, die ja aus einer ziemlich anti-amerikanischen außerparlamentarischen Bewegung kommen, heute pro-westlicher eingestellt sind als so mancher Ost-CDU'ler; von Putins fünfter Kolonne (AfD/BSW) ganz zu schweigen.

Walter Bühler | So., 6. Oktober 2024 - 13:57

Antwort auf von Kai Hügle

.... bilden dann die CDU, SPD, Grüne, FDP, Freien Wähler die fünfte (oder sechste, siebte ...) Kolonne Wasshingtons?

Doch, das scheint tatsächlich zu stimmen, wenn man so unsere Außen- und Wirtschaftspolitik betrachtet.

Auch das "demokratische" Theater, das momentan die braven "Atlantiker" (besonders die grünlichen Atlantiker im Fernsehen und in der staatsfrommen Presse) um den bösen Trump und seine entsetzlich doofen Anhänger aufführen, wird sich sicherlich sofort legen. Sie alle werden auch ihm wieder die Füße küssen.

Ich kenne tatsächlich viele Ossis und ich war einer der Ersten, die im Winter '89 mit meiner kleinen Familie in Thüringen über die Knüppeldamm-Grenze fuhren. Ein grandioses Erlebnis. Danach habe ich mit meiner Familie 2 Urlaube in Thüringen und Sachsen gemacht. Toll. Am meisten war ich von den Menschen beeindruckt: mit 2 Füßen auf der Erde, pragmatisch, unideologisch - kein Bullschitt.
Ich möchte an einen vielsagenden Unterschied zwischen der Besatzung und dem Vasallentum in Ost und dem in West erinnern, es geht ja so leicht vergessen!
In der Folge von 1989 räumten Gorbatschow und seine Nachfolger alle ehemals sowjetischen Streitkräfte von DDR-deutschem Boden! Sie zogen ab, ALLE! Ohne sich vorher noch die Taschen vollzustopfen und sie entließen euch Ossis in eine leider nur sehr kurze besatzungsfreie, vasallenfreie Periode.
Heute seid ihr, liebe Ossis, wieder die Gearschten, die Besetzten und neuen Vasallen - diesmal der Amis! Denn diese taten es den Sowjets nicht gleich und zogen ab!

Henri Lassalle | Sa., 5. Oktober 2024 - 14:59

Ich war noch nie in der ehemaligen DDR, obwohl ich unbedingt den "Dresdner Zwinger" (Museum) besuchen will. In Westdeutschland kann ich keinen "Sonderweg" (den vor dem vor allem Frankreich befürchtete) gen Osten ausmachen . alles erscheint weitgehend "amerikanisiert". Im Osten mag dies anders sein.
Was hält das Land zusammen? Ich würde sagen: Die Wirtschaft. Man sollte nicht vergessen, dass die neue Deutsche Mark noch vor der neuen Verfassung/Gründung der BRD in Umlauf kam, die ersten Banknoten wurden in den USA gedruckt. Die desillusionierten Deutschen in ihrem zerstörten Land hatten nur ein Ziel: Wieder wirtschaftlich auf die Beine zu kommen, dafür wurde hart gearbeitet. Das hat die deutsche Mentalität von heute mitgeprägt. Das Problem ist nur: Eine Gemeinschaft, die ihren Zuammenhalt nur auf wirtschaftlichen Erfolg begründet, ist fragil. Es fehlt eine solide gesamtnationale Identität.
Zum Glück haben die Deutschen eine wunderbare, reiche Sprache; hoffentlich hält das zusammen.

Es gibt auch andere nicht so bekannte Sehenswürdigkeiten in Dresden außer dem grünen Gewölbe, der Frauenkirche ….. z.B Pfunds Molkerei…. lernen Sie einfach die Freundlichkeit & Offenheit unserer Sächsischen Nachbarn kennen dazu ne Tasse Heßen und ein Stück Eierschecke.
Und sollte Sie ihr Anmarsch auch durch Thüringen führen, ein Stadtrundgang durch Erfurt oder Weimar lohnt allemal.
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik

Stefan Jarzombek | Sa., 5. Oktober 2024 - 15:01

Die heutige Zeit hat mit dem Westen der 70/80er Jahre nichts mehr zu tun.
Selbst das Erbe von Franz Josef Strauß wird in Frage gestellt und die CDU/CSU legt sich lieber mit Stalinisten ins Bett als mit den 90% ehemaligen CDU lern von der AfD.
Woke und Bunt soll sie sein die neue Republik und Ausländerfeindlichkeitsunterstellung ist Programmpunkt gegen jegliche normalen Ansichten.
Dabei geht es um die Illegalen ohne Aufenthaltsgenehmigung nichts anderes.
Das Deutschland von früher gibt's eben nicht mehr.
So wie das römische Reich einst von den Vandalen heimgesucht wurde, plündern und brandschatzen nun fremde Völker von überall her die Feste Europa.
Der Niedergang ist vorprogrammiert,das Selbstzerstörungsprogramm läuft.
Die Ampelregierung spielt den Soundtrack zum Untergang.
Gott schütze Deutschland.

Ronald Lehmann | Sa., 5. Oktober 2024 - 15:41

Aber das verlassen des rechten Weges war nicht nur in West-Europa zu verzeichnen

NEIN, auch Amerika glitt immer mehr in die Übelkeit ab
wo sich dann Menschen sagten

das fast amüsante fmp.
sind die jetzt aus der Dunkelkammer erschienen Videos

wo ALL unsere de polit. Größen per Bild & Ton vor dem gewarnt haben

was linksfaschistische Block oder Kartell-Parteien nach Mauerfall fabrizierten

NEIN, diese westlichen Werte > zur Hölle damit

Ja, wenn es dem Esel zu Wohl geht, fängt er auf den Eis an zu tanzen
> in Bravour die westliche Welt
> hinzu die Überheblichkeit im Westen

durch unsere Wirtschafts-Kraft & Demokratie kann uns ja nichts passieren
> volle Fahrt voraus - egal welch Warnung
voll auf das Riff
& schon sinkt das Schiff🙄

& die Kloake der Übelkeit
die -LOSIGKEIT
ist wie ein schwarzes, fressendes Loch
welches in ungeahnter Geschwindigkeit

das erbaute, ersparte, erworbene schneller (!!!) verschwinden lässt
wie es wirkliche Eliten wie Tilo Sarrazin oder Markus Krall vorher gesagt haben

Gerhard Lenz | Sa., 5. Oktober 2024 - 16:19

kann die gegenwärtige Kräfteverteilung auf den Kopf stellen. Und zu einem solchen Coup ist Donald Trump allemal fähig: Sein kurzsichtiger Egoismus würde rücksichtlos eigene Interessen (also seine und die seiner Buddies) in den Vordergrund stellen, europäische Verbündete verraten, China mit einem Handelskrieg überziehen und die Ukraine an Russland verschachern.
Was könnte Europa dagegen schon ausrichten? Die lange überfällige Stärkung europäischer Interessen und damit verbunden eine gewisse Selbständigkeit und Verteidigungsfähigkeit wird zwar gerne bemüht, gleichzeitig aber ausgerechnet auch von jenen hintertrieben die sie fordern, aus Furcht vor europazerstörenden D-EXIT-Fanatikern bei der nächsten Wahl.
Und so wird sich nichts ändern: Die Anlehnung an den Westen bleibt alternativlos. Wer anderes wittert, ist Extremisten von rechts und links auf den Leim gegangen: der traditionellen, rechten Abelehnung der US-Kriegsgewinnler, oder dem altilinken Antimpleralismus v. Wagenknecht.

Die Lage ist und bleibt eben hoffnungslos und wenn man zwei Herren dienen möchte dann sollte man es wenigstens so geschickt anstellen wie Clint Eastwood in dem Western "Für eine Hand voll Dollar"...
oder sich ein paar Atomwaffen zulegen 😉

Joeleun | Sa., 5. Oktober 2024 - 18:38

Nachdem wir den USA die türkischen Gastarbeiter, die syrischen und afghanischen Asylanten, die zerstörte Ostseepipeline und eine Kultur billigem Konsums zu verdanken haben, von der herübergeschwappten hirnlosen Woke - Mode ganz zu schweigen, sollte man sich über etwas Distanz nicht wundern.

S. Kaiser | So., 6. Oktober 2024 - 08:46

„Eine Gesellschaft braucht keinen Zusammenhalt. Es reicht vollkommen aus, wenn sich jeder an Recht und Gesetz hält. Der liberale Staat ist für kein Kollektiv da, sondern für den Einzelnen.“
Ganz so (einfach) ist es nicht. Würde man zB sonst von Parallelgesellschaften sprechen?
Nein, gerade der liberale Staat ist auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt angewiesen. Dieser zeigt sich allerdings nicht in den Feiertagsreden von Politikern, die zwar Zusammenhalt beschwören, aber eher spalten, sondern er zeigt sich durch gemeinsam gelebte Werte und unausgesprochenen Regeln, an denen sich Menschen orientieren.
Der liberale Staat kann und will eben nicht alles regeln, das muss die Gesellschaft selbst organisieren. Mancherorts funktioniert das gut, zB im ländl. Raum, wo man sich ggs helfende Nachbarschaften beobachten kann, mancherorts schlecht, so vor allem da, wo man eine Verwahrlosung des öffentlichen Raums beobachtet, da sich nicht wenige diesem "gemeinsamen" Raum nicht zugehörig sehen.

Monique Brodka | So., 6. Oktober 2024 - 08:54

Meine Mutter (Jahrgang 1914) erzählte mir mal folgendes:
Als die Amerikaner durch Belgien marschierten und dabei ein kleines wallonisches Dorf durchquerten, bemerkte einer der Dorfbewohner „Jetzt ist es mit unserer Kultur am Ende.“
Nicht falsch verstehen! Ich bin nicht gegen die Westbindung aber es ist tatsächlich viel verloren gegangen durch „Coca Cola und Rock and Roll.“
Der Keil der getrieben wird zwischen Deutschland und den Osten ist verheerend für Deutschland.
Die Weitsicht und die Worte von diesen Dorfbewohner sind mir nie aus dem Kopf gegangen.

ist denn an Cola und Rock'n Roll verheerend?

Und was würden sie lieber in DE sehen? Wodka und russische Volkslieder?

Sie klingen wie ein typischer Kreml-Anhänger, der in der Tradition jener, die 1933 die "N-Musik" als verderblich verurteilte, irgendwelche Ideen von "gereinigter Kultur" verfolgt.

Finden Sie, man solle auch amerikanische Bücher verbrennen?

Urban Will | So., 6. Oktober 2024 - 09:25

braucht. Ich sehe das nicht so.
Ich teile aber die Ansicht des Autors, dass ein Staat sich aus der Gesellschaft heraushalten soll, dass es seine schlichte Aufgabe ist, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen.
Ist letzteres gegeben, kann eine Gesellschaft sich frei entwickeln und es ist – so meine feste Überzeugung – ein Urtrieb der Menschen, sich zu Gruppen zusammen zu finden, gleiche Sitten, Gebräuche und Werte zu teilen. Dies steht dem Individualismus nicht im Wege, Individualisten sind ein willkommener Teil freier Gesellschaften.
Was Deutschland seit Merkel macht, ist das völlige Aufgeben unserer Werte und Gebräuche im Sinne einer völlig falsch verstandenen Toleranz (wir sind Weltmeister in der Toleranz ggü allem Intoleranten). Gleichzeitig gibt es diesen „typisch deutschen“ Hang zum Selbsthass und Untergang. Ersteres d a s Hauptkennzeichen des linksgrünwoken Establishments. Zweites: die Folge davon.
D als Staat versagt völlig.
Und so langsam hat dies politische Folgen.
Endlich.

Albert Schultheis | So., 6. Oktober 2024 - 10:17

a la Fischer, Trittin, Steinmeier und Co von damals: Amis raus!
Ich bin studierter Anglist/Amerikanist, habe in USA studiert und liebe die anglo-amerikanische Literatur. Dennoch: Seit 80 Jahren missbrauchen uns die Amis für ihre Interessen! Nach dem 2. Krieg hatten wir keine Wahl (genauso wenig wie nach dem 1.) - sie waren die Sieger, sie diktierten den Frieden - Alleinschuld: Deutschland. Versailler Vertrag - ewiger Schuldendienst, bis heute! Damals Repartionen und Zahlungen an die Siegermächte - heute Zahlung der Schulden der PIGS-Staaten innerhalb der EU. Und Deutschland war immer vorgelagertes nukleares Gefechtsfeld der Amis. In den 80ern hieß es, die erste nukleare Bombe geht im Harz hoch, im Ground Zero! Alle Kanzler haben das gewusst- und akzeptiert! Wäre nicht der Sowjet-Russe gewesen - man hätte Deutschland gemäß Morgenthau zu einem agrarischen Paria-Staat gemacht. Wie der Hase sind wir dem Igel nachgehechelt, um uns Liebkind zu machen! Heute hetzen die Alt-Linken in der NATO!

Peter William | So., 6. Oktober 2024 - 10:53

Wovon reden Sie bitte?

Ich weiss es nicht, wir Menschen leben in einer globalisierten Welt die meines Erachtens kulturell von den USA aka Hollywood noch dominiert wird. Diese Hegemonie schaft sich mit der Wokeness jedoch ab die Einzug gehalten hat, da nicht mehr die gute Geschichte im Vordergrund steht und Hollywood hat eigentlich immer jeden guten Stoff verarbeitet, egal aus welcherm Kulturraum, mittlerweile ist die richtige Einstellung entscheidend. Früher wurde dem Zuschauer/Leser die Interpretation überlassen, mittlerweile wird die Moral vorgegeben.

West und Ost sind doch auch Begrife aus der Zeit des kalten Krieges. Natürlich nicht nur, aber in ihrer Intensität schon deutlich. Nur so zur Info, der kalte Krieg ist vorbei, seit mittlerweile über 30 Jahren! Diese Westbindung ist ein Konstrukt des kalten Krieges! Also zurück zur Aussenpolitik basierend auf Diplomatie, eine andere Aussenministerin wäre dafür aber nötig, eine Diplomatin oder ein Diplomat sollte es sein.

Tomas Poth | So., 6. Oktober 2024 - 23:02

Antwort auf von Peter William

Ich stimme Ihnen zu. Es gibt leider dennoch sehr viele Kräfte aus diesen alten Kalter-Krieg-Systemstruktur, die sich an ihr festkrallen. Diese Kräfte sind rückwärtsgewandt und fürchten sich vor dem Wandel, den nötigen Änderungen.

Konflikte lassen sich nur lösen, wenn man auf gegenseitiger Augenhöhe verhandelt und auf Dominanzstreben verzichtet.

Rainer Dellinger | So., 6. Oktober 2024 - 12:49

Im allgemeinen trägt ein stabiles soziales, kulturelles und wirtschaftliches System dazu bei einen Zusammenhalt einer Gesellschaft (Nation) zu erhalten, zu festigen. Ein Gemeinschaftsgefühl wird geprägt, z.B. durch Sprache und schafft Identität. Außerdem ist die Familie die kleinste Parzelle einer Gesellschaft. Europa war schon immer ein Vielvölkerstaat mit unterschiedlichen Kulturen. In gewisser Hinsicht standen sich die Staaten im Wettbewerb gegenüber. Wissenschaft, Kultur, Politik waren Triebfeder einer fortschreitenden Entwicklung in den Ländern, ohne die eigene Identität zu opfern. Selbst in Osteuropa nahm man den Westen in vielen Dingen zum Vorbild. Die Kultur spielte dabei eine entscheidende Rolle. Devisen waren die 2. Währung im Osten Europas. Dollar + D-Mark waren bevorzugte Währungen auf dem Schwarzmarkt. Wenn nun Politiker mit Deutschland nichts anzufangen wissen + hassen + alles dafür tun es zu ruinieren schlägt sich das doch automatisch auf die Gesellschaft nieder.

Rainer Dellinger | So., 6. Oktober 2024 - 13:03

In der Vergangenheit gab es viele Versuche, Europa zu einen. Hauptsächlich durch Kriege sollte dies erfolgen. Das sollte eigentlich ein Lehrstück für die Zukunft sein, das so etwas nicht funktionieren kann. Es braucht verantwortungsvolle Politiker, die sensibel mit der kulturellen Vielfalt in Europa umgehen, managen. Solange irgendwelche undemokratischen NGO's und andere Lobbyisten einen negativen Einfluß auf die Politik ausüben, wird sich vorerst nichts ändern. Der Niedergang ist vorprogrammiert. Fremde Kulturen in Europa führen ein Eigenleben, haben völlig andere Lebensgewohnheiten + Philosophien. Ich lebe in einem Migrantenviertel in einer Großstadt und unterhalte mich mit ihnen über Gott und die Welt. Was hier zur Zeit politisch, kulturell + wirtschaftlich dargeboten wird, entspricht nicht den Vorstellungen der hier Lebenden aus anderen Ländern nichtchristlicher Kultur. Noch ein Beispiel aus Osteuropa. Polen hält sich lieber an die USA, als an den Westen, durch die schlechten Erfah

Helmut Bachmann | So., 6. Oktober 2024 - 13:12

das Deutsche bzw. Westler zusammenhält, ist unbewusst geworden. Geschichte und Kultur als Grundlage unseres heutigen Bewusstseins sind vielen gar ein Dorn im Auge. Den letzten Deutschen wird erst bewusst werden, dass es da doch etwas gab, wenn sie im Kalifat aufwachen. Wenn Frauen aus dem Stadtbild verschwunden sind, es sei denn, sie sind verhüllt, wenn die Koedukation ein Ende hat, weil zu viele Eltern sich weigern, Mädchen auf Klassenfahrt zu schicken, wenn mehr Polizisten sich weigern, Juden zu beschützen, wenn deutsche Kultur, Kunst und Musik nicht mehr gelehrt wird, weil es sie ja angeblich nicht gibt. Wenn Fußball immer mehr gestoppt wird, weil es Massenschlägereien gibt. Wenn Leistung nichts mehr zählt, weil es ein Grundeinkommen gibt und Energie nur bei gutem Wetter da ist. Grillen, Einzelhäuser, Autofahren, freie Rede, Religionskritik, Weihnachten. Die Wokoharam und die Islamisten werden dies alles vernichten. Und dann wird es vielen erst bewusst: es gab eine deutsche Kultur.

Philippe | So., 6. Oktober 2024 - 14:32

Ein klarer und stimmiger Artikel. Eine Ergänzung: die Westbindung im 20. Jahrhundert war nur folgerichtig und natürlich, war doch die kulturelle Basis schon gelegt. USA, das war ja auch sehr deutsch. Die kulturelle Basis des Westens liegt weiter zurück als 1776 oder 1789. Sehr schon 500+ Jahre seit der Reformation. Letztlich aber kommt die kulturelle Basis aus dem mittleren Osten, geboren in Bethlehem um das Jahr 0.

Tomas Poth | So., 6. Oktober 2024 - 17:16

Alles hat seine Zeit, ihre Begründungen und deren Voraussetzungen.
Wer sklavisch an Altem festhält, obwohl die Bedingungen und Voraussetzungen sich wandeln, geht auch damit unter!

Deutschland ist ein Teil Europas (nicht nur der EU!) und Gesamteuropa ist Teil des eurasischen Kontinents!
Hier liegt unsere Basis und unsere Zukunft!
Wir dürfen uns nicht als Glacis für die US-Hegemonie und als Schlachtfeld für US-Interessen benutzen und verkaufen lassen.
Der Wandel, der sich abzeichnet, muß unterstützt und vollzogen werden. Die Richtung ist eine eurasische Interessen- Wirtschafts- und Sicherheitsunion souveräner Staaten. Möglicherweise läßt sich darüber auch das Nahost-Problem bändigen.

Heinrich Dompfaff | Mo., 7. Oktober 2024 - 08:28

Herr Grau, natürlich war die Westbindung auch! Produkt eines Reeducation Prozesses, denn die Welt zerfiel schon um 1944 in das Ost-West-Lager…