Prien
Karin Prien / D. Herrmann

Karin Prien im Gespräch mit Volker Resing - Cicero Podcast Politik: „Die Gesellschaft ist konservativer geworden“

Es brauche eine andere Migrationspolitik, so die CDU-Vize Karin Prien. Damit ist sie heute näher bei Friedrich Merz als bei Angela Merkel. Im Cicero-Podcast Politik spricht die Kieler Bildungsministerin über linke Gesellschaftspolitik, rechte Narrative und ihren eigenen Standpunkt.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karin Prien blickt heute auch kritisch auf die Migrationspolitik von Angela Merkel. Die Entscheidung vom September 2015 sei zwar richtig gewesen, so die Kieler Bildungsministerin im Cicero-Podcast Politik. Aber die große Offenheit und die Selfies der Kanzlerin seien damals „natürlich ein Signal“ gewesen, dass „viele dazu angeregt hat, nach Deutschland zu kommen“.

Heute unterstütze sie den Kurs von CDU-Chef Friedrich Merz. Irreguläre Migration müsse begrenzt werden, alles andere sei keine Option, erklärt Prien. 2015 dürfe sich nicht wiederholen, weil dieses „Empfinden eines Kontrollverlustes“ eine für den Rechtsstaat hochproblematische Sache sei. In der Flüchtlingspolitik müsse sich etwas bewegen, „sonst droht uns diese Gesellschaft zu kippen“.

Prien verortet sich selbst eher links der MItte innerhalb der CDU, kritisiert aber zugleich dass alles, was rechts von der Mitte sei, diffamiert werde. Insgesamt sei die Gesellschaft konservativer geworden. „Nach Jahren, in denen die Gesellschaft nach links gerückt ist, würde ich das positiv bewerten“, meint die CDU-Politikerin. Die Leute seien der linken Gesellschaftspolitik überdrüssig.

Karin Prien und Volker Resing
Karin Prien (li.) und Volker Resing in der Cicero-Redaktion / D. Herrmann

Das Gespräch wurde am 9. September 2024 aufgezeichnet.

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Achim Koester | Fr., 20. September 2024 - 15:15

die bei der letzten Wahl dazu aufgerufen hat, SPD zu wählen?
Damit ist sie aber näher an Merkel als an Merz, aber noch näher an der Linken, und sowas ist im der CDU?

Frau Prien passt doch gut in die CDU. Damit wird die Frauenquote
verbessert und die Landesregierung aus CDU und Grünen liegt doch
voll auf ihrer bisherigen Linie.

Ein paar "neue" Töne können jetzt nicht schaden, bei der nächsten
Wahl in einem Jahr muss die CDU doch ein paar ministeriable Frauen
vorweisen. Wenn diese Person dann auch schon mal mit Grün konnte,
na um so besser!

Der Herr Merz wird schon langsam seine Mannschaft aufbauen
(Frau ist mit natürlich gemeint).

MfG

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 20. September 2024 - 15:39

Was heisst konservativer?
Nach dem, jedenfalls so von nicht wenigen empfundenen, "Schulterschluss" Merkels mit Globalisten, No-Border und Klimaaktivisten, wirkt doch schon jede/r konservativ, die einfach nur überlegtes und überschauendes politisches Handeln wünschen.
Das geht m.E. nicht, zu einer offensichtlichen Situation, die man evtl. auch noch selbst herbeizuführen half, zu befinden, "jetzt ist es mal so".
Ich muss mir dann immer anhören "Gratulation Captain Obvious" und das erspare ich Merkel jetzt nicht.
Frau Prien hat es geschafft, mir zu zeigen, dass es in der CDU nach wie vor überlegt handelnde Politikerinnen gibt.
Eines ist aber auch klar, die Ausgangssituation ist sehr schwierig und keinesfalls Merkel anzulasten.
Seit Merkel zu höchsten Parteiämtern kam. können Frauen in der CDU selbstbewußt agieren und sollten es nutzen.
Jedoch, Merkel hat mich keinesfalls konservativer gemacht, ich sage jetzt nur lauter, was ich von der Politik erwarte.
Alles Gute in der CDU, Frau Prien.

Frank Herter | Fr., 20. September 2024 - 18:20

"Irreguläre Migration müsse begrenzt werden, alles andere sei keine Option, erklärt Prien. "

Falsch.

Die irreguläre Migration muss zu 100% gestoppt werden.

Noch besser:
Die Einwanderung ins deutsche Sozialsystem muss zu 100% gestoppt werden.

Merz und Prien sind nur Feigenblätter.

Maria Fischer | Sa., 21. September 2024 - 08:39

Es ist fatal, dass gerade Frauen wie Sie, Merkel, etc. durch ein falsches Verständnis in der Migrationspolitik, gerade Frauen so massiven Schaden zugeführt haben. Unser Freiheitsradius im öffentlichen Raum ist enorm begrenzt worden. Ihr argumentatives Ausweichen in die Sozialpolitik, ist einfaches nur schwach und dient ausschließlich ihren politischen Status zu rechtfertigen.
Ebenso schade ist, dass ihre „progressive Frauenpolitik“ sich auf Frauenquoten begrenzt.
Wenn Frau Christina Schröder CDU davon spricht, dass sie ihre Kinder schützen wird, so trifft das auf uns alle zu.
Alice Schwarzer hat in den letzten Jahren klar und deutlich kommentiert, wie sich die Situation darstellt. Dafür wird sie als Rassistin und Islamophob bezeichnet.
Im Übrigen, die Migrationspolitik von Ihnen, Frau Merkel etc. wurde in weiten Teilen der Welt, einfach nur als naiv und provinziell angesehen.
Schleswig-Holstein ist eine große Wiese, politische Übertragungen auf die Republik nicht nachvollziehbar.

R. Schacht | Sa., 21. September 2024 - 09:55

Fr. Prien, ich widerspreche, Merkels Entscheidung 2015 war absolut falsch.
Sie hat damit eine unendliche Dauermigration in Gang gesetzt.
Die jungen Männer, die seit 2015 ungebremst nach Europa strömen, kommen aus diktatorischen, patriarchalischen Kriegsgebieten. Demokratie ist den meisten ein Fremdwort, Frauen untergeordnete Lebewesen.
Man sollte endlich den Rassismusvorwurf beerdigen, wenn man diese Tatsache thematisiert.
Die Deutschen sind Jahrzehnte gut mit Migranten ausgekommen, die unser Leben, unsere Gesellschaft wirklich bereichert haben.
Es war/ist ein highlight, griechisch, spanisch, italienisch usw. essen zu gehen. Man hat sich vertragen, das ist Fakt.
Darum und nur darum geht es der einheimischen Bevölkerung, zu denen Mio. mit Migrationshintergrund zählen. Allen unterstellt man verallgemeinernd Rassismus.
Politik, MSM und einige wenige Foristen sollten diesen feinen Unterschied endlich erkennen.