Blühende Landschaften: Bauvorbereitungen zur Baustellenzufahrt auf das Intel-Gelände in Magdeburg / dpa, Antje Berghäuser

Chipfabrik in Magdeburg - Steuer-Milliarden für Intel sind ein Irrweg

Mit Milliardensubventionen hat die Bundesregierung den US-Chiphersteller Intel nach Magdeburg gelockt. Doch jetzt steht die dort geplante Fabrik auf der Kippe. Der Fall zeigt: Steuergeld zu verschenken, ist keine gute Industriepolitik.

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Zehn Milliarden Euro hat die Bundesregierung dem amerikanischen Unternehmen Intel versprochen, damit dieses eine Fabrik zur Produktion von Mikrochips in Magdeburg baut. Politiker in Bund und Land feierten die herbeisubventionierte Ansiedlung als industriepolitischen Geniestreich. Nicht nur, weil Intel Tausende Arbeitsplätze in Sachsen-Anhalt schaffen sollte, sondern weil die einst aus Deutschland abgewanderte Chipindustrie aus geostrategischen Gründen hier wieder heimisch werden soll.

Während der Lieferketten-Krise im Zuge der Corona-Pandemie spürten deutsche Unternehmen plötzlich schmerzlich, wie abhängig sie von wenigen Chipherstellern sind. Die Elektronikbauteile werden inzwischen in so gut wie jedem Gerät gebraucht, sie steuern Waschmaschinen bis hin zu Flugdrohnen. Wegen Lieferknappheit bei Mikrochips standen während Corona die Bänder in etlichen Autofabriken still. 

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Stefan Jarzombek | Mi., 18. September 2024 - 15:05

Sie haben es nicht drauf und möchten trotzdem gewählt werden.
Das ist bei der SPD und den Ampelparteien wie bei einem Hausierer der mit dem Schuh zwischen Haustür und Zarge steht um etwas anzupreisen, daß die kluge Hausfrau nicht braucht.
Wenn man schon Steuergeld dafür aufwenden muß, daß sich überhaupt noch ein Unternehmen dazu bequemt sich in Deutschland anzusiedeln ist es meines Erachtens wirklich schon sehr weit gekommen.
Alles verpennt und dem fahrenden Zug hinterherlaufen.
Das ist Deutschland 2024 ,das ist das Werk von Olaf Scholz und der Ampel.

Rot-Grün mag ja unfähig sein, aber in diesem Falle haben die USA mehr geboten und auch strategische Gründe angeführt (Taiwan)..

Man könnte ja den 1 MB DDR-Chip reaktivieren.

Stefan Jarzombek | Mi., 18. September 2024 - 23:38

Antwort auf von Fritz Elvers

Dann ist es ja schon ein starkes Stück wenn sich für einen solchen Milliardenbetrag keiner dazu erbarmt nach Deutschland zu kommen.
Selbst die deutschen Firmen hauen ja bekanntlich ab.
Das liegt dann aber gewiss an der Ampelregierung.

Tomas Poth | Mi., 18. September 2024 - 16:48

Zwei klassische Beispiele, der ganz jungen Geschichte, daß rotgrün Wirtschaft einfach nicht kann.

Albert Schultheis | Mi., 18. September 2024 - 20:19

Robert hat's voll drauf! Egal welches Großexperiment er anpackt - es landet regelmäßig in der Sch****!
Intel hat ganz andere Sorgen, als jetzt mal auf die Schnelle ein paar Milliarden deutscher Steuerzahler-Geschenke einzusacken.
Peinlich! Auf einem Milliarden Sack hocken zu bleiben, wie bestellt und nicht abgeholt!
Da gehen große deutsche Unternehmen nichts wie weg von Deutschland, um Milliarden ins Ausland zu transferieren, um dort neue Werke und Anlagen zu bauen, allein schon weil dort die Stromzarife viel günstiger sind, und unsere Grün-Dilettanten stellen Milliarden an Lockmittel bereit, um ausländische Unternehmen anzulocken - und die schlagen das großzügige Angebot einfach aus! - Wahrscheinlich wegen der AfD, wie uns unsere Wirtschaftskoryphäen permanent weismachen wollen. Gäb's die AfD nicht, man müsste sie erfinden.
Dabei ist die Dichte der wirtschaftlichen Kompezenz bei der AfD um Größenordnungen höher als bei dem restlichen Gelumpe! Keine gut Idee also, sie zu canceln!

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