Jetzt wird es eng für Biden: Sogar George Clooney hat ihm die Unterstützung entzogen / dpa

Umgang mit Joe Biden - Abstoßendes Spektakel

Seit Wochen wird nicht nur in den USA über den Gesundheitszustand von Präsident Biden diskutiert. Ein peinliches und unwürdiges Schauspiel, das zwei Dinge zeigt: Die Rücksichtslosigkeit des angeblich politisch korrekten Milieus von Clooney und Co. Und die Schwächen des Präsidialsystems.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Und wieder einmal hat sich Joe Biden versprochen. Beim Nato-Gipfel in Washington bezeichnete er den anwesenden Wolodymyr Selenskyj als „Präsident Putin“. Und wenig später sprach Biden von seinem „Vizepräsident Trump“. Der bedankte sich umgehend höhnisch via X.

Die Liste der Versprecher, Aussetzer und verhaspelten Sätze von Joe Biden füllt inzwischen wahrscheinlich mehrere Schulhefte. Es ist erst wenige Tage her, da kündigte er an, Trump „2020 erneut zu schlagen“, dabei übersehend, dass wir inzwischen das Jahr 2024 schreiben. Im Februar bezeichnete er Präsident Macron als „Mitterand aus Deutschland“. Und im November vor zwei Jahren bedankte sich Biden beim kambodschanischen Regierungschef Hun Sen dafür, dass „Kolumbien“ den Vorsitz der Asean-Gruppe übernommen habe – wobei man fairerweise sagen muss, dass „Cambodia“ und „Colombia“ sehr ähnlich klingen.

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Karl-Heinz Weiß | Sa., 13. Juli 2024 - 12:08

Joe Bidens Ehefrau gab nach dem TV-Duell die Tonlage vor: toller Auftritt! Seine eigene Ehefrau führt ihn vor, nicht George Clooney. Jeder sieht, dass Joe Biden das Amt nicht weitere vier Jahre führen kann. Deshalb liegt der Autor mit dem Fingerzeig auf angeblich moralisch fragwürdige bisherige Wegbegleiter des Präsidenten daneben.

hat es nur auf den Punkt gebracht: das ignorante Gutmenschentum derjenigen, die sich für woke, besser und klüger halten, die dann aber doch die Realität zwangsweise erkennen müssen, und ganz charakterlos den eben noch auf dem Schild Hochgehaltenen sang- und klanglos fallen lassen. Dabei war das schon lange Zeit für normale Beobachter vorherzusehen, man wollte es aber zwanghaft unterdrücken, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Nein, all die Clooneys sind nur politische Freunde, also solche ohne Charakter, ohne Anstand. Jill Bidens "Lob" war nur das Tüpfelchen auf dem i. Der Autor hat genau einen Volltreffer ins richtige Ziel gelandet.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 13. Juli 2024 - 12:26

dass sich ganz verschiedene Gruppen und Personen zu Wort melden können, gerade solche, die über Einfluß im politischen Geschehen verfügen.
Da würde ich George Clooney verorten.
Das stellt auch sicher, dass es nicht nur eine "Palastrevolution" werden wird, sondern dann eine breite gesellschaftliche Debatte über die Zeit nach Biden.
Die doch wohl "Zitteranfälle" von Frau Merkel haben mich persönlich dahingehend beruhigt, dass ihre große aktive Zeit vorbei sei, wobei ich eine politische Entwicklung immer vorziehe und ihr gesundheitlich alles Gute wünsche.
Zu Biden will ich immerhin bekennen, dass ich schon bei der ersten Amtszeit unsicher war, ob er sie durchstehen würde.
Persönlich rechne ich ihm aber seine politische Erfahrung und Loyalität gegenüber Partei und Land hoch an.
Die Demokraten sollten also nicht hinter Biden zurückfallen.
So klang Clooney aber auch nicht.
Ein Verzicht in WÜRDE, das ist das Mindeste, das ich Joe Biden wünsche.

Sehe ich ähnlich. Biden macht vor allem körperlich einen schwachen Eindruck, es wäre in der Tat an der Zeit sich zurückzuziehen.
Dass er geistig nicht auf der Höhe wäre, sehe ich nicht. Diese Neigung zu Versprechern hatte er schon vor 30 Jahren (wenn man sich mal die Mühe macht, zurückzuschauen). Abgesehen von den Versprechen macht er einen vernünftigen Eindruck, und auf der Höhe der Dinge (zB wenn man die letzte einstündige Pressekonferenz mal in voller Länge ansieht, mit Fragen zu allen möglichen Themengebieten). Aber wenn er nur wenige Stunden täglich einsatzfähig ist und danach Konzentrations- und Erschöpfungsprobleme hat, kann man nicht vermitteln, dass er ein geeigneter Kandidat für die kommenden 4 Jahre ist.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 13. Juli 2024 - 12:52

Was ist an der Präsidialdemokratie schlechter als an der mit einem (gewählten?) Premierminister, einem Kanzler oder einer „Kommissionschefin“, die von ihren Parteien auch nicht abgewählt werden, um an der Macht zu bleiben (z. B. Scholz?)? Ist das in unserer Demokratie mit einem von einer Bundesversammlung gewählten Repräsentations-Präsidenten (gleichzeitig lt. GG oberster Notar) besser?

Es ist schändlich, was hier mit Joe Biden veranstaltet wird, dass es offensichtlich in seinem direkten Umfeld niemanden (nicht einmal seine Ehefrau!) gibt, die ihn davon abhält, sich in der Öffentlichkeit lächerlich zu machen. Dem politischen Gegner kann ich gerade im Wahlkampf dabei keinen Vorwurf machen, der gilt schon den Demokraten, die es in den letzten 4 Jahren verpasst haben, einen würdigen Nachfolger zu installieren. Jetzt ist die Not groß.

Ob der „Poltergeist“ und Narzisst Trump wirklich so schlecht ist, wie von den Medien dargestellt, bleibt abzuwarten, das wird die Zukunft zeigen.

Maria Arenz | Sa., 13. Juli 2024 - 12:56

Eine Nachricht vom Neuigkeitswert "Hund beißt Mann". Als ob irgendjemand von dieser Gecken- Blase etwas anderes erwartet hätte. Erst Nibelungentreue, dann "sauve qui peut" und natürlich geht es jetzt , wo die selber angezündete Hütte lichterloh brennt, mal wieder "um die Demokratie".Samt Klimarettung selbstverständlich . Als es an der Zeit gewesen wäre, dem 2020 schon nicht mehr ganz sattelfesten Joe Biden klar zu machen, daß er gefälligts einen Nachfolger aufzubauen hat ,hat man das natürlich nicht getan. Wäre ja mit dem Risiko verbunden gewesen, daß er sich hält und man selbst in Ungnade gefallen und von der supi-PR samt Fleischtöpfen entfernt worden wäre. Was jetzt abgeht ist so grausam und widerwärtig, daß ich mich dafür fremdschämen täte- wenn ich diesbez. nicht schon hierzulande grad genug zu tun hätte.

Volker Naumann | Sa., 13. Juli 2024 - 14:22

Antwort auf von Maria Arenz

@ Maria Arenz

Soweit ich Ihnen auch zustimme, eine kleine Ergänzung hätte ich:

Die Forderung "gefälligts einen Nachfolger aufzubauen" wollte man
ja erfüllen, aber es mussten unbedingt wieder eine oder zwei "Quoten"
erfüllt werden. Es waren also wahrscheinlich zwei Personalentscheide
mit zuviel Ideologie belastet und nun steckt man im Dilemma. Für
uns als Einzelperson sehe ich keinen Grund sich zu schämen.

MfG

Ernst-Günther Konrad | Sa., 13. Juli 2024 - 13:24

Sie fassen gut, dass zusammen Herr Dr. Grau, was einige von uns Foristen schon zu anderen Artikeln zum Thema Biden kommentiert haben. Was man nicht oft und laut genug sagen und schreiben kann ist diese Ihre Aussage: " Keine Frage: Würde im Lager der Republikaner dermaßen mit einem gehandicapten Menschen umgesprungen, die Empörung seitens der etablierten Medien und der Polit-Influencer Hollywoods wäre vorprogrammiert." Ich mag Clooney als Schauspieler, dass er politisch demokratisch denkt, damit habe ich an sich kein Problem. Das aber auch er, wie viele andere Promis, dieses Spektakel mitgemacht haben, den bereits gesundheitlich auffälligen Präsidenten seinerseits mit ins Amt verhalfen, obwohl er da bereits erste Anzeichen altersbedingter Senilität und Parkinson aufwies, halte ich für charakterlos, Ich würde das gleiche auch schreiben, wenn es um Trump ginge oder einen AFDler. Wenn Machtgeilheit jede Form menschlicher Zuwendung und Achtung vermissen läßt, fehlt mir jegliche Achtung.

Ich lese Ihre Kommentare äußerst gerne, diese geben mir immer viel aber. Dieses Mal jedoch stolpere ich über einen Satz. Sie schreiben "Wenn es um Trump ging oder einen AfDler". Gefällt mir nicht. Was ist mit "Linken"? Nix für ungut lieber Herr Konrad.

Albert Schultheis | Sa., 13. Juli 2024 - 14:43

Der Werte-Westen, er zeigt der Welt, wo der Hammer hängt! Sklerotisch, spongeale Verblödung in den USA - Rückfall in die Mottenkisten des Marxismus, Stalinismus, Maoismus und Pol Potismus in Frankreich - Infantilisierung, Verdummung, Gedächtnisschwund und Geschichts-Amnesie in Deutschland! Biden - Melenchon - Scholz/Baerbock. Und der neue Rassismus und Judenhass verbindet sie alle Drei. Fehlt nur noch der EU-Despotismus unter der Ägide von der Leyens! Da werden Russland, China und die BRICs die Hacken zusammenschlagen! Und die Sehnsuchtsbegriffe "Demokratie und Freiheit" fangen an zu flackern wie eine alte Leuchtstoffreklame, der man einige Buchstaben wie Vorderzähne ausgeschlagen hat. Die Welt wird sich angeekelt von uns abwenden, die Ideen der Aufklärung, der Demokratie und der Menschenrechte - für die wir einmal standen - werden im Giftschrank der Geschichte verschwinden. Gescheitert. Ready for take-over. Freie Fahrt für Islam und Kalifat.

Richard Heinzer | Sa., 13. Juli 2024 - 15:24

Was sind denn die Alternativen? Biden hat in dieser Verfassung nicht den Hauch einer Chance, gegen den Demagogen Trump zu gewinnen. Dass ihn seine Frau aus wahrscheinlich mehr oder weniger edlen Motiven bei seiner Kandidatur unterstützt ist verständlich, was auch - mit etwas weniger edlen Motiven - beim verurteilten Straftäter Hunter zu verstehen ist. Je schwächer ein Präsident ist, umso mehr lechzen die, die den Teleprompter beherrschen, nach dem Beibehalten des Ist-Zustandes. Es geht jetzt wirklich um eine ganz grundsätzliche Machtfrage: Demenz gegen egozentrischer Wahnsinn. Es ist tragisch, aber es ist jetzt die am wenigsten schlechte Lösung, wenn man Biden mit dem publizistischen Zweihänder von einer Kandidatur abhält. Peinlich ist der Cicero Artikel, nicht das Verhalten der genannten Personen.

Bernd Windisch | Sa., 13. Juli 2024 - 15:52

Ich möchte an dieser Stelle einmal für die deutschen "politisch Korrekten" eine Lanze brechen. Sie stehen wie eine 1 hinter unserem Kobalt und machen keine 360 ° Wende oder fordern ihren Rücktritt. Respekt!

Sabine Lehmann | Sa., 13. Juli 2024 - 16:30

Bei all dem Spott und der Häme, auch ich habe schon Witze über "Sleepy Joe" gemacht, sehe ich absolut keinen Grund hier weiter mit Samthandschuhen zu agieren. Der Mann ist fertig. Selbst medizinische Laien konnten nicht erst beim NATO-Gipfel erkennen, dass Biden ins politische Altersheim gehört u. wirklich in keinerlei Hinsicht mehr irgendeinem Amt gerecht wird.
Das ist nicht nur die Motorik, es ist die Sprache und die Mimik, die darauf schließen lässt, dass Demenz und Alzheimer schon weit fortgeschritten sind. Er bekommt mittlerweile von seinen engsten Beratern FOTOS vor jedem "Auftritt" gezeigt, damit er den Weg von der Bühne zurück hinter die Kulissen schafft!!
Er muss um 20 Uhr ins Bett und darf dann nicht mehr gestört werden!!! Sorry, aber geht's noch? Soll der Rest der Welt, insbesondere die US-Amerikaner darauf hoffen, dass Wladimir zwischen 20 und 7 Uhr morgens keine neuen Angriffe startet u. der rote Knopf für die Atomraketen in der Zeit ausgeschaltet bleibt, weil Joe pennt??

Ingofrank | Sa., 13. Juli 2024 - 18:26

abbildet ist das Unvermögen der Demokraten einen geeigneten Kandidaten für das Präsidentenamt zu benennen. H.C. war wohl ihrer Sinne zwar mächtig, mußte dennoch Trump den Vortritt lassen. Es wird seine Gründe haben ….. und auch jetzt ist er m M nicht chancenlos wieder ins Amt zu kommen.
Was ist an der Auffassung „Amerika First“ verkehrt ? Ich wünschte mir einen solchen Patriotismus auch im Buntland ….. statt dessen, können die Regierenden mit Deutschland nichts anfangen !
Traurig aber wahr.
Ich würde mich freuen, auch in der Hoffnung auf einen „Deal“ mit Russland, den Ukraine Krieg zu beenden. um endlich die links grün schwarzen Kriegstreiber in ihre Schranken zu weisen.
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik

Chris Groll | Sa., 13. Juli 2024 - 18:32

Ich bin kein Anhänger der sozialistischen Demokraten und auch nicht von Herrn Biden.
Allerding die Debatte, die seitens der Demokraten, der ihnen nahestehenden Medien und einschlägiger Prominenz geführt wird, ist wirklich mehr als würdelos. Es ist ein widerliches Spektakel, das jeden Anstand und jeden Respekt vermissen lässt.
Aber nicht - wie von Ihnen im Artikel erwähnt - von seiten des Herrn Trump, sondern vor allen Dingen von seiner Ehefrau und den oben genannten Speichelleckern und Wasserträgern.
Ja, hier wird ein Mensch in beschämender und geschmackloser Weise vorgeführt und bloßgestellt. Aber auch darin unterstützt von seiner Gattin. Es geht nur um Macht.
Da spielen solche Nebensächlichkeiten wie Anstand, Respekt und Würde keine Rolle.
Und das ist bei allen Dingen so.