Logo der „eXit“-Aktion von 47 Unternehmen und Organisationen / byebyeelon

„eXit“-Aktion - Der nächste Rohrkrepierer gegen Elon Musk

Wegen „zunehmender Hassrede“ legen 47 Organisationen mit dem üblichen Bohei ihre X-Accounts still. Von Resilienz keine Spur. Dafür wird wie gewohnt der Demokratiebegriff beschworen – und doch nur intellektuell kapituliert.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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„Wir können nicht länger auf einer Plattform bleiben, die so wichtige Werte wie Respekt, Demokratie und Wahrheit nicht unterstützt“, schreibt die Organisation Germanwatch, laut Selbstverständnis eine „unabhängige Umwelt-, Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisation“, auf der Plattform X. Auf jener Plattform also, von der man sich jetzt „im Bündnis mit 46 weiteren Organisationen verabschieden“ will. Aber nicht, ohne darum den üblichen Bohei zu machen. 

Wirklich verabschieden möchte man sich aber auch wieder nicht, was bedeuten würde, die Plattform tatsächlich zu verlassen. Stattdessen will man die eigenen Accounts „stilllegen“, damit sie nicht „gekapert“ werden – und zurückkehren, sobald Elon Musk endlich einsieht, dass nicht er als Besitzer respektive das Unternehmen hinter der Plattform die Regeln dieser Plattform machen sollte. Sondern Organisationen wie Ärzte der Welt, Demeter, das Institut für Ökonomie und Ökumene sowie das Greifswald Moor Centrum, die sich ebenfalls am „eXit“ beteiligen. 

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Wolfgang Borchardt | Mi., 19. Juni 2024 - 13:09

die Anderen. Dann darf der Kampf um die Demokratie schon mal die Demokratie ruinieren.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 19. Juni 2024 - 13:10

Mal ganz davon abgesehen, ich bin nicht bei X angemeldet, mir ist es egal, wer da sich wie vergnügt oder eben blamiert oder auch völlig entfesselt beleidigt und bedroht. Ich bekomme sowas allenfalls in Teilen durch die Presse mit. Ich glaube aber auch, das Elon Musk jetzt sofort und gleich sich um diese "47" Organisationen kümmert und dafür sorgt, dass deren "Wahrheit" transportiert wird. Wie lächerlich ist das eigentlich. "Es geht dabei also dezidiert nicht um den Anspruch, ernstzunehmende Debatten anzustoßen oder gar nachhaltige Veränderungen, sondern primär darum, abends berauscht von der eigenen Großartigkeit ins Bett zu gehen." Herr Krischke absolut richtig für mich erkannt. Auch hier soll uns allen bevormundend klar gemacht werden, was bei X richtig und falsch und was und wer Wahrheit verbreitet und wer nicht. Ich gehe mal davon aus, das die Abschaltung der Accounts exakt Elon Musk wieviel interessiert? Richtig. Überhaupt nicht. Und lange bleiben die eh nicht vom Sender.

Jens Böhme | Mi., 19. Juni 2024 - 13:12

Wahrheiten mit Informationen und Meinungen zu verwechseln, hat Hochkonjunktur im orientierungslosen Westen. Das System erodiert von innen, u.a. von denen, die das alte, gute System glauben, zu verteidigen. Im verflossenen sozialistischem Ostblock wurde aus Machterhaltungsgründen weder von Wahrheit noch von Meinung gesprochen. Die Vorstufe dieser Diktatur ist die einzige Wahrheit von oben.

Enka Hein | Mi., 19. Juni 2024 - 13:35

..was die Mitglieder dieser eXit Kampagne da betreiben.
So kann man "abends berauscht von der eigenen Großartigkeit ins Bett gehen" und zumindest einen "geistigen Orgasmus" vorweisen.
Diese ganzen Plattformen wie FB oder X brauche ich nicht und vermisse sie auch nicht.
Aber seit Musk Twitter übernommen hat, laufen dies selbsternannten Moralisten Amok. Vor Musk wurde dort gecancelt, gesperrt und verunglimpft was nicht annähernd in linksgrüne woke Weltbild passte.
Und jetzt ist die Plattform offener und es zeigt sich das diese Figuren gar keine demokratische Diskussion über irgend etwas wollen. Die wollen einzig die Deutungshoheit, weil sie schlicht keine tragfähigen Argumente besitzen.
So wie sich Nazi als Begriff abgenutzt hat, wird es der Begriff Demokratie, Klimawandel etc. tun.
Die Mehrheit sieht das nur hohles Gewäsch hinter solchen Orgas steckt. Keiner kann es mehr hören.
Statt Kant sollte man Freud bemühen. Neben geistiger Degeneration gibt es möglicherw. ein sexuelles Defizit.

Rainer Mrochen | Mi., 19. Juni 2024 - 14:00

Wie alle "woken" Weltverbesserer wird auch hier der Versuch unternommen der eigenen, gescheiterten Strategie der Besserwisserei irgendwie beizukommen. Die Links-Grünen sind schockiert über ihr Wahldebakel, wollen es aber nicht wahr haben (nach Aussen) und relativieren. K. Kühnerts "Kontaktargumentation." Das Schlimmste für diese Leute ist nicht etwa ihr Unvermögen selbstverursachte Probleme nicht zu sehen, daß tuen sie sehr wohl. Das Schlimmste ist die Erkenntnis das ihre Strategien, die permanente Verbreitung der Apokalypse- Klima, Demokratiedefizit, Rechts, Hass und Hetze nicht mehr verfängt. Ihnen wird somit ihre Daseiensgrundlage entzogen. Sie müssten in Selbstverleugnung verfallen was aber nicht passieren wird, denn es kann nicht sein, was nicht sein darf. Also auch hier ideologisch: Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Nur weiter so. Diese zu spät gekommenen werden sich noch wundern. Allerdings; die selbstgestrickten Auffangbecken sind gross, selbst für Nullen jeglicher Couleur.

Tomas Poth | Mi., 19. Juni 2024 - 14:10

... den diese "Verschlimmbesserer" überall sehen sind eher die eigenen Projektionen ihres Menschenbildes. Sie haben Probleme mit ihrem Einfühlungsvermögen gegenüber dem Menschlichen.
Wer andere mit seinem Weltbild traktiert provoziert geradezu das, was sie vorgeben verhindern zu wollen.

Reinhard Benditte | Mi., 19. Juni 2024 - 14:10

All diese Organisation and die Verfechter des Wahrheitsanspruches handeln nach dem Motto: Du kannst jede Meinung haben, vorausgesetzt, sie stimmt mit meiner überein!

H. Alt | Mi., 19. Juni 2024 - 14:25

Interessant, dass diese ganze Organsisationen überhaupt so lange bei Twitter/X aktiv waren. Als Elon Musk den Laden übernommen und das bis dato (zumindest in Deutschland) eher linke Biotop etwas durchgelüftet hatte, hatten ja nicht wenige Zeitgenossen mit ähnlich lautem Getöse den Umzug zur vermeintlich besseren Plattform Mastodon angekündigt (gibt´s das eigentlich noch?). Es wird bestimmt nicht lange dauern bis die "stillgelegten" X-Konten wieder aktiviert werden, weil das Mitteilungsbedürfnis und die mediale Reichweite bei X einfach zu groß und verlockend sind.

@H.Alt, das ist des Pudels Kern: die menschliche Vernunft ist zwar begrenzt, nicht aber das mediale Mitteilungsbedürfnis. Und genau deshalb hat Elon Musk 44 Milliarden Dollar in diese Plattform investiert. "Freiheit der Sprache": derzeit mag das noch zutreffen, wenn auch nicht bei Herrn Musk als Arbeitgeber. Aber der Meinungskorridor wird über die Jahre immer mehr verengt.

Benny Müller | Mi., 19. Juni 2024 - 14:33

Die nicht durch demokratische Wahlen legitimierten Kontroll-Ideologen verlassen den Demokratischen Sektor.
Gut so.
So kann der demokratische Meinungsaustausch sich richtig entfalten.
Jetzt fehlt nur noch Ihre Abwesenheit im ÖR …

Markus Michaelis | Mi., 19. Juni 2024 - 16:08

Ich glaube nicht, dass die Berauschtheit von der eigenen Großartigkeit noch dominierend ist - das ist stark zurückgegangen. Es dominiert jetzt eher eine ehrliche Erschütterung. Für mich schwierig ist der eigene Anspruch weltoffen für die Menschheit zu stehen, aber in vielen zentralen Sichtweisen 80% der Menschheit gegen sich zu haben. Nicht, dass die 80% sich einig wären - jeder hat die Mehrheit gegen sich, weil es keine übergeordnet wahren Sichtweisen gibt (natürlich zu einigen Themen, vielen Nebensächlchkeiten, aber nicht zu ganzen Weltsichten).

Mir fehlen Gedanken dazu. Auch zu Gegensätzen wie Demokratie und Wahrheit - schön, wenn es zusammengeht. Aber bei vielen Gegensätzen würde ich einen Demokraten gerade so verstehen, dass er der Demokratie den Vorzug vor Dingen wie Wahrheit und Gerechtigkeit gibt, weil es zu letzteren tausend Ansichten gibt und man nicht weiter kommt als sich die gegenseitigen Erschütterungen mitzuteilen. Die Kunst ist natürlich die Balance.

Armin Latell | Mi., 19. Juni 2024 - 19:51

Da ist in China gerade ein Sack Reis umgefallen, hat den gleichen Informationswert. Ich war nie auf Twitter und bin nicht auf X, aber nach allem, was so reichlich aus der Twitterblase zu hören war, kann das nur ein Vorteil für alle Beteiligten sein. Auf solche "Mitglieder" kann X getrost verzichten, ich kann nur hoffen, dass solche Wokistenorganisationen bald ganz von allen Bildflächen verschwinden!

Hans-Hasso Stamer | Mi., 19. Juni 2024 - 20:14

.. jetzt könnt ihr sehen, wie es sich anfühlt, die Definitionsmacht und Meinungshoheit zu verlieren.

X ist ein Marktplatz der Meinungen, der weder rechts noch links bevorzugt. Und offenbar könnt ihr "Demokraten" Organisationen mit dem Zustand nicht leben, dass eure Meinungen nicht mehr bevorzugt werden.

Haß dagegen ist keine Meinung, aber legitim. Hass schlägt auch uns Rechten entgegen, und zwar von euch. Dazu kann ich nur sagen: Wer die Hitze nicht verträgt, sollte nicht in die Küche gehen.

Also, good riddance.

Albert Schultheis | Mi., 19. Juni 2024 - 23:29

Um es mit den Worten eines hochrangigen ehemaligen hessischen Beamten zu sagen (Requiescat in pace!): "Wenn euch das nicht passt, was der Elon da für Demokratie und freie Meinungsäußerung tut, dann steht es euch frei, euch jederzeit zu verpissen!" (Ite, missa est!)

For my special friend, Elon Musk: Putting it in the words of a deceased high official of the German State of Hessen (Requiescat in pace!): If you dislike what Elon has been doing for democracy and freedom of speech, you are free to piss off from "X", former twitter anytime!" (Ite, missa est!)

Uli | Do., 20. Juni 2024 - 08:21

Und tschüss. Man kann über jeden verbohrten Ideologen froh sein, der die Segel streicht.

Walter Bühler | Do., 20. Juni 2024 - 10:58

Die eXit-Aktivisten haben es in der langen Zeit bei Twitter nicht geschafft, allen Nutzern der Plattform Ihre Meinung überzustülpen. Mit dem neuen Namen X und dem neuen Moderator Musk hat sich an dieser Erfolglosigkeit nichts geändert; nur eine gewisse Vorzugsbehandlung der Aktivisten durch die Moderation ist weggefallen.

Die Entscheidung von eXit, die wirkungslosen Aktivitäten auf X/Twitter einzustellen, war also längst überfällig und ist für alle Beteiligten sinnvoll.

Damit sie nicht so eindeutig als Niederlage wahrgenommen wird, wird sie in einem letzten Aufflackern von Aktivismus noch schnell Herrn Musk in die Schuhe geschoben, verbunden mit dem "hasserfülltem und desinformierendem Content", der bei den eXit-Aktivisten halt so üblich ist.

Summa: "Aktivisten" (=Bezahlte Funktionäre ihrer Organisationen) sind einfach nur schlechte Verlierer mit niedrigem intellektuellen Niveau.

Das sieht man auch bei Parteifunktionären.

Herr Krischke, vielen Dank für diesen Artikel.