Sahra Wagenknecht bei einer Wahlkampfveranstaltung / dpa

Bündnis Sahra Wagenknecht - Die bunte Truppe für Europa

Von null auf hundert: Am Sonntag wird die neue Wagenknecht-Partei ihren ersten Wahlerfolg feiern. Auf der Kandidatenliste zum Europaparlament stehen etliche illustre Personen. Und das Programm dürfte sogar viele Bürgerliche ansprechen – auch zur Freude des Kreml.

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Am Sonntag steigt von 17 Uhr an die BSW-Wahlparty im ehemaligen Filmtheater Kosmos an der Berliner Karl-Marx-Allee, im Ostteil der Stadt. Die Eröffnung des Abends bestreitet Amid Rabieh als Moderator. Der Jurist aus Bochum war anderthalb Jahrzehnte lang Mitglied der Linkspartei und ist nun einer der Abtrünnigen, die ins Lager von Sahra Wagenknecht gewechselt sind. 

Rabieh ist seit dem Gründungsparteitag des BSW sogar stellvertretender Chef jener Partei, die den Namen der Vorsitzenden trägt: Bündnis Sahra Wagenknecht. Sie ist das einzige wirklich prominente Gesicht der Truppe – weshalb man von den ursprünglichen Plänen wohl auch Abstand genommen hat, sich auf Dauer nicht nach ihrer Person zu benennen. Wagenknecht ist der Star, wegen ihr dürften am Sonntag auch viele Menschen für das BSW stimmen, die nur von den Inhalten her kaum hätten überzeugt werden können.

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Thomas Romain | Fr., 7. Juni 2024 - 18:19

Die Kandidaten vom BSW - Wagenknecht selber an erster Stelle - sind für mich keine Politiker sondern eher Entertainer / Unterhaltungsunternehmer.
Wagenknecht (und ihre bekannten Mitstreiter / Vasallen) haben nie ein politisches Amt bekleidet. Nie irgendetwas konkretes für die Bürger durchgesetzt, nie für die Allgemeinheit gearbeitet. Statdessen unzählige Bücher geschrieben, durch die Talkshows getingelt und gegen gute Honorare Vorträge gehalten.

Sie haben jetzt ganz gezielt (nicht ungeschickt) einige Themen besetzt, mit denen sie Aufmerksamkeit und einige Stimmen bekommen können. Mit dem Wissen, dass sie nie in irgendeine Regierung eintreten werden oder sonst irgendwie für die Allgemeinheit arbeiten werden.
Für mich der Inbegriff von Politclowns.

Gero | Sa., 8. Juni 2024 - 14:47

Antwort auf von Thomas Romain

Der BSW ist die links-demokratischen bildungsbürgerliche Antwort auf die infantile rechte ideologische Grüne Bildungsunterschicht und die Rechte West-SPD - die leider schon immer keine Vertreter Ihres Klientels waren.

Irgendwann, demnächst im 2 Kammer-Parlament: Links der BSW und rechts die AFD und beide mit Leistungsträgern, Professoren, Doktoren und Hochgebildeten, Ingenieuren und Kulturschaffenden bestückt .

Im Ausgleich, - souverän, sozial, wirtschaftlich, dem Grundgesetz folgend, friedensstiftend - dem Land zugute.

Ich sehe hier die Zukunft …

Sehe leider nur eine kommunistisch/islamistische Zukunft.
Frau Wagenknecht ist eine waschechte Kommunistin und wird es wohl auch immer sein. Ihr und ihren Mitstreitern geht es auch nur um die Pfründe, Ansonsten ist das BSW genau wie die Linke eine Nachfolgepartei der SED. Allerdings im neuen Gewand.

Erich Becker | Fr., 7. Juni 2024 - 19:24

Vergessen wurde in dem sehr sachlichen Artikel der exzellente Fachmann Michael Lüders, Politik- und Islamwissenschaftler, der in der Friedenspolitik bezogen auf den Krieg in Palästina sicher eine wichtige Rolle spielen wird.
Denn die EU solle sich auf ihre ursprünglichen Kernkompetenzen als Wirtschafts- und Sicherheitsunion zurückbesinnen, so De Masi. Gleichzeitig müsse die EU sich unabhängig vom Einfluss der USA machen. »Europa muss eigenständiger Akteur auf der Weltbühne werden, statt Spielball im Konflikt der Großmächte zu sein und sich den Interessen der USA unterzuordnen«, heißt es im EU-Programm. Hieraus resultiert auch eine Friedenspolitik, die sich sowohl auf die Ukraine als auch auf Palästina bezieht.

Walter Bühler | Fr., 7. Juni 2024 - 19:29

... der Kandidaten reden.

Es stimmt: die Kandidaten der BSW genügen auf jeden Fall höheren Ansprüchen als die "vertrauten" Kandidaten aus den Blockparteien der Grünen, der SPD, der FDP und der CDU/CSU.

Immerhin, das haben Sie richtig wiedergegeben, trotz Ihrer dezidierten pro-Selenski-Haltung.

Na ja, wir werden sehen.

Henri Lassalle | Fr., 7. Juni 2024 - 21:15

frischen Wind in die Parteienlandschaft. Wirken die traditionellen Parteien nicht alt, lahm und in vieler Hinsicht immobil? Es müssen neue Kräfte her. In Deutschland riecht es muffig, es ist lange nicht gelüftet worden.

Wilfried Düring | Fr., 7. Juni 2024 - 21:37

Wenn der 'eigenen Truppe' im engeren Sinne bei manchen Themen die Expertise fehlt, kann man sie 'einkaufen'. Ich bin den linken 'Dissidenten' Fabio de Masi und Sarah Wagenknecht unendlich dankbar, daß auf der BSW-Liste zur Europawahl exzellente und parteilose Fachleute kandidieren dürfen.
Hiermit meine ich insbesondere
* den Zwickau Arzt (von Weltrang) Jan-Peter Warnke, einen Gegner der Rendite-Medizin und
* den 'Corona-Kritiker' und Impfzwang-Gegner Dr. Friedrich Pürner, der vom vom bayerischen Ministerpräsidenten Söder und dessen Knechten aus dem Amt gedrängt und mit de-facto Berufsverbot belegt wurde.
Warnke und Pürner kandidieren auf den Listenplätzen 5 und 6. Bei einem (lt. Umfragen möglichen) Ergebnis von 6% + x können die Beiden ihre wichtige Arbeit fortsetzen, dann geschützt durch ein Mandat im EU-Parlament.
Die Aufstellung der unabhängigen - und nicht korrupten! - Experten Warnke und Pürner ist für mich Anlass, bei den Europa-Wahlen meine Stimme der BSW-Liste zu geben.

Wolfgang Borchardt | Fr., 7. Juni 2024 - 21:48

Das belegt schon ein Blick auf die Wirtschaftsstatistik, gemeesen an den USA. Alles wird geregelt, was leicht geregelt werden kann. Wirkliche Herausforderungen werden nicht gelöst. Selbst ein neuer Wind wird tausenden von Beamten ohne wirkliche Funktion nicht auskehren.

wo de Masi darauf hinwies, dass ca. 4. 000 EU-ler ein höheres Einkommen beziehen als der Bk. Selbst wenn einige davon event. die Bezüge von ihrem Entsendestaat erhalten sollten, ist dies eine heftige Belastung für den Steuerbürger. Aber immerhin könnte es dazu beigetragen haben, dass es z.B. in D im letzten Jahr zu einem beträchtlichen Aufwuchs von Millionären kam (Geldanlagen, andere Wertanlagen, ohne Immobilien).

Ronald Lehmann | Sa., 8. Juni 2024 - 00:22

Ja, Herr Düring, viele neue Köpfe sind dazu gekommen
aber auch aus allen Motiven heraus

die einen, die ihre Felle in den Blockparteien wegschwimmen sehen
denen es nur um Posten geht
damals wie heute

oder all jene
die zwar das Wort Soziale Marktwirtschaft ganz weit noch oben halten

wie ein Herr Lindner oder Merz
mit viel Bla-Bla das Monster Bürokratie
&/oder Aderlass Deutschland ins unermessliche transformieren

die anderen
deren Herz schon immer links schlug & mit Toleranz aber schon immer ein Problem hatten vor allem was gleich rechts von links begann

ersichtlich an den Animositäten bei der Friedenskundgebung in Berlin
wo AFD unerwünscht war

denn es wird alles darauf
hinaus laufen

>> ein bissel Kosmetik-Gequatsche

als Hinhalte-Taktik für den verdummten Wahl-Heßlinge
bis die Schlösser von Schellen klicken

denn nochmal 4 Jahre HINHALTETAKTIK ohne wesentliche Korrekturen bedeuten die

ABSOLUTE ALTERNATIVLOSEN UNTERGANG d BRD

nach dem Motto
> plus rien ne marche => nichts geht mehr

BANK 💰

Eine eloquente rhetorisch geschickte Person, die gesteuerte Scheinopposition spielt, bei jeder konkreten kritischen Vorlage im Bundestag, glänzt man mit Enthaltung oder Abwesenheit. Die Akten über den Verbleib des ehemaligen SED Vermögens liegen längst in Langley, eine Wagenknecht, oder auch ein Gysi wurden längst von den "Guten" übernommen. Natürlich haben Sie Recht Herr Lehmann, die Zeit rinnt davon und es ist längst nach Zwölf und die Journalisten schreiben hier so, als würde Ihr flaches theoretisieren, etwas verändern können. Der Zug donnert derweil steil bergab.
Blau und reichlich Druck und Kontrolle der Blauen durch Grün/Weiß könnte den Aufprall zumindest in Sachsen noch dämpfen, aber auch das ist sicher nur vergebliche Hoffnung, wenn ich mir die Wahlschafe so anschaue. Alles viel zu spät und viel zu wenig und so wird es wieder einmal ein Endsieg, damit haben Untertanen schließlich Erfahrung.
Aber auch die "Guten" haben sich dabei verrechnet, nächster Haltepunkt - Kalifat !

Stefan Jarzombek | Sa., 8. Juni 2024 - 00:58

Jeden Tag den gleichen Eintopf ist der Mensch eben irgendwann leid.
Ach ja... so unähnlich ist das Programm des BSW gegenüber der AfD ja nicht...
Ein bisschen weniger radikal und mehr Mainstream...
so kann man es auch machen.
Jedenfalls alles besser als das was die Altparteien machen,da dreht sich wirklich alles im Kreis.
Aufbruch und Neubeginn sind angesagt.
Ob BSW oder AfD, die Hauptsache ist die eingefahrenen Strukturen werden endlich aufgeweicht.
Was die Leute in Berlin oder Brüssel derzeit fabrizieren ist nämlich ehrlich gesagt unter aller Würde.

Monique Brodka | Sa., 8. Juni 2024 - 07:54

Sarah Wagenknecht hat mit den Grünen einen Antrag niedergeschmettert, der den politischen Islam kritisch ins Auge fassen sollte.
Man weiß wirklich nicht mehr wer wirklich aufrichtig ist.

Jens Böhme | Sa., 8. Juni 2024 - 09:02

Geert Wilders "Partei" ist ein OneMan-Projekt ohne Parteiversammlung und mühsame, interne Kandidatenwahl. Erfolglos sieht anders aus.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 8. Juni 2024 - 10:14

Ich bin da skeptisch. Ja, sicherlich wird das BSW vor allem den Linken einiges wegnehmen und auch ihre Stimmen bei dieser Wahl bekommen. Ja, das BSW wird bei allen irgendwie ein paar Stimmen abgreifen. Doch ist und bleibt diese Partei eine One Woman Show. Sollte sie morgen Ausfallen, was ich ihr absolut nicht wünsche, würde dieses Bündnis schneller wieder verschwinden als man hinschauen kann. Ja, viele linke Protestler dürften sie wählen, doch den ganz großen Sieg sehe ich für dieses Bündnis jetzt nicht, auch wenn die Medien versuchen, sie gegen die AFD auszuspielen. Wirklich konservativ denkende Wähler wissen genau, was sie von der Marxistin zu halten haben, auch wenn sie thematisch die ein oder andere Schnittmenge mit der AFD hat. Und mit Herr Schulenburg kommt wenigstens ein Mann vom Fach nach Brüssel. Das er dort ein Mandat erringen dürfte halte ich für gesetzt. Und ja, aus der Sicht von Sahra hat sie wirklich das stärkste aufgeboten, was das BSW hat. Wer bleibt dann noch im Land?

Könnte man fragen – wenn das Pulver bereits für Brüssel verschossen ist. Dabei gäbe es hier bei uns mehr als genügend Baustellen, aber die sind wohl auch anstrengender und – möglicherweise – locken die besseren Diäten samt Aufwandsentschädigungen, dazu allein das tägliche Sitzungsgeld, also Geld dafür, dass man überhaupt im Parlament Platz nimmt. Im drögen Bundestag wird dann die 2. Reihe Platz nehmen. Außerdem soll der Hummer in Straßburg viel delikater sein als die Spree-Krabben bei Borcharts.

Thorwald Franke | Sa., 8. Juni 2024 - 12:05

Auch Michael Lüders kandidiert für BSW in der EU-Wahl. Listenplatz Nr. 9. Michael Lüders ist bekannt durch seine Bücher und Vorträge zu Nahost, in denen immer die USA die bösen Buben sind. Alles machen sie falsch. Alles. Von A bis Z. Es ist sicher viel falsch gemacht worden in Nahost. Aber auf diese Weise ist es dann Antiamerikanismus pur. Nun ja, es gibt Leute, denen gefällt das. Sollen sie also BSW wählen. Im Hinblick auf den Antiamerikanismus unterscheiden sich BSW und AfD praktisch nicht.

Natürlich gefällt der Halbiranierin Wagenknecht ein sog. Israelkritiker und Pali-Versteher wie Lüders. Antiamerikanismus und Putin-Zäpfchen als Wahlprogramm.

Sie verwechseln Kritik an amerikanischen Regierungen, die sich als führende Weltmacht verstehen, und so überall dort militärisch eingreifen, wo ihre globale Dominanz gefährdet scheint, mit Antiamerikanismus. Keine andere Macht der Welt ist bzw. war militärisch so aktiv wie die USA - und das ist höchst kritikwürdig. Immer unter dem Deckmantel, "wir wollen Demokratie und Freiheit" verteidigen.

Klaus Funke | Sa., 8. Juni 2024 - 17:53

Die Medien haben sich entschieden, auch weil "teile und herrsche" funktionieren soll: Bevor man der AfD Platz macht, unterstützt man lieber das BSW. Die sind im Grunde harmlos und wie bei der FDP, eine "one man/one woman show". Man hält die Stimmung und die Stimmen von der AfD ab, hin zu Sahra. Nur so erklärt sich der seltsame Aufstieg des BSW. Schaut man genauer hin, hat das BSW nicht viel zu bieten. Und, es ist schon mit ein paar seltsamen Votierungen aufgefallen. Woran man sehen kann, wer hier die Fäden zieht: Oskar Lafontaine. Sahra wäre in einigen Positionen deutlicher "linker" und in den Konturen schärfer gewesen. Der typische Lafontainsche Sozialdemokrat kommt eben durch: Sowohl als auch... Langfristig gebe ich dem BSW kaum eine Chance, es ist wohl doch ein zeitlich befristeter "AfD-Verhinderungsclub". Schade. Da wäre mehr drin gewesen. Echt links geht eben anders.

Hans Schäfer | So., 9. Juni 2024 - 12:49

<<auch zur Freude des Kreml.>>>
That`s Life! Ihr Ärger, des Kreml`s Freude.
Jede Medaille hat zwei Seiten.