Ein Plakat des verstorbenen Präsidenten Raisi in Teheran / picture alliance

Nach dem Tod von Präsident Raisi - „Die Karten werden nun wieder neu gemischt“

Am Sonntag verstarb der iranische Präsident Raisi bei einem Helikopterabsturz – inmitten einer kritischen Übergangsphase, in der es um viel Macht und die Zukunft der Islamischen Republik geht. Im Interview spricht die Iran-Expertin Azadeh Zamirirad über die Folgen des Unfalls für das Regime.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Azadeh Zamirirad ist Iran-Expertin und arbeitet für die Stiftung Wissenschaft und Politik.

Frau Zamirirad, der iranische Staatspräsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hossein Amir-Abdollahian sind nahe der Grenze zu Aserbaidschan bei einem Helikopterabsturz ums Leben gekommen. Was weiß man über die genauen Umstände?

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Günter Johannsen | Di., 21. Mai 2024 - 18:47

Gehört dieser Islam zu Deutschland?
[Sure 2,191] Und tötet sie (die heidnischen Gegner), wo (immer) ihr sie zu fassen bekommt.
[Sure 2,216] Euch ist vorgeschrieben, (gegen die Ungläubigen) zu kämpfen, obwohl es euch zuwider ist.
[Sure 4,76] Diejenigen, die gläubig sind, kämpfen um Allahs willen, diejenigen, die ungläubig sind, um der Götzen willen. Kämpft nun gegen die Freunde des Satans!
[Sure 8, 39] Und kämpfet wider sie, bis kein Bürgerkrieg mehr ist und bis alles an Allah glaubt!
[Sure 9,123] O die ihr glaubt, kämpfet wider jene der Ungläubigen, die euch benachbart sind.
[Sure 47,4-5] Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt.
[Sure 8,55] Als die schlimmsten Tiere gelten bei Allah diejenigen, die ungläubig sind und (auch) nicht glauben werden. [Sure 98,6] Die Ungläubigen unter den Leuten des Buches (Juden und Christen): Sie sind von allen Wesen am abscheulichsten!

Stefan Jarzombek | Di., 21. Mai 2024 - 18:49

Am Dienstag setzten die UN zudem ihre Flagge auf Halbmast. Das will die Staatenorganisation als „Zeichen des Respekts“ für Raisi verstanden wissen. Sie rief alle Werke und Einrichtungen dazu auf, die Flaggen ebenfalls auf Halbmast zu setzen.
So unterschiedlich sind doch die Meinungen weltweit.
Aber nicht nur hier.
Nach dem Antrag des Chefanklägers könnte der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu erlassen. Was würde das bedeuten?
Es würde bedeuten daß, sollte er zufällig nach Deutschland reisen,er genau wie Putin dingfest gemacht werden müsste.

Sie müssen zwischen diplomatischen Gepflogenheiten einerseits und moralischer Bewertung andererseits unterscheiden. Gleiche "Ehren" würden wahrscheinlich jedem Staat zugutekommen, der den Verlust hochrangiger Vertreter zu verzeichnen hätte.

Das ändert nichts daran, dass der Iran in den Augen vieler Menschen ein Terrorregime ist, und der Verstorbene sich bei der Verfolgung Unschuldiger besonders grausam gezeigt hat.
Aber wer jetzt hier in gewohntem Übereifer und mit besonders steifem Finger auf die UN zeigt, sollte sich die Reaktion eines Vladimir Putins vergegenwärtigen - des russischen Kriegsverbrechers, der im iranischen Terrorregime immer besonders enge und gute Verbündete sah.

Netanjahu ist gewiß kein Friedensengel, der zur De-Eskalation im Nahen Osten beigetragen hat. Trotzdem ist es völlig inakzeptabel, ihn in einem Atemzug mit dem Terroristenboß der Hamas zu nennen.
Die UN trifft nun mal Mehrheitsentscheidungen. Und Israel hat bedauerlicherweise nicht viele Freunde.

Dann müssten sie den diplomatischen Gepflogenheiten zufolge ja auch im Falle eines Herrn Putin bei seinem Ableben ihre Kondolenz erweisen. 😉

Gerhard Lenz | Do., 23. Mai 2024 - 09:38

Antwort auf von Stefan Jarzombek

Da haben Sie wohl (leider) Recht!

Es sei denn, eine Mehrheit der Staaten würde Gegenteiliges beschliessen, nehme ich an - und immer vorausgesetzt, das wäre mit den dort herrschenden Gepflogenheiten und Formalitäten überhaupt vereinbar.

Günter Johannsen | Mi., 22. Mai 2024 - 09:10

und äußerst scheinheilig, einen islamistischen Massenmörder noch für seine Verbrechen zu ehren! Widerlich, wie auch die Entscheidung der "Richter" Den Haag. Wissen die noch, was sie tun? Ich glaube nicht! Völlig verblödet!

Albert Schultheis | Mi., 22. Mai 2024 - 09:38

Halbmast für den "Schlächter"? Seit wann das denn?
Gleichzeitig setzt die UN einen Steckbrief auf mit 5 gesuchten Mördern - darunter Netanyahu neben den drei Barbaren des 7. Oktober-Massakers. Und Annalena Deutschland läuft da ganz folgsam feministisch mit. Man kann viel kritisieren an Netanyahu, aber zum Schlächter hat er sich bisher nicht gemacht. Die Gemengelage in Nahost ist wohl etwas zu komplex für ein simples Gemüt einer ungebildeten Trampolinhüpferin.
Dass man die Verfolgung und Unschädlichmachung von Schlächtern und Barbaren, die sich hinter und in einem Millionenvolk verstecken nicht mit einem barbarischen Massaker gegen wehrlose Nachbarn in einen Schmortopf schmeißen kann, das übersteigt die infantile Vorstellungskraft dieser Cretins in Außenministerium und tagesschau. Wirkung wird zur Ursache! Das Gefasel von der Staatsraison Deutschlands gegenüber dem Staat und Volk Israels habe ich immer nur für leeres Stroh gehalten. Die Israelis tun gut daran, wenn sie das auch tun!

Ernst-Günther Konrad | Mi., 22. Mai 2024 - 10:19

Ich lese die Artikel zu dem Thema mit mäßigem Interesse. Man kann vieles in den Tod dieses Mannes und die Folgen für das Land hineininterpretieren. Nach meiner derzeitigen Überzeugung wird die Ayatollah schon den richtigen Nachfolger in seinem Sinne einsetzen. Ob und wie laut internen Streit wirklich für uns Außenstehenden merkbar wird bleibt abzuwarten. Das natürlich dort hinter den Kulissen Anwärter auf den Posten ihre Intrigenregister ziehen und einiges versuchen werden, dass glaube ich auch. Aber eine wirkliche Änderung, vor allem eine Verbesserung für mehr Freiheit für die Menschen werden wir dort nicht erleben.