Die Premierministerin Theresa May verlässt den EU-Gipfel in Brüssel im Dezember 2016.
Theresa May bleibt beim Brexit hart / picture alliance

Grossbritanniens Zukunft - Brexit für Fortgeschrittene

Der EU-Austritt Großbritanniens rückt immer näher und im Königreich will ihn offenbar auch kein Politiker aufhalten, vor allem nicht Premierministerin Theresa May. Doch der Drift weg vom europäischen Kontinent bedeutet für die Insel Mühsal, Schweiß und Tränen

Tessa Szyszkowitz

Autoreninfo

Tessa Szyszkowitz ist Londoner Korrespondentin des österreichischen Wochenmagazins Profil. Im September 2018 erschien „Echte Engländer – Britannien und der Brexit“. Foto: Alex Schlacher

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In 10 Downing Street, dem Sitz der Premierministerin, hängen im Treppenhaus die Porträts der bisherigen britischen Regierungschefs. Nur einer fehlt: David Cameron. „Hat wohl noch keiner Zeit gehabt, einen Platz für ihn zu finden”, murmelt eine Mitarbeiterin. Der Tory-Premier war am Tag nach dem EU-Referendum am 24. Juni 2016 zurückgetreten. Er hatte sich für den Verbleib in der EU ausgesprochen, das Volk aber hatte mit 52 Prozent dagegen gestimmt. Sein Platz an der Fotowand ist vielleicht noch nicht geklärt, jener in den Geschichtsbüchern dagegen schon. Cameron hat sein Land aus der EU geführt – und zwar gegen besseres Wissen. Er schätzte die Sprengkraft der europakritischen Befindlichkeit der Bevölkerung in den ärmeren Teilen Englands außerhalb der glitzernden, finanzkräftigen Metropole London völlig falsch ein.

Seinen Posten hat Theresa May übernommen. Die ehemalige Innenministerin muss nun den EU-Austritt, den sie anfangs ebenfalls nicht befürwortete, umsetzen. In Folge wird sich das Vereinigte Königreich in den kommenden Jahren mit Brexit-Verhandlungen lähmen. „Wir können nicht im Europäischen Binnenmarkt bleiben”, sagte May in ihrer großen Brexit-Rede. Sie glaubt, dass es ihren Landsleuten wichtiger ist, die EU-Immigration zu beschränken. Da die vier Freiheiten – Waren, Personen, Dienste und Kapital – in der EU nicht zu trennen sind, begibt sich Großbritannien wie einst im 19. Jahrhundert in eine „splendid isolation”. Ihre Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, ihr Land zu einem „globalen Britannien” aufbauen zu wollen, klang da wie eine fromme Hoffnung.

Britische Wirtschaft wird mit Brexit geschwächt

Plötzlich gerät es in Vergessenheit, dass selbst die Eiserne Lady Margaret Thatcher die Entwicklung des Europäischen Binnenmarktes, dieses riesigen zollfreien Handelsparadieses, befürwortet hat. Große Banken – britische wie internationale – haben diese Woche bereits angekündigt, dass sie hunderte Arbeitsplätze in die EU verschieben werden. Der Finanzplatz City of London, bisher der Goldesel Großbritanniens, wird geschwächt.

Theresa May scheint derzeit keinen Gedanken daran zu verschwenden, dass das Vereinigte Königreich heute weniger unter Problemen leidet, an denen die EU schuld ist, als unter den eigenen nationalen Herausforderungen. Die verstaubte britische Bürokratie müsste dringend reformiert werden. Großbritannien bräuchte zum Beispiel eine allgemeine Meldepflicht, so könnte der Aufenthalt von EU-Bürgern und ihr Zugang zum Gesundheitssystem besser verwaltet werden. Bis heute weiß niemand genau, wie viele EU-Bürger permanent im Land leben.

EU-Osterweiterung von 2004 hatte massive Folgen  

Großbritannien hat bei der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 auch nicht wie Deutschland eine Übergangsregelung in Anspruch genommen, mit der die Arbeitnehmerfreizügigkeit einige Jahre suspendiert werden konnte. Der damalige Labour-Premierminister Tony Blair, selbst Pro-Europäer, unterschätzte als Insulaner die Wucht der innereuropäischen Migration. Eine Million Polen kamen gleich zu Beginn nach Großbritannien. Obwohl sie – wie die EU-Einwanderer insgesamt – für die britische Wirtschaft finanziell gesehen ein Gewinn sind, fühlen sich viele Briten bis heute überrannt. In Boston, einer Kleinstadt in Nordengland, stammt jeder Zehnte aus Osteuropa. 75 Prozent der Bostoner haben dort für Brexit gestimmt.

Theresa May will ihr Land deshalb aus der EU, aus dem Binnenmarkt und aus der Jurisdiktion des Europäischen Gerichtshofes führen. Was bietet sie als Ersatz an? Ein Freihandelsabkommen mit möglichst niedrigen Handelsbarrieren. May drohte den EU-Partnern in ihrer Brexit-Rede darüber hinaus, dass sie ihr Land zu einem Steuerparadies ausbauen wird, sollte ihr ein gutes Abkommen verwehrt werden. „Diese Drohung umzusetzen”, sagt Keir Starmer, Brexit-Beauftragter der Labour-Partei, „wäre nationale Selbstverletzung”.

Doch die Labour-Führung kritisiert die konservative Regierung nur in Details, nicht in der grundsätzlichen Richtung. Da ihre eigenen Wähler im Referendum den Austritt der EU befürwortet haben, fällt selbst die an sich pro-europäische Labour-Opposition im Parlament der konservativen Premierministerin nicht in den Arm. „Was würden Sie denn an meiner Stelle tun?”, fragt ein Labour-Politiker, der selbst für den Verbleib in der EU gekämpft hat: „Ich kann doch den Willen des Volkes nicht einfach ignorieren! Wir müssen jetzt gemeinsam mit der Regierung für den besten Brexit-Deal kämpfen.”

Was, wenn das Volk seinen Willen ändert?

Die Briten halten selten Referenden ab und haben daher einen ungeheuren Respekt vor deren Ergebnissen. Dass sich in zwei Jahren der EU-Verhandlungen viel – und vor allem der Wille des Volkes – ändern könnte, daran wagt kaum jemand zu denken. Als stünde die sonst viel gerühmte englische Demokratie auf dem Spiel.

Noch haben Theresa May und ihre Brexitiere deshalb Oberwasser. Das britische Pfund hat zwar seit dem EU-Austrittsvotum gelitten, die Wirtschaft ist allerdings nicht zusammengebrochen. Demnächst aber wird es ernst: Ende März will die Regierung den Artikel 50 des EU-Vertrags auslösen. Damit beginnt die zweijährige Frist für den EU-Austritt. Eine Trennung nach über vierzig Jahren Mitgliedschaft wird kaum so schnell auszuhandeln sein. Noch viel schwieriger wird es, danach die zukünftigen wirtschaftlichen, politischen und juristischen Beziehungen zu definieren.

Wie zur Vorbereitung dieser Scheidung hat die britische Notenbank gerade eine Fünf-Pfund-Note aus Polymer-Plastik herausgebracht. Plastik hält länger und ist hygienischer. Winston Churchill ziert den neuen Fünfer mit einer Aussage aus dem Jahre 1940: „Ich habe euch nichts anzubieten außer Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß.” Krieg herrscht in Europa derzeit nicht. Nachhaltige Durchhalteparolen sind allerdings angebracht. Blut wird der Brexit nicht kosten – Mühsal, Tränen und Schweiß aber schon.

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Hans Page | Do., 19. Januar 2017 - 16:59

Der Brexit bedeutet zu allererst den Ausfall eines wichtigen Nettobeitragszahler. Wer wird diesen Anteil übernehmen oder wird das Budget reduziert? Was wird aus dem GB Anteil für das Griechenlandpaket? Das gesamte EU Gebilde kann auseinanderfallen wenn die nicht Deutschland-Mitglieder merken, dass die Kosten für sie erheblich sein werden.

Auffällig, das darüber nicht berichtet wird. Stattdessen dumpfe "ihr werdet schon sehen" Propaganda.
Anstatt die Brexit-Lehre zu Anlass zu nehmen eine Diskussion zu starten, wie man Europa reformieren kann, will man Europa "stärken". Mit anderen Worten: Weiter so und jetzt erst recht. Da besinnt man sich nicht darauf Kernaufgaben zu definieren und das Subsidiaritätsprinzip zu stärken.
Zu erwarten ist mehr Bürokratie und insbesonders im Hinblick auf die von Amerika geforderten Mehrausgaben für die Nato höhere Budgets, bei denen dann Deutschlands Anteil prozentual über die gegenwärtigen 27% entsprechend dem Wegfall des UK Beitrage steigen wird. Unangenehm das vor den anstehenden Wahlen den Bürgern zu erzählen, was von der Politik erwartet werden kann, nicht aber von den Medien. Dazu kommt dann noch der Griechenland Teilschulden- Erlass.
Kommentar Frau Merkel nach der Wahl: WIR SCHAFFEN DAS!

franz wanner | Fr., 20. Januar 2017 - 17:17

Antwort auf von Manfred Wehner

Sie haben da natürlich richtige Gedanken, aber Zerstrittene haben jeweils immer Verluste, schon die der Gemeinsamkeit. Blendet man die Gemeinsamkeit aus, sieht jeder nur den eignen Schaden.
Aber man muss auch den gemeinsamen (entsagten) Nutzen mal sehen. Ihre ganze Argumentation verpufft, wenn man fragt, was haben eigentlich die Nettozahler von der EU? Etwa nur den Stolz der Selbstlosen? Vielleicht war der Zusatznutzen doch höher als das Mehr an Beitrag?
Für GB gilt das reziprok: Werden die gewonnenen Entlastungen andere Aufwendungen kompensieren?
Verzichten Sie auf ein privates Auto, werden Sie von vielen Verpflichtungen und Kosten befreit, aber sie werden eben auch anders ihre Mobilität und ihr Leben organisieren müssen. Möglicherweise dauert ihr Arbeitsweg nur 5 mal länger, wird ihr Aktionsradius eingeschränkt, sind besondere Angebote nicht mehr nutzbar und trotzdem kein Cent gespart? Und der Ausstieg aus einer Fahrgemeinschaft verteilt die Kosten nur anders. Nur Propaganda?

gabriele bondzio | Sa., 21. Januar 2017 - 11:00

Antwort auf von franz wanner

sieht jeder nur den eignen Schaden."...Nun ja, Herr Wanner, die Grenzen zwischen Abwehr und Problemlösung sind fließ­end. Entscheiden kann man nur, wenn man die Details der jeweiligen Situation beachtet. Und das fängt bei „jeder“ an. Es werden aus dem Dunstkreis „jeder“ nicht ausschließlich Geschädigte hervorgehen. Aber wennige Gewinner und viele Verlierer unter einem Dach (im Großen wie im Kleinen), sind nun mal keine Gemeinsamkeit auf die man sich ewig berufen kann.

Richtig, Herr Page! Großbritannien war der zweitgrößte Nettozahler in der EU.Wer anders als DE, sollte diesen Nettobetrag künftig ausgleichen? Zudem könnte DE`s Wirtschaft (mit Großbritanien als drittwichtigste Handelspartner von DE), mit dem Brexit, langfristig bis zu drei Prozent der Wirtschaftsleistung einbüßen. Auch innerhalb der EU werden sich definitiv die politischen Gewichte, zu Ungusten von DE verschieben. Bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen waren die marktliberalen Briten oft ein Verbündeter Deutschlands.

Herrn Page ist zuzustimmen. Eine der spannenden Fragen ist, WER übernimmt die NETTO-Zahlungen von GB? "Erstaunlich" ist es NICHT, daß - auch - diese elementar WICHTIGE Frage sowohl von der Regierung, als auch vom "Qualitätsmedien-Meinungskartell" vor allem im Hinblick auf die BT-Wahl TOTgeschwiegen werden.

Sicher kann man das EU Budget etwas reduzieren. Der Nettobeitrag aus London war 2015 bei ca 5,6 Mrd GBP. Immer noch mehr als 400 MIO Europäer werden den Austritt Englands und Wales (die die EU freundlichen Schotten und Nordiren mit sich reissen) verkraften können. Da UK nicht im Euro Verbund ist, war der Anteil an der Hilfe für GR auch denkbar gering. Den seit dem EU Beitritts Grossbrittaniens stets zersetzenden Einfluss, bes. der brit. Konservativen wird Europa auch nicht missen. Besonders nicht in der Phase nötiger Anpassung und Umstrukturierung.
Ich halte den Brexit für absolut falsch für GB, kurzfristig auch störend für Europa, längerfristig aber evtl. als Segen.

Bernhard K. Kopp | Do., 19. Januar 2017 - 17:20

Woher wissen wir, dass es in der EU-27, und in Euroland, so positiv vorangeht wie wir das unterstellen, oder zumindest erhoffen ? Wir sind weit davon entfernt, ein grosses politisches Einvernehmen in Brüssel, Paris, Rom und Berlin, und auch Wien, zu haben, was denn die strukturellen Probleme der EU-27 sind, und wie sie zum Besseren gewendet werden könnten. Von der fortgesetzten Konkursverschleppung in Euroland, mit der EZB, überhaupt nicht zu reden. Was wäre, wenn wir europapolitisch in ein verlorenes Jahrzehnt gehen, in dem ausser der EZB-Bilanz wenig bis nichts expandiert ? Die europäische Intelligenz sollte sich viel mehr Gedanken über die EU-27, und Euroland, machen und nicht versuchen, in Prognosen über die Briten besonders schlau wirken zu wollen.

wie wahr, Herr Kopp. Jeder Satz ein Treffer. Aber Sie wissen ja auch, die Politikergilde gefällt sich seit langem darin, die eigenen Probleme zu ignorieren. Das Erkennen von Problemen könnt ja in Arbeit ausarten und das scheuen die Herrschaften wie der Teufel das Weihwasser.

Johannes Reusch | Do., 19. Januar 2017 - 18:18

Die Beeinträchtigung des Handels nach einem Austritt aus dem Binnenmarkt schadet Britannien, das liest man ja überall.
Welche Schäden Juncker, Merkel und andere den EU-27-Volkswirtschaften zumuten wollen, nur damit GB auch weiterhin unbegrenzt und ungeprüft polnische, rumänische und sonstige EU-Zuwanderer aufnehmen muss, würde mich aber schon interessieren.
Sprechen wir doch nur mal über die deutsche Autoindustrie, die gerade in China wegen e-Mobilität-Vorgaben unter Druck gerät und außerdem von Donald Trump in den Blick genommen wurde. Wie viele ihrer Jobs hängen denn vom Export nach England ab?
Wir schaffen das auch noch, gell Mutti?
Danke!

Karin Zeitz | Do., 19. Januar 2017 - 18:30

sollten wir uns nicht um Mühsal, Schweiß und Tränen, die auf GB zukommen, sondern eher um die Zukunft der EU 27 und insbesondere von Deutschland in den nächsten Jahren. Die hohe Staatsverschuldung von Griechenland, die Bankenrettung in Italien, Arbeitslosigkeit in den südlichen EU-Ländern, ausufernde Belastung der Sozialsysteme durch Migration usw. Wer wird als Nächstes die EU verlassen? Wer für die Verluste der EZB aufkommen? GB wird davon profitieren, wenn die ungebremste Zuwanderung in die Sozialsysteme gestoppt wird. Außerdem hat es vor Entstehung des EU-Binnenmarktes internationalen Handel und Wandel zwischen GB und den unterschiedlichsten Ländern gegeben und das wird auch wieder so sein. Die Zukunft wird zeigen, ob GB am Ende als Gewinnder oder Verlierer dasteht. Völlig sinnfrei und schädlich waren die Drohgebärden verschiedener EU-Repräsentanten und unserer Presse gegenüber GB.

Christian Stanicki | Mi., 25. Januar 2017 - 02:49

Antwort auf von Karin Zeitz

Wenn man die Kommentare alle so liest, denkt man, man befindet sich in der EU in der Hölle. Was gibt es an Freizügigkeit auszusetzten? Der Weg ist richtig. Die Gesetze sind nach den Bedürfnissen der Menschen gemacht worden, vielleicht erinnert sich ja noch jemand. Vielsagend finde ich, dass wir eine Scheidungsquote von 43% haben. Ist das jemanden zu weit hergeholt? Ich finds bezeichnend für diese Meckerei hier. Und dazu kommen dann noch die Dicken, die immer erzählen, dass sie nie Schokolade essen. Ehrlich, so kommen wir nicht weiter.

Tim Cramer | Do., 19. Januar 2017 - 20:25

Bedauerlicherweise wird in der kontinentalen Presse ausschließlich über die Nachteile eines Brexits referiert. Daß der Binnenmarkt, einschließlich der komplizierten Geldpolitik Euro/andere EU-Währungen auch enorme Probleme aufwirft, die Großbritannien mit einem Male los wäre - auf derartige Aspekte wird leider nicht eingegangen. Und daß die Einwanderung aus dem EU-Ausland immer als positiv gewertet wird, das mag in der deutschen Presse nicht verwundern; in Großbritannien sieht die Öffentlichkeit das allerdings sehr viel differenzierter...

Dimitri Gales | Do., 19. Januar 2017 - 20:56

Ich meine, das ist übertrieben. England war schon immer anderen europäischen Ländern mindestens um ein Jahrhundert voraus. Die industrielle Revolution begann bereits Mitte des 18. Jahrhunderts, während man in Frankreich nur handwerkliche und bäuerliche Betriebe hatte, die noch nach alten Methoden arbeiteten. Und Deutschland dämmerte damals noch im Feudalzeitalter, während England schon mehrere revolutionäre Bewegungen hinter sich hatte und den Grundstein für eine moderne Demokratie legte..
Das Problem Englands ist der relative industrielle Niedergang infolge der zu starken Betonung der Finanz"industrie". Jobs gibt es vornehmlich in London und Südengland, woanders sieht es nicht so gut aus. Durch günstige Steuern könnten Investoren ermutigt werden, in England industriell aktiv zu werden. Ausserdem wird die traditionell global agierende Handelsnation bald wieder ein Equilibrium finden und möglicherweise stärker sein als jetzt.

Christa Wallau | Do., 19. Januar 2017 - 23:15

Ich bin mir sicher, daß auf Deutschland am Ende
weitaus Schlimmeres zukommen wird als auf das
United Kingdom.
Die Möglichkeiten des (Ver-)Handelns aus einer
u n a b h ä n g i g en Position heraus sind wesentlich größer als die Optionen der 27 Aneinander-Geketteten in der sog. Europäischen Union, zumal die USA sich unter Trump gerade ganz neu orientieren.
Britische Politiker wissen die Interessen ihres Staates und seiner Bürger normalerweise sehr gut zu vertreten und sich bei Verhandlungen nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Die deutschen sind dagegen drollig-naive Gesundbeter.
"Wer bürgt, wird gewürgt."
Diese alte Weisheit dürfte sich im Falle Deutschlands über kurz oder lang grausam bewahrheiten.
SELBER SCHULD! Wer sich Wunschvorstellungen hingibt und die Realität mißachtet, m u ß
scheitern. Das gilt für den Krieg genauso wie für den Frieden.
"Wir schaffen das!" ist ein idiotisches Motto, wenn grundlegende Voraussetzungen und eine vernünftige Strategie fehlen.

Frau Wallau ist zuzustimmen. Wer bürgt wird "ERWÜRGT". Das gilt vor allem auch in Sachen TRANSFERUNION und SCHULDENMITHAFTUNG. Diesem "Anliegen"konnte sich die BRD - wenigstens in Teilen - bislang DANK britischer Unterstützung erwehren. Jetzt sind die Briten weg und die BRD steht alleine da, gegen die Schuldenvergemeinschaftungsfront (Frankreich,Spanien,Italien,Griechenland,Portugal,etc.). Da kann man nur sagen: RETTE sich wer KANN! Bald wird die WAHRE RECHNUNG präsentiert, einem der "reichsten und wohlhabendsten Länder der Welt", so das naive Narrativ der Willkommens- und EU-Jubler. Diese Rechnung wird GEWALTIG und GRAUSAM sein.
Dieses Kardinal-Thema wird ebenfalls sowohl von der "Politik", als auch vom "Qualitätsmedienmeinungsbetreuungskartell" totgeschwiegen. Wundert sich jemand?

Christop Kuhlmann | Fr., 20. Januar 2017 - 07:30

Was mich interessieren würde ist, ob der Schritt Artikel 50 zu ziehen, damit die Brexitverhandlungen Ende März beginnen, wirklich irreversibel ist, egal was am Ende bei den Verhandlungen herauskommt. Bei dem Leistungsbilanzdefizit und der steigenden Verschuldung öffentliche und privater Haushalte, wird sich die durchwachsene wirtschaftliche Lage des UK in zwei Jahren vermutlich wesentlich kritischer darstellen, wenn jetzt Investitionen ausbleiben und Arbeitsplätz verloren gehen, weil der Zugang zum Binnenmarkt entfällt. Vielleicht kann man den Termin noch ein wenig verzögern, denn Anfang Mai 2019 müssten die nächsten Unterhauswahlen statfinden, also fünf Wochem nachdem der Brexit in kraft träte. Die Briten könnten dann gleich nochmal abstimmen, ob sie den Brexit zu den dann bekannten Bedingungen und den absehbaren Folgen wirklich wollen, falls eine der beiden großen Parteien eine entsprechende Politik anbietet.

Dr. Klaus Eckhard | Fr., 20. Januar 2017 - 07:45

Ist von der Diktion her das ewig Gleiche, was wir seit Monaten hören: das geht schlecht aus für die Briten, sie schaden sich selbst, und bitte, harte Bedingungen, für diese "Verräter", die es doch wahrhaftig gewagt haben, die EU zu kritisieren, und zudem die Europäer so zu kränken, dass sie die EU sogar verlassen! Was, sie wollen ihre schöne, prosperierende, moralisch aufgepumpte EU nicht? Wo Rechtsbrüche an der Tagesordnung sind und die Rentner um ihr Erspartes gebracht werden? Wo eine ungehemmte, unkontrollierte Migration Polizei und Sicherheitsbehörden überlastet und die Ressourcen (Steuergelder, Krankenkassenbeiträge) auffrisst?
Da hat Herr Kopp sicher recht, erst einmal das eigene Haus in Ordnung zu bringen. Das Ziel, niemand sagt das laut, die Nationalstaaten abzuschaffen, ist einfach falsch!

Gerdi Franke | Fr., 20. Januar 2017 - 08:26

Mühsal, Schweiß und Tränen sollte es auch für die EU bedeuten. Sie sollte sich erneuern, um wieder interessant zu werden. Aber das ist wohl zu viel verlangt. Dazu scheint sie nicht in der Lage zu sein. Kann sie nicht mehr oder will sie nicht mehr?

Thorsten Rosché | Fr., 20. Januar 2017 - 09:06

Mühsal, Tränen und Schweiß. Könnte als Blaupause für Frau Merkel dienen, bei ihrer nächsten Rede zur Lage der Nation. Für UK eher nicht !

Monika Schmidt | Fr., 20. Januar 2017 - 09:44

"Doch der Drift weg vom europäischen Kontinent bedeutet für die Insel Mühsal, Schweiß und Tränen."

Die Freiheit selbst über sein Leben und Land zu bestimmen, ist Mühsal, Schweiß und Tränen allemal wert.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob sich nicht auch die deutsche Bevölkerung so einen mutigen Schritt für unser Land wünschen würde. Für die etwas fernere Zukunft würde ich sogar darauf wetten, dass wir den Verbleib in der EU noch bitter bereuen werden.

Robert Flag | Fr., 20. Januar 2017 - 09:50

Die Drohung Arbeitsplätze zu verlagern wird gebetsmühlenartig heruntergerasselt und stellt sich meistens als leer heraus. Cross the bridge when you get there.
NRW wird auch in Zukunft Englands größter Handelspartner sein, einfach weil es in beidserseitigem Interesse liegt. Londoner Banken werden weiterhin steinreich sein.
Ich hoffe daß englische Beispiel macht Schule und löst einen Dominoeffekt in Europa aus, damit die Brüsseler Sesselfurzer mal daran erinnert werden, daß sie für uns da sind und nicht umgekehrt.
75% der Bostoner haben für den Brexit gestimmt ? Ja, klarer kann ein Signal aus der Bevölkerung doch nicht sein !
"Mühsal, Tränen und Schweiß" ? Ja, und wer hat den Krieg gewonnen ?
Die EU muß auf EWG-Maß zurückgeschrumpft werden, die politische Union kann getrost als gescheitert betrachtet werden.
Ich plädiere für Gelassenheit und Pragmatismus.

Ralf Müller | Fr., 20. Januar 2017 - 09:55

Mich stören diese Artikel mit ihrem Pessimismus und der einseitigen Sicht. Die Fakten indes sprechen eine andere Sprache. GB hat eine gewaltige Chance, aus dem Brexit eine Erfolgsgeschichte zu machen. GB muss sich neu erfinden. Die Britain können das. Das richtige Geschäftsmodell muss her, die Insel muss maximal attraktiv sein, für globales Kapital, für Unternehmen, für Steuerzahler. Britain muss sich wieder auf sich besinnen, so wie momentan die USA. Warum erwähnt kein Journalist, den riesigen Ballast, der für GB durch den Brexit künftig wegfällt? Hunderte EU-Verordnungen und Richtlinien, die GB nicht mehr umsetzen muss, die irren Harmonisierungskosten, die Bürokratie, die Knebelung durch Brüssel. Alles das fällt weg. Britain kann wider das tun, was es für sich als notwendig erachtet. Meine Progniose ist eine ganz andere: Mit dem richtigen Geschäftsmodell wird GB wie Phoenix aus der Asche aufsteigen. Dies fürchtet die EU, weil dann Nachahmer kommen und auch aus der EU wollen.

Hamanda Nur | Fr., 20. Januar 2017 - 10:02

Kleiner Rückblick, kurzer Ausblick aber sehr flach in der Analyse. So einfach ist die komplexe Situation nun mal nicht. Aber nett geschrieben....
Europa wäre schon geholfen, wenn die die Schalthebel der Macht verlassen müßten, die ständig die Regeln brechen, die sie selbst mühsam erstellt haben.
Aber fortwährender Rechtsbruch ist wohl ein Selbstverständnis in der Politik.
Kein Bürger darf das, er wird zur Rechenschaft gezogen. Politker nicht.
Das ist die wesentliche Grundlage, für die "postfaktische" Stimmung. Man könnte auch sagen, das Fass läuft über, frag mich nicht welcher Tropfen schuld ist.
Und wir ermahnen und tadeln uns Erwachsene, nicht bei Rot über die Ampel zu gehen, besonders dann nicht,wenn Kinder inder Nähe sind. Wegen der Vorbildfunktion.
Wie lächerlich ist das denn, würde ein Politiker denken.

Andreas Auer | Fr., 20. Januar 2017 - 10:17

"In Boston, einer Kleinstadt in Nordengland, stammt jeder Zehnte aus Osteuropa. 75 Prozent der Bostoner haben dort für Brexit gestimmt" erfahren wir hier, gleich nach der Feststellung, die Immigranten seien ein großer Gewinn für das UK.

Da fragt man sich doch unwillkürlich, weshalb die Bostoner das so radikal anders sehen. Sie müssten doch umgekehrt froh sein, so gewinnbringende, die Gemeinschaft bereichende, produktive und überhaupt ganz tolle Mitbürger hinzugewonnen zu haben. Sind die Bostoner vielleicht mehrheitlich ein Fall für das Irrenhaus oder ist es eher so, dass der Verfasser dieses Artikels hier gewisse Probleme mit logischen Zusammenhängen hat?

Fabien De La Croix | Fr., 20. Januar 2017 - 10:21

Ich freue mich über jeden Riss im "alternativlosen" Konstrukt. Dieser von der Bevölkerung nicht getragener Zentralismus wird besser heute als morgen beendet. Es ist ineffizient, ineffektiv, und schafft offenbar nichts als Spannungen innerhalb Europas.

Das System versagt, es ist deutlich ungeeignet.

Ralf Grünewald | Fr., 20. Januar 2017 - 12:04

Sind wir mal ehrlich, die Freizügigkeit ist doch nur für sehr wenige Deutsche interessant und die
Wanderung läuft überwiegend von Süd nach Nord und Ost nach West. Wer geht denn von Deutschland nach Bulgarien, Ungarn oder Polen zum Arbeiten? Ich persönlich bekomme die billigere Konkurrenz schon zu spüren. Es wird immer schwerer als Freiberufler Aufträge zu finden weil sich einige Firmen darauf spezialisiert haben diese billigen Arbeitskräfte auszubilden und auf dem deutschen Markt zu etablieren. Diese Arbeitskräfte kommen ausschließlich aus dem Süden oder Osten Europas wodurch nicht nur der Konkurrenzdruck gewaltig steigt auch die Stundensätze gehen kontinuierlich in den Keller. Das ist Fakt, das erlebe ich tagtäglich. Ich habe auch schon Aufträge verloren weil diese nach Spanien oder Bulgarien verlagert wurden, auch wieder um Kosten der Unternehmen zu senken und die Gewinne zu optimieren. Mir drängt sich der Verdacht auf dass das aber genauso gewünscht ist ...t.b.c.

hat ein Afghane geäußert, den ich schon seit über 20 Jahren kenne. Er fürchtet die Masseneinwanderung, weil ihm aus ihr Konkurrenz droht. Er hat eine Arbeit gefunden, die seinem Vermögen angemessen sind. Sein Arbeitgeber wohnt 150 km weiter weg, er selbst nimmt Lieferungen an, organisiert die Reparatur und richtet für den Versand her. Sein Deutsch ist nicht besonders gut, aber seine Kinder wollen nicht afghanisch reden, sein Sohn ging zur Bundeswehr und studierte dort. Seine Tochter dürfte jetzt im "heiratsfähigen" Alter sein. Die Einstellung der hiesigen Mädchen und damit seiner Tochter machte ihm aber schon vor Jahren Kopfzerbrechen: "Was ist, wenn ich ihr einen Mann aus Afghanistan hole?"

Ralf Grünewald | Fr., 20. Januar 2017 - 12:13

den die Unternehmen freuen sich dank Ihrer Kumpanen in der Regierung über den billigen Segen aus dem Süden oder Osten. Was aus mir und meinen deutschen Kollegen wird ist da offensichtlich relativ egal denn es gibt ja keine Deutschen mehr, es gibt nur noch Europäer und wenn das nicht reicht, dann schaffen wir die auch noch ab und es gibt dann eben nur noch Weltbürger. Ganz im Ernst, wie soll man da Europa noch positiv gegenüberstehen? Insofern würde ich mir aus meiner persönlichen Situation heraus eine Politik wünschen die unsere Arbeitsplätze schütz und kann das Verlangen der Engländer endlich wieder selbstbestimmt zu leben gut nachvollziehen. Wie war das noch: "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde, so wahr mir Gott helfe." Angelika Merkel

Georg Dallmann | Fr., 20. Januar 2017 - 12:18

Frau Szyszkowitz bemerkt, daß die Briten (aufgrund fehlender Meldepflicht) nicht wissen, wer sich in ihrem Land aufhält u. wieviele......
Da muss man NICHT nach GB schauen, um derartige "Ungehörigkeiten" und "Unbehaglichkeiten" festzustellen.
Bekanntlich weiß auch - TROTZ MELDEPFLICHT - in der BRD KEINER, wer hier "kreucht" und "fleucht". Stören tut es KEINEN, die Gutmenschen JUBELN.
Der Verweis auf die VIEL(!) zu schnelle Osterweiterung ist korrekt. Personenfreizügigkeit kann NUR funktionieren, WENN u. SOLANG es kein erhebliches wirtschaftliches UNgleichgewicht gibt. Genau da liegt das PROBLEM weshalb der Migrationsdruck - in die SOZIALsysteme (!) - immens ist. DASS das NICHT funktionieren kann, liegt auf der Hand. Die diesbezügliche Blauäugigkeit der schnellen "EU-Erweiterer" damit auch. Wer sich mehr mit "Visionen" beschäftigt als mit FAKTEN darf sich über die Folgen nicht wundern. Im übrigen sind die wahren Mehrheitsverhältnisse in Sachen Brexit KEINESWEGS klar.

Max Hoffmann | Fr., 20. Januar 2017 - 13:02

Großbritannien hat einem Adolf Hitler standgehalten, es wird auch über kleinere Ausgaben desselben siegen. Da bin ich mir sicher. Der normale Brite ist seiner selbst und seiner Nation sicher, äußerst realistisch, durchsetzungsfähig mit einem tüchtigen Schuss Rotzigkeit. Dieser Typ Mensch ist dem aalglatten, windelweichen, verbogenen und korrumpierten Politikern der EU haushoch überlegen.

Dr. Florian Bode | Fr., 20. Januar 2017 - 14:04

Den deutschen und EU-Politikern fällt von Krise zu Krise nur immer "more of the same" ein. Dass eine Entscheidung von Merkel, Juncker oder wem auch immer falsch gewesen sein könnte? Fehlanzeige. Die Dinge wurden höchstens "nicht genug erklärt". Die deutsche Medianlandschaft applaudiert meistens gefällig. Trump wird keinen WW III anzetteln und der Brexit GB nicht ruinieren. Wenn in Deutschland aber mal das Geld knapp wird um die schon länger hier lebenden und neu hinzugekommenen Transferleistungsempfänger vom Marodieren abzuhalten, dann "Gute Nacht". Die Hl. Angela ist dann sicher schon im Ausland und genießt den "wohlverdienten Ruhestand".

Georg Dallmann | Fr., 20. Januar 2017 - 14:21

Hans Olaf Henkel kommentiert dieses Horrorszenario heute im Focus folgendermaßen:

"....ohne die Briten ist die EU nichts mehr wert. Sie sind die pragmatische Stimme der Vernunft und ihr Verlust wird von der EU-Politik fahrlässig unterschätzt. Politiker in der EU leben in einer postfaktischen Blase ideologischer Verblendung und glauben sie seien pragmatische Problemlöser. Im Gegenteil: Sie sind die Ursache des Problems. Sie sind schuld am Brexit!"

Diese ebenso zutreffende wie traurige Analyse bedarf keiner weiteren Kommentierung.

Wolfgang Lang | Fr., 20. Januar 2017 - 15:11

Lieber Mühsal, Schweiß und Tränen, als der sichere Untergang im Narrenschiff der EU-Psychopathen.
Das römische Reich ist untergegangen. Das britische Empire. Das deutsche Reich. Das Sowjetimperium. Demnächst das amerikanische Imperium. Warum soll die absurd gewordene EU eine Ausnahme sein? Zumal bei dem Führungspersonal!

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 21. Januar 2017 - 14:59

wenn endlich die Selbstbeweihräucherung Merkels ein Ende hat und Pragmatismus in Bezug vor allem auf die Migration innerhalb der EU und von aussen in sie hinein erwächst.
Man kann wirklich nicht von den Engländern erwarten, dass sie sich Fähnchen schwenkend zu Merkels Gästen an Bahnhöfe stellen.
Theresa May ist mir eine wohltuende Erscheinung im Gegensatz zu Frau Merkel - dies für Sie Herr Walser - und ich erwarte eher, dass Merkel sich anschickt der engl. Premierministerin den Namen abzusprechen - das ist m.E. ihr politisches Niveau - als dass May wirklich der EU oder irgendeinem anderen politischen Gebilde dieser Welt, das den Namen verdient, Schaden zufügen will.
Ihr Niveau ist GOTT SEI DANK nicht so eng wie das von Trump zur Zeit hervorgekehrte.
Sollen die Amis Produkte für den europäischen Markt entwerfen.
Wenn sie aber eine Warendiktatur errichten wollen stehe ich an Schäubles Seite.
Kein Mensch hat etwas gegen Amis, wenn sie nicht zum Größenwahn greifen oder zum Diktat.

Willi Mathes | Sa., 21. Januar 2017 - 15:04

God save the (B) EXIT !!!

Alternativlos !

Freundliche Grüsse

Dr. Horst Combe | Sa., 21. Januar 2017 - 17:27

Den Briten wird es höchstwahrscheinlich gelingen, sich wirtschaftlich und politisch für sie nicht unvorteilhaft umzuorientieren. Trump macht ihnen bereits Avancen und ist der EU nicht freundlich gesinnt. Für Deutschland ist Großbritanniens Ausscheiden ein Verlust.

Wolfram Wiesel | Do., 26. Januar 2017 - 20:46

Wir reden/schreiben ständig über die schlimmen Folgen des Brexit für England. Das mag ja alles stimmen, aber Deutschland wird auch die Folgen zu tragen haben. Vor allem rücken wir nun einer europäischen Transfer-Union zu Lasten Deutschlands näher. Nicht weil die anderen böse sind, sondern weil es vermutlich nicht anders geht ! Aber 2030 haben wir 25 Millionen Rentner, davon ca. 4 Millionen Pflegefälle, davon wiederum ca. 2 Millionen 'dement' , in Deutschland. Die Zuwanderung mit ihren Kosten wird weiter gehen. Stichwort_ Familienzusammenführung. Die indirekte Staatsfinanzierung der Süd-Länder durch die EZB wird weiter gehen. Was macht Europa wenn Deutschland in der Verwaltung so effizient wie Griechenland und in der Wirtschaft so produktiv wie Süd-Italien geworden sein wird? Was macht Europa, wenn Deutschland pleite ist? ES "geht pleite". Die Engländer werden sich dieser Pleite entziehen......

Bernward Joerges | Sa., 28. Januar 2017 - 15:57

Im Englischen gibt es ein vornehmes Wort: Sycophant. Auf deutsch: Arschkriecher.
Was Theresa May bei ihrem Besuch geboten hat, vor den Augen das alten Europa, ist Arschkriecherei in Potenz. Well done.