Lindner und Heil
Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, und Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales / dpa

Rentenreform mit „Generationenkapital“ - Die Rente mit Schulden zu finanzieren, ist abenteuerlich

Die Bundesregierung will die Renten durch eine Kapitalmarktkomponente vermeintlich sicherer machen. Doch was „Generationenkapital“ heißt, ist mal wieder das Gegenteil davon, nämlich neue Schulden. Nicht mehr Sicherheit, sondern zusätzliche Risiken werden die Folge sein.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Wenigstens eines hat die Bundesregierung bei ihrer Rentenreform schon parat: das Schlagwort „Generationenkapital“. Politiker beteuern oft, wie wichtig es sei, die Menschen „mitzunehmen“ und ihnen ihre Politik besonders gut zu erklären. Das Ergebnis sind dann oft Nebelkerzen wie eben dieses Generationenkapital. Es gehört in eine Kategorie mit dem „Sondervermögen“.

Wer so etwas liest, soll wohl denken, dass ein Geldwert vorhanden ist, ein Vermögen oder Kapital eben, auf das der Staat eine bleibende Leistung aufbauen kann; ob es die Bereitstellung äußerer Sicherheit durch eine schlagkräftig ausgestattete Bundeswehr ist oder nun eben die Versorgung für künftige Rentner.

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Chris Groll | Mi., 2. August 2023 - 16:55

Neusprech:
Schulden heißen heute Sondervermögen!
Und Ruckzuck sind ganz schnell ganz viele Menschen vermöged. Und auch die Renten sind dann wieder sicher. :-) oder doch :-(

Heidrun Schuppan | Mi., 2. August 2023 - 17:10

nicht nur die heutige, sondern auch die kommenden Generationen belasten. Die sind aber ein rotes Tuch, das niemand antastet, erst recht nicht C. Lindner. Während die Rente eine Manövriermasse ist, aus der man rausnehmen kann (z.B. Kohl) und die man auch jederzeit kürzen kann. Diese jetzt angekündigte Aktion soll uns suggerieren, dass man sich um Seriösität bemüht, nur fürs Wahlvolk. Die gesetzliche Rente allein ist nicht mehr lange zu halten. Nicht mehr, weil immer weniger einzahlen. Man schaue in die Stellenanzeigen für Mini-Jobs (da sieht man, dass Sozialabgaben nicht gern gezahlt werden). Und wer kann, stellt Freelancer ein.

Peter Sommerhalder | Mi., 2. August 2023 - 17:22

"Sondervermögen", ist Deutsch nicht eine schöne, ja gar eine Zaubersprache...

Heidemarie Heim | Mi., 2. August 2023 - 17:52

Das ist nichts anderes als der Versuch den weltgrößten und trotz 150 Milliarden Verlust in 2022 ertragreichsten Pensionsfond der Norweger zu kopieren. Dieser aus den u.a. Norwegens Erdöleinnahmen gespeiste Fond ist dabei aber etwas völlig anderes als das, was Lindner und andere sich für Deutschland vorstellen. Ich las mal vor einiger Zeit was es bezüglich Unabhängigkeit von jedweder Regierung oder politischen Einflussnahme, Zugriff usw. auf sich hat. Wie viele wirklich ausgesprochene Experten nichts anderes tun, als rund um die Uhr, egal wer oder was in Norwegen gerade zu sagen hat, den Fond weltweit zu mehren. Die haben mittlerweile an jedem nur denkbaren globalen Unternehmen wie z.B. microsoft mindestens 1,2 % Anteile und sind so weit gestreut, dass sogar massive Finanzkrisen wie in 2008? oder gesagter Verlust in 2022 verkraftet werden können, weil der "untouchable;)" Fond schon ein vielfaches eingefahren hat seit Gründung. Das ist entschieden eine Nummer zu groß Herr Minister! MfG

Norbert Heyer | Mi., 2. August 2023 - 17:58

Sondervermögen und Generationenkapital hört sich unheimlich seriös und stabil an. Es ist allerdings im Grunde nichts anderes als Hütchenspiele in besserem Ambiente. Vielleicht bin ich auf der falschen Spur, habe aber zeigt langer Zeit das Gefühl, der Ampel geht die Kohle aus. Rekordeinnahmen an Steuern, trotzdem soll noch weiter an dieser Schraube gedreht werden, die Frachtkosten-Zuschläge werden erhöht - und nein, Frau Baerbock, dass zahlen nicht die Spediteure, das zahlen die Verbraucher. Inflationsbedingt sind die
Umsatzsteuer-Einnahmen gewaltig gestiegen und immer noch reicht die Kohle nicht? Für die Nebenkosten von Habeck und Baerbock für Fotograf und Styling wird es doch hoffentlich noch reichen? Deutlicher gesagt: Diese Regierung ist derartig skrupellos, dass sie mit der Altersversorgung der vielen Rentner spielt. Wie ein Süchtiger greifen sie nach jedem Strohhalm und reiten uns immer weiter in eine Katastrophe, die einen Bürgerkrieg auslösen kann. Diese Regierung muss abtreten

Ernst-Günther Konrad | Mi., 2. August 2023 - 18:00

... höre ich heute noch unseren netten Opa Nobbi Blüm sagen. Und bereits zu dieser Zeit wurden die Haushaltslöcher mit Rentengeld gestopft. da waren die Kassen noch voll. Es ist immer wieder erstaunlich, welche neuen Begriffe erfunden werden, um das Wort Schulden irgendwie zu vermeiden und gar schlecht aussehen zu lassen. Ja Herr Knauss, das riecht natürlich nach Betrug, nach Rechtsbruch, nach Gesetzesverstößen. Nur ist das doch inzwischen ein Markenzeichen der Politik und wer soll sie denn belangen? Eine weisungsabhängige Staatsanwaltschaft? Und ich frage mich immer wieder. Sind die arbeitenden Menschen in D so uninteressiert oder blauäugig, dass sie diesen Lug und Betrug nicht erkennen und entsprechend reagieren? Wie glaubt unsere Jugend heute denn mal im Alter versorgt zu werden? Via Einkommen als Influencer oder Klimaaktivist? Ach ich vergaß, die Rente wird in den nächsten Jahren nicht mehr von Bedeutung sein, die Welt ist ja da schon untergangen und am Klima erstickt.

Ingo frank | Mi., 2. August 2023 - 18:02

das Geld anzulegen ? Genau das haben die Amerikaner getan und damit den größten Börsen- Crash
aller Zeiten verursacht. Wie blöde muss man sein für Kredite Zinsen zu zahlen und „ darauf wetten“ ,dass nach Abzug der Zinsen eine Rendite übrig bleibt. Schon allein der Gedanke an so viel Irrsinn lässt mich nur hoffen das diese Mischpoke bald auseinanderhält ! oder zum Teufel gejagt wird.
Ich weiß nicht was die in Berlin vorhaben ….. mit dem Land mit dem sie allesamt nichts anfangen können?
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Tomas Poth | Mi., 2. August 2023 - 21:11

Das ist die Politik seit Merkel und in der Fortsetzung und Steigerung jetzt mit der Ampel.
Schlafwandlerisch und verantwortungslos.

Tine | Mi., 2. August 2023 - 23:25

Wenn das Geld für die Deutschen zum Essen nicht mehr reicht dürfte es ungemütlich werden.
Hoffentlich.!!!

Tina | Do., 3. August 2023 - 01:50

Wie finanzieren ein das Bürgergeld?
Wie finanzieren wir die Versorgung der Migranten?
Wie finanzieren wir die Versorgung der Flüchtlinge?
Wie finanzieren wir die Entwicklungshilfe?
Wie finanzieren wir den Bundestag?
Wie finanzieren wir die übigen Gehälter der Politiker?

Thomas | Do., 3. August 2023 - 07:59

Unsere Politiker können einfach gar nichts. Sie scheuen sich davor das Rentensystem grundlegend umzubauen wo alle einzahlen müssen wie z.B. in Österreich oder der Schweiz. Auch die Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze oder dem Dienstwagenprivileg würde mehr Geld ins System spülen. Stattdessen eine Aktienrente auf Pump. Irgendwann wird das System kollabieren und jeder hofft das nicht während seiner Regierungszeit passiert. Aber es ist unausweichlich bei dem politischen Unwillen etwas so verändern das es länger als 2 Jahre anhält. Was dann ? Dann sind die kleinen Leute die Leidtragenden.

Maria Arenz | Do., 3. August 2023 - 09:29

ist alles, was mir inzwischen dazu einfällt, was diese Regierung veranstaltet. Aber was erwartet man von einem "ARBEITS"-Minister der 22 Semester für sein Kappes- Logie Studium mit Abschluß an der Fern-Universität Hagen gebraucht und noch nie irgendwo gearbeitet hat, wo hinten etwas nach Menge, Qulität und Termineinhaltung Überprüfbares rauskommen mußte? Und Lindner ist offensichtlich nur noch darum bemüht, im Interesse des für etwaige Pensionsansprüche ausreichenden Verbleibs seiner Truppe in dieser sog. Regierung jeden Schwachfug mitzumachen, dem man bei ausreichender Schamllosigkeit noch ein liberales Etikett aufkleben kann. Deutschland macht nie halbe Sachen: egal ob National-Klimatismus zur Rettung des Weltklimas, "Trans"- Formation der Gesellschaft ins Voll-Piverse, "feministische " Umwelt-und Außenpolitik -immer volles Rohr bis wieder alles in Scherben fällt.

Gunther Freiherr von Künsberg | Do., 3. August 2023 - 15:35

ein Vermögenswert vornehmlich in Geld oder in entsprechenden Werten, das im Wege der Erbfolge zum Kapital für mehrere Generationen, also zu Generationenkapital wird. Um das zu verhindern soll an der Erbschaftssteuerschraube gedreht werden, d.h. man will Reiche entreichern ohne damit Arme zu bereichern. Vielmehr soll das so realisierte Kapital karrieregeilen Politikern dienen ihre politische Zukunft durch Geschenke, die als soziale Gerechtigkeit deklariert werden, an ihr Klientel zum Zwecke des Stimmenfangs zu verschenken. Wenn es nur grotesk wäre das Vorhaben der Ampel mit dem Begriff Generationenkapital zu bezeichnen wäre das noch hinnehmbar. Die ganze Idee ist Schwachsinn denn die zu erwirtschafteten Zinsen müssten den Zinsbetrag der Schulden übersteigen sowie zusätzlich auch die Allgemeinkosten der Verwaltung. Um das Ampel-Vorhaben zu verhindern wird der CDU nichts anderes übrigbleiben als mit der AFD & der FDP dagegen zu stimmen. Alles andere führte zu noch größerem Ampel-Schaden.

Ingo Frank | Fr., 4. August 2023 - 09:22

heute, am 04.08.23 09.18 Uhr ist noch keine Lesermeinung dazu veröffentlicht. Was ist los in der Cicero online Redaktion ?
Und das ist in letzter Zeit häufiger der Fall, dass zu den Artikeln keine Leserstimmen mehr veröffentlicht werden oder so spät das eine Diskussion unter den Lesern nicht mehr möglich ist.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Gunther Freiherr von Künsberg | Fr., 4. August 2023 - 13:15

ein Vermögenswert vornehmlich in Geld oder in entsprechenden Werten, das im Wege der Erbfolge zum Kapital für mehrere Generationen, also zu Generationenkapital wird. Um das zu verhindern soll an der Erbschaftssteuerschraube gedreht werden, d.h.man will Reiche entreichern ohne damit Arme zu bereichern. Vielmehr soll das so realisierte Kapital karrieregeilen Politikern dienen ihre politische Zukunft durch Geschenke, die als soziale Gerechtigkeit deklariert werden, an ihr Klientel zum Zwecke des Stimmenfangs zu verschenken. Wenn es nur grotesk wäre das Vorhaben der Ampel mit dem Begriff Generationenkapital zu bezeichnen wäre das noch hinnehmbar. Die ganze Idee ist Schwachsinn denn die zu erwirtschafteten Zinsen müssten den Zinsbetrag der Schulden übersteigen sowie zusätzlich auch die Allgemeinkosten der Verwaltung. Um das Ampel-Vorhaben zu verhindern wird der CDU nichts anderes übrigbleiben als mit der AFD & der FDP dagegen zu stimmen. Alles andere führte zu noch größerem Ampel-Schaden.