Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger / dpa

Hubert Aiwangers Kampf gegen den linksgrünen Zeitgeist - Ein Grantler geht voran

Oft derb in der Sprache, stets klar in der Sache: Hubert Aiwanger macht das Juste Milieu rasend, weil er gegen den linksgrünen Zeitgeist wettert und sich nicht um politische Korrektheit schert. Für die Freien Wähler sind es ohnehin günstige Zeiten.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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An Fronleichnam vor zwei Jahren sitzt Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger in einem Wäldchen nahe Rottenburg an der Laaber auf einem Campingstuhl. Die Sonne brennt heiß vom niederbayerischen Himmel. Das Plätzchen unter den Bäumen aber spendet Schatten und schenkt Aiwanger noch etwas mehr Zeit, um den Autor dieser Zeilen einzuführen in seine Welt, seine Vorstellungen und seine Gedanken über das politische Establishment in Berlin. Die Campingstühle kommen vom Fotografen, also sitzen Zwei im Walde und reden über Politik. 

Wer will, kann sich von Aiwanger umstehende Baumarten erklären lassen und die Vorteile der Dreieckssaat, auch, wann der Jäger auf dem Hochsitz zu sein hat, um Rehe und Wildschweine zu schießen. Aiwanger ist überzeugter Umweltschützer, so wie viele Menschen vom Land überzeugte Umweltschützer sind und schon waren, bevor es die Grünen überhaupt gab. Mit dem Unterschied, dass einer wie Aiwanger den Mittelweg sucht, den Kompromiss zwischen Mensch und Natur. Letztere nicht, anders als die Grünen, als fragiles höheres Wesen begreift, sondern als Partner auf Augenhöhe. 

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Gisela Hachenberg | Mi., 5. Juli 2023 - 13:44

Herrlich erfrischend, Ihr Artikel, lieber Herr Krischke. Da ich mir keine Talkshows, auch nicht die vom smarten, aber frechen Lanz, ansehe, konnte ich mich nicht am Grantler Aiwanger erfreuen. Schade, hätte ich mir gerne angetan. Aiwanger gefällt mir. Er redet Klartext. Und man glaubt ihm, das was er sagt, auch oder gerade, weil es derb klingt. Solche Politiker bräuchte das Land dringend! Ich wünsche ihm, dass er bei der LTW im Oktober viele Stimmen bekommt. Vor allem mehr, als die schrille Grünen Tante! Danke für diesen ehrlichen Artikel über einem entspannten Politiker an einem seiner Lieblingsplätze, lieber Herr Krischke.

Heidemarie Heim | Mi., 5. Juli 2023 - 14:03

Der selbsternannte "Grillmeister" Lanz hat sich beim Versuch sein "Grillgut" Aiwangers Hubert;) well done zu servieren m.E. ganz schön die Pfoten verbrannt. Seine für mich schon fast unerträglich selbstherrlich grenzwertige Art der Befragung ähnelte mehr einem Verhör mit Methoden, wie man sie aus schlechten Filmen kennt. Vielleicht sind aber auch Mitbürger aus dem Osten, die noch über "Erfahrung" mit solchen Methoden verfügen damit vertrauter als ich. Auch deshalb hielt ich diesen Ausbund an schlechten Manieren und infamen Unterstellungen durch, und bewunderte Herr Aiwanger dafür, dass er nicht schon bei den ersten Einlassungen gegen sich das Studio verließ mit einem Hinweis auf oben beschriebenen peripheren Körperteil;). MfG

Christa Wallau | Mi., 5. Juli 2023 - 14:27

entsprechen weitgehend der "AfD" in Sachsen
bzw. umgekehrt.
Beide Bundesländer sind "Freistaaten" mit entsprechender Bodenhaftung und starkem Selbstbewußtsein der dortigen Bevölkerung.
Nur von solchen Leuten kann noch der Widerstand herkommen, der die deutschen Politiker in ihre Schranken weist bzw. sie an ihre ureigenste u. dringlichste Aufgabe erinnert: Zum WOHLE der eigenen Bürger handeln, n i c h t vordringlich zum Wohl Fremder!

Aiwanger und die AfD reden Tacheles!
Das ist bitter nötig; denn mit Vertuschen und Schönreden ist noch nie ein Problem gelöst worden. Der Vorwurf der Radikalität beim Sprachgebrauch geht an der Realität vorbei.
Wütende Menschen brauchen irgendein Ventil,: und so lange es nur die Sprache ist, die als solches dient, gibt es Hoffnung auf Verständigung, zu der A l l e beitragen müssen.

Es geht in einer Demokratie (einem freien Land) eben nicht an, daß gewisse, selbsternannte Eliten dem Volk vorschreiben wollen, wie und was es zu denken und zu sagen hat.

Henri Lassalle | Mi., 5. Juli 2023 - 14:35

etwas zu bayrisch, auch sein niederbayrischer Akzent weist ihn aus, aber solange er Klartext redet und das politisch Korrekte meidet, ist mir das egal.
In der politischen Arena gibt es leider zuviel an Maß, nämlich Mittelmaß, und zuviel Korrektes, nämlich das nivellierende politisch Korrekte.

Gunther Freiherr von Künsberg | Mi., 5. Juli 2023 - 14:48

zeichnete die Sendung vom 4. Juli aus. Aiwanger konnte sagen was er wollte, Lanz interpretierte großenteils sogar unlogisch. Aw‘s Aussage, die Demokratie müsse zurückgeholt werden interpretierte Lands staatspolitisch, Aw wollte-was deutlich erkennbar war-dies kulturell verstehen. Aw ging es ganz deutlich darum Diktate von Minderheiten wie z.B. das Sterncheninnensprachdiktat , das sogar den ÖRR erreicht hat oder das Diktat der Vegetarier, in Mensen und/oder bei anderen Veranstaltungen kein Fleisch mehr anzubieten, zu beenden. Er meinte somit das in einer Demokratie mögliche und oft erfolgreiche Alleinstellungsverlangen das von Minderheiten oft durchgesetzt wird. Weil Aw diesen Satz aber auch auf das grüne Heizungsdiktat verstehen wollte war das vorsätzliche Missverstehen geradezu eine mediale Pflichtübung grüninfizierter Medienvertreter.

Achim Koester | Mi., 5. Juli 2023 - 15:09

Endlich wagt es ein Politiker, die "Stimme des Volkes" gegen den woken Wahnsinn zu setzen, ungeachtet der journalistischen Angriffe unter der Gürtellinie. Der FOCUS bezeichnet ihn offen als Populisten, was aber entgegen heutigem Framing im Ursprung nicht negativ konnotiert ist. Gegen die Attacken eines unqualifizierten Moderators wie Markus Lanz hat sich Aiwanger bravourös und mit Erfolg gewehrt. Von seiner Sorte brauchen wir mehr, nicht nur in Bayern.

Maria Fischer | Mi., 5. Juli 2023 - 15:51

Lanz betonte in der Sendung vom 1.Februar 2023 " "Migrationsdebatte nach Messerangriff"
"Wir reden hier nicht über Migranten generell, nur über Schwerkriminelle". (Lanz)
Genau das tat Aiwanger gestern in der Sendung auch, worauf Lanz generalisierte und ihm den Vorwurf machte: "Wo wäre Bayern ohne die vielen Einwanderer"?"
Sehr merkwürdiges Verhalten.

Ingo frank | Mi., 5. Juli 2023 - 15:58

mit seiner klaren Sprache, klaren Forderungen schafft er es die AFD in Bayern klein zu halten. Seine Rede in Erding war schon „sauber“ und der Söder muss sich vorsehen vor dieser Konkurenz. Nicht umsonst wurde er bei gleichem Anlass ausgebuht.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Sabine Lehmann | Mi., 5. Juli 2023 - 16:35

Der Chefinquisitor unter den ZDF-Moralaposteln ist echt nicht mehr zu ertragen. Lanz spielt sich zunehmend als Vollstrecker der neudeutschen Inquisition auf. Unerträglich, widerlich. Dabei legt er die Maßstäbe ganz willkürlich nach persönlichem Gusto und woken Trends, im Grunde immer auf Seiten der totguten Teelichterfraktion, die vor lauter Selbstbeweihräucherung und geheuchelter Betroffenheit dem Glanze ihres eigenen Spiegelbilds kaum noch widerstehen können. Da passt dann jemand wie Aiwanger der die Dinge einfach beim Namen nennt so gar nicht ins Konzept der Schwurbler und Ignoranten.
Deutschland ist und bleibt ein Land, in dem jemand der Probleme einfach nur benennt, schlimmer angesehen wird als derjenige, der diese Probleme zu verantworten hat. Und Deutschland bleibt auch ein Land, in dem Bücklinge und Dilettanten weiterhin das Sagen haben! Leute vom Schlage eines Lanz sorgen dafür, dass es so bleibt.

Johannes B | Mi., 5. Juli 2023 - 23:20

Super Artikel!!! Bitte öfters so etwas. Dann kann man den Fernseher ganz auslassen.

Leider denke ich nicht, dass sich bspw die vielen Freien Wähler-Parteien in Baden Württemberg von Aiwanger auf Bundesebene Vereinen lassen. Das sind Kommunalgremien, die ein Parteibuch hassen. Wie also soll er auf der Bundesebene ankommen mit NRW und 3 weiteren Ländern?

Brigitte Simon | Mi., 5. Juli 2023 - 23:53

Ihr wunderbarer Artikel, lieber Herr Krischke und lieber Herr Eiwanger- niederbayrisch "Oiwanger" - ist wirklich vom Feinsten. Und keineswegs Schindluder. Schön, daß Sie dieses Wort verwenden. Und mich reißen Ihre Wörter richtig vom Hocker bzw. Campingstuhl.

Früher lachten wir in unserer Überheblichkeit über "den biederen" Eiwanger. Jetzt hat er es den Politikern richtig gezeigt. Der schlechtesten Regierung und leider Gottes auch der schlechtesten Oppositition, verantwortlich für den Untergang unserer Demokratie. Doch wie kann Fehlendes überhaupt untergehen?

Es rumort in Deutschland. Aus einem bayerischen Föhn wird ein Unwetter über Deutschland. Der ehemalige Bundespräsident
Herzog würde sagen: "Gebt´ euch einen Ruck.
Ihr seid der Souverän".
Danke Ihnen Beiden.

Ernst-Günther Konrad | Do., 6. Juli 2023 - 12:35

Ja, man kann Aiwanger vieles nachsagen, aber dass er es nicht versteht in alter bayrischer Manier, so wie Strauß seinerzeit seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, nein, das kann man definitiv nicht behaupten. Der Bayer mag es durchaus hemdsärmelig und heimatverbunden in der Sprache und klar in der Aussage. Wenn Söders Eskapaden noch beim Wahlvolk in Erinnerung bleibt, kann es leicht dazu kommen, dass die CSU am Ende der kleinere Koalitionspartner sein wird. Ob aber die FW bundesweit so durchschlagenden Erfolg haben könnten, wage ich zu bezweifeln. Und eine echte Konkurrenz zur AFD sehe ich da "nur" in Bayern. Ansonsten wählen ehem. SPDler und UNIONISTEN inzwischen mehrheitlich überzeugt oder eben aus Wut und Frust die AFD.
Mal sehen, ob man nicht bis Herbst noch was "böses" über Aiwanger findet. Ich denke mal, da ist man schon auf der Suche. Vielleicht hat er als Kind ja ein anderes mit Sand beworfen und war im Theater und fünf Reihen hinter ihm saß ein AFDler. Schau mer ma.