- Tod in St. Petersburg
In St. Petersburg wird der russische Kriegspropagandist Wladlen Tatarskij mit einer ferngezündeten Bombe getötet. Ob der ukrainische Geheimdienst oder innerrussische Kräfte dahinterstehen, ist bislang unklar.
Wladlen Tatarskij freut sich sichtlich über die Büste, die ihm an diesem Sonntagnachmittag auf der Bühne eines Cafés im Zentrum von St. Petersburg von einer jungen Frau überreicht wird: Die Büste, die er einer Kiste entnimmt, ist ihm nachempfunden. Tatarskij packt die golden bemalte Büste aus, sagt: „Oh, so ein hübscher Kerl.“ Als er sie gerade zurück in die Kiste steckt, explodiert sie. Tatarskij stirbt bei dem Attentat, etwa 30 Menschen werden verletzt.
Tatarskij, eigentlich Maxim Fomin, war einer der einflussreichsten russischen „Kriegsblogger“: Sein Telegram-Kanal, in dem er seit Februar 2022 über den russischen Krieg gegen die Ukraine berichtet, zählte zuletzt eine halbe Million Abonnenten. Fomin galt dort als Hofpropagandist von Jewgenij Prigoschin, Chef der Privatarmee „Wagner“. Neben exklusiven Videos der Wagner-Truppe lieferte er immer wieder deutliche Kritik an der russischen Armeeführung und Verteidigungsminister Sergej Schojgu, mit dem sich Prigoschin schon seit Monaten eine heftige Fehde liefert.
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Der "Blogger", der andere (Ukrainer) umbringen wollte, überholte selbst die eigenen Tatsachen u erstaunlich, obwohl ich bislang nichts von dem Typen wusste, ist er plötzlich im putinschen Paradies. Via Café „Cyber Front Z“, was sich wie ein Kryptonym f Zyklon B anhört.
Putins Sprecher Dmitrij Peskow ist ein phänomenaler Mensch, der so viel Wahrheit erzählt, dass ich manchmal im Gegenlicht glaube, dass er Erzengelschwingen unter seinem Jackett versteckt. Falls er irgendwann gedenkt eine Kirche (Holy Truth) zu gründen, werde ich der beitreten.
Putins „Tapferkeitsorden“ ist sowas v gutherzig, wie der frische Honig aus dem Bienenkorb. Da muss der Fährmann schon mehrere Säcke davon voll haben, als er seine Paxe über die Styx zum Lichtbringer schafft. ?
(Matth. 26,52)
Herr Veselic, es schadet vielleicht nicht, wenn man das Bibelzitat im Zusammenhang liest. In der Passionsgeschichte richtet Jesus diese Worte nicht an die "Bösen", die ihn verhaften wollen und schließlich foltern und töten.
Er richtet diese Worte an die "Guten", die ihn verteidigen wollen.
Soweit eine kurze Information zur Karwoche, die sowohl in der Ukraine wie in Russland vor Ostern gefeiert wird.
Der Furor Ihres Kommentars ist für mich nicht nachvollziehbar: Empfinden Sie wirklich eine unbändige Freude über die Ermordung eines fremden Menschen ("Typen"), von dem Sie bisher nichts wussten??
meinerseits verständlich.
Ich werde mich Ihnen gegenüber nicht rechtfertigen, wie ich die Wirklichkeit u Tatsachen empfinde.
Ihre Frage: Empfinden Sie wirklich eine unbändige Freude über die Ermordung eines fremden Menschen ("Typen"), von dem Sie bisher nichts wussten??
Ja. Ich freue mich über den Tod eines Typen, der die andere Menschen ermordete u sich darüber freute u damit prahlte. Falls Sie, damit ein Problem haben, behelligen Sie mich damit nicht. Denn Ihre u meine moralischen Vorstellungen, sind antagonistisch.
Vale.
Wir haben uns doch schon längst daran gewöhnt.
Die Berliner Zeitung schreibt heute am Rand von S. 13* die kleine Notiz:
"Ranghoher IS-Anführer in Syrien getötet
Die USA haben nach eigenen Angaben ein ranghohes Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet. Der IS-Anführer sei am Montag bei einem Angriff im Nordwesten des Landes getötet worden, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am Dienstagmorgen mit. Er soll für die Planung von Anschlägen in Europa und den Ausbau der Führungsriege verantwortlich gewesen sein. Zivile Opfer gab es bei dem Einsatz nach US-Angaben nicht. (dpa)"
Wir haben uns daran gewöhnt, dass es Staaten gibt, die in anderen Staaten Menschen töten. Diesen Staaten glauben wir ohne einen Moment zu zögern, dass dies "zu Recht" geschieht.
Völkerrecht ist längst wieder zum simplen Recht der Stärksten geworden. Nur sie können überall "zuständige Regionalkommandos" unterhalten.
Es ist schon wenig erstaunlich (oder auch nicht), dass der Mord an einem Mann wie Tatarskij in diesem Forum mehr Betroffenheit auszulösen scheint, als die grausamen Taten, die er begangen, zu denen er aufgerufen und die er verherrlicht hat.
Die Tatsache, dass er - ähnlich wie die Butscha-Brigade - einen Orden erhält und Menschen ins Gefängnis müssen, die das Wort „Krieg“ verwendet haben, sagt eigentlich alles über die Verfassung Russlands aus.
... zaghaft als Völkerrecht, Diplomatie, Landkriegsordnung, Völkerbund und UNO hochgewachsen ist, wird immer wieder innerhalb kürzester Zeit dem archaischen "Auge um Auge, Zahn und Zahn", dem steinzeitliche Recht des Siegers geopfert.
Der Teufel ist eindeutig und ohne jeden Zweifel nur der andere. Nur der Feind begeht Kriegsverbrechen, man selbst hält sich und seine Freunde für makellose, strahlende und strafende Engel.
Wie dünn ist doch die Schicht von Kultur und Zivilisation!
So ist es ja nicht nur heute bei Computerspielen und in Western- und Katastrophen-Filmen: so war es auch schon in der Steinzeit. Mit diesem primitiven Bewusstsein sind alle Kriege bisher geführt worden; beide Seiten legten sich dieses heroisch-gute Gewissen zu, auch wenn einer am Ende zum Verlierer wurde.
Der alte Traum von der Diplomatie und vom Völkerrecht wird heute von vielen schnell aufgegeben, leider am schnellsten vermutlich von solchen, die es propagandistisch als Waffe lauthals im Munde führen