Die Columbia University in New York / picture alliance

Kulturkampf in den USA - Wie Republikaner die liberalen Hochschulen erobern möchten

Es ist kein Geheimnis, dass die amerikanischen Medien eine starke politische Ausrichtung haben. Nun versuchen konservative Politiker, die amerikanische Hochschulbildung auf gleiche Weise zu beeinflussen, wie sie es bereits mit Nachrichtenmedien und Thinktanks geschafft haben.

Autoreninfo

Lisa Davidson ist Journalistin, freie Autorin und Podcast-Host. Sie lebt in Virginia, USA. 

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In einer perfekten Welt sollten Medien unvoreingenommen sein und über Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven berichten, frei von persönlichen Vorurteilen oder politischen Zugehörigkeiten. Doch wer einen Blick in die Welt der amerikanischen Nachrichten wirft, wird schnell erkennen, dass unterschiedliche Medien entweder für die Republikaner oder die Demokraten Partei ergreifen. 

Das war jedoch nicht immer so. Vor allem Konservative prangerten jahrzehntelang die linke Voreingenommenheit der US-Nachrichtenmedien an. Dann nahmen sie das Problem selbst in die Hand. Die Lösung brachte die Gründung von Fox News im Jahre 1996. Denkfabriken wie die Heritage Foundation und das Cato Institute vergrößerten die Reichweite konservativer Stimmen in Amerika weiterhin und glichen die einstige liberale Ausrichtung aus. Jetzt wollen die Republikaner ein ähnliches Manöver in der amerikanischen Bildung anwenden.

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Tomas Poth | Di., 21. März 2023 - 18:03

Wenn das der Rollback in den USA wird, schwappt er irgendwann auch zu uns rüber.
Macht zu mindestens in Bezug auf unsere rotgrünen Staatsquoten-Läuse und Blutsauger Hoffnung.

Enka Hein | Di., 21. März 2023 - 18:04

...ist schon Mal gut.
Aber der Begriff "liberal" sollte doch eher durch "links woke" ersetzt werden.
Dann wäre der Artikel stimmiger.
Hoffentlich schwappt die Welle schnell nach EU und besonders D rüber. Bevor unsere linken Chaoten an allen Schalthebel uns den Garaus gemacht haben.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 21. März 2023 - 18:24

"Befürchtung", dass es in den USA "keine" funktionierende Gesellschaft gibt, sondern eine "Ansammlung/ Zusammenballung von Interessengruppen"?
Sicher, alle leben in den USA und sind sich dessen positiv bewußt, aber m.E. ist eine Gesellschaft mehr.
Wenn ich an eine Hochschule gehe, erwarte ich einen Überblick über relevante Forschungsansätze, die Möglichkeit, mich in diesem Rahmen einzuordnen und mich weiterzubilden.
In den USA klingt das für mich eher nach "Flickwerk"/ "Aufteilung".
Ein so junges und auch großes Land, das zudem evtl. vor allem die eigene Freiheit und Selbstverwirklichung als Versprechen der Nation sah/sieht, könnte noch Probleme mit einer voranschreitenden Vergesellschaftung haben?
Deshalb halte ich es evtl. für einen "Fehler", über Jahrtausende gewachsene Gesellschaften mal eben aufzulösen, damit es auch recht bunt wird.
Die USA sind vielleicht "kein" Vorbild darin, wie das friedlich funktionieren könnte?
Die Welt kann JE! zusammenwachsen.
Verstehende Verständigung

Christoph Kuhlmann | Di., 21. März 2023 - 18:37

Erst im breiten Spektrum sämtlicher verfassungsmäßig erlaubter Meinungen kann Meinungsfreiheit und Freie Rede. Wer sie einschränkt, ist Antidemokrat.

Karl-Heinz Weiß | Di., 21. März 2023 - 18:54

Sehr treffend zusammengefasst: dies ist das perfekte US-Wahlkampfthema. Und im Gegensatz zur plumpen Trump-Rhetorik könnte DeSantis damit auch in Wählerschichten punkten, die gegen den Universitätsbetrieb nicht generell ablehnend eingestellt sind.

Walter Bühler | Di., 21. März 2023 - 18:56

... kann ich keinen Sinn herauslesen. Dieser Artikel gehört leider dazu.

Die Frage ist doch, ob die queeren und die LGBTQIA+-Sekten weiterhin das Klima der Bildungseinrichtungen in den USA beherrschen.

Falls hierbei in den USA ein wahrer Klimawandel eintreten würde, entsteht VIELLEICHT auch bei uns, bei den schlecht ausgebildeten, brav-biederen bzw. deutsch-grünen Nachahmern, der nötige Druck zum eigenen Denken.

In der langen Zwischenzeit entwickelt sich die Wissenschaft halt woanders weiter.

Chris Groll | Di., 21. März 2023 - 19:12

Die Hochschulen sind nicht liberal.
Liberal heißt freiheitlich.
Ich hoffe, daß es den Republikanern gelingt.
Daß die kommunistisch unterwanderten Universitäten endlich wieder konservativer werden.
Dieser Trend zum Konservativen hin, ist ja in den USA zur Zeit an einigen Stellen zu beobachten

Hans Jürgen Wienroth | Di., 21. März 2023 - 21:56

Wann wird in unserem Land ein Medium wie Fox-News gegründet? Warum nimmt sich kein Privatsender einer konservativen Berichterstattung an, einem Gegenpol zu dem ÖRR also? Einem Sender, in dem Diskussionen ohne Framing auskommen, in dem Fakten statt Ideologien diskutiert werden? Medien, die investigativen Journalismus auch bei den Regierenden machen, statt diese abzuschirmen?
Die Linkslastigkeit an den Hochschulen betrifft überwiegend die Geisteswissenschaften. Für die MINT-Fächer braucht man harte Fakten, muss sich in Physik und Chemie auskennen. Allerdings nehmen die Lehrstühle in den letztgenannten Fächern ab, dafür die in den Geistes- und Sozialwissenschaften zu. Es würde sich also auch in anderen westlichen Ländern lohnen, wieder mehr auf MINT zu setzen. Wie wäre es, an den Hochschulen für alle Fächer die Parität der Studenten zu verordnen? Die Studiengänge werden paritätisch mit Bewerber*innen besetzt, kein weitere*r Kandidat*in, bleiben Plätze unbesetzt.

Markus Michaelis | Di., 21. März 2023 - 23:17

im Moment und meinem Eindruck nach. Global gesehen gleichen sich viele westliche Konservative oder Progressive aber ohnehin eher, die Welt ist in vielem noch vielfältiger, bunter, widersprüchlicher. Aber in der westlich-liberalen Gesellschaft nehme ich im Moment eher weniger Nachdenklichkeit, Vielfalt im Denken, kritische Ansätze wahr. Es herrscht oft eine Selbstverständlichkeit darin, dass man alle Menschen, DEN Fortschritt, DIE menschliche Natur etc. vertreten würde, ohne das kritisch zu hinterfragen, ob dem so ist und ob es soviel universelle Werte und Sichtweisen überhaupt gibt. Aber das Thema ist schwierig, "Konservativ" wird oft mit "Simpel-Rechts" vermengt. Aber selbst da gilt, dass viele der "Alle Menschen", die man vorgibt zu vertreten, oft "simpel-rechten" Standpunkten näher stehen als progressiven (die sich auch schnell ändern). Darüber wird zuwenig nachgedacht.

Karl Kuhn | Mi., 22. März 2023 - 10:08

soso, die linken Dozenten in den USA sind also die großen Verteidiger eines offenen Diskurses. Selten so gelacht ... kann die Autorin ein einziges Beispiel für diese Behauptung nennen? Das Gegenteil ist wahr: in den Vereinigten Staaten wird universitäre Lehre immer stärker links ideologisiert, die Zeitungen sind voll von Beispielen. Wer bei bestimmten Modethemen anderer Meinung ist oder auch nur auf grundlegenden Fakten besteht, läuft Gefahr, gefeuert und durch Linientreuere ersetzt zu werden. Der wachsende Widerstand dagegen wird als bedrohliche, illiberale Gefahr dargestellt, was semantisch funktioniert, solange Linke sich weiter unwidersprochen als 'liberals' bezeichnen dürfen.

Alexander Brand | Mi., 22. März 2023 - 17:02

„Doch wer einen Blick in die Welt der amerikanischen Nachrichten wirft, wird schnell erkennen, dass unterschiedliche Medien entweder für die Republikaner oder die Demokraten Partei ergreifen.“

Das ist immer noch um Längen besser als die 95% Linksgrüngleichschaltung der hiesigen Medien! So hat jeder Bürger der VSA die Möglichkeit seine Informationen aus mehreren unterschiedlichen Quellen zu beziehen so er dies gerne möchte und sich dann daraus eine eigene Meinung zu bilden.

In Deutschland sieht es so aus, daß der ÖRR diktiert was geht und was nicht und der Rest MUSS folgen will er nicht riskieren von den selbsternannten Linksgrünsittenwächter diffamiert, diskreditiert, verleumdet, ausgeschlossen zu werden!

Wir sollten uns dringen um das Gleichschaltungsproblem der DEUTSCHEN Medien kümmern, denn die Demokratie und die Freiheit in diesem Land ist deswegen in höchster Gefahr!

Die VSA werden ihre Probleme im Gegensatz zu uns immer lösen!