Trauer um das Opfer eines Terroranschlags in Israel
Trauer um das Opfer eines Terroranschlags – in Israel trauriger Alltag / picture alliance

Nach dem Anschlag in Berlin - Dies ist Dschihad

Die amerikanisch-israelische Autorin Orit Arfa war nach Deutschland gekommen, um endlich normal leben zu können. Seit dem Anschlag in Berlin spürt sie die gleiche Angst wie in Israel, auch weil viele Deutsche die Gefahr nicht sehen wollen

Orit Arfa

Autoreninfo

Orit Arfa ist eine amerikanisch-israelische Journalistin und Autorin. Sie lebt zur Zeit in Berlin, wo sie einen Roman schreibt.

So erreichen Sie Orit Arfa:

Im Sommer 1999 verließ ich meine Heimatstadt Los Angeles, um nach Israel zu ziehen, voller Optimismus über meine Zukunft. Ich würde den 2000 Jahre alten Traum des jüdischen Volkes leben, frei im eigenen Land zu sein, ohne die Engstirnigkeit und die kulturellen Zwänge des Getto. Der Friedensprozess zwischen Israel und Palästina war in vollem Gang und bald würden wir uns mit unseren Nachbarn ausgesöhnt haben. Ich konnte alles sein, was ich sein wollte.

Aber alle Fantasien einer Normalität wurden zerstört im September 2000, als Palästinenser begannen, sich und viele andere überall im Land durch Selbstmordanschläge in den Tod zu reißen. In der Hochzeit der „Zweiten Intifada“, oder des palästinensischen Aufstandes, verging keine Woche ohne irgendeinen terroristischen Anschlag. Ein guter Freund von mir wurde ernsthaft verletzt: Nägel einer in einem Bus gezündeten Selbstmordbombe fegten durch seinen Rücken und seine Beine. Ein Mann, mit dem ich ausging, wurde zerfetzt in dem trendigen Restaurant in der Nähe meiner Wohnung in Jerusalem. Er hatte noch an der Bar gesessen.

In Israel wurde ich zur intellektuellen Kriegerin

Auf einmal musste ich um mein Leben kämpfen, wozu zu diesem Zeitpunkt schon gehörte, eine Nacht in den Restaurants und Bars zu überleben, und ich musste, zu meiner Bestürzung, mich um die Sache des jüdischen Volkes kümmern. Ich verbrachte also meine Zwanziger nicht hinter Drinks, sondern hinter Büchern, was nicht schwer war, denn ausgehen wollte ja eh keiner. Ich wurde eine Kämpferin in einem intellektuellen Krieg.

Über Kolumnen und die Sozialen Medien stritt ich mich mit Israelis, die immer noch glaubten, dass wenn Israel sich bloß von den „Siedlungen“ zurückziehen würde, die Selbstmordattentäter schon ihre Sprenggürtel ausziehen würden. Dieser intellektuelle Kampf wurde körperlich im Jahr 2005, als die israelische Armee 9.000 israelische Bürger in der Siedlung Gusch Katif in Gaza brutal aus ihren Häusern zwang – ein Akt des „Friedens“.

Leben mit der ständigen Drohung des Todes

Die nächsten paar Jahre verbrachte ich in Tel Aviv, wo ich einen Roman über den Truppenabzug aus Gaza schrieb, über den ich auch als Journalistin berichtet hatte, und holte die verlorene Zeit in Restaurants, Bars und Clubs auf, obwohl aus Gaza abgeschossene Raketen über unsere Städte rauschten und wir in einigen „Mini-Kriegen“ immer mehr Tote zählten.

Als 2015 die „Messer-Intifada“ ausbrach und muslimische Terroristen Babys überfuhren und Rabbiner erstachen, entschloss ich mich: Ich bin raus. Zeit, egoistisch zu sein. Ich kann nicht mehr leben mit dem Gedanken, dass ich sterben kann, wenn ich einfach nur das Haus verlasse. Ich kämpfte kaum noch, auch intellektuell nicht, weil ich mich wie eine gesprungene Platte anhörte: „Es geht nicht um ‚Besetzung’, das ist Dschihad!“ Dazu kam, dass diesmal die meisten Israelis mir zustimmten.

Auf der Suche nach Normalität in Berlin

Also folgte ich in diesem Jahr den ironischen Pfaden vieler Israelis und zog nach Berlin, immer auf der Suche nach der schwer zu fassenden Normalität. Und tatsächlich gehörten meine sieben Monate hier zu meinen normalsten – und schönsten. Ich liebte das leichte Leben, den Intellektualismus, die Cafés – und natürlich das günstige Bier. Einige Juden nahmen mir übel, dass ich in ein Land zog, das Familie der Eltern meines Vaters umgebracht hatte, aber das moderne Deutschland hat nichts mit Nazideutschland zu tun. Trotzdem ließ ich Deutschland gern weiter Buße tun, indem ich es mir als Jüdin ein glückliches Zuhause geben ließ.

Ja, ich fühlte mich heimisch, sogar auf den zauberhaften Weihnachtsmärkten, wo ich wie an Chanukka Kartoffelpuffer essen konnte. Unsere Völker, Deutsche und Juden, waren ja schon einmal fast eins, Hebräisch und Deutsch verwoben sich sogar zu Jiddisch, der Sprache meiner Großeltern. Als die Juden hier als Bürger vor dem Gesetz voll und ganz anerkannt waren, waren sie schon einmal aufgeblüht– intellektuell, kulturell und wirtschaftlich. Ich war nun Teil der Wiederbelebung einer lange zerstörten Tradition. Endlich korrigierte die Geschichte sich selbst.

Zerbrochene Fantasie

Aber diese neue Fantasie zerbrach am 19. Dezember, als zwölf Menschen von einem muslimischen Terroristen niedergemäht wurden, darunter eine israelische Frau. Ich war nicht mehr in Berlin. Ich war wieder in Israel, im September 2000, einmal optimistisch für die Zukunft gewesen, aber jetzt wieder in den Kampfmodus gezwungen. Es war das, wovon ich erhofft hatte, dass mein Volk darunter nie mehr leiden müsste.

Dort spannt sich schon seit einiger Zeit mein Körper, wenn ich durch eine muslimische Gegend laufe, wo ich mich nicht trauen würde, einen jüdischen Stern zu tragen. Jetzt erlebe ich die gleiche unheimliche Gefahr, wenn ich durch jede deutsche Straße laufe. Sicherheitsleute werden meine Taschen durchsuchen und der Verkehr an öffentlichen Orten wird gestoppt werden, genauso wie in Israel.

Die Deutschen sind naiv

Aber im Moment ärgern und nerven mich eher die intellektuellen Anfeindungen und Unannehmlichkeiten. Ich muss mich wieder streiten, aber diesmal nicht mit Israelis, sondern mit den naiven Deutschen, die sich weigern, die Politik in Frage zu stellen, besonders die Flüchtlingspolitik, die diese deutsche „Intifada“ angetrieben hat. Ich habe sogar Angst, dass einige Deutsche mich deportieren wollen werden, wenn ich ihnen sage, dass diese Attacken nicht die Reaktionen von verrückten und verzweifelten Einzeltätern auf westliche Politik sind, nicht das Resultat von persönlichen Enttäuschungen oder irgendeiner „Besetzung“. Dies ist Dschihad!

Genauso wie ich nicht zurück nach Los Angeles floh, als die Intifada in Israel ausbrach, weil ich Israel genug liebte, um dafür zu kämpfen, so werde ich auch nicht während der deutschen „Intifada“ fliehen. Ich ändere meinen Kurs wieder einmal und akzeptiere einen neuen, merkwürdigen Kampf: Deutsche zu ermuntern, den Kampf aufzunehmen, denn, ehrlich gesagt, ich möchte ihn dieses Mal aussitzen. Lasst mich Berlin genießen mit der Liebe, die vielleicht viele Angehörige meines Volkes viel länger hier hielt, als es gut für sie war. Dieses Mal müssen die Deutschen sie aufrechterhalten, ununterbrochen und für immer – für sich selbst genauso wie für mich.

Aus dem Englischen übersetzt von Constantin Wißmann

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Hans Herzberger | Mi., 28. Dezember 2016 - 13:35

Sie beschreiben die Situation richtig, Frau Arfa ! Leider muß man sagen, denn wir leben nach den vielen Vorfällen in Angst. Viele verlassen ihr Zuhause nur noch bewaffnet oder meiden öffentliche Plätze, Einkaufszentren, Veranstaltungen etc. Die politische Klasse streut alle möglichen Beruhigungspillen unter das Volk und leider übernimmt auch ein Großteil der Medien diese unsägliche Verteilung. Wir sollen Zusammenhalten, keine Angst haben uns nicht spalten lassen usw. In dieser Zeit wäre von allen politisch und medial Aktiven wirkliche Ehrlichkeit angebracht um ein Mindestgefühl an Sicherheit und Verstandenwerden angebracht. Die operative Hektik und das Geschrei nach Kontrollen, Überwachung etc. nutzt nichts, wenn eine Regierung und solche Parteien die in Verantwortung stehen dies nur halbherzig begleiten und alle möglichen Umfrageinstitute dies noch unterstützen. Deutschland wird bei weiteren Anschlägen sehr unruhigen politische Zeiten entgegengehen.

Peter Hauser | Do., 29. Dezember 2016 - 02:20

Antwort auf von Hans Herzberger

Angst ist eine Karegorie, die wenig hilft.
Vielleicht bin ich zu alt,...............
Mehr als 70 Jahre sind vergangen, um wirklich Leid,Not und Angst, beutrteilen zu dürfen.
Ihre vorgestellte Furcht ist Phantasie !!!!!!!!!!!!

Sie leben in einem "Schrarafenland", in Freiheit und Möglichkeien, von dene Generationen nur träumen sich zu wagten.

Christa Wallau | Mi., 28. Dezember 2016 - 13:41

Ich bezweifle, sehr geehrte Frau Arfa, daß die Mehrheit der heutigen Deutschen sich von Ihren Erfahrungen und Worten aufrütteln lassen wird; und ich weiß, wovon ich rede; denn ich versuche schon lange ohne den erhofften Erfolg, meinen Mitbürgern die rosa-rote Brille von der Nase zu nehmen.
Dennoch: Es kann nur hilfreich sein, wenn viele kluge Zuwanderer ihre Stimme erheben, um den verblendeten Gutmenschen in Deutschland die Augen zu öffnen, so wie Sie oder Herr Karim, der hier den Kommentar "Alles beginnt mit einer Lüge" geschrieben hat. Ihnen darf man wenigstens nicht mit dem Argument der endogenen Nazi-Verseuchtheit begegnen.
Allmählich kann ich nachempfinden, wie sich die kritischen Intellektuellen in den 30ger-Jhren des 20. Jhdts. in Deutschland gefühlt haben, bevor sich viele voller Schmerz entschlossen, ihre für den Geist verlorene Heimat zu verlassen. Man möchte fast an einen Fluch glauben, der über den Deutschen lastet: Bodenlose Unvernunft - ob im Bösen oder im Guten.

Klaus Damert | Mi., 28. Dezember 2016 - 19:49

Antwort auf von Christa Wallau

Den Hinweis auf die 30-ger Jahre finde ich sehr passend. Ich kann mir gut vorstellen, wie ohnmächtig jeder Sehende sich gefühlt haben muss: breite Zustimmung im Volk für eine verbrecherische Politik, die zuerst das Ausland in Schutt und Asche gelegt hat, dann jedoch auch das eigene Land. Der Unterschied zu heute ist erst einmal, dass nicht das Ausland zugrunde gerichtet wird, sondern das eigene Land - allerdings auch mit fatalen Folgen für unsere Nachbarn. Nur ist es diesmal nicht eine verbrecherische Politik, sondern eine Politik, die sich nicht einen Moment lang um die Folgen ihres Tuns Gedanken macht. Es wird eine angeblich humanitäre Politik proklamiert. In Wahrheit ist es die Aufgabe jeder eigenen Verantwortung: ein Staat ohne Grenzen, ohne innere Sicherheit. Das hat jedoch noch nie funktioniert. Besonders ist ein Sozialstaat ohne Grenzen vollkommen unmöglich. Es funktioniert nicht, massenhaft Ungebildete, die sich nicht selbst ernähren können, ins Sozialsystem zu integrieren.

Enrico Stiller | Do., 29. Dezember 2016 - 08:28

Antwort auf von Christa Wallau

Rüdiger Safranski hat fein herausanalysiert, dass wir in der Wolle gefärbte politische Romantiker sind - der schnöden Realität einfach abhold. Wir lieben eben das Träumen. Das unterscheidet uns von fast allen anderen Europäern, und es erklärt auch das völlige Unverständnis, das uns im Ausland (wo ich lebe) entgegenschlägt.

helmut armbruster | Do., 29. Dezember 2016 - 10:01

Antwort auf von Christa Wallau

Liebe Frau Wallau,
mit Ihrer Enttäuschung über die Deutschen befinden Sie sich in bester Gesellschaft. Schon andere waren heftig enttäuscht über diese Deutschen, siehe:
"Der eigentümliche Fehler der Deutschen ist, dass sie, was vor ihren Füßen liegt, in den Wolken suchen"
und
"Ich lege hier für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwenglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören"
Die beiden Zitate könnten von heute sein und dennoch sind sie über 150 Jahre alt.

Kat Teker | Mi., 28. Dezember 2016 - 14:00

Wer den Koran gelesen* und verstanden hat wie tief der Heilige Krieg im Islam verankert wurde, der kann sich nur schwer der Illusion hingeben, man könne die Märtyrer milde stimmen, indem man ihnen nur weit genug entgegenkommt. Bis sich aber die Mehrheit hier von dieser Idee verabschiedet haben wird, wird vermutlich auch unser Land sich leider schon drastisch und vor allem nachhaltig verändert haben.

*Es gibt dort zwar auch Worte des Friedens, nur gilt für den Koran die klare Regel, dass im Falle eines Widerspruchs die später geschriebenen Inhalte gelten und Mohammed wurde im Laufe der Jahre immer kriegslüsterner.
Selbstverständlich folgt trotzdem nicht jeder Moslem den Aufrufen des Korans Ungläubige zu töten oder zu unterwerfen, aber jeder Moslem der den Dschihad oder die Märtyrer verdammt, stellt sich damit explizit gegen die Wünsche seines Gottes, dessen Wort laut Koran ewige Gültigkeit hat.

Der Koran ruft unmissverständlich zum Dschihad auf und Abertausende folgen ihm...

Ganz genau so ist es. Wer den Koran richtig liest und weiß, dass die erst später gemachten "Regeln" oder Suren Mohammeds den früheren "friedlichen" Suren vorgezogen werden, der weiß Bescheid. Nur unsere Regierung stellt sich absichtlich dumm und will nicht "wissen".

Die Verfasser unseres Grundgesetzes waren zu blauäugig, als sie im GG die Relgionsfreiheit verankertern, ohne darüber nachzudenken, was eine Religion konstituiert. Der Begriff "Religion" lässt sich trefflich missbrauchen, wie z. B. auch am Beispiel der Scientology zu erkennen ist. Jeder kann doch behaupten, eine göttliche Eingabe zu haben und ein Gesellschaftsbild zu entwickeln, welches, weil "göttlich", den Schutz des GG beanspruchen darf. Zumindest müsste dass GG um den Passus ergänzt werden, dass nur eine Reiligion GG-konform ist, wenn sie den deutschen Gesetzen nicht widerspricht. Damit könnte der Koran-basierte Islam nicht als Religion anerkannt werden, es sei denn. der Korantext würde überarbeitet und von GG-widrigen Formulierungen bereinigt werden.

Mathias Zimmer | Mi., 28. Dezember 2016 - 14:06

Man soll sich also von einer durch den Verteilungskampf zwischen Israel und den umliegenden Ländern radikalisierten Autorin Tipps zum Umgang mit Moslems in einer deutschen Gesellschaft geben lassen...was kann da schon schief gehen?

Ich stimme zu, dass unsere Bevölkerung und insbesondere die sog. intelektuelle Elite außerordentlich naiv ist und die Gefahr, die vom politischen Islam ausgeht, der auf liberale, westliche Demokratien trifft, nicht erkennt, aber hier Parallelen zur Intifada zu ziehen, halte ich für maßlos übertrieben.

Wir müssen keinen Kampf führen, sondern a) unsere Gesetze anwenden, b) Leute ausschaffen, die sich dagegen stellen oder inhaftieren, wenn es deutsche Staatsbürger sind (und zwar in beiden Fällen ohne Sozialduselei) und c) konsequent Werbung für unser Wertesystem betreiben und d) scharf selektieren, wen wir ins Land lassen.

Die, die übrig bleiben, sind die, die sich integrieren wollen. ...

Anat Kalman | Do., 29. Dezember 2016 - 11:10

Antwort auf von Mathias Zimmer

Was weisst darauf hin, dass diese Autorin "radikalisiert" ist? - nichts! Und "Tipps" gibt sie auch keine, sondern einen Gedanken zum eventuellen selbstkritischen Nachdenken! Wer die Parallelen zur Intifada nicht sieht - ist blind! Und leider wird das noch mit vielen weiteren Toten bezahlt werden müssen. Ich weiss nicht, warum man in Deutschland wieder einmal die Gefahr, die von radikalen Gruppen ausgeht, NICHT wahrnehmen will. Nur weil diese einer fremden Minderheit angehören, sind sie nicht besser, als die eigenen radikalen Rechtsextremisten.

Heidemarie Heim | Mi., 28. Dezember 2016 - 14:18

Geehrte Frau Arfa!Nicht nur Ihre! Es ist etwa 1 Jahr her,als mir in schöner Regelmäßigkeit alle Kommentare abgelehnt wurden,in denen ich auch die Gefahr eines wachsenden Antisemitismus durch Zuwanderung islamisch geprägter Menschen hinterfragte.Ebenso unerwünscht waren Anmerkungen bezügl. der Situation christlicher Flüchtlinge in den Aufnahmeunterkünften.Von Homosexuellen oder möglichen zum Christentum
konvertierenden Muslimen mit ihren zu ahndenden
Todsünden ganz zu schweigen.Auch Nachfragen zur überproportional anwachsenden eigenen Extremistenszene im Land fallen in den
meisten Redaktionskommentarspalten hierzulande
gern dem Rotstift zum Opfer.Ich bin hier Neuling beim Cicero und habe dahingehend noch keine Ressonanz.Frau Arfa,Sie haben recht,doch in Deutschland müssen scheinbar viele Kinder in den
tiefen Brunnen fallen,bevor sich was tut.Passen Sie
gut auf sich auf liebe Orit! MfG

Rudi Knoth | Mi., 28. Dezember 2016 - 14:18

Dieser Artikel sollte man der Frau Sarah Wagenknecht und anderen Leuten zuschicken. Denn diese Frau und einige Andere meinen ja nach diesem Anschlag, daß Deutschland sich nur aus dieser Region heraushalten braucht, um solche Anschläge zu vermeiden.
Es kann meiner Meinung sein, daß die Islamisten unser Land zum Dar-el-Harab (Haus des Krieges) zählen, weil hier der Islam nicht Staatreligion ist. Und dann ist auch die Frage, ob die Islamisten neben Israel auch Spanien, Griechenland und Serbien "wiederhaben" wollen.

Johannes Rausch | Mi., 28. Dezember 2016 - 14:25

Sehr geehrte Frau Arfa,
stimme Ihnen 100% zu; glaube aber nicht, dass die Naivität der Deutschen das Problem ist. Wir Deutsche sind ein entwurzeltes Volk, da die Nazis die Wurzeln der deutschen Kultur nachhaltig vergiftet haben. Wer entwurzelt ist, hasst sich selbst (Deutschland ist Sch...u.s.w.) und lehnt sich an andere, moralisch scheinbar höherwertige Phänomene (Multikulti, Antifaschismus u.Ä.) an. Dabei sagte schon Ignazio Silone:"Wenn der Faschismus wiederkommt, wird er sagen, ich bin der Antifaschismus!" Und so ist die deutsche Antifa auch logischerweise antijüdisch, und verbündet sich mit den schlimmsten Gegnern Israels, den Arabern bzw. Muslimen allgemein. An denen arbeiteten nun die politisch Korrekten durch Verständnis für Alles, ihre Schuldkomplexe ab. Wer dieses dann kritisiert wird, an Zynismus nicht mehr zu überbieten, mit der Naziskeule plattgehauen.

Peter Rosenstein | Mi., 28. Dezember 2016 - 14:36

Liebe Frau Arfa,

ich kann Ihre Sichtweise vollkommen unterschreiben, nachfühlen kann ich sie nicht, denn ich habe nie unter ähnlichen Lebensumständen wie Sie in Israel leben müssen. Auch ich sehe den Anschlag von Berlin als Teil eines weltumspannenden Dschihads. Er ist der erste auf deutschem Boden, wird aber nicht der letzte sein. In einem Punkt jedoch bin ich anderer Meinung: Nicht die Deutschen, sondern lediglich Teile einer selbsternannten, meinungsbildenden "Elite" sind naiv, wobei der Begriff falsch gewählt ist. Es ist nicht Naivität, die diese Klientel ausmacht, sondern eine sehr deutsche Mischung aus Scheuklappen, ideologischer Verbohrtheit und der permanenten Angst, durch leiseste Kritik am Themenkomplex Flüchtlinge und Terrorismus als Rassisten da zu stehen. Im Ergebnis jedoch ist es fast egal, welcher emotionale Zustand zu Denkverboten führt. Den Kampf müssen - und werden - wir aufnehmen.

Wolfgang Lang | Mi., 28. Dezember 2016 - 14:38

Dass auch Juden die Deutschen zum Kämpfen ermuntern. Vielleicht hilft es. Auch bei denen, die nur gut sein wollen. Koste es was es wolle. Auch das Leben von Menschen. Es stimmt leider, ich kann es aus persönlichen Erfahrungen nur bestätigen: Viele Deutsche sind von einer gefährlichen, zur Selbstvernichtung führenden Naivität befallen. Immun gegen Argumente und Erfahrungen, die ihnen Erleuchtung bringen müssten. Und viele Warner, wie Scholl-Latour, Helmut Schmidt sind von uns gegangen. Leider. So bleiben wir mit Merkel zurück.

Gerhard Hellriegel | Mi., 28. Dezember 2016 - 15:04

Demnächst wird hier Herr Erdogan über den kurdischen Dschihad berichten. Ach nein, es geht nicht um das Land und die Macht? Sondern um Dschihad. Wie flach. Ach ja, die Zivilbevölkerung ist unbeteiligt? Wo bloß die Soldaten herkommen? Wer sie wohl versorgt? Wer die Waffen wohl bezahlt? Wer sie wohl moralisch stützt? Die Geschichte kenne ich zu gut: während des Krieges unbeteiligt, also mit Schutzanspruch, nach dem Krieg unbeteiligt, vor allem bei Niederlagen. Wer hat Deutschland zerstört? Hitler. Wer hat es wieder aufgebaut? Wir. Und noch eines: Angst ist ein schlechter Diagnostiker. "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt". Ich habe fertig.

Ernst Siegel | Mi., 28. Dezember 2016 - 15:38

Vielen Dank an Orit Arfa für den treffenden Artikel und natürlich auch an Constantin Wißmann für die Übersetzung.
Warum kommt das hier in Deutschland bei den Verantwortlichen nicht an? Warum kommt das bei einem erheblichen Teil der Bevölkerung einfach nicht an? Soviele Warner, so wenig Reaktion.

Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!

Christoph Kuhlmann | Mi., 28. Dezember 2016 - 16:24

dass die Schuldgefühle dieses Landes primär den Kindern und Enkeln der Betroffenen zugute kommen. Vielmehr profitieren Gruppen davon, die Israel und den Juden feindselig gegenüberstehen. Ob mit oder ohne Migrationshintergrund ist sekundär. Auch der "einheimische" Terror wächst bedenklich. Die Feindseligkeit mancher Einwanderer gegenüber dem Westen ist leider kein Ausschlußkriterium, nichteinmal wenn es zu offener Gewalt kommt funktioniert die Abschiebung. Insofern viel Erfolg!

Renate Aldag | Mi., 28. Dezember 2016 - 17:34

Liebe Frau Arfa, willkommen in Deutschland und vielen Dank für diesen ihren wunderbaren Artikel, der mich tief im Herzen anspricht. Ja, Cicero und viele seiner Leser und Foristen kämpfen bereits diesen Kampf gegen Djihadisten u.a. Verbrecher, auch aus Liebe zu Deutschland, während andere Bevölkerungsgruppen, große Teile der parlamentarischen Politik und die Großpresse noch auf naivem Kuschelkurs dümpeln. Ich hoffe, daß Ihre Worte aus der Feder einer neutralen, erfahrenen Kämpferin noch vielen Menschen die Augen öffnen werden, deshalb sind Sie für uns ganz wichtig hier. Ich verspreche, daß ich und viele andere weiter kämpfen und wir freuen uns, daß Sie weiterhin Ihre Liebe zum Land Ihrer Vorväter mit der Hauptstadt Berlin geniessen und pflegen. Wir fühlen uns geehrt. Danke auch dafür.

Torsten Knecht | Mi., 28. Dezember 2016 - 17:37

Allerdings halte ich viele Deutsche nicht für naiv sondern für politisch ausgegrenzt. Der Grund liegt darin, dass die politische Entscheidungsfindung zur Lobbyarbeit geworden ist, wo partikulare Interessen über das Allgemeinwohl bestimmen.

Zum zweiten findet so gut wie kein Austausch statt. Der Info-weg hat eine Richtung: Politik(er)-Medien-Bürger. Der Bürger ohne Lobby als passiver Info-u. Befehlsempfänger.

Eng damit verbunden ist das Denken u. Handeln nur zu seinem Vorteil. Während Tafelbesucher, die Flüchtlinge als Kkz. sehen, gehören Mitarbeiter in der Flüchtlingsindustrie zu den Gewinnern u. müssen nicht mit Ihnen konkurrieren.

Entweder lügt Merkel indem sie uns verschweigt, was ihr Plan ist oder Merkel ist inkompetent als BK. Australien u. a. Länder können ihre Grenzen schützen u. die Migration kontrollieren. Merkel hingegen lässt Flüchtlinge aus Griechenland einfliegen. Merk(el)würdig.

Gerdi Franke | Mi., 28. Dezember 2016 - 17:50

Stimmt leider nicht. Die Bürger sehen und erkennen die Gefahr sehr wohl. Aber von der Politik wird gezielt weggeguckt und abgelenkt, weil die Gefahr absolut nicht in Merkels Konzept passt!

riccardo borghese | Mi., 28. Dezember 2016 - 18:05

Das Problem in Deutschland ist, dass die Islam-Problematik vollständig den sog. Populisten überlassen wird. Die etablierte Politik ist nicht naiv, fürchtet aber die Nähe zu diesen Parias wie der Teufel das Weihwasser. Derweil wird die sich radikalisierende Bevölkerung verbal niedergeknüppelt. Wie lange das gutgeht, mag sich jeder selbst ausmalen. Aber dass das nicht gut ausgeht, dürfte inzwischen Allgemeingut sein.

Manfred Eggerichs | Mi., 28. Dezember 2016 - 19:57

A.Merkel : "Angst ist ein schlechter Ratgeber"
Henriette Reker: "Eine Armlänge Abstand halten"
Mehr von diesem Unsinn will ich nicht zitieren, denn solche Zitate zeigen den Abstand der politischen Führungskräfte von der Realität in Deutschland. Da braucht man auch nicht bei AFD oder Pegida nachschlagen.
Heinz Buschkowsky, als ehemaliger Bürgermeister von Neukölln, hat diese Fehlentwicklungen in seiner langjährigen Berufspraxis erkannt, beschrieben und war doch nur der Kassandra-Rufer, den die Politik und die Mehrheit der Bürger nicht ernst nahmen und nehmen. Parallelgesellschaften, Familienclans, Salafisten und nun auch der offene islamistische Terror. Jetzt bemühen sich sogar die Nachkommen der von Deutschen nahezu vernichteten europäischen Juden, wie Frau Orit Arfa und Hendrik M. Broder, uns zu warnen. Bleibt der deutsche Michel wieder blind bis zum Untergang?

Henri Rezlob | Mi., 28. Dezember 2016 - 20:46

Sie sind als Mahnerin in der „Wüste“ nicht allein, liebe Frau Arfa.
Ihre Kollegin und vielleicht auch Schwester im Geiste, Oriana Fallaci, hatte nach ihren beiden letzten Büchern „Die Wut und der Stolz“ und „Die Kraft der Vernunft“ erleben müssen, was es heißt, die Wahrheit auszusprechen: Verfolgung durch die (u.a italienische) Justiz, Androhung einer Haftstrafe (2005), Bannstrahl der deutschen / europäischen Medien /Journalisten/Kulturschaffenden (bis heute!), sowie Aufruf zur Gewalt gegen Signora Fallaci durch den Präsidenten der Muslimischen Union in Italien, Adel Smith, der sie (Fallaci) den „Gesetzen Allahs vorgeführt“ sehen wollte usw. usf.

Verlieren Sie nie Ihren Mut, liebe Frau Arfa, denn wir bräuchten dringend wieder eine Signora Fallaci in dieser von Gleichschaltung und Devotheit regierten (Medien) Welt.
Alles Gute und viel Glück für Sie, Le’Chaim!

Martin Kadlec | Mi., 28. Dezember 2016 - 21:08

Die Hoffnung, dass das deutsche Volk nach der Shoa an Reife und Verantwortung hinzugewonnen hat, haben sich als oberflächliche Selbsttäuschung herausgestellt. Als jüdisch-stämmige Familie sind wir nach über 30 Jahren lieber wieder aus Deutschland ausgewandert. Das Leben meiner Kinder und Enkel möchten wir nicht durch das Vabanque-Spiel der deutschen Machteliten aufs Spiel setzten. Für einen solchen Fehler hat die überwältigende Mehrheit unserer Vorfahren schon vor über 80 Jahren mit dem Leben bezahlen müssen.

Caroline Rottmann | Mi., 28. Dezember 2016 - 21:11

Den hervorragenden Artikel, der ratlos und traurig macht, möchte ich ergänzen mit Roger Willemsens letztem Text WER WIR WAREN: Jene die wussten, aber nicht verstanden. Voller Informationen, aber ohne Erkenntnis. Randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung.

Peter W Birch | Do., 29. Dezember 2016 - 00:27

Natürlich ist es jihad.

Die Grundlagen wurden 1979 gelegt als die Mullahs den Iran übernahmen.

Die Kriegserklärung zum jihad wurde 1999 ausgesprochen als sich ISIS etablierte und durch den IS 2014 wiederholt - beide Male öffentlich, klar und deutlich. Die Welt befindet sich seitdem in einem (unilateral ausgesprochenen) Religionskrieg.

Es gibt weltweit keine Regierung, welche diese Kriegserklärung als solche betrachtet und entsprechend handelt. Als einzige Gegenmaßnahme wird appeasement verwendet, im Konflikt mit Islam und sharia natürlich völlig erfolglos.

Genausowenig wie es als Gegenpunkt zum Islam als Religion per se einen "militanten" und/oder "politischen" Islam gibt der ja gerne für die Kriegsverbrechen verantworlich gemacht wird, genausowenig gibt es eine sharia die mit westlichen Grundsätzen auch nur ansatzweise vereinbar wäre. Beides schließt sich gegenseitig definitiv aus.

Es ist Krieg. Und keiner geht hin...

Ich wünsche Ihnen viel Glück, Fr. Arfa

ingrid dietz | Do., 29. Dezember 2016 - 02:34

sondern immer noch zuviele Politiker in Berlin und Brüssel !
Diese Merkelsche Politik "entweder für mich oder gegen mich" spaltet das Land bzw. die Gesellschaft !
Und das ist nicht gut !

Vinzenz Brandner | Do., 29. Dezember 2016 - 02:49

Danke für diesen Artikel, der dazu ermutert, nicht in Schicksalsergebenheit zu verfallen. Israel ist ein Land, dass es ohne den Kampfgeist der Bewohner vermutlich nicht mehr geben würde. In Deutschland sind uns dagegen (gottlob) die äußeren Feinde abhanden gekommen, man kämpft nicht mehr gern, auch im Alltag nicht. Man verteidigt sich auch nicht gern oder gar nicht und nennt das klug oder pragmatisch. Man fragt sich oft, was einen an der derzeitigen Regierung abstößt, nach der Merkel-Rede zum Berliner LKW weiß man es: Sie kämpft einfach nicht gerne, und dafür gibt es einen Begriff.- Merkels Motive mögen weiter unklar sein (deutscher Selbsthass, ideologische Überheblichkeit usw.), sicher ist nur Eines: Merkel scheut seit jeher die direkte Konfrontation. Wir Bürger und Wähler aber verbitten uns weitere Regieanweisungen (Kein Generalverdacht, nicht spalten lassen, an den Terror gewöhnen) und behalten uns alternativlos vor, uns an gar nichts zu gewöhnen.

Nick Neumann | Do., 29. Dezember 2016 - 06:51

... das Leben ist schön, insbesondere, wenn man gesund und jung ist.
Und noch ein Quäntchen schöner, wenn man derzeit im "verderbten. gottlosen" oder auch "naiven, merkbefreiten" Berlin lebt.

Shalom & Lechajim!

Nick Neumann

Brigitte Karpenkiel | Do., 29. Dezember 2016 - 09:40

,Dieser Artikel von Frau Arfa hat mich sehr berührt und aufgezeigt, wie es um Deutschland steht. Es bedarf vieler mutiger Menschen insbesondere Journalisten in unserem Land, die die Realitäten erkennen und auch benennen. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, solange es noch politische Magazine wie den Cicero gibt.

Petra Maria Schaefer | Do., 29. Dezember 2016 - 09:45

Vergangene Nacht in EuroNews: Spanien:
"Dieses Jahr 170 Dschihadisten verhaftet und inhaftiert."
s.a.
https://de.gatestoneinstitute.org/5928/spanien-dschihad
s.a.
Video der Islamisten:
"Ich sage es als Warnung zu der ganzen Welt. Wir leben unter dem islamischen Banner, dem islamischen Kalifat. Dafür werden wir sterben, bis wir diese besetzten Länder befreit haben von Jarkarta bis Andalusien. Und ich erkläre......."

"sogenannte einsame Wölfe stellten die größte Bedrohung für Spanien u.a. europäische Länder dar......"
Wann bitte - wann w a c h t Deutschland auf?
DANKE CICERO für die Möglichkeit der freien Meinungsäusserung. Merkel verhindern ist für mich die "einzigste" Alternative.

christian koenig | Do., 29. Dezember 2016 - 11:22

die begeisterung der kommentatoren auf diesen Artikel befremdet mich sehr

Galina Romanowa | Do., 29. Dezember 2016 - 21:35

Ich bin nicht religioes. Aber hier moechte ich alle an die Religionsgrundlagen denken lassen. Auge um Auge, Zahn um Zahn - Seit alters her macht diese destruktive Denkmatrix das Judentum und den Islam verwandt. Die ist doch dem Christentum fremd. Seid weiser!

Ruth Müller | Fr., 30. Dezember 2016 - 19:36

wird Israel nicht in die EU aufgenommen?
Wer will das eigentlich in Deutschland/EU nicht - die Rechten oder die Linken?

Das wäre mal ein interessanter moralisch zu betrachtender Punkt?

claus doehring | Mo., 2. Januar 2017 - 00:37

Dies ist ein interessanter und wohl ausgewogener Artikel. In ihm und in den Kommentaren sind viele informative Stellungnahmen enthalten, in denen Dichtung und Wahrheit vielleicht unbewusst ineinander verwoben sind.

Fürst, maria | So., 8. Januar 2017 - 16:28

Liebe Frau Ort Alfa, wären Sie meine Tochter, wäre ich nur stolz auf Sie!Sie sind jung,mutig und vor allem vorausschauend.Ihr Bericht spricht mir aus der Seele,ich denke genau wie Sie und bin sehr besorgt um unsere bisher relativ sichere Zukunft und der noch immer viel zu vielen naiven Deutschen und vor allem warum sich niemand bis jetzt wirklich wehrt gegen diese deutschland vernichtende Politik.Solche Menschen wie Sie machen mir Mut und solche Medien wie Cicero ebenso.Dankeschön.