Christian Lindner
Will Deutschland „freier, fairer, digitaler, schneller und nachhaltiger machen“: Christian Lindner / Julia Steinigeweg/Agentur Focus

Christian Lindner im Interview - „Es wird nicht über Verzicht gelingen, die Erderwärmung zu stoppen“

Bundesfinanzminister Christian Lindner verteidigt das Ampelbündnis gegen schärfer werdende Kritik. „Wir halten das Land in der Mitte“, sagt der FDP-Chef. Eine „woke Gesellschaftspolitik“ lehnt er ab. Im Cicero-Interview spricht er außerdem über Bürgergeld, Klimapolitik und die AKW-Laufzeitverlängerung.

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Christian Lindner ist Bundesfinanzminister. Er hat seine FDP durch schwere Zeiten zurück an die Macht geführt. 2013 wurde er Parteichef, nachdem die Partei zuvor aus dem Bundestag geflogen war. Lindner, Jahrgang 1979, studierter Politologe, trat mit 16 Jahren in die FDP ein. 

Herr Lindner, Sie sind jetzt seit einem Jahr Bundesfinanzminister. Macht das Regieren Spaß – trotz aller bekannten Widrigkeiten?

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Ernst-Günther Konrad | Di., 22. November 2022 - 11:45

Das muss man ihm lassen. Eloquentes Schwafeln beherrscht er und einen ausgewieften Meinungsdrehmoment auch. Ich nehme weder ihn noch die FDP wirklich noch ernst. Kubicki tönt laut, die Msm deuten das als Bedrohung der Ampel, evtl. Koalitionsbruch, weil die FDP alles durchwinkt, ob vereinbart oder nicht. Nein, Lindner & Co. benutzen ebenfalls den Kleber der Klimaextremisten, nur kleben die sich auf ihren Stühle fest und genauso sind seine Antworten nach allen Seiten interpretierbar bzw. offen. Aha. Am Ergebnis von 2025 wird gemessen und vorher kann man nochmal ordentlich die Karre in den Dreck fahren? Reichen die kaum noch 6% Zustimmung nicht aus, in den dunklen Gedanken der FDP Licht zu bringen? Bei den letzten Wahlen aus dem Landtag in Niedersachsen geflogen, in Brandenburg, HH, Saarland und Sachsen nicht mehr drin. Wie heiß muss die Herdplatte werden, damit die FDP erkennt, dass sie sich an der Ampel die Finger verbrennt? Nein Herr Linder. Ich gebe auf ihre Worte keinen Cent.

Ich gebe Ihnen vollkommen Recht, werter Herr Konrad. „Eloquentes Schwafeln beherrscht er“… Und er redet davon, dass er 2025 am Ergebnis gemessen wird. Er scheint davon auszugehen, dass die Ampel bis dahin an der Regierung bleibt. Kubicki grätscht ja jetzt schon dazwischen!
Herr Konrad, was kümmert es ihn, dass er aus einigen Landtagen fliegt. Für ihn ist wichtig, dass er Finanzminister und in der Regierung mit allen damit verbundenen Privilegien bleibt.
Dieses Herumlavieren. Wie denken die Menschen, die ihn aufgrund seiner Aussagen vor der Bundestagswahl gewählt haben? Die vielen jungen Wähler. Nun, seine Partei ist ja schon auf 7 Prozent geschrumpft. Es wird weiter nach unten gehen. Und das sei ihm und seiner Partei gegönnt. Sie, vor allem er als Vorsitzender dieser Partei, haben es nicht anders verdient!
Wenn seine Partei aus dem Bundestag fliegt, wird er einen super gut dotierten Job in der Wirtschaft finden. Er wird weich fallen. Und das weiß er, dieser Umfaller!

Markus Michaelis | Di., 22. November 2022 - 11:48

Die Argumente, dass das Bürgergeld auch den Leistungsgedanken stärkt, sind gut: aber bitte quantifizieren - wieviele Personen der einzelnen Beispiele gibt es real?

Zu Woke, Toleranz und sich nicht konservativ verbohren: Klingt gut und gegen den Zeitgeist schwimmen bringt nur Ärger. Ich denke die FDP sollte den Ärger mehr konstruktiv eingehen - und nicht mit den Rändern, sondern mit der "Mitte der Bevölkerung" -da wird die Gesellschaft diskutiert.

Die "Mitte" gibt vor mehr Aufmerksamkeit für alle Menschen, Minderheiten und verschiedene Lebensweisen zu haben, die keinem wehtun sondern bereichern.

Die Mitte verkennt, dass es die universelle Menschheit nicht gibt, sie vertritt nicht alle Menschen, sie hört nur den "anderen" nicht zu. Viele "woke Neuerungen" sind Empathie für die Einen und eine massive Abwertung anderer Menschen, ihrer Sichtweisen, Lebensweisen, begründet mit einseitigen Extremen und Überhöhung der eigenen Position.

Das wird nur im Gleichklang nicht zu diskutieren sein.

Peter Sommerhalder | Di., 22. November 2022 - 12:03

ist falsch regieren doch besser als nicht regieren...?

Tomas Poth | Di., 22. November 2022 - 12:45

Der Lindner ist nur noch zum schlapp lachen.
Er fühlt seine Befindlichkeit, nämlich in der Mitte der rotgrün-Politszene gelandet zu sein, als landesmittig. So ein Schwachmaat.

hermann klein | Di., 22. November 2022 - 13:09

Wirtschaftswissenschaftler können keine Stunde an der Börse vorhersagen. Metroelogen nicht einmal für drei Tage das Wetter. Jedoch die selbstherrlichen allwissenden Klimawissenschaftler/Weltretter und die göttlich inspirierte „Letze Generation“ sagen die Öko-Apokalypse in den nächsten Jahren voraus.
Die ganze Klima-Debatte ist u erträglich. Alle wollen das Klima retten. Es lässt sich seit Millionen Jahren gar nicht retten. Das verändert sich seit eh und je. Und wir Menschen müssen und damit abfinden, dass es Eis-Zeiten und Warm-Zeiten immer gegeben hat.
Da nach Ansicht der Ökoaktivisten der Verstand des dummen deutschen Michels nicht ausreicht brauchen sie die perverse Öko-Horrorshow.
Wohlwissend das 95% Co2-Austosses natürlichen Ursprungs sind. Alle Lebewesen erzeugen Co2 und wenn die Weltbevölkerung täglich steigt, kommt es zwangsläufig zu Klimaschwankungen, das heißt: Co2 Anhebung.

Klimaschutz verlangt eigentlich den "Schutz" von Wolkenbedeckung, Niederschläge, Windstärke, Temperatur Luftfeuchte usw.
Klimaforscher versuchen doch aus dem komplizierten System der Wechselwirkungen zwischen Wolken, Sonnenstrahlung, Windströmung, Eismassen, unterschiedlichen Erdoberflächen, Spurengasen in der Atmosphäre wie CO2 usw. rechnerisch ein Computermodell abzubilden. Man hat es mit einem gekoppelten, nichtlinearen chaotischen System zu tun. Daher sind langfristige Prognosen zukünftiger Klimazustände sehr wahrscheinlich nicht möglich. Am Ende bleibt es reine Kaffeesatzleserei.
Und auf Grundlage dieser "Prognosen" wird in D. eine Gesellschaft auf den Kopf gestellt?

Helmut Bachmann | Di., 22. November 2022 - 13:22

hat mir in einigen Punkten gut gefallen. Leider sind die Naivität gegenüber Wokismus und der illegalen Migration unübersehbar. Aber man kann als Regierung ja auch nicht ständig Öl ins Feuer gießen. Schade auch die Weigerung der Realität bezüglich moderner Kernkraftwerke ins Auge zu schauen. Aber da ist ja auch die CDU nicht besser.

Jochen Rollwagen | Di., 22. November 2022 - 15:51

Das glaubt es könne das Klima steuern gehört in die Psychiatrie.

Volker Huber | Di., 22. November 2022 - 16:14

bekommt ein Einwanderungsgesetz, mit dem wir qualifizierte Einwanderung erleichtern und illegale abwenden", erklärt Christian Lindner im Interview. Tatsächlich unterstützt die Regierung, wie im Cicero jüngst dargelegt, die sogenannte Seenotrettung einer privaten Organisation künftig mit Mitteln aus dem Auswärtigen Amt in Millionenhöhe - und damit nolens volens komplementäre Strukturen zum Menschenhandel über das Mittelmeer. Mit ihrem Bekenntnis zur Fachkräfteeinwanderung umgeht die FDP nur den zentralen Konflikt der Migrationspolitik, der im unentwegten Missbrauch des Asylrechts besteht. Daran wird auch Lindners Absichtserklärung nichts ändern.

Carola Schommer | Di., 22. November 2022 - 20:29

Kaum erträgliche Schwafelei.
Der möchte nur auf seinem Stuhl bleiben.
Dafür tut er diesmal alles.

Ingo Frank | Di., 22. November 2022 - 20:47

Ich sehe es genau so als dämlich an „Klimaziele“ festzuschreiben und im Glauben daran Verzicht zu üben um diese edlen Ziele erreichen zu können. = Sekte
Es ist ja auch viel bequemer ne’ Tüte Insentkartoffelbrei anzurühren und mit diesem Kunst zu zerstören, od. sich mit Klebstoff anzukleben, als ein mühseliges Studium in den Ingenieurwissenschaften mit Erfolg abzuschließen und im Bereich Forschung & Entwicklung mit ausgezeichnetem Studienabschluss sich in den Dienst neuer Innovationen im Bereich Klima zu stellen. Diesen Weg können „die anderen“ gehen, der ist den „verwöhnten Gören“ ( richtig gelesen !) ja zu schweißtreibend und das begonnene Jurastudium erst einmal ruhen zu lassen . Quasselstrippe Fr. Lang hat’s dann nach 7 Jahren aufgegeben. Bei ihrem „Mitstreiter“ sieht es gleich aus = ohne Abschluss! Im übrigen von Steuergeld finanziert …. So nebenbei.
Ingenieure braucht das Land und keine Terroristen. od. Grüne Philosophen als WM!
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Astrid Schmidt | Mi., 23. November 2022 - 13:28

Nicht auch liberaler ? Ist „digital“und „freier“ miteinander vereinbar ?
Warum opt out Lösung und nicht Freiwilligkeit für sensible Gesundheitsdaten im Rahmen der digit. Gesundheitsakte für gesetzlich. Versicherte? Warum Impfpflicht im Gesundheitswesen ohne passenden Wirkstoff? Sind Körper und Daten der Bürger in D im Besitz des Kollektivs i.S. des Gemeinwohls?
Fragen über Fragen. Messen wir die FDP an ihren Taten. Ich bin Mitglied der FDP für liberale Werte und nicht für „ die Mitte“ . War ja mal Merkels Marketing.

Christoph Kuhlmann | Do., 24. November 2022 - 07:34

Jedenfalls mit der Zweitstimme. Die CDU hatte abgewirtschaftet und hat kein konfliktfähiges Personal mehr. Der Wunsch mitzuregieren reicht halt nicht. Auch der Verweis auf die repräsentative Demokratie, mit dem dann munter gegen den Willen von Mehrheiten regiert wird, zieht bei mir nicht mehr. Insofern spielt die FDP genau die Rolle, die sie spielen soll. Sie verhindert in schwieriger Lage den Ruin der Staatsfinanzen und entschärft extreme Forderungen von rot-grün. Ein Sozialstaat, der sich nicht finanzieren lässt, nützt uns genauso wenig wie hohe Arbeitslosigkeit, Rezession und Inflation. Wir brauchen Wachstum, regelmäßig und Jahr für Jahr. Keine andere Priorität ist für den wirtschaftlich tätigen Teil der Bevölkerung wichtiger. Das müssen die Grünen und der linke Flügel der SPD noch lernen. Die FDP ist ein gutes Korrektiv in einer Regierung, die sowohl sozialpolitische als auch ökologisch über weitaus mehr Know-how verfügt als CDU/CSU.