Wahlplakat
Fabien Roussel, Präsidentschaftskandidat der französischen Kommunisten, auf einem Wahlplakat / action press

Französische Präsidentschaftswahlen - „ Es geht um unsere Zivilisation “

Die französischen Präsidentschaftswahlen im April 2022 entscheiden sich aller Voraussicht nach auf der Rechten. Kandidaten wie Éric Zemmour dominieren mit dem Thema Immigration den politischen Diskurs. Warum? Eine Erkundung in der Königsstadt Versailles.

Stefan Brändle

Autoreninfo

Stefan Brändle ist Frankreich-Korrespondent mit Sitz in Paris. Er berichtet regelmäßig für Cicero.

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Der Palast ist in Versailles noch da, anders als der König. Frankreich ist seit der Revolution von 1789 eine Republik, mittlerweile schon bei der fünften angelangt. Die aktuelle, 1958 von Charles de Gaulle begründete Verfassung ist stark auf die Autorität des Präsidenten ausgerichtet. Das heißt, auf den Wahlmonarchen, flachsen einige angesichts seiner Machtfülle. Le Président de la République ist oberster Chef der Armee, er leitet die zivile Regierung und bestimmt via Regierung sogar die Tagesordnung der Nationalversammlung. Entsprechend wichtig ist die Präsidentschaftswahl alle fünf Jahre. Alle anderen Urnengänge in Frankreich sind sekundär.

Der richtige König, der mit der Krone, ist nicht mehr da. Nur noch die goldverzierte Schlossfassade schimmert an diesem nassen Januartag durch den Regen. Ludwig XIV. wacht noch auf seiner Reiterstatue über den riesigen Vorplatz, und die Pracht­straßen der Stadt, von der Avenue de Sceaux bis zum Boulevard de la Reine, laufen schnurgerade auf den früheren Machtpol Frankreichs zu, den einstigen Nabel der Welt. Langsam zeigen sich in der Stadt westlich von Paris wieder Touristen – Amerikaner eher als Chinesen, sagt der Wirt der Brasserie Lyautey. Wie von einem Magneten angezogen, pilgern sie an diesem Morgen Richtung Palast, vorbei am Kutschenmuseum und an der Reitakademie, die heute vom Pferdetrainer Bartabas betrieben wird. Die Reisenden werden den Spiegelsaal besuchen, die königliche Oper und die Wasserspiele in der herrlichen Parkanlage zwischen dem Trianon und La Lanterne, wo, den Außenstehenden gut verborgen, Emmanuel I., genannt Macron, seine Wochenendresidenz hat.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 10. Februar 2022 - 12:29

gar nicht auf die Idee, meiner Tante und meinem Onkel schöne Weihnachten zu wünschen, da sie Muslime sind.
andere Verwandte sind vielleicht nicht in der Kirche, ich wünsche also denen Frohe Weihnachten, von denen ich weiss, dass sie sich darüber freuen.
Den anderen wünsche ich einen schönen Winter oder Jahreswechsel.
Ein umfassender Islam wäre sicher auch einer der emanzipierten Frauen, wird es hoffentlich sein.
Dennoch glaube ich an Unterschiede/Nuancen und zwar "struktureller" Art.
So in Richtung des Stellenwertes von Etwas in Bezug auf Etwas und deshalb wird es in Frankreich keine Immigration gegen Frankreich geben können, in der Bundesrepublik keine gegen Deutschland.
Auch in den USA, das seine Ureinwohner fast ausgerottet hat, wird es dennoch keine Einwanderung gegen sie geben können.
Wo sich das dann trifft, ob sich alles treffen muss, hoffe ich angesichts der "Unendlichen Weiten" nicht beantworten zu müssen.
Zemmour würde ich akut verstehen wollen, nicht transzendental.
Leben

Die Aussage in FR wird es keine Immigration gegen FR geben, in D nicht gegen D: was ist damit gemeint? Weder FR noch D sind einer Meinung, die Zuwanderung selber verändert das Land und damit auch was dazu verträglich ist. Mit jeder aktuellen Immigration sind viele gar nicht zufrieden und andere sehr zufrieden.

Ich würde das anders beschreiben: In Gedanken stelle man sich gleichberechtigte Fusionen zwischen Staaten vor, etwa D mit Pakistan, oder Kongo mit Bolivien. Mit wenigsten Ausnahmen würden alle diese Fusionen im Desaster enden - selbst zwischen europäischen Ländern. Liegt das daran, dass heutige Länder optimiert eine Realität abbilden? Wohl kaum. Es ist eher so, dass Gesellschaften immer eingeschwungene Systeme über anerlernte Werte und Erzählungen sind. Jeder Versuch das auf die Schnelle zu ändern wird viel Reibung erzeugen. Manche meinen man müsse nur die angelernten Werte durch die universellen ersetzen - aber die gibt es wohl nicht.

Ja, was meine ich damit?
Ich will mich da gar nicht auf einzelne Momente festlegen.
Es handelt sich eher um ein Resümee meiner lebenslangen Beobachtungen und meines Lesens, das mich aber eben schon früh Gefallen finden liess an der Idee eines "Dialektischen Theaters" bei Brecht oder dessen Lied "Am Grunde der Moldau".
Es gab hin und wieder Stellen, die mich annehmen liessen, dass er in anderen, entspannteren Zeiten ein ganz Großer hätte werden können, gerade in der Liebeslyrik.
Um es schlicht zu belassen, wahrscheinlich meine ich das Gegenteil von dem, was so ein Satz sagt, wie "Jetzt ist es eben so".

ist nicht Isa ben Mariam auch ein islamischer Prophet? Wenn also Ihre muslimischen Verwandten nur annähernd tolerant wären, was die meisten Muslime in religiöser Hinsicht überhaupt nicht sind, würden sie sich zumindets mit uns mitfreuen. Ich als Agnostiker jedenfalls freue mich immer über Weihnachtswünsche!

Karl-Heinz Weiß | Do., 10. Februar 2022 - 12:41

Eine eindrucksvolle Schilderung gut gemeinter, aber unbegleiteter Grenzöffnungen. Der plötzlich auferstandene Weltpolitiker Macron wird es bei dieser Wahl noch richten. Dänemark und die Niederlande haben sich schon umsortiert. Diese steht Deutschland 2024 bevor, wenn die CDU die Kapitel Merz und Söder hinter sich gelassen hat.

Günter Johannsen | Do., 10. Februar 2022 - 13:11

„Meinungsfreiheit ist die beste Schutzimpfung für eine gesunde Demokratie.“
JF

Joachim Kopic | Do., 10. Februar 2022 - 15:52

Antwort auf von Günter Johannsen

Und dabei allen eine ebenbürdige "Bühne" bietend!
JFK
PS Die/Der mündige BürgerIn sollte in der Lage sein, sich ihr/sein eigenes Urteil bilden zu können...

Ronald Lehmann | Fr., 11. Februar 2022 - 00:49

Antwort auf von Günter Johannsen

Egal ob in FRA oder BRD.
Hauptproblem für die MÖGLICHKEIT von Entstehen mehrschichtiger Betrachtungsweisen ist doch der Haupteigentümer von Meinungsbildung.
Läuft alles in eine Hand, damals wie jetzt, ist multi-kulti gescheitert. Und hier sieht man doch ganz deutlich die Verlogenheit dieses Staats-Kapitalismus in fast allen Ländern, mal mehr - mal weniger.
Sonst hätte es 2021 bei ordentlicher Funktion aller Systeme in der westlichen Zone mehr wie gescheppert, was da abgelaufen war.
Und Sorry, ich zweifle auch, ob die Rechte wie Éric Zemmour das Wohl & die Aufklärung des französischen Volkes im Auge hat.
Erinnert mich immer wieder an den NSU-Skandal, wo fast die gesamte Führungsebene aus dem Verein "Horch & Guck" kam. Naja, mal sehen, wieviel sich bei der AFD eingenistet haben, um treu den BfV zu berichten?
Für mich alles Hinhaltetaktik & Täuschung, damit zum Schluss der Wahlkonsument auch an der richtiger Stelle das Kreuzchen macht. Ohne wenn & aber.
Wie immer, viel gedöß um nichts!

Ernst-Günther Konrad | Do., 10. Februar 2022 - 13:43

Der Eigentümer eines Gebäudes. Die Bewohner eines Landes. Eben das Volk. Das Volk das bereit ist für seine Nation und seine Kultur einzustehen und das bereit ist jeden aufzunehmen, der bereit ist sich zu assimilieren. Nein, man muss seine Religion nicht wechseln, man darf sie leben, aber entsprechend der Achtung der Staatsräson und der religiösen Befindlichkeiten der aufnehmenden Nation. Man darf nur hoffen, dass diese stolze Nation Frankreichs aufwacht und um ihre Nation kämpft, sie keinen Fremden überlässt und die eingliederungsbereiten Immigranten in ihre Gemeinschaft aufnimmt. Da bedeutet die Pflicht, die Gesetze zu achten, die Sprache zu erlernen und die vorherrschende Kultur zu respektieren, ohne dass jemand seine Herkunft verschleiern muss. Mag sein, dass Versailles den Kampf noch nicht verloren hat, aber in den franz. Großstädten tobt dieser Kampf längst. Also ihr Franzosen, wählt Eure Freiheit, Einigkeit und Brüderlichkeit. Vielleicht steckt ihr das deutsche Volk damit an.

gabriele bondzio | Do., 10. Februar 2022 - 14:24

Finde die Runde des vierköpfige Zemmour-Komitee in Versailles, glänzt mit vernünftigen Ansichten.
Besonders...."Wer hier lebt, hat den Wunsch, hier zu leben – zusammenzuleben, mit gemeinsamen Regeln."

Wenn 57% der 15- bis 24-jährigen Muslime/Frankreich der Meinung sind, das islamische Gesetz müsse über der republikanischen Rechtsordnung stehen.
Mit steigender Tendenz zu den Vorjahren.
Und in den Banlieues, diese Maxime schon länger gelebt wird. Wollten diese Leute im Grunde nicht in das laizistische Frankreich.

Bei vielen Sätzen im Artikel könnte, statt Frankreich auch DE eingesetzt werden.

In DE ist ja die Begeisterung(wenn je vorhanden) für die Ampel, nach wenigen Wochen, deutlich gefallen.

Urban Will | Do., 10. Februar 2022 - 15:02

Der Artikel beschreibt u.a. genau das Problem, das wir auch in D sehen. Es sind nicht die erste oder zweite Generation an Muslimen, die Probleme machen, es sind die jungen. 57% d 15 – 24j. stellen die Scharia über d geltende Rechtsordnung. Das ist der reinste Wahnsinn...
Der Islam entwickelt sich seit Jahrzehnten rückwärts. Es reicht nicht, mit d Tatsache, dass es „gemäßigte Muslime“ gibt, hiervon abzulenken.

Ich wuchs in einem idyllischen pfälzischen Weindorf auch mit den Kindern eines türkischen Gastarbeiters auf.
Die waren voll integriert, konnten genauso wenig Hochdeutsch wie wir (man redet dort Dialekt und den konnten sie genauso gut wie wir Deutschen). Das war vor über 40 Jahren. Die Welt war noch in Ordnung, was Migration angeht.
Man hat es vermasselt. Gutmenschentum.

Ich hoffe sehr, dass die Franzosen ein Zeichen setzen. Was Zemmour in Sachen Migration fordert, wünsche ich mir auch für D.
Es wäre ein Segen für diese Land und würde wohl vielen Menschen viel Elend ersparen

Christa Wallau | Do., 10. Februar 2022 - 15:52

Immerhin können hier noch Kandidaten wie Le Pen und sogar Zemmour öffentlich auftreten, ohne daß die gebündelte Macht der Medien sie in der Luft zerreißt. In Deutschland wäre das unmöglich!!!

Bei uns ist es gelungen, j e d e n in die Schmutzecke zu treten, der sich nicht an die
political correctness hält, welche ausschließlich von den Linken u. Grünen vorgegeben wird; denn diese beherrschen 90% aller Medien.

Wer sich einmal in der "Schmutz-Ecke" befindet, steht ab sofort unter medialer und staatlicher Dauer-Beobachtung. Jedes seiner Worte wird auf die Goldwaage gelegt, jeder Schritt, den er tut, wird akribisch verfolgt. Jedes Thema (Problem) darf in D nur so besprochen werden, daß am Ende ein von Links-Grün gewünschtes Ergebnis erzielt wird. Alle nicht genehmen Beiträge u. Argumente werden als
"Hetze" , "Panikmache" bzw. "rächtes Denken"
von vornherein abgekanzelt.
Und die Deutschen lassen es sich - im Gegensatz zu ihren Nachbarn in Frankreich -
in großer Mehrheit gefallen!

Gerhard Lenz | Do., 10. Februar 2022 - 15:54

dürfte aber nicht, was die Zustimmung angeht, vorne liegen.

Ganz besonders hervor tut sich dabei Herr Zemmour, ein besonders übler und ekliger Bursche, durch und durch rassistisch eingestellt, mit seiner medialen Hausmacht (Europe 1, CNews usw.) Trump nicht unähnlich.

Gegen den wegen Volksverhetzung verurteilten Zemmour benimmt sich Frau Le Pen wie eine wohlerzogene Konservative - was sie natürlich nicht ist. Schon gar nicht ist ihr extremistischer Front National, kürzlich in Rassemblement National umgetauft, eine demokratisch-konservative Partei, das glaubt ihr niemand.

Dazwischen, reichlich blass, eine Vertreterin der bürgerlichen Rechten.

Für Macron läuft es wie am Schnürchen: Rechts streiten sich Le Pen, für die nach ständigen Pleiten wohl ihre letzte Chance gekommen ist, und der mindestens wie ein Halb-Nazi auftretende Zemmour darüber, wer der bessere Patriot ist.

Die Linke ist gar in eine Handvoll Kandidaten zersplittert, ganz links lauert der ewige Verlierer Melenchon.

Bernd Muhlack | Do., 10. Februar 2022 - 16:34

Bereits Ende der 90er/Anfang der 2000er Jahre Jahre schrieb Gilles Kepel quasi prophetische Bücher über die Entwicklung der französischen Gesellschaft im Zusammenleben mit dem Islam.
Er war/ist so zu sagen der französische Scholl-Latour, nicht wahr, n´est-ce pas?

Im Gegensatz zu Deutschland haben unsere Nachbarn die ehemaligen Kolonien und die pieds noir. Dies holt die Franzosen mehr und mehr ein.
Vor etlichen Jahren eine Motorradtour; ein Stopp im Hafen von Marseille. Wir sind schnurstracks wieder losgefahren: Be careful!

Wir in D schaffen uns das Problem auch ohne Kolonien.
Die Kanzlerin sagte "Wir haben uns an Afrika versündigt!" (welch ein Stuss!) und lies ab 2015 die Kindlein zu sich kommen.
Ein weiterer Sargnagel für unseren demokratischen Staat.

Das hat mit Toleranz/Akzeptanz nichts zu tun.
Jedoch ist der Zug endgültig abgefahren.
Wer kann, wird selbst zum hoch qualifizierten Migranten wie zB Tochtern.

Vive la France, vive l´ Allemagne et vive l ´Europe!

Charles de Gaulle

Markus Michaelis | Do., 10. Februar 2022 - 17:57

das muss man im Moment so verstehen, dass es ziemlich offen ist, wie es gesellschaftlich weitergeht. Es gibt Leute, die sehen alle Probleme in Fremden, wo doch die Welt fast nur aus "Fremden" besteht. Der Standpunkt alle Probleme bei Rechten zu sehen (der Rest der Menschheit teilt die selben, wahren Werte) ist auch nicht weiterführender. Linke meinen, wenn man jeden nur fair behandelt und materiell gut stellt, stellt sich die EINE Menschheit von alleine ein. Bis jetzt ist das (für mich) nicht im Ansatz zu erkennen. Wir sind offen für den Islam - meinen damit aber, dass der Islam sich genau in unser Weltbild einfügt, also GG, Frauenrechte, alle Religionen sind gleich usw. Ob das der Renner wird? Manche meinen, es gineg nur um Islam gegen irgendwas: da ist die Welt doch einiges bunter.

Aus meiner Sicht hat das politische Problem im Moment die "Mitte", weil sie eine Erzählung der Einheit hat, bei der zu wenig Menschen mitmachen - es gibt aber auch kein alternatives Denken.

Tomas Poth | Do., 10. Februar 2022 - 18:23

Der Islam ist eine religiös verbrämte Gesellschafts- und Rechtsordnung und duldet keine Unterordnung unter irgendein anderes System.
Der Islam ist nicht kompatibel mit westlichen Gesellschaftssystemen, die Banlieus oder Parallelgesellschaften bei uns bestätigen das.
Ein energisches Konzept wird gebraucht, um die Übergriffigkeiten des Islams in unseren Gesellschaftsstrukturen zu unterbinden!
Mit RotGrüner Politik geht das nicht!
Noch kann sich die deutsche Mehrheit durch richtiges Wahlverhalten der Übernahme oder bedingungslosen Kapitulation gegenüber dem Islam erwehren.

Alexander Brand | Fr., 11. Februar 2022 - 08:48

Antwort auf von Tomas Poth

100%, ich sehe aber nicht, daß es für Deutschland noch Hoffnung gibt.

Der Islam ist in D deutlich weiter verbreitet als es uns die Linksmedien vorlügen. Ich würde die Zahl der Muslime auf deutlich über 20 Mil. einschätzen und da sie im Gegensatz zu den Europäern noch reichlich Kinder haben, werden sie in wenigen Jahren bei > 50% Bevölkerungsanteil sein. Auch sicher ist, daß unter der aktuellen linksfaschistischen und antideutschen Regierung, daß Wahlrecht für nicht-EU-Ausländer kommt.

Der linke Spuk geht gerade erst los, er wird nach 2024 nicht verschwinden, die aktuelle Regierung wird die Macht des ÖRR ausbauen, den Rechtsstaat weiter abbauen, Meinungs-/Handlungsfreiheit weiter einschränken.

Die Abschaffung der Demokratie ist in vollem Gange!

Außer der AfD stellt sich keine Partei dagegen, Merz will Kanzler und deswegen kuscht auch er. Ich tippe 2024 auf RG oder RRG, das wird der ÖRR schon so hindrehen und Kinder dürfen dann ja auch wählen……

Es sieht nicht gut aus für D.

Wenn wir weiterhin die Migration nach Deutschland fördern, dann sieht es wirklich schlecht für Abstammungs-Deutsche aus. Wir werden dann letztlich zur Minderheit, erhalten vielleicht Reservate in unserem Land (Beispiel Nordamerika), oder werden gegen Ablasszahlungen (Beispiel Spanien zu Zeiten der maurischen Eroberung) akzeptiert. Also eine Art geduldete Minderheit in sklavischer Abhängigkeit.
Noch können wir dieses Rad stoppen.

Michael Bahr | Do., 10. Februar 2022 - 18:55

Der Autor eröffnet seinen Text mit der erheblich an der historischen Realität vorbeizielenden Behauptung, Frankreich sei seit der Revolution von 1789 eine Republik. Weit gefehlt!
1. Frankreich wurde erst 1792 zur Republik. Die Revolution wollte zunächst nur die absolutistische durch eine konstitutionelle Monarchie ersetzen.
2. Als Napoleon 1799 seinen Staatsstreich durchführte, war es im Grunde mit der Republik schon wieder vorbei, endgültig aber, als sich Napoleon 1804 zum Kaiser der Franzosen krönte. Ab diesem Moment war Frankreich ein Kaiserreich.
3. Nach Napoleons Abgang 1814 wurde in Frankreich die alte Königsdynastie reinstalliert. Sie regierte bis 1830.
4. Ab der Juli-Revolution 1830 herrschte der "Bürgerkönig" Louis-Philippe bis zur Revolution 1848.
5. Auf die Revolution von 1848 folgte die Gründung eines neuen Kaiserreiches unter Kaiser Napoleon III. Erst nach dessen Abgang 1870 wird Frankreich endgültig zur Republik.

1789 oder 1870 - schon ein Unterschied, oder?

Fritz Elvers | So., 13. Februar 2022 - 23:33

Antwort auf von Michael Bahr

Ansonsten können wir hoffen, dass keine Faschist:innen die Macht ergreifen, sondern sich gegenseitig zerfleischen.