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Schlange stehen für ein Kreuz: Nicht jeder Berliner konnte am Sonntag seine Stimmen abgeben / dpa

Chaos bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin - „Wähler haben die Polizei gerufen, weil sie nicht reinkamen“

Weil es in einigen Berliner Wahllokalen nicht genug Stimmzettel gab, konnten etliche Bürger nicht wählen. Einer von ihnen ist Winfried Schneider. Was er an diesem Tag erlebt hat, klingt grotesk.

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Winfried Schneider, 90, ist gebürtiger Berliner. Der Diplom-Ingenieur gehört zu den Bürgern, die am Sonntag nicht wählen konnten, weil es nicht genug Stimmzettel für alle gab. 

Herr Schneider, in Berlin und im Bund hat die SPD die Wahl mit knappem Vorsprung vor den Grünen, bzw. vor der CDU gewonnen. Viele haben diesen Sieg gefeiert. Sie auch? 

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Rob Schuberth | Mo., 27. September 2021 - 18:52

Am Ende könnte dieses Versagen der Berliner Verwaltung, denn die Wahlausschüsse, etc. sind ja ein Teil davon, noch zu Neuwahlen kommen müssen.

Ich kann über so viel Verwaltungsversagen nur den Kopf schütteln.

Vermutlich wurden da nur Ideologen, aber sonst kpl. unfähige Leute beauftragt die Wahl im Klein Klein zu organisieren.
Denn diese kleinen, aber wichtigen Aufgaben, damit eine Wahl korrekt ablaufen kann, die werden ja delegiert.

Wenn man unseren Studenten erst einmal das Basiswissen beibringen muss, um überhaupt für ein Studium befähigt zu sein, dann wundert es mich nicht, wenn diese (meist werden ja Studis mit derlei Orga-Aufgaben betraut) kläglich scheitern.

Heidemarie Heim | Mo., 27. September 2021 - 19:21

Eine Alfred Hitchcock-Verfilmung aus dem Baujahr meines Gatten;). Den der wunderbar vitale alte Herr Schneider und Konzertliebhaber sicherlich auch noch kennt! Ein wirklich schönes Interview liebe Frau Hildebrandt, das Sie da geführt haben! Rührend aber auch herzerfrischend in seiner Ehrlichkeit diese Schilderung aus dem Alltag wie er es erlebt hat. Und leider auch doppelt so armselig was die Reaktionen und die ihm zustehende Hilfestellung durch die sichtlich überforderten Beteiligten des Wahllokals betreffen. Mir auch unverständlich, die Reaktionen der übrigen Wartenden. Warum lässt man eine Person wie ihn nicht vor? Auch das wäre normal Aufgabe eines Wahlhelfers die Menschen evtl. höflich aber bestimmt mal wieder an Altbekanntes, "Wie seinen Platz anzubieten" zu erinnern. Oder sind Manieren heutzutage ein Fremdbegriff geworden? Jetzt habe ich bestimmt einen schlechteren Blutdruck als Herr Schneider;)! Der Gott will noch so einige Briefwahlen bei bester Gesundheit bestreitet! MfG

Jochen Rollwagen | Mo., 27. September 2021 - 20:25

Watt, wir könn'n nich wählen weil jeht nich ? Sacht hiea der Dingensbummens ? Na jut. Dann jehn wa halt wieda. Iss ja ooch ni so wischdisch. Jeht ja nur um unser Land. Und die Demokratie. Und wer uns rejiert. Aber iss ja ooch ejal. Irjendwie.

Jute Nacht Deutschland.

Jost Bender | Di., 28. September 2021 - 01:27

Sehr geehrte Frau Hildebrandt! Nun haben Sie hier dankenswerterweise die wirklich authentische - & dabei erfrischend gelassen vorgetragene - Schilderung eines offensichtlich irregulären Wahltagsablaufes in Berlin Charlottenburg-Wilmersd. zum Thema gemacht (Danke für den Einblick!), starten das Gespräch aber, indem Sie den sympathischen Herrn Schneider wiederholt nach dessen parteipol. Präferenzen, seinem beabsichtigten & früheren Wahlverhalten 'ausfragen': Was soll das? Noch nie was vom 'Wahlgeheimnis' (s.o. Art. 38) gehört? Was soll das & wen interessiert's? - Sollte wohl Ihre zweitletzte 'Frage' vorbereiten & suggerieren, dass
seine Stimme i.d. Bezirk eh nichts am Ergebnis geändert hätte: Also irgendw. doch kein Beinbruch? Geht's noch? O. ist das (Ihre) SPD-Symp.-Logik?
Die geschilderten, irregulären Umstände d. Wahl in Berlin sind so verstörend, dass schwerfällt, sich vorzustellen, dass eine richterliche Überprüfung nicht z. Schluss kommen müsste, dass die Fehler 'erheblich' waren.

Na niemals nicht. :-) Die OSZE hatte ganz 4 (!!) Wahlbeobachter bundesweit am Start. Zu Berlin ist nur zu hören, man habe viel Andrang erlebt und viele Leute wollten wählen. Man hat sich "aus der Presse über die Wahl informiert"... ah so, jaja, also alles in Ordnung. Was kann man da noch erwarten?? Wenn selbst so eine Organisation schon unterwandert zu sein scheint? Die Maßstäbe werden sicher in RUS anders angelegt....

Gerhard Lenz | Di., 28. September 2021 - 16:24

Antwort auf von Yvonne Stange

Die ganze Welt ist unterwandert.

Nur Russland hält die Fackel der Objektivität und Unbestechlichkeit ganz oben - keine Wunder, das sitzt ja der gütige Halbgott Vladimir auf seinem himmlichen Thron und sorgt sich um das Wohlergehen der ihm Anvertrauten.

Ihre Russlandschwärmerei trägt langsam bizarre Züge.

Der Brüller war allerdings der Kommentar, in dem Sie über afghanische Flüchtlinge schrieben, die mit westlicher Hilfe auf dem Weg nach Russland seien, um dort die Bodenschätze zu plündern.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 28. September 2021 - 07:56

dass Berlin vier Wahlen auf einmal logistisch nicht meisterte.
Ich würde ganz genau nachschauen, auch weil man doch nun Sabotage sicher ausschliessen möchte.

M. Bernstein | Di., 28. September 2021 - 13:43

Man stelle sich mal vor, dass wäre in Moskau passiert, da würden jetzt etliche am Rad drehen und völlig zu recht von unhaltbaren Zuständen sprechen.
Aber das Wahl-Fiasko ist nicht das einzige, was es in Deutschland im 21. Jahrhundert gibt. Produkte werden immer billiger hergestellt, funktionieren immer weniger und führend sind wir in keiner neuen Technologie. Der Kunde ist der Beta-Tester und alle finden das normal. Die Klimakrise ist also nicht die einzige Krise die Deutschland zu bewältigen hat.