- Bei der SPD herrscht gute Laune
In Bochum starteten die Sozialdemokraten mit ihrem Spitzenkandidaten Olaf Scholz und viel Parteiprominenz in die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs. Scholz präsentierte sich als kommender Macher der 2020er Jahre.
1.300 Besucher, eine Partyband spielt Lionel Richies „Fiesta forever“ und Olaf Scholz ist nach allen Umfragen zurzeit der beliebteste aller Kanzlerkandidaten. Die gesamte SPD-Spitze war am Samstag gut gelaunt zum Wahlkampfauftakt nach Bochum gekommen: Die Parteichefs Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken, Generalsekretär Lars Klingbeil, Fraktionschef Rolf Mützenich, Umweltministerin Svenja Schulze und NRW-Parteichef Thomas Kutschaty saßen lächelnd in der Sonne.
Als Lars Klingbeil sagte: „Wir wollen, dass Olaf Scholz der nächste Kanzler der Bundesrepublik wird“, klang das selbstbewusst und nicht nach Selbstbeschwörung. Bei Martin Schulz war das 2017 noch ganz anders.
Kandidat und Kampagne passen zusammen
Die SPD und Olaf Scholz sind im Aufwind. Der Kandidat und die Wahlkampagne passen zusammen wie lange nicht mehr, und auch die beiden Spitzensozis fielen in Bochum nicht aus der Rolle: „Die erste Geige dieser Republik spielt man nicht auf einer Larifari“, witzelte SPD-Parteichef Norbert Walter-Borjans in Richtung von CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet. Er betonte die inhaltlich Nähe zu den Grünen, verwies aber darauf, dass deren Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock keine Regierungserfahrung habe.
Saskia Esken, die Scholz im Nachrichtenmagazin Spiegel als ministrabel bezeichnete, sagte, man stehe vor gewaltigen Aufgaben. Das Ziel der SPD sei es, Arbeit und Wohlstand zu sichern. Das Programm der Partei fasste sie knapp zusammen: „Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit.“
Zur Unterstützung von Scholz war auch DGB-Chef Reiner Hoffmann gekommen. In einer kurzen Rede lobte er die Bilanz der großen Koalition, verwies aber darauf, dass die SPD in vielen Fällen der Ansprechpartner der Gewerkschaften gewesen sei.
Seitenhieb auf die urbane Hipster-Kultur
Olaf Scholz, lässig im Hemd ohne Krawatte, hielt dann eine moderne Interpretation der klassischen sozialdemokratischen Rede. Er wandte sich an alle, die am Morgen früh aufstehen und arbeiten gehen. Bevölkerungsgruppen also, die von großen Teilen der Linken immer weniger beachtet werden: „Wir machen alle unterschiedliche Dinge, aber wir machen gleichwerte Dinge“, sagte Scholz. Auch eine Handwerkerin in einer Kleinstadt mache nichts falsch. Ein Seitenhieb auf die Arroganz der urbanen Hipster-Kultur, als deren Vertreter die Grünen gelten.
„Die kommenden Jahre werden entscheiden“, beschwor Scholz sein Publikum, „ob die 20er Jahre gut werden oder nicht.“ Der Kanzler, der dafür sorgen würde, dass sie gut werden, daran ließ Scholz keinen Zweifel, sei er.
Steuersenkungen für Besserverdiener seien unmoralisch
Steuersenkungen für Menschen, die „so gut verdienen wie ich“, lehnte er ab und bezeichnete sie als unmoralisch. Ein Mindestlohn von zwölf Euro und eine Ausweitung von Tarifverträgen auf mehr Unternehmen und Branchen sollen helfen, die Einkommen zu heben. Zu viele Menschen verdienten zu wenig. Allein von einer Erhöhung des Mindestlohns würden zehn Millionen Menschen profitierten.
Scholz will auch die Wohnungsnot bekämpfen. Neben einer Mietpreisbremse setzt er auf Bauen: 400.000 neue Wohnungen, davon 100.000 öffentlich geförderte, sollen künftig im Jahr geschaffen werden. „Das ist kein Hexenwerk“, sagte Scholz. In den 1970er Jahren seien mehr Wohnungen gebaut worden.
Den Berufseinsteigern versprach er, dass das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren bleiben werde. Eine mutige Aussage angesichts der demografischen Entwicklung.
Spott über Wirtschaftsminister Altmaier
Über Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) machte sich sein Kabinettskollege lustig: Der sei nicht einmal in der Lage, den künftigen Strombedarf zu berechnen. Allein die chemische Industrie benötige, wenn sie in 25 Jahren CO2-neutral sein soll, zusätzlich soviel Strom, wie bislang ganz Deutschland verbrauche.
Die CDU, fasste Scholz zusammen, verstehe nun einmal nichts von Wirtschaft. Als Kanzler werde er innerhalb eines Jahres eine Berechnung der Strommenge vorlegen, die das Land benötige, um CO2-neutral zu werden.
Um das Ziel zu erreichen, müsse man auch Entscheidungen treffen, die „ungemütlich“ seien. Dass das bedeuten könne, dass Genehmigungsverfahren beim Bau von Stromtrassen und Windrädern beschleunigt und Einspruchsrechte von Bürgern eingeschränkt werden, sagte er dann aber doch nicht deutlich. Dagegen forderte Scholz: „Alle müssen an einem Strang ziehen.“
Die CDU, die Partei, auf die sich Scholz konzentrierte, sei nicht in der Lage, das Land in die Zukunft zu führen. Keine Ideen, keine Tatkraft. Es käme nun darauf an, die Weichen richtig zu stellen: „Durchwursteln, das hilft nicht.“
Migration war Scholz kein Wort wert
Migration, eines der Themen, das den Wählern am wichtigsten ist und deren negative Auswirkungen oft stark in den Arbeiterbezirken der Städte, die einst SPD-Hochburgen waren, zu spüren sind, war Scholz kein Wort wert. Auch über den drohenden Zusammenbruch Afghanistans, die Machtübernahmen durch die Taliban und die Auswirkungen, die all das auf Deutschland haben wird, verlor er kein Wort.
Scholz Rede konzentrierte sich auf Wirtschaft und Sozialpolitik. Klima ist für ihn ein Industriethema, keines, das den Menschen einen neuen Lebensstil abverlangen wird. Kommt das bei den Wählern an? In Bochum wurde Scholz bejubelt. Der Wahlkampfstart ist der SPD gelungen.
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...dann könnte ich die SPD ja durchaus wieder wählen, aber der linke Flügel in dieser SPD ist einfach zu groß.
Wer keine weitere Migration will, sondern nur eine von ausgesuchten Fachkräften (keine weiteren Goldstücke) der wählt bestimmt nicht die SPD.
Dafür kann Scholz nat. nichts, denn er würde das bestimmt anders, als sein linker Flügel entscheiden.
... wird es mit KEINER der möglichen Regierungen geben! Das ist völlig illusionär! Noch dazu wo fast ganz Afghanistan auf dem Weg hierher ist und Afrikaner jetzt zusätzlich über Spanien hereindrängen. Aber die üblichen Verdächtigen schreien schon nach Sonderkontingenten und "Wir haben Platz!", auch der Herr Geisel, in dessen Einflußbereich das Blut des letzten "Ehrenmordes" noch nicht getrocknet ist....
Ich verstehe es nicht, die Bevölkerung unterstützt die Taliban, sie braucht keine Angst zu haben, wovor auch? Es geht doch weiter wie bisher! Das, was lockt, ist nur all-inclusive in Deutschland! Und hier bricht der Bürgerkrieg aus, bzw. die demografische Bombe platzt in wenigen Jahren. Wir sind dann Minderheit. Und wie es "christlichen" Minderheiten in islamischen Ländern geht, dies wissen wir anschaulich! Aber alle machen mit und keiner stoppt den Irrsinn.
Die Bevölkerung unterstützt die Taliban? Aber andererseits ist ganz Afghanistan auf dem Weg hierher? Was denn nun?
Was für eine absurde Behauptung.
Der Westen hat die Afghanen verraten. Dem Terror hinterlassen.
Und hier, im satten Deutschland, droht angeblich Bürgerkrieg?
Das wird ja immer absurder.
Und die besorgten Bürger machen schon mal präventiv Stimmung dagegen, dass wir ein paar Migranten Schutz bieten könnten.
Das können AfD und Co. doch sicher ordentlich ausschlachten. Ein paar Foristen machen das ja permanent. Die interessiert doch Terror und Mord in irgendeinem islamischen Land nicht die Bohne!
Die SPD wird, wenn sie Teil einer Regierung sein sollte, genauso wie die Grünen dafür sorgen, dass Hilfsbedürftigen Asyl gewährt wird. Selbst wenn Herr Laschet Angst vor der Reaktion ostdeutscher Wähler haben sollte.
Auch wenn die Wutbürger öffentlich ihren Rassismus demonstrieren!
...werte Frau Stange.
Es steht in der Tat zu befürchten, dass die deutschen Wähler so dumm u. naiv sind, dass sie erst lernen (was sie mit einer Wahl pro Migration anrichten) wenn sie durch das "Tal der Tränen" gegangen sind.
Entweder die Afghanen verjagen die Taliban selbst aus ihrem Land, oder sie müssen lernen mit (wohl eher unter) ihnen zu leben.
Es ist doch NICHT unsere Aufgabe für jeden auf der Welt zu sorgen wenn es ihm in seinem Land nicht so gut wie hier geht.
Was sind das denn für überzogene u. utopische Vorstellungen?!
Mit unserer Migrationspolitik schaden wir nicht nur unserer eigenen Bevölkerung, sondern destabilisieren auch andere Länder, da die ihre Bevölkerung selbst brauchen.
...und heute bei CDU und SPD schon die heiße Phase. Hab ich was verpasst?
Ok, die Grünen sind mit der komprimierten-Lebenslauf-Kanditatin schon eher im burnout.
Jetzt bin nicht die Zielgruppe der linksgrünen ÖR Propaganda und schone seit Jahren meine Ohren vor politischen Tinitus, meine Augen vor dem Grünen Star und den Geist vor Verblödung durch Bevormundung.
Aber heiße Phase. Plakate sehe ich so gut wie gar nicht. Gut, die Blauen können gar nicht so schnell nachdrucken wie deren „Fans“ sie runter reißen.
Früher gab‘s noch so Stände wo die Jungs und Mädels sich unter einem Sonnenschirm mal wieder dem Volke zeigten. Weit und breit nix.
Haben eher die Hosen voll, die Volks(ver)treter.
Auftritte nur da wo kein Gegenwind zu erwarten ist. Vielleicht liegt’s am Personal. Was da so auftritt kann man als Kernschrott, also völlig für die Katz, bezeichnen.
Um mit Loriot zu sprechen.
Früher war mehr heiße Phase.
und es ist meistens Hoffnung, die sich auf nichts gründet.
Scholz als Kanzler - einfach unvorstellbar.
Dazu fällt mir ein Zitat aus dem Don Quijote ein. Als Don Quijote von zu gewinnenden Schätzen faselt kontert Sancho Pansa mit dem spanischen Sprichwort "manch einer ging nach Wolle und kam geschoren zurück".
... geschieht das demokratisch eigentlich unfassbare. Das Unfassbare scheint tatsächlich zum europäischen Normalzustand zu werden.
Vor unserem Haus hängt auch so ein "Horror-Bild": Zombiegrauer Scholz vor blutrotem Hintergrund. Zum Wählen lädt es m.E. nicht unbedingt ein...
kein Grund zur Euphorie. Die hatte Schulz auch. Die SPD weiß mit welcher Politik sie Mehrheiten erreichen kann. Sie will aber lieber vor sich hin kümmern. Viel Spaß dabei.
Ist Ministeriabel? Na toll. Ein Grund mehr die Sozen
aus dem Wahlglücksrad als nich wählbar zu entfernen.
Brandt, Wehner Schmidt wo seid Ihr geblieben?
Das waren meine politischen Idole bis 1989. Lang ist‘s her.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik
es ist nur Olaf.
Frau Saskia Wer kann ruhig Bildungsministerin werden. Immerhin kann sie Excel und vielleicht sogar Basic, VHS Niveau. Es hat sich ja gezeigt, dass die Wissenschaft auch eine Hotelfachfrau überleben kann. Die Karavane zieht weiter.
"Willy Brandt ans Fenster!", ausgerechnet in Erfurt. Wehner: "Das ist Quatsch und was Sie sagen ist noch quätscher", gekonnter Umgang mit den Medien.
Beste Grüße aus der Flaschensammler-Republik!
ps. Die geistigen Väter der AfD und der Adenauer-CDU hätten Ihre damaligen Idole zu gerne an die Wand gestellt.
ist ohne Frage der weit überlegene Kanzlerkandidat.
was allerdings bei seinen Mitbewerbern keine große Kunst ist.
Er wird aber, wegen der Genossen, die ihn bejubeln, wahrscheinlich niemals Kanzler werden.
War doch Scholz bei seiner Nominierung lange nichts weiter als der „Grüßaugust“ unter den Kandidaten. Er musste halt sein, weil die immer einen ins Rennen schickten, aber niemand nahm das noch ernst.
Die unfassbare Dummheit der Schwarzen aber hat das Blatt gewendet. Der Gen.sekr. ist sich nicht zu blöd, im Anti – AfD – Wahn während des Wahlkampfes Partei für den Gegner zu ergreifen... Offensichtlich fehlt ihm die benötigte Portion Intelligenz für solch ein Amt.
Hinzu kommen die zusehends ihr Sektierertum offen legenden Grünen, die wohl vielen Angst machen.
Scholz wird Kanzler, wenn er die Grünen überholt und es für RGR reicht. Das ist mittlerweile durchaus möglich.
Oder er überholt sogar Schwarz, was bei deren Unfähigkeit und desolatem Zustand nicht mehr ausgeschlossen ist.
Das wird echt spannend.
Ich hoffe sehr, dass Hubsi es schafft und die Freien Wähler das Zünglein an der Waage werden. Lieber wäre mir diese Rolle bei Blau, aber das ist unrealistisch. Leider.
Grundsätzlich profitiert Scholz von der Schwäche und Unbedarftheit seiner Mitbewerber! Sollte er auf die Idee kommen sich seinen dänischen Parteifreunden programmatisch anzuschließen und die Sinnlosigkeit der seit 2015 laufenden Migrationspolitik zu begreifen und als Sahnehäubchen die eigentliche Klientel der SPD wiederzuentdecken, die Arbeiter die Angestellten, dann wäre für die CDU und die Grünen Schicht im Schacht und das eventuell für immer! Dann wären Wahlergebnisse wie zu Willy Brandt Zeiten durchaus vorstellbar! Ich vermute aber eher daß nichts dergleichen eintreten wird!
.. warum die SPD in den Umfragen anzieht(wenn es denn stimmt und nicht herbeigeredet ist). Da es ja nun auch der letzte Depp merken muß, wie sehr sich die Grünen aufgeblasen haben und durch ihre eigene Unfähigkeit abgeschmiert sind, müssen ja die bisherigen Baerbock-Wähler irgendwohin ausweichen. Da für dieses Klientel CDU, FDP, FW ja ohnehin nicht in Frage kommen, und sie sich an die SED-Kommunisten (noch)nicht ran wagen, kann ja nur die SPD übrigbleiben. Schlumpfi-Scholz macht nicht viel falsch, hält sich aus dem Gezänk raus und kann in Ruhe die von den Grünen abgewanderten Stimmen einsammeln. Programmatisch sind sie mit den Grünen ja ziemlich deckungsgleich, und so kommt der SPD Zuwachs halt zustande.
Wir alle sollten doch inzwischen erkannt haben, wie man mit Umfragen versucht Leben in den Wahlkampf zu hauchen und die eigene journalistische Überzeugung zu transportieren. Ich glaube diesen Umfrage Augusten kein Wort. Wer Scholz stark macht, bekommt Esken, Borjans, Kühnert und andere Linksextremisten der SPD. Die wenigen vernünftigen Genossen werden doch ausgesondert, so wie das die CDU auch macht.
Ich für mich habe mich entschlossen, keinen Blick mehr in die Glaskugel zu werfen. Wenn die Wahlen stattfinden, vielleicht nur mit Briefwahl für die Nichtgeimpften, ist da vorher alles schon in Bahnen gelenkt. Immerhin könnte der BT auf bis zu 1000 Abgeordnete anwachsen. Da tun die Amtsinhaber und ihre "verdienten" Parteisoldaten alles für, um einen Posten zu halten oder zu ergattern. Der blutleere Scholz mag für einige noch ein geringeres Übel sein als AB. Sollte der tatsächlich Kanzler werden, braucht er frisches Blut aus unserem Steuersäckel und hat dann Cum-Ex und Wirecard Schutz.