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Die Kanzlerin während der Ministerpräsidentenkonferenz / dpa

Mega-Lockdown - Am Nullpunkt der Visionen

Mit der Ausrufung des Mega-Lockdowns durch die Ministerpräsidentenkonferenz sind wir endgültig in der Präventivgesellschaft angekommen. Statt Freiheit herrscht Angst, und statt Visionen gibt es Modelle und Vorhersagen. Es ist höchste Zeit, den Menschen wieder in den Fokus der Corona-Politik zu rücken.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Willkommen in der Präventivgesellschaft! Willkommen an dem Ort, an dem jedes Risiko noch besser versichert und wo selbst die kleinste Offenheit zur großen Gefahr werden kann! Statt Realität gibt es hier Prognosen, statt der interdisziplinären Expertise von Psychologen, Sozialwissenschaftlern, Juristen, Kulturanthropologen und Ökonomen reden vornehmlich Virologen und Modellierer. Denn in der Präventivgesellschaft wird vorausgerechnet, taxiert, bemessen. Die erfahrbare Wirklichkeit selbst ist zu komplex, und vor allem ist sie zu gefährlich geworden, als das man sie mit in seine Erwägungen einbeziehen sollte. Spätestens seit dort draußen das SARS-CoV-2-Virus sein zuweilen totbringendes Unheil treibt und das erhöhte Risiko durch Mutationen noch nicht endgültig abgeschätzt werden kann, wollen wir keinen Schritt mehr ohne Risikobewertung, keine Vision ohne Kalkulation. 

Es mag übertrieben klingen, aber ein wenig erinnert das Handeln der Kanzlerin und der Ministerpräsidenten, die nach dem gerade zu Ende gegangenen Treffen der Ministerpräsidentenkonferenz eine weitere Verschärfung der bisherigen Lockdown-Maßnahmen und eine Verlängerung bis zum 14. Februar bekanntgegeben haben – Stichwort „Mega-Lockdown“ – an das Treiben jener mittelalterlichen Fürsten, die vor jeder Großtat zunächst die ihnen zugeneigten Sternendeuter einbestellten, um auf diese Weise Unglück und Gelingen in die Fatum-Sphäre zu verbannen. Denn wo Sterne und Modelle reden, ist man aller Haftung ledig. Früher wurden Krisen eben prophezeit, heute werden sie prognostiziert. Es ist die „säkularisierte Apokalyptik“, wie der Philosoph Wolfram Eilenberger dieses Treiben der Exekutive und der sie beratenden Modellierer jüngst treffend auf den Punkt gebracht hat. 

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Christoph Heß | Di., 19. Januar 2021 - 23:24

Ich teile die Meinung des Autors und denke das vorallem der letzte Abschnitt die aktuelle Lage gut und treffend formuliert. Die ökonomischen, psychischen oder gesamtgesellschaftlichen Schäden werden von der Politik seit Monaten vollkommen ausgeblendet. Für die Entwicklung der letzten Monate gibt es nur ein 2 mögliche Szenatien: Entweder die Regierung und Ministerpräsidenten scheitern an ihrer Aufgaben sind mit dieser massiv Überfordert und haben deswegen die Länge und Härte des Lockdowns völlig unterschätzt ( uns wurde ein Lookdown "Light" bis kurz vor Weihnachten mit Durchhalteparolen versprochen) oder sie haben wissentlich die Bevölkerung belogen um die Gesellschaft zu besänftigen. In beiden Fällen ist ein Rücktritt dieser Regierenden die einzig logische Konsequenz.

Zumindest in einem Punkt teile ich sie nicht. Für mich mach es einen Unterschied, ob ein abergläubiger Pontentat in historischer Zeit die Sterne, seinen Seni oder wen oder was auch immer befragte oder ob man den Rat von Wissenschaftlern sucht. Den Vorwurf der Wissenschaftsgläubigkeit ertrage ich gelassen. Einen besseren Kompass als Wissenschaft hat die Menschheit derzeit nicht. Und wenn es um die Bekämpfung einer gefährlichen Infektionskrankheit geht, dann haben zunächst die mit dieser Materie Befassten das Wort, bevor man auch Sozial- und Wirtschafts-experten hört. Wissenschaft heißt auch Prioritäten setzen. Extrem formuliert: Auch das beste Gesellschaftsmodell nützt nur Lebenden und möglichst Gesunden. Auf einem anderen Blatt steht, ob die richtigen Maßnahmen abgeleitet werden. Kontaktfreie Mobilität ist per se unproblematisch und frische Luft gesund.

Norbert Heyer | Mi., 20. Januar 2021 - 04:53

Nunmehr verlängert sich die Gängelung des Bürgers um weitere vier Wochen. Immer in der Hoffnung, das dann Maßnahmen greifen, die bis jetzt nichts verbesserten. Die Kanzlerin und ihre Mitentscheider hören auf Experten, die denen gleichen, die in längst -gedacht- überwundenen Zeiten von Pest, Hexenverbrennung und Glaubenskriegen für unglaubliches Leid und Elend verantwortlich waren. Computerprognosen und -Berechnungen als moderner Ersatz der Glaskugel. Unsinnige Vorschriften - eine Person darf zwei Personen besuchen - umgekehrt aber nicht -verantwortliche Politiker, die so etwas absegnen, machen den Menschen Angst, ständige Durchhalteparolen und anschließende Verschärfungen stumpfen ab und führen dazu, dass die Bürger das Vertrauen zu denen verlieren, die anscheinend unfähig sind. Jetzt noch eine Maskenpflicht, die sehr kostspielig wird. Na ja, wenigstens für die Hersteller sehr lukrativ. Da ist das Gesparte mangels Ausgehmöglichkeiten ja gut angelegt. Die Stimmung geht auf Grundeis.

Franz Gailer | Mi., 20. Januar 2021 - 05:48

Schön wär`s wenn`s so einfach wär, wie der Autor in seinem Optimismus meint. "Früher wurden Krisen eben prophezeit, heute werden sie prognostiziert." Das ist eine totale Verkennung der Sachlage. Wir haben eine Pandemie wie sie die Menschheit zuletzt während der spanischen Grippe erlebt hat. Wenn`s so einfach wäre, warum haben dann die meisten Länder dieser Welt genauso "einfallslos" wie Deutschland reagiert. Warum muss jetzt die Schweiz, muss Schweden ihr liberales Modell aufgeben? Leider gibt es keine Alternative zur massiven Kontaktbeschränkung, das war bei allen Epidemien in der Vergangenheit so. Erst die Impfung wird diesem Schrecken ein Ende bereiten, alles andere ist Wunschdenken

Ann-Kathrin Grönhall | Mi., 20. Januar 2021 - 08:17

Antwort auf von Franz Gailer

Bisher hat Schweden sein liberales Modell noch nicht aufgegeben.
Schweden hat die seit Monaten bestehenden !! Massnahmen verschärft(mit Strafandrohung bei Nichteinhaltung)fuer Einkaufscenter ,die Gastronomie und private Treffen bezueglich der Personenanzahl.
Es gibt immer noch keine Maskenpflicht, ausser zu Stosszeiten im öffentlichen Verkehr

Schweden ist Welten entfernt von dem was in Deutschland vor sich geht.
Die Zahl der Infizierten, der im Krankenhaus und auf Intensivstationen mit Covid19 behandelten geht z.Zt. zurueck und ist auf dem Stand von Ende Dezember.

Franz Gailer | Mi., 20. Januar 2021 - 11:13

Antwort auf von Ann-Kathrin Grönhall

Und Schweden ist "Welten" entfernt von der Todesfallinzidenz Deutschlands, und nur die ist aussagekräftig da die Anzahl der Infizierten abhängig ist von der Testhäufigkeit. Schweden hat, obwohl viel dünner besiedelt als Deutschland, was die Ausbreitung einer Epidemie stark beeinflusst, nahezu doppelt soviel Tote pro Kopf d. Bevölkerung. Aber manchen ist das ja egal.......

Gerhard Lenz | Mi., 20. Januar 2021 - 11:19

Antwort auf von Ann-Kathrin Grönhall

besonders von der realen Welt...

Richtig, im Verhältnis hat Schweden doppelt so viele Todesopfer zu beklagen, wie Deutschland.
Und ungefähr zehnmal so viele wie Norwegen und Finnland. Oder sechsmal so viele wie Dänemark.

Dabei ist es ein ziemlich dünnbesiedeltes Land, flächenmässig größer, hat aber nur ein Achtel der Einwohner Deutschlands.

Dennoch so schlechte Zahlen zu erzielen, spricht für eine rundrum gescheiterte Strategie.

Inzwischen spricht angeblich kaum noch jemand von gezielter Herdenimmunisierung. Welche ja schon in GB krachend scheiterte.
Inzwischen beurteilte der schwedische König die schwedische Strategie als gescheitert.
Hat sich das Land ein Pandemiegesetzt gegeben, wonach jetzt auch vernachlässigte wirksame Maßnahmen durchgesetzt werden können.
Um Tegnell dagegen ist es wesentlich stiller geworden. Dafür mehren sich die Stimmen, die ihn kritisieren.

Aber halt: Es gibt ja immer noch keine Maskenpflicht! Na dann muss das schwedische Modell ja ein Erfolg sein!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 20. Januar 2021 - 12:37

Antwort auf von Franz Gailer

der Bundesregierung unterhalten.
Selbst wenn die EU bestellte, Einfluss darauf hatte Deutschland durch den EU-Vorsitz.
Wäre es da nicht sinnvoll gewesen, auf sehr viel höhere Bestellungen zu drängen und auch nicht auf den Preis zu schauen?
Wohlgemerkt für die EU insgesamt.
Lockdowns zum Schluss, was bringen die wirklich, jeder wird alleine krank?
Impfungen für 8 Millionen Betagte in der Bundesrepublik hätten evtl. die Sterberate derselben gesenkt, während der weniger empfindliche Teil der Bevölkerung auf dem Weg zur Herdenimmunität wäre oder dazu, mit dem Virus zu leben.
Man hätte also die Betagten ab 60 in der EU addiert und mindestens für diese unter Hinzurechnung besonders Vorerkrankter über-ausreichend Impfdosen bestellt, am besten also grob für ALLE Bewohner der EU 2 Dosen, und zwar entsprechend der Fortgeschrittenheit des Impfstoffes!
Nicht Benötigtes hätte man in die Welt verschenken können.
Unternehmen brauchen Perspektiven und Zeit, wenn sie eine Produktion hochfahren sollen?

" Ich würde mich auch lieber über die Impfdosenbeschaffung der BR unterhalten"
Ich auch liebe Frau Sehrt-Irrek! Wohne in einem Landkreis, in dem wir seit Wochen unter oder knapp über 100 Inzidenz, aktuell trotz "cluster" in unseren ansässigen Pflegeheimen bei 68,4 liegen. Erst hatte man die Idee, die so wenig betroffenen Regionen wie die unsere inklusive der Höchstrisikogruppe nicht oder später mit Impfstoff zu beliefern. Das nahm man dann aber schnell zurück und Anfang Januar kamen dann die ersten Lieferungen für die schon am 15.12.20 bereiten Impfzentren. Aktuell wären etwa 2500 Impfungen von ungefähr 110 000 Einw. im Landkreis erfolgt. Nun erfuhr man gestern seitens unserer Landesregierung, das eine weitere Lieferung ausfällt seitens des Bundes und demnächst 3 Wochen lang nichts läuft. Und die Menschen, die schon einen Impftermin nächste Woche hatten angeschrieben werden sollen, das sich alles um voraussichtlich 3 Wo. verschiebt. GSD hat man scheinbar die 2.Dosis aufgehoben! LG

René Guenter | Mi., 20. Januar 2021 - 12:55

Antwort auf von Franz Gailer

Schauen wir doch auf die eine massgebliche Zahl: im "laschen Schweden" liegt heute die Rate der Toten an den bisherigen Infektionen bei 1,99%. In Deutschland, auf das "wir auch ein bisschen stolz sein können"(Spahn) liegt sie bei 2,2 %. Damit sind wir übrigens gar nicht so weit weg von Brasilien und den USA etwa. Und in der Schweiz, Tschechien und den Niederlanden, also Länder die wir dauernd wegen ihrer angeblich unzureichenden Massnahmen durch den medialen Kakao ziehen, liegt sie deutlich unter 2%. Man kann das einfach tagesaktuell ausrechnen, indem man die Zahl der Coronatoten mit 100 multipliziert und durch die Zahl der Gesamtinfektionen dividiert. Ist das nicht erstaunlich? Weder Lockdown, Maskenpflicht, geschlossene Sportstätten etc. scheinen also irgendeinen signifikanten Erfolg zu haben.

Romuald Veselic | Mi., 20. Januar 2021 - 05:53

Aus dem Text: "Es ist die „säkularisierte Apokalyptik“, wie der Philosoph Wolfram Eilenberger dieses Treiben der Exekutive und der sie beratenden Modellierer jüngst treffend auf den Punkt gebracht hat."
Richtig.
Die Pandemie wird ritualisiert und die Politik trifft dabei die sakralen, unverrückbare Entscheidungen. Was wiederum Mini-Martin-Luthers auf die Barrikade bringt u. die Coronaleugner/skeptiker sich jetzt kaputt lachen können.
Was mich auf die Palme brachte, ist die FFP2-Pflicht in Bayern! Alle Macht den Masken-Sowjets!
Was soll ich jetzt mit den anderen Masken machen, die ich mir vorrätig besorgte u. die auch nicht billig waren? Werden die gegen FFP2 jetzt kostenlos ausgetauscht? Was soll diese permanente Faschobevormundung? Nicht die Masken sind daran schuldig, dass sich der Virus ausbreitet, sondern die Individuen - ergo Menschen, die sich unverantwortlich verhalten. Diese Politiker, bekommen meine Stimme nie mehr.

Steffen Loos | Mi., 20. Januar 2021 - 08:13

Frisch frisierte, geschminkte und abgepuderte Nachrichtensprecher kommentieren die jüngsten Entscheidungen der regierenden Kaste. Auch diese sind wie aus dem Ei gepellt. Es wird kaum erwähnt, dass mal wieder am Parlament vorbei entschieden wurde. Man merkt, dass hier Menschen am Werk sind, die mit uns niederem und dummen Volk nichts am Hut haben. Sie haben ja auch nicht unsere Sorgen und Nöte und solidarisches Verhalten ist ihnen fremd. Hier ensteht nicht nur ein gigantischer Schaden an Kultur und Wirtschaft, sondern auch an unserer Demokratie. Mit Durchhalteparolen und diktatorischen Entscheidungen versucht man das eigene Versagen zu verdecken. Jedenfalls hat mein 84 jähriger Vater noch immer keinen Impftermin. Die letzte Aussage lautet, dass derzeit kein Impfstoff mehr verfügbar sei und das es noch zwei Wochen dauern könne. Das zeigt doch, wie wenig planvoll hier irgendwas abläuft.

Urban Will | Mi., 20. Januar 2021 - 08:45

als kleine Umwandlung des Spahn – Satzes. Oder „Warten auf Godot“, hier Sinnbild der so sehnlich erwarteten „heilsbringenden“ Folgen von zusammengewürfelten Grundrechts- und Lebenseinschränkungen.

Sie wirken zusehends wie Getriebene oder Wartende, man kann es drehen wie man möchte.
Aber eines kommt mir nicht in den Sinn, wenn ich sie sehe, unsere politischen „Hochkaräter“.
Souveränität und die Fähigkeit zu echter Führung und verantwortungsbewusstem Handeln.
In jedem Hühnerstall herrscht mehr Ordnung.

Wir sind mitten drin in der Phase „volksverdummende Hintertürchen“, ich schrieb schon im Frühjahr darüber.

Man hockt in der selbst gestellten Falle, hangelt sich von Woche zu Woche und hofft...
Der Sündenbock als Ursache der vergeblichen Hoffnung ist da und die Mehrheit glaubt. Dafür sorgt das mediale Dauerfeuer der ÖR.
Es wird viel verbrannte Erde zurück bleiben, wenn all der Irrsinn ein Ende hat. Wenn...
Und dann wird der eingangs erwähnte Satz noch mehr zu Geltung kommen.

gabriele bondzio | Mi., 20. Januar 2021 - 09:02

keine Vision ohne Kalkulation.“...gibt es denn überhaupt noch Visionen?
Und eine Steigerung des „Mega-Lockdown“? Acht Wissenschaftler, die für ihren harten Kurs bekannt sind, regieren momentan das Geschehen in DE. Skeptische Stimmen, sind vom der Expertenrunde ausgeschlossen. De facto, darf sich nur Experte nennen bzw. wird in diesem, kleinen Kreis gehört, wer die Einigkeit der Maßnahmen nicht anzweifelt.
Bei einer derartigen Vorgehensweise sitzen wir, nächstes Jahr um diese Zeit, im „Mega-Mega...Lockdown“ und dürften nur noch mit behördlicher Zustimmung Luft holen.

Die Menschheit lernt gerade in der Pandemie, dass mit der Natur nicht verhandelt werden kann. Kreativ werden wir als Menschen (als natürlich-künstliche Wesen) immer dann, wenn wir eine Anpassung an die objektive Welt (Natur) schaffen wollen, ein utopischer Standort zwar, aber das macht uns aus, weil wir immer wieder ins Gleichgewicht kommen müssen.

Der Rückgang der Infektionen muß beschleunigt werden, dazu ist eine drastische Unterbrechung der Kontakte erforderlich. Dieser Möglichkeitssinn und Verantwortlichkeit, konkret das Tragen von FFP-Masken, die Anlässe für Mobilität einschränken sowie das Homeoffice, leisten einen Beitrag dazu.

Wenn die Menschen das in großer Breite unterstützen, zu ihrer Sache machen, können wir die komplexe Dynamik des Virus besiegen.

Und by the way: Stabilität, ist immer Ergebnis selbstorganisierter Ordnungsbildung, die ständig aktiv aufrechterhalten werden muss.

Das Virus ist längst nicht mehr dasselbe wie Anfang 2020, es wird weiter mutieren, andere Viren werden kommen. Man kann ein Virus nicht "ausmerzen" , wir müssen mit diesem und anderen leben.

Herr Jasper, eine totale bzw. drastische Kontaktunterbrechung hilft nicht! Im Bundesstaat Victoria, Australien, hatte dessen Regierung in der Zeit des austr. Frühjahrs 2020 den wohl schärfsten Lockdown der Welt mit allen Kontaktunterbrechungen angeordnet. Alles war geschlossen. Danach tönten die Politiker: Wir haben es geschafft. 4 Wochen später erhielten wir wieder Post von unseren Bekannten bei Melbourne, Corona ist zurück und alles fängt von vorn an. Masken müssen selbst im Busch getragen werden. Dieser Virus ist da und wird uns in nächster Zeit nicht mehr verlassen. Neue intelligente Umgangsformen mit dieser Seuche sind gefragt. Selbst Impfen ist nicht die endgültige Rettung wie die Grippe es gezeigt hat. Wie lange soll das Theater noch gehen? Herr Prof. John P.A. Ioannidis hat mit der neuesten wissenschaftlichen Stanford-Studie vom 05.01.2021 bewiesen: Kein Nutzen durch Lockdowns, aber Risiken. Es ist ein vernichtendes Urteil von Top-Forschern für die Politik.

Alfred Zielinski | Mi., 20. Januar 2021 - 10:52

"Die Grundlage der Demokratie ist die Volkssouveränität und nicht die Herrschaftsgewalt eines obrigkeitlichen Staates.

Nicht der Bürger steht im Gehorsamsverhältnis zur Regierung, sondern die Regierung ist dem Bürger im Rahmen der Gesetze verantwortlich für ihr Handeln.

Der Bürger hat das Recht und die Pflicht, die Regierung zur Ordnung zu rufen, wenn er glaubt, dass sie demokratische Rechte missachtet."

Gustav Heinemann
Bundespräsident 1969 -1974

von Heinemann sollte man den herrschenden Parteien tagtäglich unter die Nase reiben. Damit sie nicht vergessen, was ihr Job ist und was nicht. Danke dafür, Herr Zielinski

Martina Moritz | Mi., 20. Januar 2021 - 11:26

"Präventivgesellschaft", treffender hätte das, was wir derzeit erleben nicht in ein Wort gefasst werden können. Überhaupt ist der gesamte Artikel genau das, was sich unsere Regierenden mehr als dringend zur Abendlektüre, als Vorbereitung für ihre Aufgabenpflicht des folgenden Tages, der folgenden Wochen mit ins "Schlafgemach" nehmen sollten. Anders wird es, wie im Märchen, eines Retters auf weißem Ross bedürfen, um diese Geschicht für alle zu einem guten Ende zu bringen. - ich für meinen Teil stelle mir aktuell zunehmend die Frage, ob wir in unserem Land, wie so häufig schon in der Geschichtsschreibung, alles, was als welteite Entwicklung beobachtbar ist, besonders exzessiv angehen? = Stichwort "Hexenverfolgung/ 16. Und 17. Jahrhundert." ... oder/ und es liegt womöglich an der schon von Napoleon beschriebenen Gutmütigkeit unserer Nation, die sich am Ende, da zu stark ausgeprägt, in eine Ausladung extremer Auswüchse ins Gegenteil kehrt?

Egal wie man es sieht, es ist bedenklich.

Dr.med. Herbert Schaar | Mi., 20. Januar 2021 - 11:46

Herr Jasper schreibt: Der Rückgang der Infektionen muß beschleunigt werden, dazu ist eine drastische Unterbrechung der Kontakte erforderlich.
__________________
DAS ist es. Solange nur irgendwelche wachsweichen Regeln aufgestellt werden, die eh nicht beachtet werden müssen, weil es keine Strafbewehrung gibt und Winkeladvokaten jede Ordnungsstrafe vermeiden:
Wird die Pandemie weitergehen.
Es werden viele Menschen früher sterben.
Wer das will...

Wolfgang Borchardt | Mi., 20. Januar 2021 - 15:08

Warum sollte die "Corona-Pandemie" effizient bekämpft werden können, wenn es nicht gelingt, das Übel in den Hotspots zu fassen? Die Sommerpause wurde intensiv genutzt, der Bevölkerung Angst vor der "Zweiten Welle" einzujagen. Hätte man doch lieber geschwiegen und sich auf die mögliche Situation vorbereitet. Das wäre mithin ein Wunder gewesen. Denn auch sonst ist das Meiste nicht gelungen: Digitalisierung, Migration, Verteidigungs-, Verkehrs-, Wohnungs- und Gesundheispolitik... Aber man klopft sich auf die Schulter: Weiter so!

Bernd Muhlack | Mi., 20. Januar 2021 - 15:35

... wenn man immer wieder dasselbe probiert und ein anderes Ergebnis erwartet."
Das stammt angeblich von Albert Einstein, egal.

Wieso ist es nicht möglich, die Gesundheitsämter personell u technisch besser auszustatten?
Es sind doch hinreichend sinnfrei Beschäftigte jeweils vor Ort, die sich auch endlich einmal nützlich machen könnten!
Wieso werden GR massiv eingeschränkt, jedoch der Datenschutz als unantastbare heilige Kuh glorifiziert? Etwa bei der C-App oder dem Distanzlernen/Homeschooling?

"Dicht machen" ist eben einfach, kann jeder. Kreative Maßnahmen, Eigeninitiative, "Anpacken" ist natürlich in D - vor allem im öffentlichen Sektor - ein Fremdwort.
"Wie soll das denn gehen?"

Nach diesem Beschluss der verfassungswidrigen Kanzler-MP-Konferenz haben noch des Abends bereits die MP Schwesig u Kretschmann erklärt, sich nicht komplett daran zu halten.
Und die Kanzlerin wird wieder zum Rumpelstilz!
Ich tulte keinen Witerspruch! Schleutert tiese Purschen zu Poden!
(like Monty Python)

Walter Bühler | Do., 21. Januar 2021 - 11:38

Antwort auf von Bernd Muhlack

... der wichtigste Beitrag der Politik wäre zuallererst, dass die Verwaltung besser organisiert und angeleitet wird, indem innerhalb der Behörden endlich ernsthafte Prioritäten gesetzt werden.

Es kommt zur Zeit nicht darauf, dass Frauen-, Diskriminierungs- und Datenschutzbeauftragte, Pressesprecher, Personalräte und ähnliche Funktionäre ihren großenteils überflüssigen "Beschäftigungen" gutbezahlt und wohlgelaunt - am besten im Home-Office - nachgehen dürfen, während andere mit wirklich wichtigen Aufgaben kaum zu Rande kommen.

Nicht nur die Bundeswehr kann helfen, das können in Wahrheit auch viele andere Verwaltungen, wenn Sie denn die Lage ernst nehmen würden.

Sie haben auch damit Recht: Wieso werden GR massiv eingeschränkt, jedoch der Datenschutz immer noch als "unantastbare heilige Kuh glorifiziert?" Wann werden die Regelungen für die notwendige Bestellungen der öffentlichen Hand so entbürokratisiert, dass die Lieferungen rechtzeitig kommen?

Dietrich Bomm | Mi., 20. Januar 2021 - 15:46

auf die 15 km Begrenzung ab Haustüre soll die Haltung der Politik gestern auf humorvolle Weise verdeutlichen: Meine Haustür habe ich jetzt immer bei mir.

Claudia Biegler | Mi., 20. Januar 2021 - 16:00

Danke für den tollen Artikel. Ja, man umgibt sich gerne mit Menschen, die meiner Meinung sind. Mit Menschen, die mir Entscheidungen in den Mund legen, dann brauche ich nicht selbst zu denken. Entscheidungen sind besonders gut, wenn sie einfach sind: Alles bleibt wie es ist bzw. wir können noch mehr. Da umgibt sich unsere "Mutti" mit immer denselben Wissenschaftlern, die immer die selben Dinge sagen und fordern und schon haben wir einen super Plan: Lockdown Nr.?, egal. Das ist Politik, wie sie eine wehrhafte Demokratie benötigt. Ich bin erschüttert über die Menschen in diesem Land. Wo ist den die Schmerzgrenze erreicht? Ein wenig erfreut hat mich die Tatsache, dass nicht jeder den Kurs von Frau Merkel fährt, wenn es um die Schulen geht. Da hüpft sie bestimmt wieder wie Rumpelstilzchen, weil nicht alle ihr folgen wollen. Vielleicht entsteht bald doch so etwas wie ziviler Ungehorsam.
Herr, lass doch endlich Hirn vom Himmel regnen.

Lisa Werle | Mi., 20. Januar 2021 - 19:18

In meinen Augen hat es mit Wissenschaft nichts mehr zu tun, wenn die Kanzlerinnen-Runde nur die Wissenschaftler ‚befragt‘, deren Meinung zu einer bereits getroffenen Entscheidung der Kanzlerin passt. Verantwortlich handeln heißt auch nicht, die Panik ständig zu verstärken, damit ‚Untertanen‘ brav folgen. Wir sind keine Untertanen, sondern Bürger – und durchaus in der Lage, den Diskussionen zu folgen, die unterschiedliche Wissenschaftler gerne einbringen würden, wenn Merkel & Co. es zulassen würden. Ich habe es satt, dass ‚Wissenschaft‘ genannt wird, was politische und gesellschaftliche Gruppen sich aussuchen, um die eigenen Meinungen und Ideologien zu unterfüttern. Das ist absurd.

dieter schimanek | Mi., 20. Januar 2021 - 19:47

...die Viren und ich bin sicher, sie werden auch bleiben. So wie auch all die anderen Viren, was da ist bleibt auch da. Ob Immunität durch die verfügbaren Impfungen erzeugt werden kann muss man abwarten. Kurz um, wir werden damit leben müssen, dass sie da sind. Wenn wir Glück haben erzeugt unser Organismus im Laufe der Evolution Immunität, bis dahin gilt der Spruch: Ein bisschen Schwund gibts immer, mit oder ohne Lockdown.

Dipl.-Ing. Günter Weber | Do., 21. Januar 2021 - 05:42

Treffender als RALF HANSELLE hätte die Pandemie-Groteske im Land, in dem wir gut leben (sollten), nicht analysiert werden können. Vereinfachend zusammengefaßt: Die Politiker haben erkannt: Wer die Bürger am brutalsten knebelt, dem küßt es am ergebensten die Füße. Ohne zu merken, daß das Leiden seine Abwehrkräfte gegen das Virus so schwächt, daß den 'Volksvertretern' exakt die Infektions- und Toten-Zahlen geliefert werden, die sie zum Weiter-Knebeln (und Weiter-Ruinieren von Volkswirtschaft, Kultur, Sport und Familien) brauchen.

Robert Friedrich | Do., 21. Januar 2021 - 14:17

Ich lebe im betreuten Wohnen, seit Monaten spürt man unter den Bewohner eine permanente Angst. Die meisten sind eingeschüchtert, vereinsamt und spüren gegenüber den undifferenziert verbreiteten Zahlen Hilflosigkeit und Ohnmacht. Heute wurden alle Bewohner getestet, Ergebnis kein Corona positiv Ergebnis. Man merkte sofort einen Stimmungswechsel im ganzen Haus. Fazit: wie könnte ein Ruck durchs Land gehen würden die ÖR endlich zu einer Kehrwende in der Berichterstattung finden? Z.B. nur Zahlen die der Lage ohne wenn und aber entsprechen, kein an oder mit Corona als Todesursache, keinen Konjunktiv über Gefährlichkeit, keine Todeszahlen aus Amerika oder Brasilien, Reduktion der Meinungen von unzähligen Virologen usw.