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Alles ist dunkel, nur Annalena Baerbock strahlt / dpa

Grünen-Parteitag beschließt Grundsatzprogramm - Und Baerbock sprach: „Fürchtet euch nicht!“

Eine Mischung aus Apple-Event und evangelischem Kirchentag: Die Grünen haben mit ihrem digitalen Parteitag mehr als nur ein Grundsatzprogramm beschlossen. Sie wollen uns ein Gefühl verkaufen.

Marko Northe

Autoreninfo

Marko Northe hat die Onlineredaktion von cicero.de geleitet. Zuvor war er Teamleiter Online im ARD-Hauptstadtstudio und Redakteur bei der "Welt". Studium in Bonn, Genf und Berlin sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 

So erreichen Sie Marko Northe:

Bundesgeschäftsführer Michael Kellner empfängt den Zuschauer auf der atomgrünstrahlenden Showtreppe. Gerade lief ein bedeutungsschwangerer Imagefilm mit dramatischen Bildern und dem Motto des Grünen-Parteitags, der in diesem Jahr coronabedingt digital stattfindet: „Jede Zeit hat ihre Farbe“. 

In diesem Slogan und der Farbe, diesem strahlenden Atomgrün, ist eigentlich schon fast alles enthalten, was über die Bundesdelegiertenkonferenz, wie die Grünen ihre Parteitage traditionell nennen, zu sagen wäre. Es ist der Anstrich, auf den es ankommt, die Inhalte gehen unter in einer aufwändigen Produktion, salbungsvollen Worten und technischen Problemen. 

Ein verbales Dampfbügeleisen

Und es ist das Atomgrün, das uns den Weg in die Flexibilität der neuen Grünen unter Annalena Baerbock und Robert Habeck leuchtet: Um auch mit der Union regieren zu können, darf nicht alles so moosgrün sein wie früher. Die Erderwärmung sollte gestoppt werden, wie es im Pariser Klimaabkommen steht, aber 1,5 Grad, diese Forderung aus dem linken Teil der Partei bügelt die Vorsitzende Baerbock mit einem verbalen Dampfbügeleisen dermaßen sanft ab, dass sich alle in eine warme, flauschige Decke gewickelt fühlen können. „Am Pariser Vertrag zu rütteln, und sei es noch so gut gemeint, verhindert doch gerade, dass wir ihn mit Leben füllen.“ Natürlich sei jedes Zehntelgrad weniger besser, aber der ökologische Wandel müsse jeden mitnehmen. „Zum Versprechen von Paris gehört deshalb auch: Dieser Wandel muss für alle funktionieren.“ Schließlich wolle doch auch der Kohlekumpel nur das Beste für seine Kinder.

Ob die Grünen nun für oder gegen Gentechnik in der Landwirtschaft sind – niemand weiß es nach den Parteitags-Beschlüssen so genau. Ein wenig ja, ein wenig nein, alle haben irgendwie recht: Mit dieser Uneindeutigkeit ist Robert Habeck einfach nicht zu schnappen und präsentiert sich in Merkelscher Tradition als perfekter Kanzler. Er legt sich nicht fest und hat damit alle irgendwie auf seiner Seite. Die Delegierten beschließen im Sinne des Vorsitzenden: Gentechnik jein. Und auch bei dem Streitthema Homöopathie, für die einige ökologisch bewusste Mitglieder anfällig sind, drückt sich der Parteitag mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit um klare Worte im Grundsatzprogramm. 

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Fritz Elvers | So., 22. November 2020 - 16:22

Ich dachte immer, Tscherenkow-Strahlung wäre blau.

Aber neue Zeit, neue Farbe. Aha.

gabriele bondzio | So., 22. November 2020 - 17:05

Aber immer, Herr Northe. Sagte der Wolf nicht auch zu den sieben Geißlein: „Fürchte Euch nicht, eure liebe Mutter ist da und hat euch jeden etwas Schönes mitgebracht!“ Der Schurke hat nichts unversucht gelassen, - mit weiß-getürkter Pfote und Verfeinerung der Stimme, an sein Ziel zu gelangen.
Mag man(n)/frau den Weg auch noch so raffiniert ausleuchten, mit Versprechungen pflastern. Ich bevorzuge meine Grün und das ist natürlich.

George Bernard Shaw lag mit seinem Zitat lag goldrichtig:

Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer

Wenn es um plausible und transparente Ziele ginge, dann wäre die "Z" hinnehmbar. Bei den Grünen ging es aber seit dem Waldsterben nie um irgendeine Sache, es ging immer nur um die Erzählung und Emotionalisierung um Stimmen und damit Pfründe zu gewinnen, mit denen man dann aktivistisch weitere Erzählungen spinnen kann. Zu einem vernünftigen Ergebnis braucht es nie zu führen. Dazu hatten sie nie, und haben sie auch heute keinerlei Kompetenz.

Christa Wallau | Mo., 23. November 2020 - 09:44

Antwort auf von Bernhard K. Kopp

Ach, lieber Herr Kopp, da liegen aber Sie ganz falsch.

Die GRÜNEN (ebenso wie die meisten anderen, die es in die Parlamente geschafft haben) besitzen durchaus Kompetenzen, und zwar solche, die zu einem für sie persönlich s e h r vernünftigen Ergebnis geführt haben, nämlich einem hohen Einkommen+Pension, die sie mit ihrer Ausbildung (nicht wenige sind Studienabbrecher) nie in einer anderen Anstellung gefunden hätten: Sie können flüssig, unverbindlich reden u. gefällig auftreten, wissen, was die Leute hören wollen, besitzen eine enorme Prinzipien- und Skrupellosigkeit (Schläue!) u. ein "dickes Fell"(Das ist gar nicht so einfach zu bekommen!!!) u. weitere, ähnliche "Fähigkeiten".

PROBLEM: Menschen mit dringend nötiger Sachkompetenz u. Verantwortungsbereitschaft gehen nicht in die Politik bzw. kommen nicht in hohe Positionen, weil 1. die Parteienstruktur dies verhindert u. 2. auch die meisten Wähler den schönen Schein dem Sein vorziehen!!!
Da beißt sich die Katze leider in den Schwanz.

Günter Johannsen | Mo., 23. November 2020 - 10:09

Antwort auf von Bernhard K. Kopp

Wenn man bei den Grünen die Tarnfarbe abkratzt, schimmert die rote Grundfarbe der 68er durch. Grüne Doppelmoral …. das geht wohl gar nicht - oder doch: zum Sinnbild grüner Doppelmoral avancierte im Netz die Gute-Laune-Schleuder der bayrischen Grünen mit einem Urlaubsfoto aus den USA - Wegwerf-Eisbecher mit Einweglöffel in der Hand … viel Kerosin verbrannt für einen Wochenend-Trip – aber Geld spielt ja keine Rolle … Umwelt und Klimaschutz auch nicht … ?
Zu Hause verbietet man dem Dieselfahrer die Einkaufsfahrt zum Lidl-Markt, aber man selbst fliegt übers Wochenende mal so eben um den halben Erdball. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Die Urheber des Gender-Diktats irrten sich schon einmal in den 68ern folgenschwer mit ihrer "sexuellen Befreiung" für Kinder in Berliner KiTas. Viele leiden heute noch unter dieser "Befreiung"!

Cigdem Akkaya stv. Direktorin Essener Türkeizentrum: " Die Leute werden endlich Abschied nehmen von der Illusion Deutschland gehöre den Deutschen."
Margarete Bause MdL: " Nur weil jemand vergewaltigt, beraubt oder hochkriminell ist, ist das kein Grund zur Abschiebung. Wir sollten uns stattdessen seiner Annehmen und akzeptieren wie er ist."
Stefanie von Burg: "Es ist gut so, das wir Deutschen bald in der Minderheit sind."
Sieglinde Frieß, grüne Verdi-Vertreterin: "Ich wollte, das Frankreich bis zur Elbe reicht und Polen direkt an Frankreich angrenzt."
KGE: Der Islam gehört zu DE. "Die sex. Übergriffe in Schorndorf lassen sich zwar nicht entschuldigen, aber sie zeigen einen Hilferuf der Flüchtlinge, weil sie zu wenig von deutschen Frauen in ihren Gefühlen respektiert werden.
Petra Klamm-Rothberger: " In der Heimat des Täters werden Frauen zum Tode verurteilt. Deshalb musste er sie nach der Vergewaltigung töten. Das Netz ist voll von Grünen Kampfansagen an die Demokratie und unser GG.

Maria Mazur | So., 22. November 2020 - 17:29

es hat mir soviel Spaß gemacht, es zu lesen, dass ich es gleich zweimal tat. Und fand wieder, was ich selbst empfunden habe beim Anblick dieser Konferenz der Tiere. Und zuhören muss man auch und zwar sehr genau. Sonst wird man betrunken von den Worten des VorsitzendenInEs. Sie sollen berauschen und wenn man nicht aufpasst, tun sie’s auch.

Sebastian Krüger | So., 22. November 2020 - 17:35

Es hat ganz den Anschein, als würde dieser Artikel so manche Dinge nach dem Geschmack es Autors verzerren...
"Atomgrün"? Apple so gar nicht ökologisch? Marktwirtschaftlicher Werbemethoden nicht angebracht?
Intelligente Kommunikation funktioniert so, wie Apple das vorgemacht hat. Wer statt dessen aus Prinzip mit den Methoden der 68er arbeiten würde, wäre schön inkompetent.

Heidemarie Heim | So., 22. November 2020 - 18:32

"Häh?" You made my day! Die zweite meinen Humor sicher treffende Formulierung an diesem grauen Sonntag;)! Danke lieber Herr Northe! Aber die Aufnahme mit der sauber einstudierten Gestik oben sprach für mich schon Bände noch ehe ich den ersten von Ihnen verfasste Satz dazu las. Ihrer Beschreibung nach sind die beiden Produktanbieter aber dahingehend wohl noch nicht
so geschult und überzeugend wie z.B. ein Herr Lindner, dem ich nach seinen Bühnenauftritten sofort einen Staubsauger abkaufen würde;) Doch was ein durch Bigotterie ausgelöstes, bei mir fast Magenkrampf verursachendes Gefühl der Fremdscham betraf, so kommen alle hier Aufgeführten nicht an das "Show-Spektakel" dieser amerikanischen Evangelikalen ran, die sich an Trumps Arm festgekrallt in Verzückung betete! Gefolgt von einem epischen Lachanfall ,als ich Trumps in Großaufnahme mühsam beherrschte Mimik dazu sah. Wie damals in unserer Kirche, wo ein Blick zum Kumpel genügte um die Beherrschung zu verlieren. Was war das schön! MfG

Wolfgang Jäger | So., 22. November 2020 - 18:47

Die Grünen verkaufen sich als die neuen, modernen und vor allem jungen Propheten. Was da ablief, hatte quasi Kultstatus. Die Figuren stilisierten sich auch verbal zu anbetungswürdigen Heiligenfiguren, denen man einfach seine Stimme geben muss. Und man hatte den Eindruck, wir wohnen dem Beginn eines tiefgreifenden Paradigmenwechsels und einer Transformation bei. Das Ganze: elitär, arrogant, ausgrenzend und vor allem ignorant allen gegenüber, die den jungen wohlstandsverwöhnten Systemveränderern eine ach so schlimme Welt hinterlassen haben. Bald kommt Weihnachten und die Grünen verkaufen sich geschickt denjenigen, die von dem christlichen Gedöns eh nicht mehr viel halten, als die ersehnten Heilsbringer! Die CDU wird es schwer haben. Denn viele werden diesen neuen Heilsbringern, die sich im heimeligen bürgerlichen Wohnzimmer präsentieren, auf den Leim gehen. Es braucht sehr starke, knallharte Argumente und Persönlichkeiten, um dieses grüne Theater zu entlarven. Anbiedern heißt verlieren!

Fritz Elvers | So., 22. November 2020 - 18:55

Die Methoden der 68er hatten wenigstens noch Inhalt, wenn auch meist abwegigen. Hier aber wird Glaube verkündet, ohne irgendwelche belastbare Zahlen anzugeben, ohne einen streitbaren Weg aufzuzeigen. Energiewende so spannend wie ein Bausparvertrag? Was für ein Geplärre, diese Partei ist nur noch ein dahingenderndes PR-Produkt. Energiepolitik? Gleichzeitig gegen alles. Aber macht nichts, diesen milliardenteuren Selbstmord haben ja schon andere vorbereitet.

Die AfD reibt sich die Hände, weil ein solcher Koalitionspartner für Merz nicht mehr zumutbar ist. Danke Grüne!

Es mag sein, dass der Klimawandel im Wesentlichen vom Menschen beeinflusst ist und wir unseren CO2-Ausstoß verringern müssen. Es ist möglich, dass wir dafür Industrieprozesse ändern und CO2-frei gestalten müssen. Das geht nur, wenn man ohne globalen Handel, z. B. auf einer Insel lebt oder alle Beteiligten diesen Prozess simultan vollziehen.
In einer Demokratie ist die Bevölkerung vor der Wahl über die Konsequenzen aufzuklären. Das macht üblicherweise die Opposition. Die jedoch fällt bei uns komplett aus, sowohl hinsichtlich der Parteien wie auch der Medien und der „Zivilgesellschaft“.
Als „Vorreiter“ in einer globalen Handelswelt müssten die CO2-reduzierten / freien Prozesse günstiger sein als die konventionellen, will man nicht nur die industriellen Arbeitsplätze verlagern. Im Moment verschließt sich mir noch der finanzielle Nutzen und von Ideologie wird man nicht satt. Das ist / wird unser Problem und irgendwer wird alles zahlen müssen.

Ihr letzter Satz ist ganz besonders bei mir hängen geblieben! Zahlen werden es langfristig die gesamte Gesellschaft, besonders schmerzhaft wird es für den Durchschnitts-verdiener... Diese Phantasien übertreffen m. E. kommunistische Phantastereien der Vergangenheit. Die hatten auch stets einen religionsähnlichen Anspruch und sind im Zusammenbruch geendet. Die überwiegend staatsangestellten Grünen werden das erfolgreich hinbekommen und diese Gesellschaft ruinieren... Garantiert!

Die Grünen wollten halt zeigen das sie eine moderne Partei sind. Das war allerdings ein zuweilen seltsames Spektakel, mit leicht skurrilen Zügen.
Besonders wurde das deutlich, wenn der Spitzenkandidat mit geballten Fäusten den Machtanspruch seiner Partei beschwor.

Die AfD mag ein wenig spotten, who cares. Warten wir mal den AfD-Parteitag im November ab. Da werden sicher markige Sprüche und imaginäres Stiefelknallen dominieren.

Und was das Visuelle angeht: Würde Attraktivität den Ausschlag geben, kämen die Grünen sicher nicht so schlecht weg.
Anders als die Partei der von Storchs, Curios oder Brandners - die wären garantiert niemals in irgendeinem Parlament vertreten.

Aber es kommt ja auf das politische Angebot an. Da scheinen die Grünen für viele die einzige Alternative zur schwächelnden SPD. Es sei denn, man bevorzugt staatstragenden Stillstand (CDU), Marktfetischismus mit gelegentlichen Populismusanflügen (FDP), oder Linke, die in Russland noch immer den großen Bruder sehen.

Tut es aber nicht, zum Glück ! Ich vertraue da lieber auf Sachverstand. Sehen sie Herr Lenz, es gibt Menschen die werden durch das was sie zu sagen haben schön und sei es nur die schnöde Wahrheit oder die simple Erkenntnis, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, weil andere es auch richtig machen.

Jens Böhme | So., 22. November 2020 - 19:59

In China werden wenigstens noch riesige Parteitage mit Beifallsorgien zum Schein zelebriert. Die deutschen Grünen haben die KP Chinas schon überholt. Ich kann Jürgen Trittins Ärger verstehen *smile*

Fritz Elvers | So., 22. November 2020 - 20:57

kann es nicht geben, das ist ja das Problem. CO2-freie Energieerzeugung ist natürlich teurer, auch Kernenergie, wenn man über alle Kosten integriert.

Man muss es gegen mutmaßliche Klimaschäden aufrechnen. Dazu gibt es aber international wenig Bereitschaft, trotz aller Lippenbekenntnisse. Holland, ein klimabedrohtes Land, plant 11 Kern-kraftwerke. Nützt aber nichts, wenn China etc. nicht mitmachen. Die Probleme sind äußerst komplex, labern hilft da nix. Fusionsenergie liegt noch in weiter Ferne, Erdgas würde erstmal helfen, da es pro kWh weniger CO2 emittiert, wollen die Grünen aber auch nicht, meine Güte, was für eine Pippi-Langstrumpf-Welt.

Brigitte Simon | So., 22. November 2020 - 21:13

...was für ein Grüner Parteitag. Voller Übera-chungen. Habeck rasiert, sonst noch was? Doch neues Gedankengut? Nein! Wir bleiben unserer Tradition treu.
Alles bereits patentierte Patina. Doch die Ansprüche
steigen. Gier nach Macht, nicht nur regieren.
Die Grünen fordern Macht. Eine neue Variante.
Die Sonnenblumen wachsen in den Himmel.
Joschka bitte melden.

Andreas Berlin | So., 22. November 2020 - 21:33

Aus den USA gibt es Fernsehübertragungen von Predigern, die tausende Zuschauer im Saal und Millionen an den Bildschirmen haben. Mit einem Programm für schlichte Gemüter. Da sind auch die Grünen jetzt gelandet. Wo sind die verrückten, belächelten Grünen, die trotzdem für etwas Konkretes einstanden und dafür gewählt wurden. Macht - das schein die Droge, die alle Vernunft besiegt. Wann hat eine Oppositionspartei für die Regierung gestimmt? Wann hätte man vermutet, dass die Grünen sich an die CDU kuscheln? Ich fand die strickenden Parteitagsdelegierten der Grünen immer etwas drollig. Jetzt fehlen sie mir, weil sie authentisch waren.

Gerhard Schwedes | So., 22. November 2020 - 22:58

Eine Vermischung aus Apple-Veranstaltung und Kirchentag - der Vergleich ist sehr gut getroffen. Es bleibt nur eine nüchterne Auflistung dagegen zu halten: 1. Grundeinkommen - unbezahlbar; 2. Energiewende und gleichzeitiger Ausstieg aus Kohle und Atomstrom - funktioniert nicht und viel zu teuer 3. E-Autos statt Diesel - noch lange nicht praktikabel, Ökobilanz bringt überhaupt noch keinen Vorteil, nur die Zerstärung der deutschen Autoindustrie und ihrer Zulieferer mit Arbeitslosenzahlen, vor denen es einem graust 4. Eurorettung - unbezahlbar, führt ins finanzielle Desaster und in den Banken- und Eurocrash. 5. Multikulti, von den Grünen mit aller Macht unterstützt und herbei propagandiert - gescheitert.

Da bleibt nur noch der bigotte Glaube an eine halluzinogen herbeigetrommelte Welt. In dem Gedicht "An das Publikum" von Kurt Tucholsky lautet der Refrain: "Sag mal, verehrtes Publikum: Bist du wirklich so dumm?" Tatsächlich, es ist so dumm. Wer zerreißt endlich den Vorhang der Illusionen

Werter Herr Schwedes gut zusammen gefasst. Was fehlt ist die künftige Altersarmut, die Benennung einer der eigentlichen Ursachen der Klimaänderungen, nämlich die Überbevölkerung. Dazu hört man nichts von den Grünen und den anderen Parteien.

Gerhard Schwedes | Mo., 23. November 2020 - 19:03

Antwort auf von Hermann-Josef …

Danke für die wichtigen Ergänzungen "Altersarmut" und "Überbevölkerung". Von beidem wollen die übersatten Grünen nichts wissen. Lieber stricken sie den Afrikanern warme Socken als von denen die eine Geburtendrosselung einzufordern. Könnte ja nachkolonialistisches Gerede von Weißen sein, die endlich ihre Schnauze zu halten haben bei all ihrem Sündenregister. Ein sehr teurer Spaß, dieser grüne Pseudo-Schnickschnack. Aber bis zu den Bundestagswahlen ist es noch einige Zeit hin. Da schwimmt sehr noch so manche Kröte den Rhein hinunter, die es zu schlucken gilt. Wollen wir auf die Kröten unsere Hoffnung setzen! Schon stinken die Grünen gegen den politischen Islam an, um ein neues Wählerreservoir zu erschließen. Auch den Begriff "Heimat" lässt man gelegentlich wie eine verschämte Dame ihr Tüchlein fallen, um nicht als vaterlandslose Gesellen zu gelten. Die Grünen sind bestens darin geübt, die Wendehälse zu spielen, wenn es ihnen tatsächlich einmal an den Hals gehen sollte.

Die grünen Aktivisten, allen voran Physik-'Kobold' Annalena und Langstrecken-Luisa werden zunehmend Opfer der eigenen Propaganda. Die ständig gleichen Parolen werden durch Wiederholung nicht glaubwürdiger. Sie leisten auch keinerlei Beitrag zur Lösung der vielen offenen Fragen rund um das Thema: 'regenerative Energien': (Entsorgung alter Wind-Anlagen, Schattenschlag, Vogelsterben, 'Flatterstrom' mit Frequenzschwankungen, ungleichmäßige Erzeugung - Speicherprobleme) usw.
Propagandistisch setzen die Grünen immerhin ein altes Erfolgsrezept um:
'... Die brillanteste propagandistische Technik wird keinen Erfolg haben, wenn nicht ständig ein Grundprinzip beachtet wird – sie muss sich auf einige Punkte beschränken und sie immer wieder wiederholen. ... Das Wesen der Propaganda ist deshalb unentwegt die Einfachheit und die Wiederholung. Es ist nicht die Aufgabe der Propaganda intelligent zu sein, sondern ihre Aufgabe ist es, zum Erfolg zu führen.' (Joseph Goebbels zugeschrieben)

helmut armbruster | Mo., 23. November 2020 - 07:47

und sie sagen, ohne Macht wären die schönsten (grünen) Zielsetzungen nichts wert.
Passt das in eine Demokratie?

Ernst-Günther Konrad | Mo., 23. November 2020 - 07:55

Also bei den Grünen auch nichts Neues. Wie auch? Sie haben auch das Merkel-THC geraucht und besuchen regelmäßig ihre Sisha-Bar. Las die Tage ein Interview mit Joschka Fischer. Angeblich seien die Grünen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Mitte bestimmt immer der, der am Rand steht oder?
lt. Wki: Punkt oder Teil von etwas, der von allen Enden oder Begrenzungen gleich weit entfernt ist.
Als politische Mitte bezeichnet man einen Standpunkt im politischen Spektrum, der zwischen „links“ und „rechts“ liegen soll. Wo genau sich diese „Mitte“ befindet und durch welche Positionen sie charakterisiert wird, ist jedoch umstritten; entsprechend diffus ist auch die Verwendung des Ausdrucks kann man im Netz lesen.
Die Grünen sind von politischer Realität so weit weg, wie die Erde von der Venus. Schnatterinchen und der fliegende Robert stellen sich als Prediger und Sektenführer dar. Die Menschen einlullen und ins "atomgrüne?" Nirwana wollen sie ihre Wähler schicken. Ich sage: Gute Reise.

Mit dem Personenkult fing es bei den Nationalsozialisten auch an , bevor alles in einer Diktatur endete . Der Führer war auch einmal ein junger Politiker , der mit Worten die Massen benebelte , die Grünen haben da wohl bei Leni Riefenstahl ab geschaut . Man verkauft schon immer gut , wenn nur die Oberfläche und Farbe dem Kunden gefällt ! Bezweifeln tue ich aber , ob die jungen Wähler den Schwindel nicht durch schauen . Nach Ausstieg aus der Kernenergie und dem Kohlestrom , da fehlt mir eine klare Lösung , wie wir die Bevölkerung und die Industrie mit Strom versorgen können , ohne auf Kohlestrom aus Polen und Atomstrom aus Frankreich zurück greifen zu müssen .

Wieso muß dann die Industrie mit Strom versorgt werden.
Es gibt dann gar keine Industrie mehr!!!
Wie schön und vor allem klimafreundlich!
Es ist schlimm, daß es diese hirnlosen Menschen gibt, denen die ebenso ausgestatteten Wähler folgen, leider.

Werner Gottschämmer | Mo., 23. November 2020 - 09:46

..nur mal eben eine Passage aus einem Kommentar eingefügt, stammt aus „Darum zittern ARD und ZDF vor Sachsen-Anhalt“. Habe ebenso, wie der Kommentarschreiber, nicht den geringsten Zweifel, dass das kein Zufall ist. Mehr brauche ich nicht über diese Partei zu wissen, und nicht weniger was hier unterstützt wird, mit den Beiträgen aller! Thematisierung? ZERO! Habe fertig!!

„In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass die ARD-Themenwoche, die sich mit Klimawandel, Nachhaltigkeit etc. befasste, genau zu Ende ging, als die "Problemlöser", nämlich die Grünen, mit ihrem Parteitag anfingen. Aus meiner Sicht ganz klar ein Fall von Wahlhilfe“.

Wolfgang Borchardt | Mo., 23. November 2020 - 09:59

Lange war ich ungehalten, glaubte ich doch, wer für "Grün" ist, sollte auch Grün wissen und die entsprechende Kompetenz mitbringen. Jetzt weiß ich: Hier ist nichts weiter gemeint, als eine grüne Gesinnung ohne ökologisches Wissen. Die hier Bäume besetzt, dort fällt; die die "heimische" Natur beschwört und gleichzeitig Grenzen leugnet. Jeder Unternehmer, der seine Projekte so unkonkret verkaufen wollte, würde scheitern. Aber richtig in einer Zeit, die Politik überwiegend emotional betreibt? Die Grünen profitieren vom Verfall der Kirche und bieten sich als neue Religion an. Für mehr reicht es nicht, aber vielen mag das genügen.

Peter Schulmeister | Mo., 23. November 2020 - 12:04

Antwort auf von Wolfgang Borchardt

Die VDG wird mit einer Merz-CDU keinen Koalitionspartner bekommen und für die Horrorkoalition Grün-Rosa-Rot fehlen die Mehrheiten.Was bleibt? Eine VDG,welche dann den Wähler bekritteln wird und die verbale Trauer um ihre verschwundene Obermeisterin auf dem Kanzlerstuhl.Oder kommt alles anders?Wir freuen uns auf das Wahljahr 2021.

Annette Seliger | Mo., 23. November 2020 - 10:11

.. wer erinnert sich? Vor vier Jahren gab es eine Kampfabstimmung zwischen Cem Özdemir und Robert Habeck (Göhring Eckardt war durch die Frauenquote gesetzt), und der Cem hatte diese hauchdünn, man könnte sagen um "Spätzlesbreite", gewonnen.

Cem und Katrin haben damals bei der Bundestagswahl gerechte 8,4% geholt und ich frage mich natürlich was der Cem so denkt wenn er heute die Wahlprognosen sieht. Und vor allem was denkt der Robert? Hätte ich damals gewonnen, dann wäre ich heute schon mindestens Vizekanzler?!
Aber sind wir gerecht: Die Merkel`sche Migrationskrise mit anschließender Migrationsindustrie hat eine neue links-grüne Wählerklientel geschaffen, die von den Flüchtlingsströmen lebt und natürlich die Partei wählt, die für Nachschub sorgt, damit die Geldtöpfe für die Migration weiter fleißig von den Steuerzahler gefüllt werden. Das ist die neue Gesellschaft, die vielen neuen Sozialarbeiter oder sonstigen in nicht wertschöpfenden Arbeiten tätigen Menschen der Migrationsindustrie.

ursula keuck | Mo., 23. November 2020 - 13:26

Auf die momentane grüne Scheinstärke, die nicht zuletzt dem Durchgrünen der Klimakanzlerin geschuldet ist, reagiert die CDU/CSU indem sie alle Signale auf Schwarz-Grün stellt.
Alle Parteienhaben seit Jahren schon das grüne Programm umgesetzt: Abschalten der Kernkraftwerke, Kohleausstieg, Emissionsfreie Zukunft, Umformung der Energiewirtschaft u. Autoindustrie in eine Planwirtschaft, Einwanderungspolitik, usw.
Die Grünen haben es geschafft ihre Deutungshoheit über Gesetzmäßigkeiten u. die Spitzenposition in der Lenkung der öffentlichen Meinung – MEDIEN -. zu besetzen.
Daher sind wir alle mehr oder weniger grüngläubig.

Lisa Werle | Mo., 23. November 2020 - 15:48

Selbstverständlich war das weiße Baerbock-Mäntelchen bewusst gewählt, weil es sehr bewusst an die amerikanischen Demokraten, an Kamala Harris und an Frauenrechte (Suffragetten) erinnern sollte. Einfach nur copy-paste-peinlich. Und dann Habeck als Charisma-Imitator im Anzug, gekämmt und sogar rasiert – für den Griff nach der Macht.
Ich mache dann einfach mal weiter im US-amerikanischen Tenor und sage von Herzen: „Gott schütze Deutschland.“ Ich hoffe, es hilft.

Bernd Muhlack | Mo., 23. November 2020 - 18:14

Da steht sie nun, unser aller Annalena, u kann nicht anders!
Die perfekte "Haltung", wie unser Bundespräsident oder Bedford-Strohm.
"Noch heute werdet ihr mit mir im Paradiese sein!"

Die weiße Kutte erinnert mich nicht an Frau Harris, sondern an Udo Jürgens - seine Konzerte beendete er immer im weißen Bademantel.
Der Vergleich hinkt natürlich, denn seine Texte waren besser als die koboldigen.
Allerdings mMn tolle Stiefel, wenn man von der Farbe absieht.
Habeck/Baerbock als RRG-Kanzler, quasi als siamesische Zwillinge; wie ein Zentaur im Wechselspiel Körper/Kopf?
Ja, das wäre eine "kongeniale Perpetuierung" des Merkelismus - Angelas Werk und Annalenas/Roberts Beitrag.
Gott bewahre - leider gibt es ihn (sie, es) nicht!

Bekanntlich kommt es auf Fakten, Tatsachen eher nicht mehr an, die Performance, das Framing ist der Winner. Darob gab die ARD gar eine Studie in Auftrag, q.e.d.
"Höhere Neuverschuldung"?
Klingt blöde = ein SchuldenPLUS!!!

1 Punkt u 300 €? - aber ich wähle doch GRÜN!

hermann klein | Mo., 23. November 2020 - 18:52

Dass sich ein führendes Industrieland ohne real existierenden Probleme selbst wirtschaftlich ruiniert, wird in die Geschichtsbücher als historisches Moment verfasst werden.
Mit dem Unwissen der eigenen Bevölkerung wird von den Grünen seit Jahren in Deutschland, Hetze betrieben, Lügen u .Panikmache bewusst verbreitet und die Demagogie zum Werkzeug der eigenen Ziele. Bis heute wird keine Gelegenheit ausgelassen immer wieder die Lüge verbreitet, das in Japan Tausende Menschen wegen der Kernschmelze sterben mussten.
Dass nicht ein einziges Todesopfer, weder durch die Kernschmelze noch durch austretende Strahlung zu beklagen war, wird glatt in das Gegenteil verkehrt.
Die Ursache der Katastrophe von Fukushima war ein Tsunami. Der Tsunami war durch ein Erdbeben ausgelöst worden.

Da nach Ansicht der Grünen die Vernunft (Intelligenz) des dummen deutschen Michels nicht ausreicht brauchen sie die perverse Öko-Horrorshow. Wohlwissend das 97% Co2-Austosses natürlichen Ursprungs sind. Alle Lebewesen erzeugen Co2 und wenn sich die Weltbevölkerung verdoppelt, kommt es zwangsläufig zu Klimaschwankungen, das heißt: Co2 Anhebung.
Wenn man den Grünen Untergangsszenarien verfolgt, zeigt sich das nicht eine einzige realistisch war, sondern Alle nur aus reiner Profilierungssucht und Panikmache diente. Und die Geschichte zeigt leider das wir Deutsche ein Mahl vom gesellschaftlichen Wahn befallen, alles besonders sorgfältig machen.

Günter Johannsen | Di., 24. November 2020 - 10:00

Weil Grüne und SED-LINKE zu ehrlich demokratischen Wahlen nie eine Chance hätten, versuchen sie es jetzt mit dem Wahlrecht ab 16! Die Jugend wurde von dieser linken Einheitsfront lange genug weichgekocht mit "Fridays for Future" und Stadtviertel-Schlachten" (getarnt unter dem Schwindeletikett Demo)! Nur mit Tricks und Täuschung de3r Wähler kommen sie zur Macht, ist meine Überzeugung. Und dabei versteht sich von selbst, dass sie ihre 68er Vergangenheit als Erfüllungsgehilfen der SED/MfS auch gelegentlich mit terroristischen Methoden (RAF)die Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland destabilisieren wollten?!
Ich denke, damit kommen sie auch heute nicht durch, denn am Ende setzt sich das Gute - wie 1989 - immer wieder gegen das Menschenverachtende durch: (Bibel: 1. Mose 50,20) "Ihr gedachtet's böse mit mir zu machen; aber Gott gedachte es gut zu machen, dass er täte, wie es jetzt am Tage ist, zu erhalten viel Volks."

Carsten Paetsch | Di., 24. November 2020 - 10:57

Ja, dieses Atomgrün mit den „salbungsvollen Worten“ in mystischen Illuminationen… Albert Speer hätte es nicht besser machen können: „Jede Zeit hat ihre Farbe“… aber lassen wir das.
Trotzdem, die links-grün öko-soziale Früchtetee-Show wird im Herbst 2021 zur Machtergreifung führen, das ist sicher.
Viele Menschen sind der aktuellen Politik und ihrer Protagonisten derart überdrüssig, dass man ihnen wirklich alles als heilbringend (seit Corona im wahrsten Wortsinn) verkaufen kann, um ihre geschundenen Seelen zu reparieren. Das war `33 schließlich auch die wesentliche Triebfeder.
Da spielen schlüssige Inhalte genauso wenig eine Rolle, wie die grünen Antifa-Kader oder auch weltfremde Umverteilungsphantasien, die auch die letzte Substanz der Sozialsysteme auffressen werden. Und am Klima werden auch die Grünen nichts ändern.
Die Frage ist daher nur: Wie überstehen wir diese Phase und was kommt danach?