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In der Krise schlägt die Stunde der Volksparteien / picture alliance

Coronavirus - Die Krise als Chance

Schon jetzt ist klar: Die Corona-Krise wird nicht spurlos an der Gesellschaft vorbeigehen. Was nach dem Chaos folgt, birgt Herausforderungen für die Gemeinschaft und die Politik. Vor allem aber ist es eine Chance.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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„Nichts wird mehr so sein, wie es war“ – so lautete eine Lieblingsphrase nach dem 11. September 2001. Ähnliches konnte man auch nach der Lehman-Pleite 2008 lesen. Und auch jetzt wieder geben sich viele Auguren überzeugt, das Corona-Jahr 2020 markiere eine Zeitenwende. Keine Frage: Epidemien haben das Potential, Kulturen zu stürzen, Epochen zu beenden und Welten zu revolutionieren.

Man denke nur an die Pestwellen des sechsten Jahrhunderts, die das Ende der Antike einläuteten. Und der Schwarze Tod im 14. Jahrhunderts hinterließ so tiefgreifende ökonomische, soziale und kulturelle Folgen, dass mit ihm das Mittelalter unterging. Vergleichbare Folgen haben allenfalls Kriege. Nun ist Covid-19 weder die Pest noch ein Weltkrieg.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 21. März 2020 - 12:07

Ein guter Artikel in schweren Zeiten, der mich daran erinnert, dass man Gesellschaften und vlt. auch Massnahmen, eine Krise zu überstehen, nicht nur von Notlagen her verstehen sollte.
Aber unerwartete Notlagen, obwohl diese evtl. sogar schon angemahnt wurde seitens der Wissenschaft? zeigen den Fortschritt unserer Gesellschaften, mit ihnen umzugehen, sie zu verarbeiten und dann weise einzupreisen.
Trigema ff. will Atemmasken herstellen?
Und auch die Spannbreite der Länder untereinander und die des Bundes zu einzelnen Ländern muss nicht verkehrt sein, zeigt doch Bayern allen Bundesbürgern, was möglich ist, während andere Länder neue Nuancen einbringen.
Auch für Klima/Katastrophen wird man vieles lernen bzw. einüben können.
Wenn ich an den Quellen von Flüssen stand, liebte ich es, dem Gedanken nachzuhängen, wie es wäre, wenn dieses klare Wasser jetzt durchlaufen dürfe, überflüssige Sedimente oder Schadstoffe mitnehmen könne und parallel überlegt würde, was man nicht mehr einleitet.

gerhard hellriegel | Sa., 21. März 2020 - 12:18

Ich lade Sie ein zu einem flug auf der iss über unseren blauen planeten. ---
Ja, hier ruinieren sie den amazonas-regenwald, in der sahelzone flüchten sie, weil sie kein wasser haben, in ostasien, weil sie darin ersaufen.
In sibirien schmilzt der permafrostboden und überall das eis, die gletscher. Die insekten haben sich in 20 jahren auf 25% reduziert. Und so weiter. Das ist verloren. Und vom virus getötete menschen. Sonst nichts.
Ja, auch vermögen ist verloren! Ja, da klebt auf allem ein eigentums-etikett, das ändert sich zuweilen. Schon lange. Was soll's? ---
Gehen wir näher heran. Der konsum nimmt ab und damit auch die produktion. Und? Wo ist das problem? Im ernst, WO ist es? Fehlt etwas außer klopapier und so? WAS? ---
Blauäugig? Ja, mit absicht. ---
Keiner redet von greta? Ich schon.

Heidrun Schuppan | Sa., 21. März 2020 - 14:26

Antwort auf von gerhard hellriegel

schön. Vermögen? Einkommen? Egal. Das Geld zum Lebensunterhalt kommt vom Staat? Keine Sorgen machen müssen sich nur Beamte und Vermieter, denn deren Geld fließt weiter aufs Konto. Aber viele, sehr viele, bekommen langsam Panik, und das ist auch nicht unbedingt gesund, fürs Herz zum Beispiel. Man kann Geld nicht essen, das stimmt, und das klare Wasser kann man wenigstens trinken. Aber lange wird das nicht so weitergehen können, auch wenn der CO2-Ausstoß sinkt. Müssten Greta und Luisa für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen...

Hallo, Frau Schuppan. Vielleicht sind wir uns einig, dass es von der SACHE her kein Problem ist, wenn auf verminderten Konsum verminderte Produktion folgt. Im Gegenteil, alles andere wäre Unsinn.
Es geht also um Münzen, Scheinchen, Zahlen: Geld. Zu dumm, das steht jetzt da nicht zur Verfügung, wo es im Sinne des Gemeinwohls gebraucht wird.
Ja, ist denn Geld derzeit knapp? Mitnichten, nur befindet sich das Kapital im Streik: keine Rendite, keine Penunzen, wir sind kein Wohlfahrtsinstitut. Eben.
Wer produzieren möchte, was nicht verlangt wird: das Gesetz des Marktes. Pech gehabt, Sie sind nicht systemrelevant. Also warten sie, bis Sie pleite sind, dann sind sie bestimmt zur Stelle.
Böse Buben? Sie folgen den Spielregeln, ihre Anleger erwarten das von ihnen,
auch wenn sie das nicht laut sagen.
Von wem soll das Geld jetzt kommen, also jetzt raten Sie doch 'mal.
Es überzeugt wenig, wenn man ein Spiel verteidigt, solange es einem nutzt, und den Tisch umwirft, wenn es anders kommt.

Jetzt fällt uns die "grenzenlose Politik" auf die Füße. Was Greta nicht geschafft hat, Corona hat es mit einer Leichtigkeit getan. Zumal dieser ein Feind ist, der nicht widerspricht, unbequeme Fragen stellt & / oder grenzendübergreifend wie auch politisch gesehen auf alle eine lähmende Wirkung hat.
Meine Befürchtung ist auf einmal, dass falsche Pharisäer uns Europäer vor neuen Tatsachen stellen werden, die uns mehr wie wenig schmecken werden.
Die meiste Angst habe ich vor eine Zentralisierung der Macht & der daraus entstehenden Denkfabriken, wo geistige Freitheit mehr wie beschnitten wird. Jede unglücklicher ein Volk wird, um so leichter lässt es sich regieren/ versklaven.
Und wieder werden nur hohe Ziele als Maßstab gelten, wo sich die Elite wie Puppenspieler einen Dreck drum kümmern werden, die wahren Werte der menschl. Entwicklung zuhalten.Wahrheiten wurden früher wie heutzutage nicht gerne gesehen.Und der Verlust des Glaubens ist wie ein Turbo für diese unheilvolle Entwicklung.

Jetzt fällt uns die "grenzenlose Politik" auf die Füße. Was Greta nicht geschafft hat, Corona hat es mit einer Leichtigkeit getan. Zumal dieser ein Feind ist, der nicht widerspricht, unbequeme Fragen stellt & / oder grenzendübergreifend wie auch politisch gesehen auf alle eine lähmende Wirkung hat.
Meine Befürchtung ist auf einmal, dass falsche Pharisäer uns Europäer vor neuen Tatsachen stellen werden, die uns mehr wie wenig schmecken werden.
Die meiste Angst habe ich vor eine Zentralisierung der Macht & der daraus entstehenden Denkfabriken, wo geistige Freitheit mehr wie beschnitten wird. Jede unglücklicher ein Volk wird, um so leichter lässt es sich regieren/ versklaven.
Und wieder werden nur hohe Ziele als Maßstab gelten, wo sich die Elite wie Puppenspieler einen Dreck drum kümmern werden, die wahren Werte der menschl. Entwicklung zuhalten.Wahrheiten wurden früher wie heutzutage nicht gerne gesehen.Und der Verlust des Glaubens ist wie ein Turbo für diese unheilvolle Entwicklung.

mit dem Artikel von Herrn Felbermayr (IFW) hier im Ciero weniger Probleme gehabt als mit Ihrer sehr verdichteten - ist ja fast schon poetisch - Sicht auf aber nun welches Problem?
Derzeit findet Ökonomie nur sehr beschränkt statt, aber nicht mit der Aussicht auf einen solchen Dauerzustand.
Zahlen wird es eine Gesellschaft, in deren Interesse es erfolgte.
Das kann man doch nicht zum Nulltarif haben wollen?
Unser Leben wird erhalten, also erhalten wir die Wirtschaft etc. bis sie wieder Fahrt aufnehmen darf.
Das jetzt zur Verfügung gestellte Geld ist der Gegenwert für freiwillige Drosselung und sich in den Dienst an der Gemeinschaft stellen.
Es soll darüberhinaus die Potenzialität unserer Wirtschaftskraft erhalten und ist damit ein Scheck auf die Zukunft.
Ich weiss im Ernst nicht, ob man eine Rückzahlung der Kredite überhaupt verlangen kann.
Das ist übrigens etwas anderes als ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Für mich macht es nämlich Sinn.
Habe ich Sie auch nur annähernd verstanden?

Grüße Sie, Frau Sehrt-Irrek. Schon blöd, wenn das Publikum auf die ernsten Worte des Propheten mit Schulterzucken antwortet. :-)
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es nachhaltige Probleme gibt und andere.
Die Umweltzerstörung und die Fehlorientierung unseres wirtschaftlichen Handelns wird uns so schnell nicht verlassen, der Virus schon.
Aus meiner Sicht droht uns eine Wirtschafts-, Finanz- und Eurokrise. Und ich meine, dafür gibt es keinen sachlichen Grund. Es handelt sich allein um ein Steuerungs- oder Verteilungsproblem. Natürlich wird EZB und Staat einspringen, wenn die Finanzwirtschaft ihrer gesellschaftlichen Aufgabe (aus systemimmanenten Gründen) nicht nachkommt. Nur, wie lange noch? Nichts für ungut, wir werden sehen.

Ronald Lehmann | Sa., 21. März 2020 - 16:03

Antwort auf von gerhard hellriegel

Mein Rückblick auf die Jahre seit der Wende:
Nach dem 1989/ 90 die Mauer viel, kam es mir vor, als wenn der Krieg vorbei ist & eine drückende Last viel von allen. Und viele hatten plötzlich Hoffnung & Freude im Herzen, weil man kein Gefangener einer Idelogie mehr war. Die Wahrnehmung war, dass der Osten mehr wie triest, farblos & total herunter gewirtschaftet war (vor allem zum Vergleich jenseits der Grenze). Aber es wurde auch einen klar, daß im Westen nicht alles Gold ist, was glänzt.
Ich hatte in meiner Studienzeit (ohne Deligierung) Buna & Leuna kennen gelernt. Und dort kam mir zum ersten Male die Erkenntnis, so können wir als Menschen nicht weiter machen. Was es im Osten zu wenig gab, gab es im Westen im Überfluss. Meine ersten Haushaltgeräte hielten über 20Jahre, was wir aus dem Osten trotz Mangelwirtschaft gewöhnt waren. Und ging doch einmal was defekt, wurde es repariert. Heutzutage ist der Kaffeekrug teurer wie die Kaffeemaschine. Das kann auf Zeit nicht gut gehen. Teil 1

Ronald Lehmann | Sa., 21. März 2020 - 16:28

Antwort auf von gerhard hellriegel

Seit der Euro- Einführung hatte ich immer mehr das Gefühl, das wir Bürger zu Konsumenten umerzogen werden sollten. Auf einmal war Geiz geil & hier begann das Übel. Der techn. Fortschritt war so immens, daß der Mensch/ die Gesellschaft in seiner Entwicklung nicht hinter her kam. Jeden Tag ein neues Produkt, nur mit dem Unterschied, es hielt nichts mehr wie früher. Glas vom Handy gesprungen oder es regnete-defekt-& man war gezwungen, sich ein neues zu kaufen. Und dies bei allen Produkten. Früher gab es nur Bio & alles funktionierte & der respekt zu den Lebewesen, die auf unsere Teller kamen, war vorhanden. Heutzutage glauben Kinder an lila Kühe & Sauerkraut, was man von Streuchern erntet. Die gegenseitige Wechselbeziehung zur Natur sowie zur Familie ging immer weiter zu gunsten des Geizes & des Geldes immer mehr verloren. Die Großunternehmen wanderten immer mehr süd-östlicher, da wo es niemand interessiert, zu welchen Bedingungen man produziert, Hauptsache Geiz ist geil!
Teil 3 folgt

Ellen wolff | Sa., 21. März 2020 - 12:38

Ich freue mich jedes Wochenende auf ihre klugen Texte. Uns es ist, wie es ist. Wir Menschen als Gesamterscheinung entwickeln uns nur in sehe kleinen Schritten mit vielen Rückschritten weiter. Keiner weis wo die Reise hingeht. Und dennoch habe ich den Eindruck, dass die Welt trotz der riesigen Herausforderungen die wir uns zum Großen Teil selbst geschaffen haben, besser geworden ist.

Michaela 29 Diederichs | Sa., 21. März 2020 - 12:55

Ganz vortrefflicher Beitrag. Glückwunsch. Vielleicht überdenkt der eine oder andere seinen Lebensentwurf, seine Perspektive und nimmt einen Wechsel vor. Solche Krisen haben Potential - im Guten wie im Schlechten. Ich glaube an das Gute - unbedingt.

F.Oldenburg | Sa., 21. März 2020 - 13:00

Warum wirkt die AfD "aus der Zeit gefallen"? Ganz im Gegenteil : Die Rede von M. Söder, der ich gestern im Radio verwundert lauschte, klang wie eine der AfD: "Wir müssen und werden verhindern, das ausländische Investoren jetzt nach kriselnden deutschen Firmen greifen", Aussetzung von Asylanträgen, Zurückweisungen an Grenzen mit der Prämisse, das eigene Gesundheitssystem, die eigene Bevölkerung zu schützen....Reinste AfD-Forderungen. Und kein Journalist widerspricht. Höchst erstaunlich. Und vielleicht ein Schachzug, sich die AfD Wähler mit Blick auf die BTW einzuverleiben, ohne gleich als "Nazi" beschimpft zu werden. Denn alles geschieht nur im Dienst der guten Sache.

„echte“ AfD – Wähler überzeugen. Die lassen sich nicht so schnell einlullen.
Er ist und bleibt ein Wendehals mit großem Windfähnchen, nach dem er sich ausrichtet.
Ein Blender.

Es stimmt vollkommen, dass jetzt in großem Umfang umgesetzt wird, was die Blauen schon seit Jahren fordern.
Aber der Mensch vergisst leider schnell und den indirekten „Erfolg“ der AfD – sprich die nun eingeleiteten Maßnahmen in Bezug auf Grenzen, Migration, etc. - wird man anderen zuschreiben, dafür sorgen die Schreiberlinge.

Wenn es um die „große“Macht, also Kanzlerschaft geht und er antritt, wird Söder seine Partner dort suchen, wo er sich den größten Erfolg verspricht, höchstwahrscheinlich bei den Grünen.

Dann interessieren ihn seine Wort von heute nicht mehr.
Und die Grünen schon gar nicht, die stehen Gewehr bei Fuß.
Schönwetter wird schon wieder kommen und dann säuseln sie sich wieder hoch.

...denn genau das hat Söder nicht so gemeint, wie es die AfD sagen würde - wenn sie denn mal endlich eine Art Wirtschaftsprogramm entwickeln würde, was sie schlicht nicht kann.

Söder hat die Sicherung der Grenzen wegen der Coronakrise verteidigt - bei der AfD geht es nach wie vor immer nur um Migration.

Die eigene Bevölkerung zu schützen fordert jede Partei - und beileibe nicht die AfD, denn die hat ausser der albernen Kritik (zuerst war es Panikmache, dann haben die Verantwortlichen zu spät gehandelt) gar nichts zu bieten, oder was sind die gesundheitspolitischen Leitlinien der Blau-Braunen?

Der Schutz deutscher Firmen war wohl eher vor dem Hintergrund der versuchten Übernahme eines Forschungsinstituts durch den AfD-Helden Donald Trump (!!) zu verstehen.

In der Tag: die AfD zeigt gerade, wie überflüssig sie ist.

Eine Chance auf Erneuerung bei gleichzeitgier Rückbesinnung auf erhaltenswerte Werte geht aber nur ohne das alte Personal. "Neuer Wein in alten Schläuchen" (Matthäus-Evangelium 9,14–17) geht gar nicht, weil es den neuen Wein verderben würde! Jede Krise birgt eine Chance, wenn man es gut beginnt.
"Wir müssen und werden verhindern, das ausländische Investoren jetzt nach kriselnden deutschen Firmen greifen", Aussetzung von Asylanträgen, Zurückweisungen an Grenzen mit der Prämisse, das eigene Gesundheitssystem, die eigene Bevölkerung zu schützen....
Klar sind es AfD-Forderungen, aber es ist unbedeutend, wer es sagt: diese Forderungen sind gut und wichtig und müssen umgesetzt werden! Ob das eine CSU, oder eine AfD macht, ist nebensächlich. Nur Fakt ist: mit den Grünen und den Roten Weltverbesserern ist dass wohl eher nicht zu machen?!

Klaus Peitzmeier | Sa., 21. März 2020 - 13:10

Ihr Artikel ist aber sehr beliebig. Eine nichtssagende Weisheit an die andere gereiht. "Corona wird Spuren hinterlassen". "Der Schwarze Tod beendete das Mittelalter". "Irgendwann wird man dieses Land wieder hochfahren". Ach was? "Es wird nicht jede Bar,Restaurant, jeder Einzelhändler überleben". Das war nie anders. "Politische Gewinner dürften kurzfristig die alten Volksparteien sein, allen voran die Union". "Die Stunde der Oppositionsparteien wird in den kommenden Monaten schlagen". Ist die CDU in der Opposition? Dann schnell mal eine intellektuell klingende Worthülse eingeworfen: Finanz-Nudging. Dachte erst es sei was Unanständiges. Heißt aber nur Denkanstoß. Klingt aber wohl zu banal. Es wird "spekuliert" u "nicht wenige träumen" von einer besseren Welt nach der Krise. "Durch Krisen wird der Mensch aber nicht besser oder schlechter" meint H.Grau, um sogleich auf die "evolutionäre Funktion u deren möglicherweise befreiende Wirkung einer Krise" hinzuweisen. Bla,bla auf hohem Niveau.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 21. März 2020 - 13:33

Ich fürchte, Sie trauen der Opposition zu viel zu, Herr Grau. In Zeiten, in denen es statt Opposition nur leicht abweichende Meinungen gibt und (fast) alle Medien nur die Richtung „Ökologie und Sozialismus“ kennen, kann keine starke Opposition entstehen. Wirtschaftliche Notlagen waren schon immer die Zeiten einer übermäßigen staatlichen Regulierung.
Woher soll in diesen Zeiten eine Opposition, die für Eigeninitiative, Ärmel hochkrempeln, Anpacken und Aufbau steht, kommen, wenn es durch staatliche Fürsorge auch bequemer geht? Dazu ist erst einmal ein Absturz erforderlich, wie bei einem Drogensüchtigen. Erst dann kann eine neue Kraft entstehen, die Änderungen durchsetzen kann.

Brigitte Miller | Sa., 21. März 2020 - 13:39

Gute Betrachtungen. Dass sich die Conditio humana nicht verändert , ist offenbar etwas, dass den Weltverbesserern nicht bekannt ist.
Sie glauben daran, dass man mit der endgültigen Einführung des Sozialismus ein dauerhaftes Paradies auf Erden haben wird. Obwohl Individualismus gross geschrieben wird, scheint man keine Ahnung von der "Natur" des Menschen und dessen Verschiedenheit/Individualität zu haben. Es wird niemals ein "alle sind gleich und haben alle die gleichen Chancen" geben.

helmut armbruster | Sa., 21. März 2020 - 15:12

aber das schließt ja nicht aus, dass eine Veränderung genau so wahrscheinlich ein Unglück sein kann.
Es wird Gewinner und Verlierer geben.
So werden z.B. unsere 3 Millionen Beamte ungeschoren aus dieser Krise herauskommen.
Andererseits werden es viele Selbstständige und Gewerbetreibende nicht schaffen wieder auf die Beine zu kommen. Für sie sieht es nicht gut aus.
Und wir alle müssen uns fragen, wohin es uns führen wird, wenn alle "finanzpolitischen Hemmungen fallen". Ist das erst geschehen müssen wir damit rechnen, dass das Ergebnis uns am Ende folgendes bringen könnte:
Staatsbrankrotte, Währungsreformen, Hyperinflationen, Zwangsabgaben, Preisstops, Lohnstops, Goldbesitzverbote, Devisenkontrollen, und einiges mehr.
Ohne finanzpolitische Hemmungen wird alles möglich sein, auch Dinge, die wir uns z.Zt. noch nicht einmal vorstellen können.

helmut armbruster | Sa., 21. März 2020 - 15:12

aber das schließt ja nicht aus, dass eine Veränderung genau so wahrscheinlich ein Unglück sein kann.
Es wird Gewinner und Verlierer geben.
So werden z.B. unsere 3 Millionen Beamte ungeschoren aus dieser Krise herauskommen.
Andererseits werden es viele Selbstständige und Gewerbetreibende nicht schaffen wieder auf die Beine zu kommen. Für sie sieht es nicht gut aus.
Und wir alle müssen uns fragen, wohin es uns führen wird, wenn alle "finanzpolitischen Hemmungen fallen". Ist das erst geschehen müssen wir damit rechnen, dass das Ergebnis uns am Ende folgendes bringen könnte:
Staatsbrankrotte, Währungsreformen, Hyperinflationen, Zwangsabgaben, Preisstops, Lohnstops, Goldbesitzverbote, Devisenkontrollen, und einiges mehr.
Ohne finanzpolitische Hemmungen wird alles möglich sein, auch Dinge, die wir uns z.Zt. noch nicht einmal vorstellen können.

Gisela Fimiani | Sa., 21. März 2020 - 16:48

Könnte der „physische“ Stillstand womöglich dafür sorgen, dass der Stillstand des rationalen Denkens sein Ende findet? Könnte die Krise uns erkennen lassen, dass wir als erwachsene Menschen frei genug sind, um der Parteientreue, der Ideologietreue und sonstiger „Nibelungentreue“ nicht bedürfen. Wahrheitstreue und eigene Wahrhaftigkeit könnten die neue Basis sein. Gemeinsinn braucht den Freisinn. Wagen wir mehr Demokratie. Stärken wir nicht die Macht der Partei-Soldaten. Die Vorstellung, dass die Krise zum Mut des „sapere aude“ führen könnte, läßt hoffen.

und Hoffnungen stellen Sie da in den Raum Frau Fimiani,
Allzugerne würde ich mich anschließen, waren das doch seit meiner Steinzeit (= Geburt) die Träger meiner Brücke über meinen Strom.
Aber heute ???
Kind lernt dass heiß ist "da wo man sich die Finger verbrennt."
Heutige Erkenntnis: "Mensch" hat zu wenig Finger.
Guter Spruch der sich gerade in meinem Kopf Bahn brach.
Hab selbst gegrinst.
Leider trifft er`s ziemlich exakt.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 21. März 2020 - 18:44

Wir sollen möglicherweise ab Sonntag bundesweit eingesperrt werden. Erst hieß es "Sperre" (Kriegsrethorik?), jetzt Beschränkung. Unsere Telefondaten werden wie selbstverständlich "ausgewertet".
Alles zum Wohle des Volkes, um Leben zu retten?
Hoffentlich Herr Grau, nutzt ein jeder für sich, mal nachzudenken, ob er selbst, ob wir alle so weiter machen wollen.
Wir sollten schon nach der "Krise" die Politik fragen: Warum diesmal eine solche Panik und solche Maßnahmen?
Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet.
Ein Vergleichswert für die laut RKI „moderate“ Welle 2018/19 liegt noch nicht vor. Die Ex­perten gehen von 3,8 Millionen Arztbesuchen wegen Grippe in der vergangenen Saison aus. Das ist weniger als halb so viel wie 2017/18. Insgesamt registrierte das RKI von Oktober bis Mitte Mai 182 000 labordiagnostisch bestätigte Grippefälle. (Ärzteblatt 30.09.19)
Wir sollten alle nachdenken. Was passiert da gerade?

Ernst-Günther Konrad | Sa., 21. März 2020 - 19:06

Ist die Gesellschaft mit ihren parteipolitischen Strukturen noch lebensfähig?
Immer weiter, größer, besser und globaler, sind das die Werte unsere Ziele weiterhin?
Ist unser Umgang, auch mit kritischen Geistern so wie jetzt richtig?
Wie wollen wir künftig Demokratie definieren und leben?
Wie können wir politische Prozesse aus dem Volk heraus so beeinflussen, das sie menschennah, selbstverantwortlich und dennoch vertrauensvoll von den von uns "gewählten" Vertretern umgesetzt werden?
Wie verhindern wir Lobbyismus?
Nach den jetzigen Maßnahmen müssen wir alle aufpassen, dass die Maßnahmen sich nicht zum Gegenteil verkehren und die Menschen den Weg eines gewaltsamen Umbruchs suchen. Auf Indymedia wird zu Widerstand, zu Flashmops aufgerufen. Die Welt scheint nach der Klimahysterie erneut aus den Fugen. Wieder werden wir von sog. Weltthemen bestimmt. Was lernen wir alle daraus? Ja, so wie es war geht es nicht weiter, schon klar. Nur, wie wird sich die Welt verändern? Wie unsere Politik?

dieter schimanek | So., 22. März 2020 - 00:41

Die vorher reich waren werden es auch danach sein und die Armen werden auch danach arm sein. Die EZB wird tote Staatsanleihen aufkaufen und Euros drucken, Rettungsschirme eben wie gehabt. Es werden wie immer die Gleichen sein die es bezahlen dürfen, aus Solidarität natürlich. Es wird viel Palaver geben wie man es in Zukunft besser machen könnte und alles wird weitergehen wie immer, bis zum nächsten Knall.

Heidrun Schuppan | So., 22. März 2020 - 11:03

Antwort auf von dieter schimanek

keinem Mieter gekündigt werden – wenn alles überstanden sein wird, darf aber um so mehr gekündigt werden. Wetten? Kein Richter wird sich gegen die "wirtschaftliche Verwertung" von Immobilien stellen.

Josef Olbrich | So., 22. März 2020 - 17:47

Interessant, wie man die Dinge des täglichen Lebens heute sieht, die das Virus ins Wanken gebracht hat. Gott ist kein Kontroller, sein Geist ist immer kreativ, der so manchen Menschen daran erinnert, dass er Mensch bleiben soll. Wo ist die Seuche ausgebrochen. In einem Reich, dessen Machthaber sich Gott gleich(ewig) wähnt. Da aber das Virus sich nicht an Grenzen hält, wird nun unsere Lebenswelt auf die Probe gestellt, um heraus zu finden, ob unser Wirtschaftssystem, das Manger für den Shareholder optimieren, so bestehen bleiben kann. Oder, das nach der Krise sich ein Wirtschaftssystem bildet, welches den Menschen mehr in den Mittelpunkt stellt – eine verbesserte soziale Marktwirtschaft. Ertragen wir diese ungewisse Zeit, die uns die Stille beschert, um den Geist Gottes zu lauschen.