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Armin Laschet ist auch der Liebling der Medien / dpa

CDU-Parteivorsitz - Der klare Favorit heißt Armin Laschet

Entschieden ist das Rennen um den CDU-Parteivorsitz noch längst nicht. Armin Laschet ist zwar seinen Gegnern in vielen Punkten voraus, doch Friedrich Merz kann die Delegierten des Parteitags Ende April noch überzeugen. Nur Norbert Röttgen hat nicht einmal Außenseiterchancen.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Eines hat die CDU der SPD voraus: Sie stellte mit Angela Merkel die erste Fraktionsvorsitzende im Bundestag und die erste Kanzlerin, mit Annegret Kramp-Karrenbauer schon die zweite Verteidigungsministerin. Und mit Ursula von der Leyen steht eine Unions-Frau sogar an der Spitze der Europäischen Kommission. Vielleicht hat das die Partei dagegen immunisiert, jetzt unbedingt eine männlich-weibliche Doppelspitze installieren zu wollen.

Aber ganz ohne Frauen geht’s wohl doch nicht. Obwohl am 25. April nur ein neuer Parteivorsitzender zu wählen ist, versuchen die Bewerber Friedrich Merz und Norbert Röttgen, sich auch als Frauenförderer zu profilieren. Er werde die Position des Generalsekretärs mit einer Frau besetzen, versprach Merz. Und Röttgen verkündete, „die zweite Person in meinem Team wird eine Frau sein“.  Was nicht ganz logisch ist, denn auf dem Stimmzettel wird der Name der Auserwählten sicher nicht stehen. Auch das Team Armin Laschet/Jens Spahn wird sicher noch eine Frau als dritte im Bund benennen – sozusagen als zeitgeistige Dekoration.

Laschets Favoritenrolle

Aber welche Superfrauen Merz und Röttgen auch immer aufbieten mögen: An der Favoritenrolle von Laschet wird das nichts ändern. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident ist seinen beiden Mitbewerbern in vielen Punkten voraus:

-    Laschet hat 2017 unter schwierigen Bedingungen NRW für die CDU zurückerobert. Mit Röttgen dagegen hatte die CDU dort fünf Jahre zuvor nur magere 26 Prozent erreicht. Merz wiederum hat außerhalb seines für einen CDU-Politiker sicheren Wahlkreises noch nie zur Wahl gestanden.

-    Laschet zeigt als Ministerpräsident, dass er regieren kann – und das zusammen mit der FDP. Röttgen war nur kurz Bundesumweltminister. Merz war vor 20 Jahren Fraktionsvorsitzender im Bundestag – für nicht einmal zwei Jahre. 

-    Laschet hat die stärkeren Bataillone hinter sich. Die nordrhein-westfälische CDU stellt 30 Prozent der Delegierten. Nicht wenige werden bei ihrer Stimmabgabe berücksichtigen, dass eine Niederlage ihres Ministerpräsidenten diesen schwer beschädigen würde. Da bekommt der Slogan „Erst das Land (=NRW), dann die Partei“ eine neue Bedeutung.

-    Laschet kann darauf zählen, dass sein Team-Kamerad Spahn Stimmen aus verschiedenen Lagern mitbringt: aus den Reihen der Gegner von Merkels Flüchtlingspolitik; von den mit der „Sozialdemokratisierung“ der Partei Unzufriedenen – und nicht zuletzt von der Jungen Union.

-    Laschet darf mit der Unterstützung durch große Teile der Frauen-Union rechnen, obwohl die Frauenquote in seinem Zwei-Mann-Team bei null liegt. Schließlich war er in NRW einst Frauen- und Integrations-Minister, was die „Modernisierer*innen“ in der CDU nicht vergessen haben.

-    Laschet kommt zugute, dass die meisten Medien – allen voran die öffentlich-rechtlichen Anstalten – alle Register ziehen, um ihn als den besten der drei Kandidaten darzustellen. Schließlich ist Laschet der grünste unter den drei Bewerbern – und der einzige Merkelianer.

Sympathien an der Basis

Laschets Coup mit Spahn hat Merz in Bedrängnis gebracht. Der verfügt unverändert über große Sympathien an der Parteibasis, weiß auch den Wirtschaftsflügel hinter sich und die konservativen Merkel-Kritiker sowieso. Zudem dürfte er von den baden-württembergischen Delegierten, dem zweitgrößten Block nach NRW, die allermeisten Stimmen bekommen. Merz ist auch der bessere Redner als Laschet, wenn er nicht gerade einen so schlechten Tag erwischt wie auf dem Parteitag 2018.

Aber Merz kann dennoch nicht einfach auf den 48 Prozent von damals in Hamburg aufbauen. Denn es gibt dieses Mal keine Regionalkonferenzen, auf denen er sich besser als AKK und Spahn präsentierte, was wiederum viele Delegierten beeindruckt hat. Weil Merz in den Umfragen am besten abschneidet, haben sich die Medien bereits auf ihn eingeschossen. Er wird als Mann von Vorgestern portraitiert, als Reaktionär, als halber Nazi. Seine bisherige Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender bei der deutschen Tochter der Fondsgesellschaft Blackrock wird unterschwellig so dargestellt, als handele es sich dabei um eine mafiöse Finanzgesellschaft.

Nicht mal Außenseiterchancen

Norbert Röttgen hingegen hat nicht einmal Außenseiterchancen. Zwar konnte er nach seinem politischen Absturz vor acht Jahren als Außenpolitiker an Statur und Gewicht gewinnen. Er verkörpert den modernen Konservativen, ist weniger zeitgeistig orientiert als Laschet und liberaler als Merz. Auch ist er ist ein weitaus besserer Redner als Laschet. Aber Röttgen hat keine Gruppierung in der Partei hinter sich, keine einflussreichen Unterstützer. Seine Kandidatur erinnert an die Spahns vor eineinhalb Jahren: Da will einer die Gelegenheit nutzen, um zu zeigen, was er kann. Sozusagen eine Bewerbung auf Vorrat – für was auch immer.

Für Laschet wie für Merz ist der Parteivorsitz ist nicht das Ziel, sondern das Sprungbrett zur Kanzlerkandidatur. Die CSU verweist aus nachvollziehbaren Gründen darauf, dass es einen gemeinsamen Kandidaten von CDU und CSU nicht ohne Zustimmung aus Bayern geben kann. Gleichwohl wird die Vorsitzendenwahl faktisch die K-Frage beantworten. Deshalb muss die CDU sich fragen, wie sie sich strategisch aufstellen will. Das in den Umfragen ständig abschmelzende Wählerpotential der Union in Richtung „25 Prozent minus X“ lässt bisher Undenkbares möglich erscheinen: Dass die Grünen stärkste Partei werden und dass es für eine Regierung von Grünen, SPD und Linken reichen könnte.

Fast immer pragmatisch

Mit den Kandidaten Laschet und Merz verbinden sich höchst unterschiedliche Erwartungen. Laschet, so hoffen die Merkelianer, werde zu den Grünen abgewanderte Wähler zurückholen. Die Merz-Anhänger dagegen gehen davon aus, eine CDU mit klarem konservativem Profil und wirtschaftspolitischer Kompetenz könne AfD-Wähler und Nichtwähler zurückgewinnen und zudem bei SPD- und FDP-Wählern punkten. Beide Strategien sind nicht ohne Risiko. Eine CDU in Gestalt von „Grün light“ könnte viele Wähler dazu verleiten, dann doch lieber das Original zu wählen. Dasselbe gilt in Bezug auf eine konservativere Ausrichtung. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass gerade nach Halle und Hanau mancher AfD-Wähler erkennt, dass er nicht bei einer konservativen Partei gelandet ist, sondern bei einer neuen NPD.

Bei all dem darf man nicht übersehen, dass die 1001 Delegierten nicht repräsentativ für die Mitglieder oder gar die Wähler der Partei sind. Bei ihnen handelt es sich überwiegend um Berufspolitiker – von Bundesministern über Abgeordnete bis zu Bürgermeistern und Landräten. Die haben in der Vergangenheit fast immer pragmatisch gehandelt. Sie sind denen gefolgt, die ihrer Partei laut Meinungsforschern die besten Ergebnisse versprachen. Auch wenn Laschet derzeit vorn liegt: Falls Merz seinen Vorsprung bei potentiellen CDU-Wählern noch ausbauen kann, könnte das Delegierte, die in Laschet in erster Linie einen Konsens-Kandidaten sehen, zugunsten von Merz beeinflussen. 

Geschichte wiederholt sich nicht. Doch eine Erinnerung drängt sich auf: 2018 ging Merz als Favorit ins Rennen. Das Ergebnis ist bekannt. 
 

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Ernst-Günther Konrad | Fr., 28. Februar 2020 - 08:38

Nicht, weil er AM's Liebling der Beste wäre. Nein, er ist der folgsamste und redet wie AM nichts sagend, er fühlt wie sie, er setzt ihre Politik genauso fort und er wird sich bis zu ihrem Abtritt natürlich auch unterordnen. Die vielen Merkeljünger" der CDU, sie folgen ihr bis zum bitteren Ende und damit auch Laschet. Sie wollen wieder ihre gewohnte Ruhe, nichts machen wollen, nichts sagen wollen, einfach nur jemandem folgen, der sie protegiert, ihnen Posten und Karriere sichert. Natürlich hat Laschet die besten Chancen. Die Merkelianer sind in der Mehrzahl. Merz ist vielen aus den unterschiedlichsten Gründen zu gefährlich. War lange weg, ist nicht so vernetzt, spricht anders wie AM oder Armin und
überhaupt, er ist auf Krawall gebürstet. Der will doch glatt wieder konservativer werden, die grüne Farbe von der CDU kratzen, vielleicht auch meinen Posten anders besetzen. Nein, nein, nein, der Armin soll das machen. Der Jens kann sich ja um den Rest kümmern. Die Presse will es auch so.

Armin Laschet als nachfolgender Parteivorsitzender hat in etwa dieselbe Signalwirkung auf eine Erneuerung der Partei wie die Wahl von Egon Krenz zum Nachfolger von Erich Honecker 1989. Und genauso wird es enden.

Armin Laschet ist ein Mann des Volkes, also als der Vorsitzende einer (Noch-)Volkspartei CDU geeignet.
Ob wir dies von Friedrich (Fritze) Merz behaupten können, scheint zweifelhaft. Merz ist der Mann der Wirtschaft, der Vertreter des Großen Geldes (Finanzinvestor Blackrock) und einer strikt-kapitalistischen Gesellschaftsordnung.
Ob Herr Merz auch bereit wäre, sich an einer grün-roten Koalition der Mitte zu beteiligen, ist zweifelhaft.
Da ist Herr Laschet eher derjenige, der integrierend wirkt.

Stefan Bosel | Fr., 28. Februar 2020 - 09:16

Tja, Herr Müller-Vogg, da haben Sie sich für Laschet entschieden und damit für das Merkel´sche "Weiter so!" - schade, ich dachte als alter CDU-Kämpe wären Sie für den Kurs von Friedrich Merz, der aus der derzeitigen linksergrünten CDU wieder die alte erfolgreiche CDU des Helmut Kohl machen will und wird. Die Mehrheit der CDU-Basis und weite Teile der Bevölkerung setzen indes auf Merz und verbinden damit, trotz aller Bedenken, was diesen Kandidaten betrifft, die Hoffnung auf Genesung der alten Volkspartei und hernach des ganzen Staates, denn klar ist, unter Merz wird Frau Merkel nicht weiter im Amt bleiben und ihr Zerstörungswerk fortsetzen können. Da wird es einer glasklare Bereinigung geben müssen. Wen ich auch spreche, ob CDU-Anhänger oder nicht, alle drücken Friedrich Merz die Daumen- ich auch! Also Herr Müller-Vogg, bitte weniger Merkel, dafür mehr Merz. Laschet, der lachende Mann, ist auch sonst eine Lachnummer. Mit ihm geht es weiter abwärts, Richtung Democracia-Cristiana!

Uwe Schnelle | Sa., 29. Februar 2020 - 17:36

Antwort auf von Stefan Bosel

Sie haben den Hintergrund des Artikels von Herrn Müller-Vogg ganz offensichtlich nicht verstanden, Herr Bosel. Dieser Journalist gehört schon lange zu den großen Ausnahmen seiner Spezies, die noch sehr um Neutralität bemüht sind. Nahezu 95% deutscher Reporter sind parteiisch + ideologisch verblendet. Herr Müller-Vogg hat eine Situationsanalyse geliefert + keine Meinungsäußerung. Das gibt's in Deutschland nur noch im Cicero, dessen Leser emsig Werbung für dieses letzte um Wahrheit bemühte Magazin machen sollten.

Dennis Staudmann | Fr., 28. Februar 2020 - 09:40

und später zum Kanzler zu machen, läuft bereits auf Hochtouren. Ein Grossteil der Presse, die sich selbst wohl "demokratisch" nennen würde, tut bereits, was sie kann, um Merz zu einer Persona non grata zu machen. Beispielsweise titelte gestern der Tagesspiegel: "Merz adelt die Motive der Rechtsradikalen" und die taz sieht in Merz das Sprachrohr der Rechtsradikalen und Hetzer innerhalb der CDU. Es sind immer wieder die gleichen abgenutzten, platten "Argumente", die auch schon gegen Bosbach, Seehofer und jeden, der auch nur ansatzweise dem Mainstream widersprach, zum Einsatz kommen. Das wird auch diesmal funktionieren, obwohl man sich bloss wundern kann, dass Delegierten des Sonderparteitages und die Bevölkerung nicht endlich aufwacht und erkennt, dass konservativ zu sein absolut nichts mit "Rechts" zu tun hat. Laschet bestreitet gar nicht, dass er den Merkel-Kurs fortsetzen wird. Nach 16 Jahren fällt dem nichts weiter ein, als "weiter so"? Das ist wirklich armselig!

Hatte die letzten beide Tage wenig Zeit, allumfassend die Presse zu studieren. Hatte zum Artikel "Jetzt wird es schmutzig" schon kommentiert, dass es nicht lange daueern wird, bis sie Merz in die Naziecke schubsen. Sie schreiben es heute schon, das hat wirklich nicht lange gedauert. Ihr Kommentar könnte der meine sein. Alles was Sie schreiben stimmt für mich. Ich hätte Ihnen gerne vehement widersprochen, das hätte Ihre Aussage aber auch nicht unrichtig gemacht. Alles Gute für Sie und die übrigen Foristen hier und der Redaktion ein schönes - virusfreies - Wochenende.

Ja Herr Staudmann, genau so ist es.
Das "Projekt" Laschet ins Amt heben läuft.

Zu den beiden von Ihnen angesprochenen Medien kann ich nur sagen, dass diese sich jedes Dialogs mit Andersmeinenden verschließen.

Wurde bei beiden gesperrt.
Man ist dort nicht fähig u. nicht gewillt Kritik an linken Ideologien auszuhalten.

Man sitzt dort also in der eigenen Blase aber beklagt genau das bei den Anderen...immer nur bei den Anderen.

Manfred Bühring | Fr., 28. Februar 2020 - 10:03

Armin Laschet mag ja der Favorit des Autors und von Cicero sein. Allerdings steht er - wie Merz so schön sagte - für Kontinuität und weiter so, aber nicht für den Neustart. Links ist für die CDU nichts zu holen. Wenn man zukünftig eine Chance auf Mehrheiten haben will, geht kein Weg an Merz vorbei. Das mag man bedauern und Merz ist mit Sicherheit kein Sympathiträger. Aber es geht nicht mehr darum, es allen mit weichgespülter Rhetorik Recht machen zu wollen. Entscheidungen müssen getroffen werden, die weh tun können. Und das kann Laschet nicht, Punkt!

... nicht der erfolgreichste Strippenzieher für die Union.
Aber das begreifen Parteikarrieristen wohl einfach nicht, da sind die Ausführungen hier im Artikel leider entlarvend.
Übrigens, Laschet hat nicht "unter schwierigen Bedingungen NRW für die CDU zurückerobert". Ihm ist der Sieg in den Schoß gefallen, weil die Leute die linken Nichtstuer satt hatten.
Und ob Spahn ihm wirklich viele Stimmen mitbringt, wird sich zeigen, schließlich hat der die konservativen Kreise mit seinem Überlaufen enttäuscht. Der "Vize"-Posten mag seiner privaten Karriere dienen, aber in Sachen Kurswechsel ist der nichts wert.
Und daß Laschet Merkels Politik lobt und von den Medien hofiert wird, beweist doch geradezu, daß er der falsche Kandidat ist. Denn die meinen es nicht gut mit der Union!

Faziz: Laschet liefert kein Profil, nur ein "Weiter so". Seine Wahl wäre eine Wiederholung des AKK-Fehlers.
Aber einer Union, die jahrelang Merkels grünem Kurs gefolgt ist, der ist leider inzwischen auch das zuzutrauen.

Johan Odeson | Fr., 28. Februar 2020 - 10:45

Laschet ist nicht wegen seiner Qualitäten gewählt worden, sondern weil Rot-Grün in NRW abgewirtschaftet war. Er war das kleiner Übel. Das die öffentlich-rechtlichen Propaganda für Laschet machen liegt daran, dass Sie von ihm nichts zu befürchten haben. Ihr Subventionsmonopol und Pfründe beleiben unangetastet. Schon interessant zu sehen, wie sich ein unabhängiger Rundfunk zum Staatsfunk gemausert hat. Laschet soll's werden, denn der kommt der Rot-Grünen sozialistsischen Konterrevolution nicht in die Quere. Er ist als Softy und Weiter-So-Jünger zunächst ja ganz bequem und steht nicht im Wege. Merkel mit Schlips halt. Macht nur CDU und die AFD wird Euch die konservativen Stimmen ganz abnehmen. Von Rot-Grün zurückholen...dass ich nicht lache.

Gerhard Lenz | Fr., 28. Februar 2020 - 12:53

Antwort auf von Johan Odeson

Wenn der nach außen "windelweiche" Laschet, den dennoch keiner unterschätzen sollte, zukünftig die CDU anführt, kann das doch - wenn man den Kommentaren hier glauben soll - für die AfD nur günstig sein.

Steht Laschet tatsächlich für die Liberalen und die Mitte (und beispielsweise nicht für die erzkonservative Werte-Union) müssten doch noch mehr enttäuschte Konservative zur AfD überlaufen.

Es sei denn, sie sind klug genug zu wissen, dass die heutige AfD eben nicht das ist, was die CDU in der Vergangenheit angeblich mal war.
Ein Martin Hohmann, heute AfD-Bundestagsabgeordneter, flog beispielsweise bereits 2004 aus der CDU.
Leute wie Hoecke oder Kalbitz hätten niemals in der CDU Karriere gemacht.

Stefan Bosel | Fr., 28. Februar 2020 - 16:49

Antwort auf von Gerhard Lenz

Und die Gebetsmühle dreht und dreht. Ewig das gleiche Lied! Egal, was für ein Stichwort, Man kommt immer wieder auf das Herzensthema zurück. Ein Glück, dass ihn niemand mehr ernst nimmt. Ein Pausenclown, mehr nicht.

Dr. Roland Mock | Fr., 28. Februar 2020 - 18:18

Antwort auf von Stefan Bosel

Super Herr Bossel, besser kann ich es nicht ausdrücken?Wer „gefühlt 98%“ (Zitat) Gegner im Forum hat, mus sich schon in ziemlicher Seelennot befinden.

Gerhard Lenz | Fr., 28. Februar 2020 - 23:54

Antwort auf von Stefan Bosel

Merkel muss weg, Laschet taugt nichts, nur die AfD kann uns noch retten!
Im Übrigen müssen Sie meine Beiträge nicht lesen. Tun Sie aber trotzdem, wie man sieht. Und so ein wenig pöbeln macht sich auch immer gut. Wenn einem sost nichts einfällt.
Aber schön, wenn Sie sich amüsieren! Ich werde dafür sorgen, dass das so bleibt. Ich schätze mal, ausser Menschen mit anderen Meinungen zu beleidigen gibt es nicht viel Lustiges in Ihrem Leben!

Dennis Staudmann | So., 1. März 2020 - 15:21

Antwort auf von Stefan Bosel

Genau ;) Sogar einen Artikel über Tupperware würde er so kommentieren, dass zumindest ein Mal "AfD" darin auftaucht.

Maria Fischer | Fr., 28. Februar 2020 - 10:48

unter Laschet.
Ebbes (schwäbisches Wort für irgendwas).
Ebbes SPD, Ebbes Grün, Ebbes Links, Ebbes Konservativ.
Einfach Ebbes.

Gabriele Pohl | Fr., 28. Februar 2020 - 11:10

Das " Mehr-Desselben" führt bekanntlich zu nichts.

Bernhard K. Kopp | Fr., 28. Februar 2020 - 13:44

Antwort auf von Gabriele Pohl

Laschet ist die Garantie für " weiter so ", das heißt, die BTW 2017 war das schlechteste Ergebnis für die CDU seit 1949. Laschet garantiert, dass es bei der nächsten Wahl noch weiter, auf dem Thüringer und Hamburger Weg, nach unten geht. Angesichts der Coronavirus/Wirtschaftskrise die unmittelbar bevorsteht, könnten die Delegierten des Sonderparteitages mehrheitlich auf andere Gedanken kommen. Die Delegierten wissen auch, dass in den Meinungsumfragen Merz führt.

Dr. Roland Mock | Fr., 28. Februar 2020 - 11:42

Wenn es so kommt, wie Herr Müller-Vogg sagt, bleibt Deutschland eine linksgrüne Republik und die bürgerliche Mitte hat definitiv ihre Heimat verloren.

Christa Wallau | Fr., 28. Februar 2020 - 12:58

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Ich stimme Ihnen zu, Herr Dr. Mock: Sollte es so kommen, wie in diesem
Beitrag von Müller-Vogg vorausgesagt (Übrigens: ich teile seine Prognose),
dann werden e n d g ü l t i g alle Menschen der sog. "bürgerlichen Mitte" ihre Heimat verlieren.
Was fangen sie dann an?
Das ist die große, entscheidende Frage.

Da bei mir bereits um die Jahrtausendwende das Vertrauen in die CDU immer mehr schwand, habe ich die 2013 neu gegründete AfD als meinen Rettungsanker angesehen u. bin dort als Mitglied in der Frühphase unter Lucke eine Zeit lang s e hr glücklich gewesen. Die weitere Entwicklung hat mir nicht immer u. in allen Punkten "geschmeckt", aber ich wüßte nicht, welche andere Möglichkeit ich als konservativ-liberale Patriotin hätte, meiner politischen Meinung Ausdruck zu verleihen und ihr zum Durchbruch zu verhelfen.
Vielleicht gibt es ja unter den Foristen Leute, die mir und anderen, welche die
CDU heimatlos zurückläßt, mitteilen möchten, wie s i e auf die Lage reagieren
wollen.

Ich stimme Ihnen zu, Frau Wallau. Eigentlich müsste die CDU Höcke und seinem Flügel ja unendlich dankbar sein. Diese verhindern doch, dass konservative Unionisten in Scharen zu Euch überlaufen.

Ganz ehrlich, Frau Wallau, ich weiß auch nicht, ob ich die AfD nach dem Ausscheiden von Lucke noch für eine bürgerliche Partei halten soll. Ich glaube, sie weiß es selbst nicht. Für meinen Geschmack wird zuviel auf Amerika und (teilweise) den „Kapitalismus“ geschimpft. Mehr Weidel und Meuthen und weniger Höcke und Gauland wären mir lieber.

Stimme Ihnen voll zu Frau Wallau. Auch ich bin als jetzt 65-jähriger ca. seit 2005 politisch heimatlos. Habe, seit dem Merkel nie richtig etwas zur Zukunft der BRD gesagt und dann stillschweigend eine andere -d.h. SPD-, dann Grüne-Richtung eingeschlagen hat, eine neue konservative Partei herbeigesehnt die dann 2013 gekommen ist. Mir passt bei der AFD auch nicht alles. Aber dieser massiv eingeschlagene Pflock muss unbedingt stehen bleiben, damit eine CDU immer dahin schauen muss und eventl. Stück für Stück ihre Politik korrigiert. Falls die CDU sich mit Merz erneuern sollte um mit einer dann eventl. moderateren AFD eine andere Politik zu machen - wäre etwas gewonnen. Solange muss unbedingt das Seil stramm bleiben. Falls die CDU mit dem linken-gruenen Lager fest verbunden wird, bleibt sie ein marginaler Teil dessen. Ist mir dann für die CDU auch egal.

Joachim Kopic | Sa., 29. Februar 2020 - 17:19

Antwort auf von Dr. Roland Mock

sicherlich gut lösen werden, die es in Deutschland in den nächsten Monaten zu stemmen gilt: Zuwanderung (Laschet) und Corona (Spahn) ... was vergessen? Ach ja, die sich abzeichnende Rezession - tja, dann bleibt nur noch Altmaier.
Was für ein (Alb-)Traumteam - zumindest für mich! Wie heisst es so schön: Es kommt nichts besseres nach...

Tomas Poth | Fr., 28. Februar 2020 - 12:16

Es ist eigentlich egal wer es wird, er wird ein Übergang bleiben. Die CDU schafft ihre Neusortierung nicht in einem Schritt.
Der Rot-Grüne Journalismus hält Merkel noch am Leben, erst wenn dieser den Dauen senkt wird Merkel fallen.
Dort muß der Hebel zur Kursänderung angesetzt werden. Das braucht Geduld, steter Tropfen ...

Johan Odeson | Fr., 28. Februar 2020 - 12:57

Mit fällt gearde zu Hr. Laschet noch ein Zitat Albert Einsteins ein. "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert." Vielleicht sollten die Delegierten der CDU mal darüber nachdenken.

Raiiner Hinz | Fr., 28. Februar 2020 - 12:58

Für mich wirkt Herr Laschet nur wie ein Verwalter des Merkelschen Erbe. Mit einem weiter so, geringer Strahlkraft und wenig Überzeugungskraft will er die Menschen in die Zukunft mitnehmen?
Einen Pusch wird es nach meinem Dafürhalten nur mit F. Merz geben. Mehr Rechtsstaatlichkeit, Ökonomie und Ökologie abstimmen, -wirtschaftliche Kompetenz hat er sowieso.
Zur Erinnerung August 2015 CDU ca. 40%;
AfD ca. 4%

Ingo Kampf | Fr., 28. Februar 2020 - 13:36

Es gab in der TV-Werbung der 80er auch einen Herrn Kaiser von irgendeiner Versicherung, der so etwas Nettes hatte.
Ich möchte lieber Jemanden, der eine Versicherung erfolgreich leiten kann, als einen, der nur der Nette von nebenan ist. Laschet wird das Schicksal von Beck, Platzeck und AKK erleiden. Er ist für Berlin intellektuell eine Nummer zu klein!

Robert Friedrich | Fr., 28. Februar 2020 - 13:37

Laschet (lasch?) wird neuer Vorsitzender der CDU und Robert (der Liebling der Frauen) neuer Kanzler.
Mein Gott, was für eine Zukunftsprognose.
Das ich das noch erleben darf, meine Freude ist grenzenlos.

Karl Heinz Jennen | Fr., 28. Februar 2020 - 14:47

Vom Regen in die Traufe und dann ist der Abgrund
nicht mehr weit.
Herr Merz ist auch nicht ideal, aber immer noch
der Beste des Trios.
Quo vadis, Germania ?
.

H. J. Kuhn | Fr., 28. Februar 2020 - 15:34

Dass ich ggf. einmal CDU wählen könnte, hätte ich mir nicht träumen lassen. Falls den Delegierten der Wähler respektive die Basis egal sein sollte, auch gut.
Merz ist sicherlich nicht das Non plus ultra, aber Karnevalsprinzen wähle ich garantiert nicht.

gerhard hellriegel | Fr., 28. Februar 2020 - 17:08

Also, ich kann nirgendwo erkennen, dass herr müller-vogg sich für armin laschet entschieden habe und gegen friedrich merz. Auch ist da kein hinweis, dass der erstgenannte sein favorit wäre. Zwischen wunsch und prognose-wirklichkeit ist ein unterschied.
Aber mit vergnügen stelle ich fest, dass hier einmal werteunion, "konservative" cdu, afd(?), spd und grüne sich den gleichen cdu-kandidaten wünschen: maggie merz. Das ist die parteiübergreifende gemeinsamkeit der prozente-zähler - geht doch.

Lisa Werle | Fr., 28. Februar 2020 - 17:44

Wo soll ich anfangen, diesem Tenor zu widersprechen? Bevor Laschet & Spahn im Doppelpack aufgetreten sind, war ich nicht entschieden. Danach schon. Wenn das Wort „Team“ in der Politik auftaucht, wird Macht verschleiert. Wenn diese beiden das Rennen machen - kein Kreuz CDU. Laschet kann sein „grün light“ gerne machen, wenn die CDU ein Desaster erleben möchte. Grüne Wähler – die Merkel 'so toll‘ finden, weil die seit Jahren grüne Politik macht, wählen definitiv nicht schwarz. Und Spahn erlebt gerade sein Waterloo mit einer völlig vergeigten Corona-Krise. ‚Solche Männer braucht das Land‘. Da wäre mir sogar Röttgen lieber. Das Agieren gegen Merz wird nur befeuert vom deutschen Neidkomplex. Erfolgreich darf man hier nicht sein als Politiker. Dann doch eher Studienabbrecher und nie wirklich gearbeitet. Nun haben wir endlich mal einen Kandidaten, der nicht nur seit Jahrzehnten im Teich der Polit-Frösche mitquakt. Und statt uns zu freuen, wird Merz das nun vorgeworfen. Das ist richtig schräg.

Ich gebe ihnen völlig recht, Fr.Werle. Nur unter Merz kann die CDU wieder zu dem Bollwerk gegen gefährliche Linksutopien werden, welches sie in langen Jahrzehnten davor war. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Merz die Steherqualitäten hat, die er braucht, um die kommende Hetzjagd politisch zu überleben. Ich hoffe es für die CDU und unser Land, bin aber skeptisch. Laschet steht für ein "Weiter so" und das zeigt, wie orientierungslos die CDU mittlerweile geworden ist. Denn der von Laschet favorisierte Merkelismus hat die CDU inhaltlich völlig entleert und ihr eine Wahlklatsche nach der anderen beschert - was verspricht man sich denn von ein "Weiter so"?! Noch schlechtere Wahlergebnisse? Diese Partei ist völlig von der Rolle

Herrlich, liebe Frau Werle!
Ihre Formulierung bringt es auf den Punkt: Merz ist einer, der - dank seiner langen
Abstinenz von der Politik - ganz andere Erfahrungen machen konnte und daher einen größeren, weiteren Blick auf unser Land und die Welt hat als die in ihrem engen Teich befindlichen "Frösche", die sich hauptsächlich zu ihrem eigenen Wohlergehen und Verbleiben im warmen Wasser abstrampeln.
Ja, wir brauchen dringend den freien Blick auf das politische Geschehen "von außen" - kritisch die Entwicklungen der letzten Jahre reflektierend und zu neuen Denkansätzen bereit.
Das schaffen Laschet und Spahn auf keinen Fall.
Ob allerdings Merz alleine das fertigbringt, ist auch fraglich. Er müßte sich mit anderen guten, u n v e r b r a u c ht e n Persönlichkeiten zusammentun, die ihnberaten und Aufgaben in seinem Kabinett übernehmen.
Aber sind dazu die vielen Merkel-Mitläufer in der CDU bereit???
Ich glaube nicht daran.

Rob Schuberth | Fr., 28. Februar 2020 - 19:58

Mich wundert hier im Cicero so parteiische Artikel zu lesen.

M. E. ist das Rennen noch offen. Zumindest zw. Merz u. Laschet.

Ich kann mich dem Urteil Müller-Foggs überhaupt nicht anschließen.

Entscheidend wird sein, ob die Mz. der Delegierten ein Weiter so will, oder endlich den so notwendigen Aufbruch wagt.

Ich bin für Aufbruch.

Susanne Dorn | Sa., 29. Februar 2020 - 02:34

“Jetzt wird’s schmutzig VON ALEXANDER MARGUIER am 25. Februar 2020“ führte ich in einem Kommentar einige Fakten zu Friedrich Merz an, warum er für mich nicht wählbar wäre. Ich schrieb u. a.

"2000
schlug Merz vor, die Renten voll zu besteuern und andererseits das Rentenalter auf 70 Jahre zu erhöhen."

Im Forum wurde mir vorgeworfen, ich würde "billige Propaganda gegen Merz betreiben". Diesen Vorwurf möchte ich gerne widerlegen:

Epoch Times 28. Februar 2020 schrieb:
"Merz: Verhältnis zwischen Arbeitszeit und Ruhestand muss neu justiert werden
Der CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hat sich angesichts der demografischen Entwicklung für eine längere Lebensarbeitszeit ausgesprochen. „Für die Zukunft muss das Verhältnis zwischen Arbeitszeit und Ruhestand noch einmal neu justiert werden“, sagte Merz der neuen Ausgabe des Magazins „Spiegel“.

Vielleicht lag ich mit meiner Einschätzung doch nicht so verkehrt…

Dr Alexander Weber | Sa., 29. Februar 2020 - 13:10

Laschet hat die Funktionäre auf seiner Seite aber nicht die Partei. Wird er gewählt, dann ist die CDU als konservative Kraft in Deutschland verloren. Die Parteienlandschaft wird sich dann umbauen und hoffentlich finden die gemäßigten Konservativen aus CDU, AfD, FDP und SPD irgendwie zueinander und gründen eine neue Partei. Sonst kann man seinen Wahlzettel nur noch ungültig machen.

Hans Schäfer | Sa., 29. Februar 2020 - 14:02

Erstens kommt es anders und zweiten als man denkt.
Wer ist Hogo Müller-Vogg.

Albert von Bernstorf | Sa., 29. Februar 2020 - 16:20

Sollten die Delegierten es wagen jemand zu wählen, der nicht zur Auswahl von Angela Merkel gehört, wird die Wahl kurzerhand rückgängig gemacht. Dies sollte doch jedem klar sein. Laschet sollte auch Liebling der Grünen und der AfD sein. Denn mit Laschet heisst es bei der CDU nach meiner Wahrnehmung weiter so Richtung 20%. Die Grünen werden weiter gedeihen und die AfD auch. Die CDU würde zwischen den Polen links und rechts als Partei ohne Eigenschaften (wie die SPD) zermahlen werden.

Marianne Bernstein | So., 1. März 2020 - 14:27

Das Problem ist halt, dass alle 3 Kandidaten auch schon vor 15 Jahren hätten antreten können und ihre Sicht der Dinge dort stehen geblieben ist.
Alter ist kein Qualifikationsmerkmal, aber neue Ideen, eine vorwärtsgewandte (und nicht nur andere) Politik ist von keinem der Kandidaten zu erwarten.