- Zwischen Trauer und Wut
Am späten Mittwochabend sind bei einem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag in Hanau elf Menschen ums Leben gekommen. Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdachts. Bei Twitter zeigen sich Bundespolitiker bestürzt.
Im hessischen Hanau sind nach Schüssen am Mittwochabend elf Menschen getötet worden. Der mutmaßliche Täter Tobias R. und seine Mutter sollen ebenfalls unter den Toten sein. Ein angebliches Bekennerschreiben weist auf einen rassistisch motivierten Terroranschlag hin. Der Täter eröffnete nach ersten Erkenntnissen zunächst gegen 22 Uhr das Feuer in einer Shisha-Bar am Heumarkt und später in einem Lokal in dem Stadtteil Kesselstadt. Unter den Opfern sind laut den Sicherheitsbehörden vor allem Menschen mit Migrationshintergrund. Bundespolitiker zeigten sich auf Twitter entsetzt über die Gewalttat.
Außenminister Heiko Maas (SPD), spricht seine Bestürzung und Genesungswünsche aus:
Die schrecklichen Ereignisse in #Hanau schmerzen uns alle. Nach dieser grausamen Nacht sind unsere Gedanken bei den Toten, ihren Familien und Angehörigen. Wir hoffen mit den Verletzten, dass sie bald wieder gesund werden.
— Heiko Maas ?? (@HeikoMaas) February 20, 2020
Regierungssprecher Stefan Seibert spricht auf Twitter über das weitere Vorgehen der Kanzlerin:
Kanzlerin #Merkel sagt wegen der Morde von #Hanau ihre Reise zur Leopoldina nach Halle ab. Staatsminister Hoppenstedt wird sie dort vertreten. Die Bundeskanzlerin lässt sich fortlaufend über den Stand der Ermittlungen in Hanau unterrichten.
— Steffen Seibert (@RegSprecher) February 20, 2020
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, spricht sich für ein gemeinsames Vorgehen gegen rechtsextreme Gewalt aus:
Fassungslos und traurig über die brutale Gewalttat in #Hanau. Ich bin in Gedanken bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. Die Hintergründe müssen jetzt weiter aufgeklärt werden. Gewalt aus rechtsextremen Motiven darf uns nicht ruhen lassen, wir müssen dagegen zusammenstehen.
— A. Kramp-Karrenbauer (@akk) February 20, 2020
Lars Kingbeil, SPD-Generalsekretär, ruft zu einer Mahnwache am Brandenburger Tor auf, um ein Zeichen zu setzten:
Wir müssen ein Zeichen setzen. Gegen den rechten Terror, gegen den rechten Hass, gegen Faschismus. Lasst uns um 18h am Brandenburger Tor treffen und deutlich machen, dass wir den Hetzern und rechten Terroristen nicht unser Land überlassen. #Niewieder #gegenhalten #hanau
— Lars Klingbeil ?? (@larsklingbeil) February 20, 2020
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), teilt sein Entsetzen auf Twitter:
Ich bin entsetzt & traurig. Allen Angehörigen der Opfer dieser schrecklichen Tat wünsche ich viel Kraft und danke allen Einsatzkräften und Menschen, die ihnen in dieser Zeit beistehen. #Hanau
— Cem Özdemir (@cem_oezdemir) February 20, 2020
Die Co-Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, bekundet ihr Mitgefühl für die Opfer und Angehörigen:
Schreckliche Tat in #Hanau. 11 Tote und mehrere Schwerverletzte nach Schüssen. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Den Verletzten wünsche ich schnelle und vollständige Genesung. pic.twitter.com/5fTVvw4bcj
— Alice Weidel (@Alice_Weidel) February 20, 2020
Katharina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, ordnet der Tat ein klares rechtsradikales Motiv zu und appelliert an Deutschland:
In #Hanau sterben elf Menschen durch die Tat eines offenbar Rechtsradikalen. Tobias R. hinterlässt einen entsprechenden Abschiedsbrief.
— Katarina Barley (@katarinabarley) February 20, 2020
Meine Trauer gilt den Toten, mein Mitgefühl den Verletzten und Angehörigen.
AUFWACHEN, DEUTSCHLAND!
Sawsan Chebili (SPD) mahnte davor, vor dem Terror von rechts zu kapitulieren:
Bitte kommt alle heute um 18 Uhr zum Brandenburger Tor. Alle demokratischen Parteien. Alle Bündnisse. Die ganze Zivilgesellschaft. Lasst uns zeigen: Rechter Terror hat keinen Platz in Deutschland. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir lassen #Hanau nicht allein. #gegenhalten
— Sawsan Chebli (@SawsanChebli) February 20, 2020
Christian Lindner, Vorsitzender der FDP, fordert in seinem Tweet zu Entschlossenheit gegen Rechtextremismus auf:
Der offenbar rassistische Terror von #Hanau erschüttert mich. Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien. Dem Rechtsextremismus müssen wir uns mit aller Entschlossenheit entgegen stellen. CL
— Christian Lindner (@c_lindner) February 20, 2020
Die CO-Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, tweetete von der Scheu, rechten Terror zu benennen:
Was für eine entsetzliche Tat in #Hanau! Viel zu lange haben wir uns davor gescheut, es mit klaren Worten zu benennen:
— Saskia Esken (@EskenSaskia) February 20, 2020
Rechter Terror in Deutschland.
Wir sind geschockt und wir trauern. All unsere Gedanken sind bei den Opfern, Angehörigen und Freunden.
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Man weiß noch fast nichts. Der Man (angeblicher Täter) war davon überzeugt, in allen möglichen Lebensphasen und -bereichen überwacht zu werden. Somit eher von wirren, radikalen und paranoiden Ideen besessen.
Trauer und Beileid für die Angehörigen.
Endlose Verachtung für die winzigen Vorsitzenden ehemals großer Parteien, die - wie üblich - nichts als politisches Kapital schlagen wollen unter Inhaftungnahme völlig Unbeteiligter...
Was auffällt, das man das wenige, was man bisher über den Täter und seine Motivation zu seiner schrecklichen Tat veröffentlicht hat, von der Mehrzahl der SPD-Twitterer sofort genutzt wird, um zu Demonstrationen gegen rechts aufzurufen. Es ist nichts dagegen zu sagen, sich in gemeinsamer Trauer und Gedenken an die Opfer von Hanau am Brandenburger Tor zu treffen. Aber
Schilder Omas gegen rechts und sonstige Kampfaufrufe fände ich fehl am Platz. Trauer sollte sich m.E. nicht unter dem Überbau Kampf gegen egal was ausdrücken oder sonst wie instrumentalisiert werden. Der Tweet von Herrn Cem Özdemir hebt sich dahingehend wohltuend ab. Was ich bisher über den Täter erfahren konnte, auch aufgrund seiner völlig wirren Verschwörungstheorien auf you tube,
litt er sehr wahrscheinlich an einer paranoiden Störung. Man sollte abwarten was sich an Erkenntnissen, auch aus seiner medizinischen Vita ergibt bevor man vorprescht.
"Mein Beileid gilt allen Opfern dieser schlimmen Tat!" MfG
Wer als aufmerksamer Bürger einen Querschnittbetrachtung in der deutschen Presselandschaft vornimmt, findet wenig sachliche und aber viel reißérische Berichterstattung. Einige Medien haben da geradezu eine ekelhafte Art und Weise, durch Mutmaßungen und merkwürdige Interviews die öffentliche Meinung in eine Richtung zu lenken. Das Politiker wieder einmal versuchen ihr ideologisches Süppchen zu kochen, war zu erwarten. Twitter ist mir persönlich wurscht. Hat aber leider inzwischen eine Bedeutung gewonnen, die offenbar den Großteil öffentlicher Meinung bestimmt. Bin mal gespannt, ob tatsächlich politische Aussagen via Transparente und Redner diese Demo kennzeichnen. Obwohl, meine Spannung ist weg, natürlich wird das so passieren. Der Täter war zu allerst ein "Rechter". Das er offenkundig psychisch krank war und eben eine krude Weltverschwörungstheorie entwickelte und sich dabei natürlich auch des Hasses rechtsextremer Spinner bediente, wird versucht auszublenden. So verhindert man nichts.
die Kurve zur AFD aufzuzeigen, wie immer. Sie schreibt, AKK spricht von Brandmauer und im nächsten Satz, der Täter habe drei Pistolen gehabt... Die Brandmauer, die sie zieht, soll vor den vielen CDU Wählern schützen, die früher jahrelang CDU gewählt haben, eigenartige Logik.
Wer diesen Amoklauf eines jungen Einzelgängers mit wirren Verschwörungsphantasien der AfD in die Schuhe schiebt, nutzt die Ermordeten skupellos für politische Propaganda. Wenn man nach der Meldung von 10 an rückwärts zu zählen begann, bis die AfD für diesen mörderischen Einzelgänger in Haftung genommen wurde, kam nur bis zu "9", als AKK dies als Anlass für eine "Brandmauer", also eine parlamentarische und politische rückhaltlose Ausgrenzung der AfD und ihrer Wähler betrachtete.
Die propagandistische Instrumentalisierung ist beschämend für die Parteien, die vorgeblich die Demokratie verteidigen und sich doch als ihre Totengräber erweisen könnten.
an die Redaktion vom CICERO, dass Sie hier Reaktionen von Vertretern a l l e r demokratischen Parteien aufgeführt haben. Der Inhalt der einzelnen Meldungen sei dahingestellt.
Ich werte dies als Zeichen.
Ein kleiner Schritt hin zur Normalität und Vernunft, in diesem Land, die so sehr vermisst werden in diesen verwirrten Zeiten.
Und die es so dringend braucht, dass dieses Land endlich einmal wieder zur Ruhe kommt.