Tim Raue
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Tim Raue - Einmal noch das Senf-Ei und den Kaisergranat und dann Etüde 25

Der 1974 in Berlin geborene Koch und Gastronom zählt mit 19,5 Gault-Millau-Punkten, zwei Michelin-Sternen und der Aufnahme seines Restaurants Tim Raue in die Liste der 50 besten Restaurants weltweit zu den Meistern seiner Zunft

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

So erreichen Sie Alexander Kissler:

Als ich elf Jahre alt war, wollte ich mich umbringen, weil mein Vater mich ständig verprügelte. Ich kletterte auf einen Strommast und stieg nur herunter, weil ein Passant mir gut zuredete. Mit 15 Jahren verlor ich einen guten Freund. Er gehörte meiner Berliner Straßengang an, war Sprayer und starb vor meinen Augen. Er riss in einer fahrenden U-Bahn die Tür auf, winkte uns zu und wurde vom Mast einer Signalleuchte erfasst. Ich habe gesehen, wie das Leben aus ihm wich.

Heute bin ich ein glücklicher Mensch. Ich treffe nur Menschen, die ich treffen will, ziehe nur Kleider an, die ich tragen will. Die Arbeit in der Küche hat mich gelehrt, Zusammenhänge zu erkennen und mich selbst zu begreifen. Müsste ich heute abtreten, bereute ich nichts. Für die Dinge, für die ich mich schäme, habe ich mich entschuldigt. Es ist gut so, wie es ist.

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Brigitte Simon | Mo., 23. Dezember 2019 - 17:11

Hallo Herr Raue,
erst einmal herzliche Glückwünsche unter den "50" angelangt zu sein. Auch herzlichen Glückwunsch zu Ihrer neuen "Lebensphilosophie". Diese kommt zu meinen sehr wichtigen Rezepten.
Und nun mein Tipp für die unter "10" zu erreichen:
Wir pflegen ebenso ein seit Generationen altes
Traditionsessen, Sie werden es nicht für möglich halten:
Bayerische Bauerngans mit Rotkohl und selber geriebenen Kartoffelklösen. Allerdings ein Problem: Die Schenkel. Wir sind vier Esser. Mein Mann und ich trösten uns. Weihnachten 2020
erhalten wir zwei Schenkel.
Und noch ein Tipp:
Neues Jahr Mittagessen:
Gebräunte Grießsuppe bringt viel Geld (wichtig!)
Frische Forelle aus dem Königssee auf "Müllerinart.

Für alle Fälle schrieb ich mir Ihre Rezepte auf. "Imperialkaviar" noch nie gehört. Schmeckt dieser auch? Und wo?

Also die "unter 10" sind gewiß. Was kann ich noch für Sie tun? Am besten für Sie kochen?! Rufen Sie mich einfach an!
Fröhliche Weihnachten, Brigitte Simon, München