07.12.2019, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Holger Stahlknecht, Innenminister (CDU) von Sachsen-Anhalt, spricht auf dem kleinen Parteitag der CDU Sachsen-Anhalt im Maritim Hotel zur künftigen Strategie der CDU.
In Bedrängnis: Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht / picture alliance

Kenia-Koalition in Sachsen-Anhalt - Die kopflose und nervöse CDU

Weil sich die CDU in Sachsen-Anhalt weigert, sich von einem Mitglied mit rechtsextremer Vergangenheit zu trennen, droht die Kenia-Koalition zu zerbrechen. Davon würde eine Partei profitieren, von der sich die CDU bislang ferngehalten hat

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Warum will sich die CDU in Sachsen-Anhalt nicht von einem Mitglied mit rechtsextremer Vergangenheit trennen? Das Schweigen der Parteiführung in dieser Frage ist ohrenbetäubend. Hat Holger Stahlknecht, CDU-Chef in Sachsen-Anhalt und gleichzeitig Innenminister, seinen Laden noch unter Kontrolle? Nach diesem Wochenende darf daran gezweifelt werden.

Und die Schwäche des CDU-Politikers, der perspektivisch die Nachfolge des amtierenden Ministerpräsidenten Reiner Haseloff antreten sollte, könnte die ohnehin volatilen politischen Verhältnisse in dem ostdeutschen Bundesland durcheinanderwirbeln. Während an diesem Montag die Mitglieder der Kenia-Koalition, also CDU, Grüne und SPD, schon wieder versöhnliche Töne verbreiten, schien das Ende des Zweckbündnisses am Wochenende noch nah.

Neonazi-Tattoo 

Grund dafür war eine Provinzposse, die in einem funktionierenden Parteiapparat eigentlich schnell geregelt worden wäre. Mitte letzter Woche war bekannt geworden, dass Robert Möritz, 29-jähriges Mitglied des CDU-Kreisvorstands in Anhalt-Bitterfeld, 2011 Ordner auf einer Neonazi-Demo war, dass er Mitglied in der von Kritikern als rechtsextrem eingestuften Organisation Uniter ist – der Generalbundesanwalt überprüft die Gruppierung zur Zeit – und bis heute eine Schwarze Sonne, ein in Neonazi-Kreisen verbreitetes Tattoo, auf dem Körper trägt.

Der Kreisvorstand lud Möritz zur Aussprache und sprach ihm danach einstimmig sein Vertrauen aus. Möritz selbst bedauerte seine Teilnahme an der Neonazi-Demo und schrieb in einer Stellungnahme: „Gestehen Sie mir zu, dass auch ich mich als Persönlichkeit und Mensch weiterentwickelt habe.“Und was tat die Führung der Landes-CDU?

„Wieviel Hakenkreuze haben Platz in der CDU?“

Sie schwieg. Ministerpräsident Reiner Haseloff schwieg – man mag das akzeptieren, weil er in der Landes-CDU kein Parteiamt bekleidet. Aber auch CDU-Landeschef Holger Stahlknecht schwieg. Sein letzter Post auf Facebook stammt vom 10. Dezember und beschäftigt sich mit Fragen der Landwirtschaft.

Die Kommunikation übernahm stattdessen Sven Schulze, Generalsekretär und Europa-Abgeordneter aus Sachsen-Anhalt. Der blies am Samstag zum Gegenangriff gegen die Grünen, die in einer Pressemitteilung die Entscheidung des CDU-Kreisverbandes kritisiert und provokant gefragt hatten: „Wie viele Hakenkreuze haben Platz in der CDU?“ Schulze forderte eine Entschuldigung von den Grünen, ohne die „eine Fortsetzung der Koalition kaum denkbar“ sei.

Recht auf eine zweite Chance  

Eine Botschaft wie diese zeigt vor allem eines: Wie kopflos und nervös die CDU in Sachsen-Anhalt momentan ist. Eine Entschuldigung von den Grünen wird es natürlich nicht geben. Ein Hasardeur gleichzeitig, wer wegen einer solchen Frage die Koalition infrage stellt. Natürlich ist es richtig, erstmal den Beschuldigten anzuhören. Und Menschen verdienen auch eine zweite Chance – das galt, ältere Semester erinnern sich, auch für den in Studentenjahren steinewerfenden und später zum Außenminister aufgestiegenen Joschka Fischer.

Aber wie weit sich Möritz seit 2011 wirklich vom rechtsextremen Spektrum entfernt hat, darf angezweifelt werden. Auf seinem Twitter-Account soll er mit seiner „Schwarzen Sonne“ posiert haben. Das Zeichen gilt als SS-Symbol und ist heute in rechtsextremen Kreisen ein beliebter Hakenkreuz-Ersatz, weil es nicht gesetzlich verboten ist.

Stahlknecht als Verlierer 

So banal es klingt: Tattoos lassen sich auch entfernen oder „übermalen“. So sieht ein wirkliches Abschließen mit einer rechtsextremen Vergangenheit aus. Dass Schulze am Sonntag bekanntgab, Möritz sei inzwischen aus dem Verein Uniter ausgetreten, ist dagegen kein starkes Zeichen. Auch dass Möritz nach Bekanntwerden der Vorwürfe seine Accounts in den sozialen Netzwerken löschte, lässt das Misstrauen eher größer werden.

Als großer Verlierer steht der nun der schweigende CDU-Landeschef Stahlknecht da. Erst scheiterte er mit der von ihm betriebenen Ernennung des umstrittenen Chefs der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt zum Innenstaatssekretär – unter anderem, weil Wendt gar nicht bestellt werden kann, da in Nordrhein-Westfalen beamtenrechtliche Disziplinarmaßnahmen gegen ihn verhängt worden waren.

Mauer zur AfD bröckelt 

Auf dem Parteitag der regionalen CDU Anfang Dezember dann die nächste Niederlage: Eine klare Abgrenzung zur AfD wurde zu einem Beschluss aufgeweicht, der die Möglichkeit einer von der AfD tolerierten Minderheitsregierung offenlässt. Der aktuelle Fall zeigt, wie schwach Stahlknecht in dieser Frage ist.

Der Damm zwischen der in Sachsen-Anhalt weit rechts stehenden CDU und der AfD ist von den Strömungen schon vielerorts abgetragen und unterspült. Zerbräche die Kenia-Koalition, könnte die CDU sich nur noch von der AfD tolerieren lassen. Oder die für das Frühjahr 2021 angesetzten Landtagswahlen kämen deutlich früher als geplant.

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Christa Wallau | Mo., 16. Dezember 2019 - 15:23

Wenn die CDU in Sachsen-Anhalt i n h a l t l i c h
mehr Gemeinsamkeiten mit der AfD hat als mit der SPD und (erst recht) den GRÜNEN, weshalb - um der Himmels willen - kann sie dann nicht mit ihr zusammenarbeiten?
Haben wir eine Demokratie oder nicht?
Meines Erachtens soll nach einer Wahl der WÄHLERWiLLE umgesetzt werden und nicht das
kapriziöse Gehabe und der Überrlebenskampf von Parteien.
Eine Minderheitsregierung der CDU in Sachsen-Anhalt, geduldet von der AfD, das wäre schon mal der Anfang für die überfällige Einkehr der Normalität in Deutschland, was die parlamentarische Demokratie anbetrifft.

zugunsten einer Zusammenarbeit von CDU und AfD, auch nicht in Sachsen-Anhalt. Die dortige CDU hat vor der Wahl diesbezüglich klar Position bezogen. Wenn hier und jetzt ein AfD-Mitglied dazu aufruft, diese Aussagen zu mißachten und damit tatsächlich Betrug am Wähler zu verüben, um ihre eigene Partei in die Nähe der Macht zu bringen, ist das ein ziemlich durchsichtiges Manöver.
In der Tat erstaunt der leichtsinnige, ja fahrlässige Umgang von CDUlern mir dem rechten Rand - AfD eingeschlossen. Wissenschaftler erklären dies damit, dass in der ehemaligen DDR eine Entnazifizierung nie stattgefunden hat - von heute auf morgen wurden aus Nazis Antifaschisten, während die Anhänger Hitlers ja angeblich ausschließlich im Westen lebten. Die CDU täte es gut, sich daran zu erinnern, dass es Konservative waren, die einen Hitler zum Reichskanzler machten. Die Konsequenz kann nur sein, die AfD, die von 75% der Deutschen als rechtsextrem eingestuft wird, auf Abstand zu halten.

woher nehmen Sie denn die Gewissheit, daß 75% der deutschen Bevölkerung die AfD als "rechtsextrem" einstuft? Da ist wohl eher Ihr Wunsch der Vater des Gedankens. Und die Mediendiffamierung von ARD/ZDF.

Gerhard Lenz | Di., 17. Dezember 2019 - 11:06

Antwort auf von Stefan Forbrig

..aber Umfrage über Umfrage bestätigt das. In geschlossenen AfD-Blasen sieht man das natürlich anders. Wobei man noch keine Antwort gefunden hat, warum das Volk, das ja so überzeugt hinter der AfD steht, diese noch nicht in irgendeine Regierung gewählt hat.
Oder handelt es sich da auch nur um billigen Betrug?

eine Entnazifizierung nie stattgefunden hat „...mal ehrlich Herr Lenz, sie wollen zwar den Menschen im Osten etwas rein würgen. Aber in Realität stellen sie dem Sozialismus ein schlechtes Zeugnis aus.

Sehr geehrter Herr Lenz, bezogen auf Sachsen-Anhalt u.a. ostdeutsche Länder stimmt Ihre Aussage nicht. Es ist wohl der größere Teil der CDU-Wähler in diesen Ländern, der eine Zusammenarbeit von AfD und CDU nicht mißbilligen würde. Gleiches gilt sogar für einen Teil der SPD- und Linkenwähler. Vergessen Sie Ihre 75%. Dazu, was Wissenschaftler hinsichtlich einer nicht stattgefundenen Entnazifizierung in der DDR erklären, nur eine kurze Anmerkung: Während der Naziherrschaft kam aus dieser sozialen Gruppierung wenig Kritik an den damals bestehenden Verhältnissen - gilt übrigens auch für die DDR. Schlußfolgerung: Wissenschaftler sind nicht dumm. Und drittens schließlich, wer verhalf Hitler zur Macht? Auch da liegen Sie nicht ganz richtig, denn Ihre Darstellung vernachlässigt wieder den Wählerwillen als entscheidendes Faktum. Die Wähler sind den Sozis und Kommunisten scharenweise von den Fahnen gegangen, um für die NSDAP zu stimmen. Nur so zur Erinnerung....

"Wissenschaftler erklären dies damit, dass in der ehemaligen DDR eine Entnazifizierung nie stattgefunden hat". Aha. In der alten Bundesrepublik war das aber ganz anders, oder? Hier fand also die Entnazifizierung statt, auf die die Guten ganz stolz sein dürfen? Wenn Sie das glauben, sind Sie aber völlig falsch gewickelt. Sagt Ihnen der Fall Globke was? Nein? Dann will ich Ihrem Gedächtnis mal auf die Sprünge helfen. "Globke ist das prominenteste Beispiel für die Kontinuität der Verwaltungseliten vom "Dritten Reich" zur frühen Bundesrepublik Deutschland. In der Adenauer-Ära war er als "graue Eminenz" und engster Vertrauter des Kanzlers verantwortlich für Personalpolitik, Kabinettsarbeit, die Einrichtung und Kontrolle von BND und Verfassungsschutz sowie für Fragen der CDU-Parteiführung." (Wikipedia). Muss ich da noch weiter ausholen, Herr Lenz? Oder können Sie sich den Rest selber zusammenreimen?

wurden denn aus der SED entfernt? Natürlich gab es im Westen immer wieder Fälle, in denen Nationalsozialisten identifiziert und als unpassend für bestimmte Positionen erkannt wurden.
Wie oft ist das in der DDR passiert?
Weiter: Sollten Sie im Westen Deutschlands Ihre Schulbildung genossen haben, wissen Sie, dass dort sehr wohl viel "Selbstkritisches", was die Vergangenheit der Deutschen angeht, thematisiert wurde. War das im Osten ebenso? Oder saßen die Faschisten nicht eher im Westen?
Kurz: In der Deutschen Demokratischen Republik gab es keine Nazis, und es gab auch keine Nazivergangenheit, die in der DDR in irgendeiner Weise noch hätte lebendig sein können.
Per Parteibeschluss.

Ich würde mich dagegen wehren wollen, daß Sie 'Konservative' für Gestalten wie Hugenberg und von Papen pauschal in Haftung nehmen.
Sie argumentieren verkürzt - folgende Mosiksteine fehlen:
KONSERVATIVE wurden am 30. Juni 1934 'umgelegt': Edgar Julius Jung, Herbert von Bose, Erich Klausener, die Generäle von Schleicher und von Bredow. Auch diese Leute waren Konservative; wobei meine Liste unvollständig ist.
Es wäre die Pflicht der (angeblich konservativen ?) Reichswehrgeneralität gewesen, die Regierung Hitler wegen Staats-Terrorismus abzusetzen, und die Mörder und ihre politischen Auftraggeber vor Gericht zu stellen.
Und zur Wahrheit gehört auch:
Im Gegensatz zu den Sozialdemokraten stimmten (auch) konservative Reichtagsabgeordnete für das Ermächtigungsgesetz.

Man könnte ja mal eine Minderheitsregierung bilden, wo jede einzelne Frage in den einzelnen Bundeskabinetten in geheimer Wahl ohne Parteiinteressen für das Wohl des jeweiligen Bundeslandes & Bürger entschieden wird. Mal sehen, wo da der Weg hingeht. Aber dies wird "Machtmenschen" nicht gefallen, da Sie "Kontrolle" verlieren & als Argument nicht mehr denuzieren können.
Ja, Herr Lenz. Inhalte oder der Rahmen sind letzt endlich zwei verschiedene "Erscheinungsformen" & "Waffen" ;-).

Es ist Ihr Recht, Herr Lenz, IHRE Meinung zu vertreten und Ihre Erklärungen abzugeben. Sie sollten aber (hier) nicht versuchen, Ihre Meinung mit einem pseudowissenschaftlichen Anstrich zu legitimieren.
Ihre 'Wissenschaftler' verschweigen:
Die 'Entnazifizierung' im Osten fand statt in den 'Spezial'-Lagern des NKWD in der frühen SBZ (die man zum Teil direkt - nebst teilweisem 'Fach-Personal' - von den Nazis übernommen hatte). Dafür stehen Namen wie Buchenwald, Sachsen-hausen, Fünfeichen, Mühlberg, Jamlitz, Bautzen usw.
Je nach Quelle verstarben in diesen Lagern 40.000 - 60.000 Menschen - ohne Anklage und ohne Gerichtsverfahren. Eine besondere Form der 'Entnazifizierung' erlebten 1-2 Millionen deutsche Frauen, die von den 'Befreiern' der Roten Armee vergewaltigt wurden.
Allen normal fühlenden Menschen ist klar, daß es angesicht dieser Fakten im Osten keine Bereitschaft zu einer einseitigen und verlogenen angeblichen 'Aufarbeitung' ala 1968-West gab und gibt. Und das ist gut so!

Sehr geehrter Herr Lenz, es gibt also "keinen Wählerwillen"!

Der Britische "Wähler" muss also eine Art "Stimmvieh" gewesen sein, den "Lügner" Boris Johnson eine Wahl gewinnen zu lassen?

Pardon - aber das klingt so, als habe Stalin den Deutschen empfohlen, Hitler zu wählen und dieser wiederum die Sowjetunion überzeugt, dass Djschgaschwili (georgisch auf deutsch) den KOMMUNISMUS zu demokratisieren beabsicht haben könnte ...

Anlässlich eines Artikels über einen sachsen-anhaltinischen CDU-Politiker mit einer Neonazi-Tätowierung, entsprechender Saalschutz-Vergangenheit und (vorgestern beendeter) Uniter-Mitgliedschaft von "i n h a l t l i c h e n" Gemeinsamkeiten mit der AfD zu sprechen, ist bezeichnend.
Und dann von einer totalitären Öko-Diktatur fabulieren bzw. dem Untergang des Abendlandes, weil ein paar Schüler freitags die Schule schwänzen, um für Umweltschutz zu demonstrieren!
Unfassbar, wie sich bei Ihnen u.a. die Maßstäbe verschoben haben...

Stefan Forbrig | Di., 17. Dezember 2019 - 13:37

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Ihr Satz: "… weil ein paar Schüler freitags die Schule schwänzen, um für Umweltschutz zu demonstrieren. ." ist unvollständig und verharmlosend.
So wie FfF von Systemumstürzlern vereinnahmt wird und sich XR aufführt und Frau Rackete vom "Systemwechsel" fabuliert, muß eine Verschiebung des demokratischen Diskurses hin zur angestrebten Anarchie konstatiert werden. Und das ist nicht zu verharmlosen. So wie richtigerweise Henrik Broder auf WELT schreibt, ist Frau Rackete durchaus ernst zu nehmen und an deren Ausführungen kann man gut sehen, wo das hinführen wird.

Christa Wallau | Di., 17. Dezember 2019 - 14:03

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

haben sich n i c ht verschoben, im Gegensatz zu denen der CDU. Nur in den
östl. Bundesländern scheint von den alten, bewährten Grundsätzen der
"Christlich-Demokratischen-Union" Deutschlands noch einiges übriggeblieben zu sein. Das ist ja auch verständlich; denn die alte CDU stellte mit ihrem Programm stets den größten Gegensatz dar zur linksextremen SED, welche die Menschen im Osten jahrzehntelang ertragen mußten.
"Meine" CDU - bevor sie von Merkel und Co. gekapert wurde - war die Partei der
Realisten in der Politik, der bodenständigen, fleißigen Bürger, die sich - wenn eben möglich - Eigentum erarbeiteten, der Freiheit u. Eigenverantwortung, der sozialen Marktwirtschaft, der Solidarität (bes. auf Gemeinde-Ebene), der moralischen Prinzipien eines durch die Aufklärung geläuterten Christentums, der
Vernunft u. Bescheidenheit (was weltpolitische Einmischung anbetrifft),
kurz: d i e illusionslose Partei des gesunden Menschenverstandes.
Das alles finde ich heute nur noch bei der AfD.

Und was hat all das mit dem Artikel über einen CDU-Politiker mit Hakenkreuz-Tätowierung, rechtsextremer Saalschutz-Vergangenheit und (inzwischen beendeter) Uniter-Mitgliedschaft zu tun?

Gerne würd ich hier mitdiskutieren. Aber leider, Herr Lenz "mischt" hier mit und da verbietet sich, wenn man etwas auf sich hält, jede Kommunikation. Ansonsten stimme ich Ihnen, liebe Frau Wallau, in allem zu. Indes, nur Geduld, in spätestens 2 Jahren wird eine Zusammenarbeit oder Koalition von CDU und AfD normal sein... oder die CDU wird durchs Rost fallen. Und das wollen die doch nicht...

Wie "Psychologie" funktioniert und jede Vernunft emotional aufheizen kann, lässt sich an den Wörtchen "grün" und "rechts" ablesen:

Alles GRÜNE soll gut sein (vermutlich ohne Lesen von Nietzsches Aphorismen) und was mit RECHTS bezeichnet wird, gilt dann als ABSCHAUM. (frau/man) lese mal Menschliches/Allzumenschliches ...

... In "rechts" lässt sich auch RECHT lesen, in "grün" nur Weltanschauung. Ein "RECHTER" tritt niemals für Terrorismus ein, sondern ist ein Liberaler. Um auf KANT zurückzukommen, "Was DU nicht wilsst, daß man DIR tu - das füg auch keinem Andern zu!"

Tomas Poth | Mo., 16. Dezember 2019 - 16:08

Die CDU und ihre Affären.
- Cicero vom 25.08.2015 Was wusste Wolfgang Schäuble wirklich?-
Trotz der CDU Spendenaffäre hat Schäuble seine zweite Chance bekommen und ist heute Bundestagspräsident, protokollarisch das zweithöchste Staatsamt.
Wollen wir jetzt beim Hr. Möritz kleinlich werden?

Wenn aktuell kein Einwand gegen den 29-Jährigen besteht, dann darf man ihm nicht ewig vorwerfen, wenn er als 20-Jähriger irgendwo war. Aus anderen Parteien waren Bundesminister, Ministerpräsidenten u.a. bei Kommunisten, bei Putz-Truppen und sonst wo. Wieder andere haben über Jahre Pädophile, die Sex mit Kindern entkriminalisieren wollten, in ihren Parteien geduldet.

Da mir leider das Kleingeld für Cicero-Plus fehlt, schreibe ich hier meinen Senf:
Ich halte mich an die Science: Die Psychiatrie sagt: Menschen ändern sich nicht,
sie passen sich nur an.
Wichtig ist das, was Menschen JETZT tun. Und alle ´älteren´ Grünen sollten
bedenken, daß ihre Partei einmal Heimstatt von Padophilen war - ganz
offiziell!
Immer in den Spiegel schauen.
Zu Joska Fischer: Mit Steinewerfen allein war´s nicht getan.

So zog bspw. der spätere Vorzeige-Grüne, Außenminister und Vizekanzler Herr J. Fischer mit seinen Kumpanen 1975 durch Frankfurt, warf Steine auf Polizisten und prügelte auf diese nachweislich ein. Spiegel-Online wusste in seinem Beitrag "Was verschweigt Joschka Fischer? vom 04.04.2013 noch etwas mehr die unrühmlichen Taten dieses Herren zu berichten. Seiner politischen Karriere hat das nicht geschadet. Er stieg unter Herrn Schröder auf. Wenn also die Grünen, wie in Sachsen-Anhalt, mit einem Finger auf andere zeigen, dann zeigen mindestens neun auf sie zurück.

weil sie angeblich mal hinter dem falschen Spruchband hergelaufen ist? Oder ist dieses "Vergehen" unverzeihlich?
Es ist immer wieder interessant, wie großmütig man im Umfeld der AfD mit Vertretern des Rechtsextremismus umgeht, gleich ob es jetzt um die Identitären geht, oder die Hetzjagden in Chemnitz, oder einen ehemaligen (?) Extremisten, der seinen Weg in die CDU gefunden hat.
Wo man doch mit rechtem Extremismus nichts am Hut hat.....

Nur zu Ihrer Kenntnis,
das Verwaltungsgericht Köln Urteil vom 25.09.19:
Das Bundesamt für Verfassungsschutz muss Bezeichnung der Identitären Bewegung als "gesichert rechtsextremistisch" widerrufen!!!
Soll doch keiner hetzen oder.

Claudia ist nicht nur als ein Vizepräsident des Bundestages hinter einem solchen Banner gestanden - stellen Sie sich mal Schäuble oder Lammers hinter diesen Sprüchen vor - sondern provoziert mit sinnentleerten Sprüchen gegen die AFD sein 2013. Das Gute ist, man kann der lieben Claudia nicht so recht böse sein... da sie vieles nicht einordnen kann.

"… Auch für Claudia Roth, weil sie angeblich mal hinter dem falschen Spruchband hergelaufen ist.."

Ich bitte Sie zur Kenntnis zu nehmen, daß sie nicht"angeblich", sondern sich beweisbar und gesichert hinter die Losung und das Spruchband gestellt hat. Soll ich Ihnen ein offizielles Bild davon schicken?

gabriele bondzio | Mo., 16. Dezember 2019 - 16:55

Es ist ja nun kein Geheimnis, dass in solchen Koalitionen (wo die Unterschiede größer als die Gemeinsamkeiten sind) öfters mal der Bär steppt. Das kann oft banale Ursachen haben, wie hier ein Neonazitattoo. Das der "Gezeichnete" schon länger trägt. Rat von mir, sich vor Abschluss nackig machen.Bei einem unverbindlichen Besuch in der Sauna beispielsweise.
Dann werden solche Stürme im Wasserglas vermieden. Andererseits wirft es natürlich (wie so oft) bezeichnende Schlaglichter auf den Umgang der CDU(als selbstbezeichnetes Bollwerk gegen jeden Rechtsextremismus) mit der AfD.
"Es ist leicht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, das man mit anderen treibt." (Emil Gött )

Helmut Bachmann | Mo., 16. Dezember 2019 - 17:22

Reinheit in der Politik? Hätte dann Fischer Außenminister bleiben können? Wollen wir jetzt anfangen aufzuzählen, wer was als junger Mensch getan hat? So wird der Antifaschismus zu dem, was er vorgeblich bekämpft.

Joachim Kopic | Mo., 16. Dezember 2019 - 18:05

Antwort auf von Helmut Bachmann

... der von seiner politischen Einstellung heute ja fast schon rechts von der Union gezählt werden könnte ... die belastenden Unterlagen hatte allerdings offensichtlich schon die hessische CDU "verschlampt" ...
Bezeichnend ist halt mal wieder, dass den Leuten, denen "Demokratie" so wichtig scheint, selbst nicht selten eben genau so nicht rüberkommen.

Roland Völkel | Mo., 16. Dezember 2019 - 18:47

Antwort auf von Helmut Bachmann

ist wohl das Mindeste was Herr Gathmann von Herrn Möritz erwartet, Herr Bachmann!
Es scheint Anfangs so zu sein (im Artikel), dass Herr Möritz aus der Schusslinie genommen( 2.Chance,Jung) werden soll um dann volle Breitseite draufzuhauen!
Bsp:
-seine Accounts in den sozialen Netzwerken löscht,lässt das Misstrauen eher größer werden
-aus dem Verein Uniter ausgetreten, ist dagegen kein starkes Zeichen
Aber jetzt kommt es: So banal es klingt: Tattoos lassen sich auch entfernen oder „übermalen“. So sieht ein wirkliches Abschließen mit einer rechtsextremen Vergangenheit aus. Wow! Also weg damit und gut ist es?
Und was ist mit den Gedanken im Kopf? muss der auch ab?
Und die Grünen fabulieren "wieviele Hakenkreuze haben in der CDU Platz?
Gegenfrage-wieviele Pädophile haben bei den Grünen...
Fazit: Der Mann muss Weg!
Warum ducken sie sich Herr Gathmann? Sprechen sie es doch frei aus: Die letzte Konsequenz schäuen auch sie! - sagen sie doch einfach klipp & klar was sie wollen!
Salute

Gerhard Schwedes | Mo., 16. Dezember 2019 - 18:57

Als ein der AfD Nahestehender wünsche ich mir eine radikale Abgrenzung gegenüber Rechtsradikalen. Solange auch nur ein einziger jüdischer Deutscher oder Israeli unter uns lebt, kann ein Mensch mit Nazi-Symbol auf dem Arm nur als etwas Abscheuliches empfunden werden. Für mich eine Beleidigung eines jeden Demokraten. Widerlich! Da kann es keine Relativierungen geben. Solche Idioten und Gehirnamputierten haben in unserer Gesellschaft absolut nichts verloren. Für mich geht es darum,dass endlich wieder der gesunde Menchenverstand wie der heilige Geist über uns kommt. Das schließt die Ablehnung jeglicher Ideologie, ob von links oder rechts, ein. Es ist aber auch Zeit, dass mit dem Nazi-Begriff nicht auf billigste Weise herumhantiert wird, wie es etwa die Antifa oder Leute wie ein Herr Kahrs von der SPD tun. Ein Patriot ist noch lange kein Nazi. In dem vorliegnden Fall scheint der Nazi-Vorwurf allerdings zutreffend zu sein. Ich hoffe, dass ich nicht falsch informiert worden bin.

Hubert Sieweke | Mo., 16. Dezember 2019 - 19:09

bei den Linken ähnlich behandeln und die ehemaligen Kampfgruppendamen und -herren, sowie die ehemals kommunistischen Bünden angehörenden Grünen nun in Frage stellen, wären die Landtage und der Bundestag wohl schnell kleiner.

Brigitte Simon | Mo., 16. Dezember 2019 - 20:36

Die "Affäre Sachsen-Anhalt" ist durchaus der Anlaß für eine ehrliche Diskussion AfD ja oder halbja, Linke, GRÜNE ja oder halbja? Woran
erkenne ich, daß die Vergangenheit, im besonderen Maße, auch ideologisch, abgelegt wurde? Bei den GRÜNEN kann ich das nicht fest-stellen. Ihre provozierende Frage "wieviel Haken-kreuze haben Platz in der CDU"? Möchte ich mit einer Gegenfrage beantworten:
- Wieviel Steine haben noch Platz bei den GRÜ-
NEN?
- Wieviel Cohn-Bendits haben noch Platz bei den
GRÜNEN?
- Wieviel .... haben noch Platz bei den GRÜNEN?
- Wieviel Ehrlichkeit hat noch Platz bei den
GRÜNEN?
Anmerkung: Ich bin keine CDU-Wählerin, jedoch
Fan der Fairness)

...da habe ich doch glatt verpennt, dass die Krise in SA durch einen Grünen verursacht wurde! Dabei dachte ich, es ginge um einen Christdemokraten mit Nazi-Tattoo! Wahrscheinlich wieder eine Falschmeldung der Lügenpresse!

Ernsthaft: Fast schon zu erwarten, aber nicht weniger erstaunlich, dass anstatt einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus sofort der reflexartige Hieb auf Grüne und Linke folgt.
Und das, wie ich schon sagte, oft von Leuten im Umfeld der AfD, die sich stetig brüsten, rein gar nichts mit Rechtsextremismus zu tun zu haben, sich aber regelmässig um die Verteidigung von Rechtsextremisten bemühen!

Stefan Forbrig | Di., 17. Dezember 2019 - 13:51

Antwort auf von Gerhard Lenz

"… anstatt einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus sofort der reflexartige Hieb auf Grüne und Linke folgt..."

Herr Lenz, zum 269.Mal:
Es geht um Messen mit zweierlei Maßstäben. Und natürlich muß bei Vorwürfen an die eine Seite, die andere Seite sich an den Vorwürfen messen lassen. Hier geht es um Gleichbehandlung. Aber das wissen Sie natürlich.

Roland Völkel | Di., 17. Dezember 2019 - 17:54

Antwort auf von Gerhard Lenz

jetzt! Sie nehmen den Begriff "SA" in den Mund. Was hat denn sie geritten?
Hinweis für sie als der "Alleswissender" !!!
Die Abkürzung oder auch Kurzform für Sachsen-Anhalt lautet: ST !!!
Begriffe oder Symbole aus der Nazi-Vergangenheit sind VERBOTEN.
Das ihnen das durch die Lappen gegangen ist! Stark.
Und ein dreifaches: Salute

Gregor Kühn | Di., 17. Dezember 2019 - 23:09

Antwort auf von Gerhard Lenz

es ist wirklich erstaunlich, dass sie anscheinend gar nicht bemerken, wie reflexartig, berechenbar, einseitig und monoton ihre Kommentierungen zu den Beiträgen der Forumsteilnehmer sind. Stimmt schon, es geht hier manchmal recht einseitig zu, aber ich empfinde eine große Ernsthaftigkeit in den allermeisten Leserbeiträgen. Schade, dass sie darauf nur mit Diffamierung und niveaulosen Spott reagieren können - eigentlich bemitleidenswert arm.

Wilfried Düring | Di., 17. Dezember 2019 - 12:24

Antwort auf von Brigitte Simon

Dresden im August 2019: Linke, Grüne und SPD'-ler (incl. Prominenten) demonstrieren und feiern im Namen ihrer Parteien: Seite an Seite mit der AntiFA, der 'Interventionistischen Linken', der MLPD usw. Während die 'Guten' ihre freundlich strahlenden Gesichter in die Presse-Kameras hielten, beging die extreme Linken Straftaten - natürlich nur 'am Rande' des friedlichen Friedensfestes (Besetzung einer leerstehenden Villa und 'Entglasung' des Privat-Hauses eines - angeblich - AfD-nahen Arztes). Genossen der Grünen und der SPD taten ganz genau das, was die Qualitäts-Presse dieses Landes im Sommer 2018 Tausenden Chemnitzer Bürgern undifferenziert vorgeworfen und perfide unterstellt haben: mit Gewalttätern 'Seit an Seit' marschieren und Kulisse geben für Extremisten (diesmal der politisch 'bunten' Coleur). Botschaft: AntiFA, MLPD, Linke, Gruene, SPD und ihre nützlichen Mitläufer (Kultur-Szene, ev. Kirche) sind 'unteilbar'.
Und die CDU läßt sich von solchen Leuten auf die Anklagebank setzen!

Christoph Kuhlmann | Di., 17. Dezember 2019 - 06:31

auf Landesebene ist von der Bundes-CDU erzwungen. Wenn die mitteldeutschen Landesverbände Koalitionen mit der AfD anstreben, müssen sie sich auf Bundesebene damit durchsetzen und dies vor der Wahl kommunizieren. Alles andere ist Betrug am Wähler. Davon gibt es bereits genug in der CDU.

Hans Schäfer | Di., 17. Dezember 2019 - 11:01

Koalitionen , Tolerierung einer Reg, Zusammenarbeit mit der AfD entsprechen nicht den Wählerwillen.

Koalitionen, Tolerierung,, Zusammenarbeit zwischen den allen anderen aber schon.
Wer diese unlogische Auffassung vertritt dessen demokratisches Verständnis ist erheblich gestört oder man hat einen sonstigen Schaden.
Koalitionen als Wählerwille auslegen ist Betrug, egal in welcher Konstellation. Sie gründen sich auf Kompromissbereitschaft nicht auf den Wählerwillen. Das Jemand dessen Sichtweise getrübt ist dies erkennt ist nicht zu erwarten.

Hans Schäfer | Di., 17. Dezember 2019 - 16:50

Koalitionen sind immer Betrug am Wähler. Sie befründen sich auf Kompromisse, nicht auf den Ausgang von Wahlen. Wer dazu noch behauptet, die Zusammenarbeit mit der AfD entspricht nicht dem Wählerwillen, die mit anderen Parteien schon dem ist nicht mehr zu helfen.
Bei keiner der 15 Bundestagswahlen an denen ich teilgenommen habe wurden vorher Koalitonsaussagen DER PARTEIEN im Vorfeld gemacht. Diese wurden immer nur von den Medien ins Spiel gebracht. Deshalb sind und bleiben Koalitionen Betrug am Votum des Souveräns. Nur daran wird sich auf Grund der Machtgeilheit nichts ändern, leider. Das Gute ist nur, dass man über kurz oder lang nicht an der AfD vorbei kommt. Sehr zu Leidwesen der AfD-Hater. Das kommt der Demokratie zu Gute.

Michael Sachs | Mi., 18. Dezember 2019 - 16:07

Für mich ist vieles von dem was hier geschrieben wird unlogisch, zum Beispiel die Hatz auf die AFD, was hat denn die AFD u. deren Wähler mit Hitler zu tun, dann müßten auch die Grünen, die SPD oder die Linken mit Stalin in Verbindung gebracht werden. Tatsache ist doch das Hitler ein Faschist war so wie Stalin u. Mao Kommunist war, nur die Tatsache das die entsprechenden Länder ihren Kommunismus nie in Frage gestellt haben hebt doch den Kommunismus nicht in eine höhere Liga. Hitler hat sich vermutlich selbst umgebracht, Stalin u. Mao bekamen Staatsbegräbnisse, ja sind dadurch die hundert Millionen Toten des Kommunismus weniger Wert.

Das linke bashing der AFD hat doch nur einen Grund wenn man einem Volk Schuldgefühle einjagd hat man Macht über das Volk. Es sollte einmal einer nach Moskau gehen u. Putin sagen das Stalin ein Krimineller war, wäre keine sehr gute Idee denke ich, Ausgang vorhersehbar.