- Sozi Oeconomicus
Die SPD ringt um einen Neuanfang. Harald Christ ist Genosse und Millionär, er will die Partei unternehmerfreundlicher machen und wirbt für eine Öffnung in die Mitte. In seiner Partei ist er ein Querdenker
Harald Christ möchte nicht der Schwule mit dem Geld sein. Immer wird er auf etwas reduziert. Auf seine sexuelle Orientierung. Auf seinen Hang zur Marktwirtschaft. Oder eben aufs Geld. Journalisten – und auch Parteifreunde – mögen es, wenn die Dinge einfach sind. Dabei passt Christ in kein Raster. Er ist so wuselig wie eine Tanzmaus, rockt über alle Hochzeiten. Er ist Unternehmer, Politiker, Kämpfer für die Gleichstellung von Minderheiten, Wohltäter, Genussmensch.
Doch weil Christ so divers ist, kann man ihn nur schwer greifen. Das ist sein Geheimnis, aber das ist auch sein Problem. Vor etwa zwei Jahren saß er noch mit dem Reporter in seiner Bibliothek in Westberlin, in einer riesigen Altbauwohnung mit allem Schnickschnack. Christ rauchte Kette – wie sein Vorbild Helmut Schmidt, der ihm sehr wohlgesonnen war. „Ich glaube, Schmidt mochte mich, weil ich Klartext rede, gerne über Wirtschaft spreche und er in mir die Enkelgeneration verkörpert sah.“ Das Rauchen hat der 47-Jährige inzwischen aufgegeben. „Ich bin kein Suchtmensch. Und mein Zigarettenkonsum war nahezu suizidal“, sagt er lächelnd.
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die SPD sei nicht bunt:)
Trotzdem ist Ökonomie nicht mehr ihr Steckenpferd.
Durch das ungeheure Anwachsen der schieren Menge an Wissen und auf der Seite der Politik Aufgaben, reicht es evtl. nicht mehr für Doppelkarrieren, sagen wir hier Gewerkschafter, da führende Position in der SPD etc.
Die Wirtschaftsinstitute und Thinktanks benötigen selbst Speaker höchster Qualität, die dann Schwierigkeiten als Politiker bekommen siehe teils Anfänge der AfD oder als Speaker, wenn man sie zu nahe an Parteien outen kann.
Sie finanzieren sich eben über Steuermittel, das gilt teils auch für NGOs?
Ein/e Vorsitzende/r muss eben unterschiedlichste Interessengruppen zusammenführen können und ich bin nicht einmal sicher, ob bei allem Respekt Genosse Kühnert die überhaupt denken kann.
Stärke in den Ländern ist auch wichtig, ich verstehe es, wenn amtierende Ministerpräsidenten in ihren Ländern bleiben wollen.
Also wie wäre es mit politischer Verkleinerung auf Deutschland aber mit Weite Herr Post?
Es hätte mich auch gewundert Herr Wöhrl, wenn es Ihnen gelungen wäre, jemand mit SPD-Parteibuch zu finden, der zu neuen Ufern aufruft und das Heft in die Hand nimmt. Kenne Herr Christ nicht. Wirkt symphatisch, ob schwul oder nicht ist mir egal, hat sicherlich wirtschaftlichen Sachverstand und ist klug genug, Unternehmer zu bleiben, als Funktionär in der SPD droht ihm demnächst Hartz IV. Auch dieser Artikel beschreibt die innere Zerissenheit, den Mangel der SPD auf Fachleute zu hören oder deren Gedanken aufzugreifen und zu diskutieren. Die SPD ist eine Intrigen- und Pöstchenpartei und jeder ist bemüht, sich selbst so lange wie möglich über Wasser zu halten. Wenn ihr Artikel für mich einen Sinn ergibt, dann der, dass er mich wieder einmal in meiner Einschätzung der SPD bestätigt. Sie ist ein Sammelsurium aller möglichen Linkspartikel politischen Denkens, zerstritten und nicht konsensfähig. Um es klar zu stellen, ich freue mich darüber nicht, ich bedauere es, werde sie nicht vermissen.
Die SPD unserer Tage ist nicht nur eine Intrigen- und Pöstchenpartei, sondern auch eine Wackelpeter-Partei.
Ihre einstigen Ziele hat sie inzwischen vollständig aus den Augen verloren (etwa Demokratischer Sozialismus, wirkliche Sozialstaatlichkeit ohne Ausnahmen) und versorgt Emporkömmlinge mit Posten und Privilegien. Nicht nur bei einem Charakter wie Gerhard Schröder mußte dies schiefgehen.
Erhard Eppler dürfte der Einzige sein, der wirkliches Vertrauen verdienst. Aber er wurde ja bekanntlich von Helmut Schmidt aus dem Regierungsamt entfernt, weil er kapitalistisches Denken nicht verinnerlichen wollte.
Und da steht sie nun, diese SPD, kurz vor ihrem Exitus.