Nahaufnahme von Andreas Bummels Händen, die seinen „Weltausweis“ von der World Service Authority halten
Der „Weltausweis“ wurde von der World Service Authority in Washington ausgestellt und hat keine Gültigkeit / Ole Witt

Weltparlament - Bummels Mission

Andreas Bummel hat sein Leben dem Kampf für ein Weltparlament verschrieben, in dem die gesamte Menschheit repräsentiert sein soll. Was nach wilder Utopie klingt, begeisterte schon Albert Einstein und Thomas Mann. Und auch heute gibt es prominente Unterstützer

Portraet Armin Ghassim

Autoreninfo

Armin Ghassim arbeitet als Autor für TV, Radio und Printmedien. Zuvor studierte er als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Politische Psychologie an der Queen's University Belfast und beschäftigte sich vor allem mit Konflikten, Identität und politischer Rhetorik.

So erreichen Sie Armin Ghassim:

Ein Altbau in Wiesbaden, zweiter Stock, zwischen Bahnhof und Stadtmitte. Hier sitzt Andreas Bummel am 5. Juli 2018 an seinem Schreibtisch und blickt gespannt auf seinen Laptop – eine Live­stream-Übertragung. Neben dem Bildschirm steht ein Fähnchen. Es ist kein Spiel der Fußball-WM, mit dem Bummel mitfiebert, und das Fähnchen ist keine Nationalflagge. Die Flagge zeigt das Emblem der Uno und einen geöffneten Kreis aus Parlamentssitzen. Der Livestream überträgt eine Plenartagung des Europäischen Parlaments in Straßburg.

Es geht um Datenschutz und die Krise in Venezuela, um die EU-Haushaltsordnung und die Positionen der EU zur Uno. Die Abgeordneten stimmen über mehrere Hundert Anträge ab. Gelangweilt sitzen sie da und heben immer wieder die Hände. Hinter jedem Tagesordnungspunkt verbergen sich zehn, 20, 50 Unterpunkte – Abstimmungen im Akkord. Irgendwann kommt der Moment, auf den Bummel gewartet hat: Tagesordnungspunkt 10, Absatz m. Eine Resolution, die allen Regierungen der EU empfiehlt, sich für eine parlamentarische Versammlung bei den Vereinten Nationen einzusetzen, ein Weltparlament! Bummels Projekt, Bummels Leben. Es dauert nur wenige Sekunden. Eine Mehrheit stimmt zu.

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Bernd Muhlack | Mi., 1. Mai 2019 - 18:41

Ein schönes Bild!
Es ist auffällig, dass auf dem "Deckblatt" nicht auch das Wort WELTPASS steht. Fünf Sprachen bzw. Schriftarten, jedoch kein Deutsch!
Das ist Rassismus!!!

WIR sind doch die Pole Position, die Inkarnation der Weltretter, opfern dafür sogar unser eigenes Land altruistisch, selbst zerstörend, suizidal auf, fahren es gegen die Wand!
Nein, ich habe den Artikel nicht komplett gelesen; die heutigen Absonderungen von Frau Claudia Roth sowie von Herrn Kevin Kühnert hatten bereits mein Toleranzlevel erschöpft, gar überschritten!

dieter schimanek | Do., 2. Mai 2019 - 01:00

Schauen wir uns doch einmal um in unserer Nachbarschaft. Spanien u. die Katalonen, Irland u. Nordirland, England u. Schottland. Dazu die Aufspaltung des ehemaligen Jugoslawien, Tschechien u. Slowakei, Nord u. West Ukraine, der Zerfall der Sowjetunion. Der Trend geht ganz klar zur Autonomie und das Weltweit. Das ist die Realität, Lichtjahre entfernt von Bummels Utopie. 27 souveräne Staaten, alle mit eigenen, unterschiedlichen Interessen zu vereinigen, halte ich auch für eine Utopie. Wirtschaftliche und finanzielle Vorteile waren die Triebfeder zum Beitritt in die EU. Fallen diese Vorteile weg, was bleibt dann noch? Das Geschwafel von einem Friedensprojekt ist Unsinn, dafür ist die NATO zuständig.

Gerhard Lenz | Do., 2. Mai 2019 - 10:13

Antwort auf von dieter schimanek

ein besserer Platz. Tatsächlich regieren Kleingeist und Nationalismus. Dabei sind Nationen keineswegs natürliche Gebilde. Sie enstanden meist durch Kriege, zerfielen oder wuchsen, eingezwängt in gleichfalls künstliche Grenzen. Sicher: Weltreiche, durch Eroberung enstanden, verschwanden. Aber nur selten haben sich die Menschen freiwillig zu überstaatlichen Gemeinschaften zusammengefunden – die EU ist ein wunderbares Beispiel, dass es auch so geht. Nur: Die Zerstörer sind bereits unterwegs, diejenigen, die Völker abgeschottet hinter verbarrikadierten Grenzen in gereinigten Blut- und Bodenkulturen abschotten wollen.
Bummels Ideen eine Spinnerei, nicht mehr? Vor zweihundertfünfzig Jahren galten die an eine demokratische Zukunft der Menschen (auch in Deutschland) glaubenden, volksverräterischen Gutmenschen als feindliche Spinner. Heute sind die Gutmenschen diejenigen, die an die Gemeinschaft der gesamten Menschheit, abseits von als „Ethnopluralismus“ verkleidetem Rassismus, glauben.

bei Ihren Bemerkungen, Herr Lenz. Zu DDR-Zeiten hätte ich gesagt: " träum weiter"!!!
Die ÖR können ja mal gerne zeigen, wie es in der DDR vor 1989 aussah, egal ob Verkehr, Wohnungen oder Betriebe. Bei jedem bau einer neuer Neubauwohnung sind dafür 2-3 "alte" abgesoffen. Aber die damalige Elite (wie heutzutage) wohnten ja im Neubau oder hatten eigenen Besitz (ja-ja, da gibt es auf einmal keine Enteignung, Herr Lenz). Oder schauen mir mal die Uno an. Wie sah es damals beim Jugoslawien-Krieg aus? Ohne Mandat (mit den Grünen) zieht Deurschland in den Krieg. Herr H.Schmidt hatte damals z.B. den Frieden gerettet!!
Und das hat nichts mit Amerikanismus oder mit Rußland zu tun!
Nein, Herr Lenz- so wie gestern im Märchen Rumpelstilzchen gesagt wurde: "die menschliche Gier nach immer mehr!!!!!!!
sind solche Ideen Wegbereiter für Diktaturen und Gleichschritt!
Ich möchte, will, drönge darauf, das ich mir meine eigene Meinung mache, sonst pupse Ich Gegäßpasteten!!!! Sorry
Und vergib ...

Tonicek Schwamberger | Do., 2. Mai 2019 - 10:49

Antwort auf von dieter schimanek

. . . eigentlich bräuchte ich nichts mehr zu schreiben - Sie beide haben das für mich gleich mit erledigt - jeder auf seine Weise.- Ich wußte bis jetzt noch nichts von einer WELTVEREINIGUNG = Föderalismus, auch nicht, daß sich dafür der ehrenwerte Herr Einstein u. andere stark gemacht haben - aber bitte, gestatten Sie mir mich dahingehend zu äußern, daß ich die Idee als weltfremd, ja, sogar als Unsinn empfinde. - Wie soll das funktionieren? Schon jetzt schlagen sich die Religionen gegenseitig die Schädel ein - angebliche Rassisten bekämpfen sich bis auf Teufel's Schneide - wer soll das alles richten - in einer sogenannten "Weltföderation" wird es keine Kriege & Kämpfe mehr geben . . .?
Wovon träumen die Herren Bummel und Co denn nachts eigentlich . . .?

Ernst-Günther Konrad | Do., 2. Mai 2019 - 08:59

So, so. Ein ehem. FDPler, der im LK Groß-Gerau nichts wurde, der Kaufmann gelernt hat, mal Jura angefangen hat zu studieren, sich als Unternehmensberater versuchte und von 2005-2009 im Bundestag saß, der macht sich Gedanken über eine Weltregierung und hält in seinem Gremium philosophische Vorträge.
Er und seine Mitstreiter wollen also eine Weltdemokratie "erkämpfen".
Welche Religion sollen die denn haben? Welche Hautfarbe wird bevorzugt? Welches Geschlecht wird uns regieren? Macht das Sinn, wo wir deutschen gerade soviel CO ² erzeugen, dass der Erdball demnächst ein Amageddon erlebt. Er wird von der UNO bezahlt. Was verdient man da so?
Ich meine als Lobbyist, nicht im Rahmen seiner Budgetierung.
Menschen, die bereits gestorben sind, hatten auch die Idee und deutsche Politiker, die es selbst nicht mehr erleben würden unterstützen ihn. Weltweite Demokratie will er. Wer wird den Darth Vader geben und wer den dunklen Lord? Wird er die Jediritter besiegen? Der Mensch als Klonarmee?