Flüchtlinge haben das Eingangstor zum Camp Katsikas blockiert, um gegen die Lebensbedingungen im Lager zu protestieren
Flüchtlinge fordern für bessere Bedingungen am Tor zum Camp Katsikas / Sebastian Schneider

Flüchtlingscamps in Griechenland - „Wir sind gescheitert“

Die EU-Regierungschefs einigen sich auf geschlossene Auffanglager für Flüchtlinge. Doch schon jetzt ist die Lage in griechischen Flüchtlingscamps so desolat wie lange nicht. Mit jedem Tag steigt der Druck. Am Ende wollen sowieso alle nur nach Deutschland

Sebastian Schneider Porträt

Autoreninfo

Sebastian Schneider hat in Leipzig Journalistik und Politikwissenschaft studiert und danach die Henri-Nannen-Schule in Hamburg besucht. Heute arbeitet er als freier Reporter in Berlin. Bei seiner
Recherche in Griechenland beeindruckte ihn, mit wie viel Würde und Hilfsbereitschaft die Menschen den Problemen vor Ort trotzen

So erreichen Sie Sebastian Schneider:

Der Wolkenbruch zerreißt die Schwüle, verwandelt Staub zu Schlamm, durchtränkt die Wäsche auf dem Zaun, überschwemmt den steinigen Boden von Diavata binnen drei Minuten. Ein Junge hält sich ein Stück Pappe über den Kopf, rennt in eines der einfachen grauen Zelte. Es ist sein Zuhause. Für 750 Flüchtlinge war dieses Camp am Rand der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki errichtet worden. Inzwischen leben hier mehr als 2000. „Wir kriegen keine Ansagen von den griechischen Behörden, was wir mit all diesen Menschen anfangen sollen. Es gibt keinen Plan“, sagt Giorgos Kehagias vom deutschen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Der drahtige Mann Anfang 40, hochgekrempelte Ärmel und müder Blick, sitzt in seinem Büro. Auf das Dach des Containers trommelt der Regen.

Bezahlt von der EU, ist für das Flüchtlingscamp in Diavata der griechische Staat verantwortlich. Viele Aufgaben hat die Regierung an internationale Hilfsorganisationen wie den ASB übertragen – oft funktioniert dies aber nur in der Theorie. Giorgos Kehagias würde den Menschen jetzt gerne Toiletten und Duschen organisieren, genug Mahlzeiten, die dringendsten Dinge. Aber er darf nichts entscheiden, auch die griechischen Camp-Manager im Container gegenüber dürfen das nicht. Manchmal bitten sie die Deutschen um Kaffee oder Toilettenpapier. Sie haben kein eigenes Budget. Alle Anweisungen kommen aus Athen. Mitunter vergehen zwei Wochen, bis eine Antwort da ist.

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Klaus Funke | Fr., 29. Juni 2018 - 09:05

Unsere Kanzlerin kommt aus Brüssel nach Haus und hat wieder Zeit gewonnen. Der Gipfel hat windelweiche Beschlüsse gefasst, die irgendwann oder gar nicht umgesetzt werden. Aber, Merkel verkauft das alles als ihren Erfolg. Der CSU sei nun im Grunde neutralisiert, jubelt die Merkel-Presse. Merkel hat sich wieder "durchgemerkelt" (durchgemogelt) - sie kommt nach Hause mit einer "Merkelpackung" (Mogelpackung). Und da Frechheit und Kaltschnäuzigkeit sich bekanntlich durchsetzen, hat sie wieder Zeit gewonnen, kann aufatmen und die CSU hat die A... karte gezogen. Ergo: Nichts wird passieren. Alles bleibt wie es ist. Sie hat ja auch ihr Werk noch nicht vollendet. Wir sind noch nicht am Boden... aber bald!

Gerdi Franke | Fr., 29. Juni 2018 - 09:33

Deutschland zahlt ja auch am besten! Das ist das nächste Thema, das angegangen werden muss. Da hat die CSU noch viel vor sich. Denn Rot-Grün wird da massiven Widerspruch einlegen.

wolfgang spremberg | Fr., 29. Juni 2018 - 11:02

es sind zu viele..." Oh ?
Und jetzt ? Weiter ? Immer weiter ?
Oder die harte, australische Lösung ?
Das wird für einige aber schwer zu vermitteln sein....
Wie sagen sPd, Grüne und Linke das ihren Wählern ? Und....können diese 3 noch koalieren ?
Nach dem EU Gipfel ? Mit wem ?

Günter Hager | Fr., 29. Juni 2018 - 11:05

der Bevölkerungsexplosion in Afrika heißen wir jedes Jahr 80 Millionen Neugeborene willkommen. Das entspricht etwa der Bevölkerung Deutschlands. Europa hat 2 Möglichkeiten. Entweder es geht unter, oder es wird zu einer Festung. Momentan verschließen sich die lnksgrünen Multikulti Befürworter noch der Realität, daher sind wir auf dem ersten Weg. Die Politik muss sich nun endlich ändern, oder es wird irgendwann zu spät sein. Wie viele Illegale täglich einströmen, entzieht sich der Kenntnis der Bundesregierung ebenso wie deren Kontrolle über unser Land. Mit Zahlen wird jongliert wie mit faulen Eiern. Laut Bundespolizei beläuft sich die Zahl der illegal Eingeschleusten, die durch sporadische Stichproben auf den Autobahnen aufgegriffen werden, auf rund 10.000 im Monat – also etwa 333 pro Tag. 99% sind Muslime. Die meisten von uns Deutschen werden die Übernahme aus Altersgründen nicht mehr erleben, aber unsere Kinder werden sich für dieses Geschenk bedanken!

Thorsten Rosché | Fr., 29. Juni 2018 - 11:11

Sagt man unter Kaufleuten ! Wieder mal nur heiße Luft, zu Gunsten Merkel - bleibt zu hoffen das die CSU das nicht mitmacht. Mich erstaunt immer wieder für wie blöde man den Bürger + Wähler hält , von Seiten der Regierung, Parteien und Medien.

Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber die Mehrzahl unserer Mitbürger und Wähler sind blöd um nicht zu sagen saudumm.

Erwin Schwarz | Sa., 30. Juni 2018 - 13:54

Antwort auf von Ruth Rudolph

Sagen Sie es ruhig, denn es ist leider die Realität.
Das Ergebnis einer 50-jährigen rot grünen Berieselung.
MfG

Taktisch gesehen sitzen sPd, Grüne und Linke in der Klemme.
Wie sollen die ihren Mitgliedern, Wählern erklären, dass sie jetzt für "Lager" in der EU oder in Afrika sind ? Für Abschottung ? Wie sollen/wollen sie in den Bundesländern an der Umsetzung mitwirken ? Wie will die CDU mit denen koalieren ? Oder wollen die 3 das EU "Programm" boykottieren ? Allein regieren ? Mit wie viel % der Wähler im Rücken ?

Richtig! Der EU-Gipfel brachte im Grunde genommen keine greifbaren Ergebnisse. Es wurden lediglich Absichtserklärungen verabschiedet. Das einzige wirksame Mittel zur Eindämmung der unter dem Deckmantel des Asylrechtes stattfindenden Migration in die Sozialsysteme wäre eine Einigung der EU-Länder auf die Anwendung des australischen Models.

Maria Fischer | Fr., 29. Juni 2018 - 12:00

an diesem Spiel:
"Merkel agiert im Sinne der global agierenden Wirtschaft und der lokalen Wirtschaft. Diese Klientel verdient an dem Arbeitskräftenachschub bzw. der Konsumentenaufstockung. So gut wie keine eigenen Integrationskosten - die zahlt der einfache Bürger. Merkel macht es möglich. Je mehr Jobsucher, desto niedriger der Lohn, desto stärker wird der Sozialstaat belastet, desto stärker wird selbiger abgewickelt."
Kommentar aus der Welt.

Bernd Muhlack | Fr., 29. Juni 2018 - 12:17

Kein Asylbewerber dürfe sich einen EU-Staat aussuchen sagt unsere Frau Merkel, Jedoch wird das mit Inkrafttreten von "Dublin IV" der Fall sein und plötzlich haben sie alle Verwandte oder Bekannte in diesem unseren Lande! Die Krönung ist, dass diese Neuregelung auch von den Europolitikern der CSU im EU-Parlament mit beschlossen wurde; sie seien getäuscht worden, behaupten sie! Vielleicht hapert es ja am Verständnis des Textes? --- Ja, warten wir ab, was im Sommer/Herbst passieren wird; es wird jedenfalls nichts Positives sein. Leider!

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? - Niemand! - Und wenn er kommt? - Dann Laufen Wir! Ja, diese Spielchen sind lange her, ich lebe bereits länger hier. Diese ständige Verwendung des Worztes WIR ist schon bemerkenswert: dann laufen wir; wir schaffen das; wir sind (waren) Papst bzw WM ---eben WIR, eine unbekannte, ungreifbare Masse!

Gisela Müller | Fr., 29. Juni 2018 - 12:34

und Unverschämtheit, uns DAS als Erfolg zu verkaufen! Wie respektlos und verachtend kann (und darf) man als Politiker eigentlich noch mit uns Bürgern umgehen? Wie lange wollen und müssen wir uns noch für dumm verkaufen lassen?
Unfassbar!

Thorsten Rosché | Fr., 29. Juni 2018 - 12:54

Die EU beschließt Auffanglager in Nordafrika. Mit Verlaub, müssten das nicht die Länder in Nordafrika beschließen. Oder wurden die jetzt schon angekauft- ähnlich wie Bares für Rares.

Marianne Schad | Fr., 29. Juni 2018 - 13:34

Bei dieser Mogelpackung kann man nur noch die AfD wählen. Die nächste Bundestagswahl ist noch lange hin, also nochmals weit über 1 Mio Migranten für Deutschland.

Ulrich Anders | Fr., 29. Juni 2018 - 14:25

Kein WIFI, na so was !
Auf dem Titelfoto zum Artikel
zu sehen: die Forderung nach WIFI.
Ein wirklich schäbiges Hotel !
Wo WIFI doch jetzt Standard ist !
Unerhört !!!

Frank Grundmann | Fr., 29. Juni 2018 - 14:48

Merkel hat fertig. Was bringt sie mit? Nichts, aber auch gar nichts, was zeitnah verwertbar wäre. Was sie verlautbaren lässt, sind ihr berüchtigten Worthülsen, die jeden Zuhörer inzwischen in die Nähe des Brechreizes bringen.
Eine Geschichte aus dem Tollhaus: Frontext soll drastisch verstärkt werden. Um was zu erreichen?
Noch mehr Frontex-Leute fangen noch mehr Migranten auf - so läuft das Transportband noch schneller und am Ende steht die "Verteilung" - sprich: alles nach Deutschland weiterleiten!
Aber es gibt aus dem ganzen Desaster, das 2015 begann auch ein paar Fakten, die übrigblieben:
Die Gespräche haben ergeben, dass die Afrikaner dort keine Auffanglager akzeptieren.
Man sollte entgegenhalten, dass die Europäer hier keine Migranten mehr akzeptieren!
Mal sehen, wer am längeren Hebel sitzt!

Hans Herzberger | Fr., 29. Juni 2018 - 15:44

Dieses Brüsseler Wischi-Waschi wird die Gemüter nicht beruhigen, bis Taten folgen. Zudem finde ich Auffanglager schlimm und auch als Kathastrophe eines hilflosen werkelns am Problem Afrika. Unter europäischer Aufsicht sollte die Entwicklungshilfe um das vielfache erhöht und in den entspr. Länder eingesetzt werden. Die Gelder sollten zweckmäßig gebunden sein, damit nichts in Waffen oder auf die Konten der Häuptlinge wandert. In Auffanglagern hat kein Migrant eine Perspektive oder kann Hoffnung auf ein besseres Leben entwickeln. Nur vor Ort kann wirkungsvoll geholfen und die Menschen zum Bleiben bewegt werden.

bin ganz bei ihnen. Wir zwei meinen aber vrnünftige Entwicklungspolitik und nicht das was jahrzehnte lang als Entwicklungspolitik deklariert wurde und eher zum Schaden als zum Nutzen der Länder dienten. Mir scheint der jetzige Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat da gute Ansätze und ist da auf einem guten Weg.

Christoph Rist | Fr., 29. Juni 2018 - 17:36

noch braucht es dreckige Deals mit nordafrikanischen Despoten, die für Ihre menschenvertreibende "Bad Governance" auch noch fürstlich entlohnt werden. Die geographische Logik gebietet schon, dass Standorte für Rückführungszentren insbesondere von den Mittelmeeranrainern Spanien (in Ceuta und Melilla), von Italien (auf Pantelleria und Lampedusa) Malta (z. B. auf Comino) von Griechenland (z. B. auf Gavdos), und Zypern (z. B bei Akrotiri) eingerichtet werden. Frankreich könnte zusätzlich noch einen Standort auf Korsika beisteuern. Auf dem europäischen Festland wäre ein einziger gemeinsamer, grenzüberschreitender Standort von Griechenland und Bulgarien an der Grenze zur Türkei (bei den halbtoten Ortschaften Kapitan Andreewo/Dikaia) sinnvoll. Von mir aus gerne aus EU-Budgets bezahlt an denen Deutschland die Hauptlast trägt. Es wäre günstiger und vielfach sinnvoller Stellen von südeuropäischen Sozialarbeitern und Hausmeistern zu bezahlen, als die der asylindustriell überversorgten Deutschen.

Frank Grundmann | Fr., 29. Juni 2018 - 19:58

Erst jetzt erschließt sich mir die üble Verleumdung, die in diesem Titel steckt. "Wir sind gescheitert".
WIR?
Die Gescheiterten kommen zu uns, gerade weil wir die sind, die N ICHT gescheitert sind. Streng getreu dem Moto: Es muss doch möglich sein, am Erfolg anderer teilzuhaben, ohne dass man selbst mit den Anstrengungen belästigt wird, die so ein funktionierendes Sozialsystem nun mal erfordert?
Wir können die Gründe für die Armutsmigration von Europa aus nicht ändern, das muss Afrika schon selber angehen, so wie einst China damit begann durch die 1-Kind-Politik. Übrigens hat es aus China heraus meines Wissens keine vergleichbare Wohlstandsemigration gegeben.

Rolf Otte | Sa., 30. Juni 2018 - 09:45

Auf einem CDU-Plakat vom 29.09.1991 stand:

ASYL-MISSBRAUCH beenden!
40.000 Asylakten endlich bearbeiten
Schein-Asylanten konsequent abschieben
Grundgesetz ändern

Was ist nur aus der CDU seit MERKEL's sozialistisch linksgeprägter Politik geworden: ein aus Gründen des Machterhalts und der eigenen Pfründe zusammengewürfelter Akklamationshaufen.
MERKEL hat in BRÜSSEL Nichts, aber auch gar nichts erreicht. Die 'Beschlüsse' des EU-Gipfels zur Asylpolitik der EU enthalten aus Sicht der WerteUnion der CDU – vielleicht ein Grüppchen der vermeintlich Aufrechten - lediglich unverbindliche Absichtserklärungen und sind daher eine reine Mogelpackung und Beruhigungspille, um die CSU und damit Seehofer zu beruhigen.
Mir begegnen überall keine unterernährten, schutzbedürftigen Flüchtlinge, sondern nur mit Klamotte von Adidas, Reebock, Nike aufgestylte Wirtschaftsasylanten mit 600-Euro-Handys.

Rolf Otte | Sa., 30. Juni 2018 - 12:15

'You promised us' …. Was wurde diesen Migranten versprochen?
Gehört 'WIFI' zu den menschenrechtlich einzufordernden Kriterien? Sie haben keine Pässe, aber 600-EURO-teure handys, und nun kein WIFI, richtig dramatisch….
Was wurde uns von MERKEL mit ihren sozial-romantischen Halluzinationen alles versprochen? Wie schon seit Jahren: Unverbindliche Absichtserklärungen, Freiwilligkeit, konkretes Ausweichen, kein Wille zum Handeln …
Es ist erschreckend, für wie einfältig MERKEL die Bevölkerung hält: diese wird durch solch politisches Wortgeplaudere ohne sofortiges Handeln für 'dumm' verkauft. Und die regierungsgesteuerte Bertelmann-Presse applaudiert MERKEL's politische Luftnummer aus Brüssel als 'wirkungsadäquat' und als grandiosen Sieg über Seehofer.
Auch in Griechenland lässt sich schnell prüfen, ob jemand die Kriterien der Asylgesetzgebung erfüllt und damit ein Bleiberecht hat, bis der Asylgrund beseitigt ist oder als Wirtschaftsmigrant asap ins Heimatland abgeschoben gehört.

Kostas Aslanidis | So., 1. Juli 2018 - 07:16

genug vom der illegalen Migration durch Muslime. Tsipras ist noch peinlicher als die Grünen. Auch er versucht das Land zu schaden so gut er kann. Dieses Jahr ist der Tourismus nicht eingebrochen dank Erdogan. Aber das ändert sich m, denn die Türken offerieren mit billigstpreisen.Alke wollen nach Deutschland. Man sitzt am Strand mit der Badehose und da laufen Frauen mit ihren Burkas. Wo ist da die Verbindung. Warum Menschen aufnehmen die einen hassen.

Wilfried Thöni | So., 1. Juli 2018 - 09:38

Es stimmt "leider" nicht, dass alle nur nach Deutschland wollen. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl hat Österreich mehr Flüchtlinge als Deutschland aufgenommen. Dies kann im jüngsten Bericht der OECD nachgelesen werden. Warum nur unterschlagen dies die deutschen Medien immer?