- Macht auf Probe
So unsicher die Zukunft der Deutschen Bank, so auch das Schicksal von Aufsichtsratschef Paul Achleitner. Beides hängt vom Erfolg des von ihm installierten neuen CEO Christian Sewing ab. Dieser streicht jetzt 7.000 Stellen. Reicht das?
So viel Kritik hat Paul Achleitner wohl selten einstecken müssen wie an diesem Sonntagabend nach Ostern. Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank sollte beraten über die Nachfolge des glücklosen Vorstandsvorsitzenden John Cryan. Doch einige Aufsichtsräte fühlten sich offenbar von Achleitner vor vollendete Tatsachen gestellt. Dem Vernehmen nach kam es deshalb zu heftigen Diskussionen. Eine alternative Lösung zu Christian Sewing aber hatten sie nicht.
Achleitner jedoch dürfte zufrieden sein. Wieder einmal hat er gezeigt, wie meisterhaft er immer noch die Kunstgriffe des Dealmaking beherrscht. Wochenlang war über eine mögliche Ablösung Cryans spekuliert worden, Achleitner selbst schwieg – bis er plötzlich das Tempo beschleunigte und Christian Sewing als neuen Kandidaten für den Chefposten präsentierte. Den Kollegen im Kontrollgremium blieb keine Zeit, selbst andere Möglichkeiten vorzuschlagen, da dringend eine Lösung hermusste. Achleitners Strategie, von sich selbst abzulenken, ging damit vorerst auf.
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Sein Schicksal, egal welches, dürfte dem Aufsichtsratsvorsitzenden keine großen Sorgen machen. Er wird mit Sicherheit nicht am Hungertuch nagen müssen.
Wir als recht und billig denkende Normalverdienende sollten alles tun, um eine erneute "Rettung" der Deutschen Bank zu verhindern.
Dann bleibt nur noch eine geordnete Insolvenz. Hoffentlich.