Dieter Kempf, Jürgen Trittin und Peter Altmeier bei Anne Will
Dieter Kempf, Jürgen Trittin und Peter Altmeier bei Anne Will / Screenshot ARD-Mediathek

„Anne Will“ zu Besuch beim US-Präsident - „Trump hat einen wunden Punkt getroffen“

Angela Merkel oder Emmanuel Macron - wer hatte mehr Erfolg bei Donald Trump? Darüber wurde bei „Anne Will“ in ganz neuen Tönen diskutiert. Die Meinung über Trump scheint sich radikal geändert zu haben

Chiara Thies

Autoreninfo

Chiara Thies ist freie Journalistin und Vorsitzende bei next media makers.

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Seit einem Jahr und drei Monaten ist Donald Trump US-Präsident. Während anfangs Wetten abgeschlossen wurden, wie lange er sich im Amt wird halten können, waren bei Anne Wills Talkshow gestern völlig neue Töne zu hören. Es ging um neue Umgangsweisen mit dem Präsidenten und eigene – deutsche – Fehler in der Vergangenheit. In der Runde waren Peter Altmaier, Wirtschaftsminister, Jürgen Trittin, Grünenpolitiker, Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Christine Hoffmann, Spiegel-Journalistin und John Kornblum, der frühere deutsche US-Botschafter, zu Gast.

Gleich zu Beginn der Sendung spricht Altmaier von einer einseitigen Entscheidung bei den Strafzöllen. Wir als Europäer könnten das nicht ändern. Aber es stehen „mehr als Zölle auf dem Spiel“: das transatlantische Verhältnis. Jürgen Trittin macht ebenfalls eine Krise wie lange nicht mehr aus. Abgesehen von der damals weit verbreiteten Annahme, dass Trump niemals zum Präsidenten gewählt werden würde, seien drei Fehler passiert. Der Erste war die Vorstelllung, man könne Trump im Amt einhegen. Das man ihn besänftigen könne war der zweite Fehler. Der Dritte war der Irrglauben, Donald Trump würde seine Wahlversprechen nicht umsetzen. Jetzt stünden wir „an der Schwelle eines nuklearen Wettrüstens.“ Allein die Steuerreform des Präsidenten sei ein Anschlag auf die Gleichberechtigung. Altmaier ergänzt sofort, er würde das in die neuen Verhandlungen aufnehmen.

Merkel, die meist respektierte Politikerin der Welt?

Schon am Anfang zeigt sich die Stärke der Moderatorin Anne Wills an diesem Abend. Sie fragt nach, lässt nicht locker, stellt Fragen gegebenenfalls erneut, wenn sie keine richtige Antwort erhalten hat. Auch Altmaier und Trittin gehen immer wieder aufeinander ein. Sie versuchen den Anderen in die Ecke zu drängen, fragen nach, wieso an bestimmten Stellen politisch noch nichts geschehen ist. Das macht das Gespräch interessant und verleiht den Aussagen eine besondere Bedeutung.

Christine Hoffmann vom Spiegel kommt auf das Thema der Sendung zu sprechen. Emmanuel Macron oder Angela Merkel – wer hat bei Trump mehr erreicht? Man wisse nicht, ob überhaupt einer von beiden etwas erreicht habe. Den narzisstischen Präsidenten habe man lange unterschätzt, in der naiven Annahme, dass er zu beeinflussen sei. Merkels Mitbringsel, eine Karte von Trumps deutschen Vorfahren, sei viel zu spät gekommen. Auch Macron habe sich an den US-Präsidenten geradezu rangeschmissen. John Kornblum erkennt, dass man gerade erst lerne, mit diesem Präsidenten umzugehen. Die Besuche der beiden europäischen Staatsoberhäupter wertet er jedoch positiv. Erst kam mit Macron, der „Mitnarzisst“, und dann Merkel, die meist respektierte Politikerin der Welt. 

Wer schützt Europa?

Dieter Kempf fasst die möglichen Konsequenzen der Strafzölle in einfachen Worten zusammen: „America first ist nur America only!“ Für Altmaier werde ebenfalls nicht mit Waffen, sondern Dekreten geschossen. Jürgen Trittin sieht im Angriff die neue Verteidigung. Seit China mit Gegenzöllen reagiert hat, fänden zwischen den Ländern muntere Verhandlungen statt. Der Grünen-Politiker mahnt ebenfalls an: „Trump hat einen wunden Punkt getroffen.“ Durch zu geringe Binnennachfrage in Europa, gäbe es keinen Handelsausgleich. Wir müssten erstmal unsere eigenen Hausaufgaben erledigen. Der Wirtschaftsminister widerspricht, aber er wolle da nicht streiten. „Doch!“, schallt es ihm aus der Runde entgegen.

Und das ist das wirklich Spannende an dieser Talkshow, um jede Meinung wird gekämpft. Mal sind sich die Gesprächspartner einig, dann streiten sie sich wieder. Aber in jedem Disput werden die Probleme der amerikanisch-europäischen beziehungsweise deutschen Beziehungen deutlicher. Probleme, für die früher – so schien es – allein Donald Trump verantwortlich gemacht wurde. Etwas hat sich im Tonfall gegenüber dem amerikanischen Präsidenten geändert: Er wird jetzt ernst genommen.

John Kornblum analysiert, dass China der neue erste Handelspartner Europas werden wird. Aber hier hätten die Europäer ihre außenpolitische Sicherheitsstrategie vergessen. Wer schütze sie, wenn die USA nicht mehr da sind? Jürgen Trittin will transnationale Beziehungen, „wie wir es gewohnt sind.“ Und das klingt dann doch sehr naiv. Kornblum entgegnet, dass Deutschlands Handelsüberschuss schon lange als unfair empfunden werde. Jetzt, 25 Jahre später, nimmt Trump das nicht mehr hin und erreicht mit Härte mehr als jeder Präsident vor ihm. Hoffmann erkennt das an, jedoch nur kurzfristig. Auf lange Sicht werde sich davon nichts auszahlen.

Es bleibt spannend

Dieter Kempf mahnt ebenfalls an, dass man mit Strafzöllen keine Wirtschaft entwickeln könne. Statt zum Präsidenten suche er momentan die Nähe zu den Gouverneuren der US-Bundesstaaten. Der ehemalige US-Botschafter sieht genau darin ein Problem, denn: „Für Trump ist Egopflege Respekt.“ Die Führungsrolle liege noch immer bei Merkel, obwohl die Franzosen in Washington das Gegenteil erzählen würden. Die EU müsse strategischer auf die USA zugehen. Jürgen Trittin sieht das kritischer. Für ihn ist das große Problem das mögliche Aufkündigen des Irandeals. Denn was passiert dann? Der Iran wird Uran anreichern und mit ihm seine Nachbarn Saudi-Arabien und Ägypten. Für dieses Szenario hätten wir in Deutschland noch keine Antworten gefunden. Da die Amerikaner in diesem Bündnis den Konsens verlassen hätten, bräuchten wir neue Partner wie Russland oder China.

Auch die ehemalige Iran-Korrespondentin Christine Hoffmann stellt fest, dass sich die EU in eine Position zwischen den USA und Iran manövriert haben. Und das obwohl der Iran nicht mit sich wird verhandeln lassen. „Die USA sind unser Freund“, sagt Altmaier. Das gelte unabhängig davon wer Präsident ist, denn wenn es brenzlig werde, sei auf das Land Verlass. Kornblum ergänzt, die negative Haltung gegenüber dem Abkommen speise sich aus dem Verhalten des Iran gegenüber Israel. Trittin wirft ein: „Wieso gilt das nicht für Saudi-Arabien?“ Das sei laut Kornblum jedoch eine dumme Frage, Obama habe das Abkommen nicht gut genug verkauft. Donald Trump gehe deswegen jetzt dagegen vor. Einig wird sich die Runde nicht mehr. Und so darf man gespannt sein, wie Trump in einem weiteren Jahr beurteilt werden wird. 

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Marie Werner | Mo., 30. April 2018 - 10:59

nun lehne ich mich tiefenentspannt zurück! War doch vollkommen klar, dass jetzt alles zurück kommt. Da haben die deutschen Politiker und Mainstream Medien wieder einmal "gemeinsame Hetze" von Anfang an gegen Donald Trump betrieben. Bin ich froh, dass wir es hier mit einem Visionär zu tun haben, der selbstverständlich seine Wahlversprechen umsetzen geht- im Gegensatz zu dem deutsch-europäischen Politiker-Boot, welches nach wie vor nicht weiß, wo es hinsteuern soll, aber immer schön groß die Moralklappe offen hat.
Vielleicht wächst endlich die Erkenntnis, „vor der eigenen Türe zu kehren…"

Sehr guter Beitrag. Ich kann die Arroganz der Medien und Politiker auch nicht verstehen. Was hat Deutschland oder Europa zu bieten?
Totalverschuldung, Massenentlassungen bei Banken und Autoindustrie -Opel-
erbärmlicher Zustand der Bundeswehr, eine total verfehlte Flüchtlingspolitik,
keine langfristige, politische Strategie usw.

Gerdi Franke | Mo., 30. April 2018 - 11:10

Merkel und Macron haben sich und die EU blamiert. Weil sie sich aus Wichtigtuerei von Trump an der Nase herumführen ließen. Und Altmaier träumt von der Vergangenheit. Deutschland ist für die USA schon lange kein Freund mehr mit Recht auf besondere Beziehungen. Es ist ein Wirtschaftspartner wie viele andere. Und da sollte sich die deutsche und europäische Politik endlich der Realität stellen! Und mit Altmaier habe ich in solchen Runden ja immer Probleme. Er redet viel und sagt nichts!

Eugene Prince | Mo., 30. April 2018 - 11:18

"John Kornblum erkennt, dass man gerade erst lerne, mit diesem Präsidenten umzugehen. (...) und dann Merkel, die meist respektierte Politikerin der Welt."

Kornblum bleibt ganz der Senior-Diplomat, liest er doch auch die "Heimatpresse":

Die "Washington Post", die zu Clinton-Zeiten in Merkel noch die Retterin der westlichen Welt gesehen hat, schreibt, dass Merkel das schwächste Glied in Europa sei und mit ihrer Passivität eine Schwächung der westlichen Allianz darstelle.
https://www.washingtonpost.com/news/democracy-post/wp/2018/04/27/angela…

Und "Politico" bemerkt nur trocken:
"A desperate Merkel gets trumped"
https://www.politico.eu/article/a-desperate-merkel-gets-trumped/

Hubert Vogel | Mo., 30. April 2018 - 11:18

es zeigt sich mal wieder ganz klar:
diese Sendungen, ob Will, ob Maischberger,
ob Illner oder Plasberg , es ist schade um den verbrauchten Strom.
Der Beste ist jedoch zweifellos der Experte für Wirtschaft- und internationale Politik J. Trittin!!
Die Auswahl der Teilnehmer gleicht häufig einem Mysterium. Der dann darauf folgende Auftritt
einem Panoptikum.

Marianne Schad | Mo., 30. April 2018 - 18:31

Antwort auf von Hubert Vogel

ich höre und sehe mir die besagten Damen mit ihren Gästen auch nicht mehr an.

Wolfgang Tröbner | Mo., 30. April 2018 - 11:26

Ich bin immer wieder sprachlos, dass der Begriff "Strafzölle" ohne Widerspruch in deutschen Medien verwendet wird. Während die Einfuhrzölle der USA im Durchschnitt bei 3,5% liegen, betragen die der EU 5,2%, also deutlich mehr(http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/handelsstreit-eu-fordert-daue…). Bei der gestrigen Runde wurde zwar ausführlich über eine mögliche Antwort der EU auf die geplanten Zollerhöhungen der USA diskutiert. Die naheliegende Antwort, nämlich ein Absenken der EU-Einfuhrzölle auf das Niveau der US-Zölle, kam nicht zur Sprache. Die Frage ist also, wer eigentlich protektionistisch agiert. Immerhin konnte sich der eine oder andere der Runde dazu durchringen, zuzugeben, dass Trump mit einigen seiner Forderungen nicht ganz unrecht hat. Dazu gehört auch, dass sich die Deutschen zwar gern von den USA militärisch beschützen lassen, selbst aber kaum etwas dazu beitragen wollen. Es wäre Zeit für mehr Ehrlichkeit

Der Begriff "Strafzölle wird meiner Ansicht nach nicht nur ohne Widerspruch verwendet, sondern als Propagandawort, um die von Ihnen geschilderten Ungereimtheiten in der Zollerhebung zu verschleiern. Die EU und Deutschland erheben schließlich nur Feundschaftszölle!

Peter Lieser | Mo., 30. April 2018 - 11:56

Im Westen nix Neues. Am schlimmsten Altmeier, selbst wenn Merkel einen fahren läßt, würde Altmeier behaupten, sie hätte einen neuen Antrieb für PKW und Flugzeuge erfunden und alle Energieproblem dieser Welt sind gelöst. In Erinnerung ist mir geblieben was Kornblum gesagt hat, die USA sind der einzige Freund den Deutschland auf dieser Welt hat - oder besser gehabt hat. Auch Dank solcher Moderatoren wie Frau Will !

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 30. April 2018 - 11:56

Beziehungen naiv?
Nur weil Trittin nicht Transatlantisch sagte?
Ich möchte wieder gute Beziehung zu Russland, die zu den USA werden sicher nicht zu kurz kommen, Dafür sorgen schon die Amis.
Frau Merkel ist m.E. eher mittlerweile die meistgefürchteste Politikerin der Welt, nicht, weil sie evtl. gerne mal in Kriege marschierte, die sie als gerecht empfindet, sondern weil sie durch eigene "Himmelfahrten" gerne auch Chaos auslöst.
Ich denke nicht, dass Deutschland als noch so wichtig wahrgenommen wird, höchstens insofern es als ein seitens der USA zweimal besiegtes Land NICHT auf Augenhöhe akzeptiert wird.
Das hatte Schröder geändert und an ihn möchte ich wieder anknüpfen oder wollen wir uns mal über US-amerikanische Fehltritte unterhalten?
Also werter Mr. President, RESPEKT, wenn nicht vor Merkel, dann vor Deutschland.
Schön wäre es, wenn unser Wirtschaftsminister einen guten Weg fände für die Strafzölle, die man doch evtl. als atmende Regularien auf Augenhöhe werten kann?

Cecilia Mohn | Mo., 30. April 2018 - 12:01

Ich habe Trump von Anfang an ernst genommen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 30. April 2018 - 20:15

Antwort auf von Cecilia Mohn

dass er, allerdings nach den m.E. unumstößlichen Vorarbeiten von Obama, ihr nächster Präsident wird.
Hillary Clinton ist für mich die Dame mit dem Satz "We came, we saw, he died" so wie übrigens Mrs. Albright der ...irakische Kinder nicht über die Massen bedenkenswert waren.
Sie hat es zurückgenommen, aber mit solchen Frauen kann ich nichts anfangen.
Trump wirkte wie ein ausgesprochener Familienmensch auf mich UND sexuell nicht verklemmt.
Ich habe schon darauf gesetzt, dass er Obama seine Würde lassen würde.
Hillary Clinton liess sie aber Trump evtl. nicht.
Politische Cleverness honoriert Trump sicher, obwohl ich einen anderen Politikstil bevorzuge.
Aber in Deutschland stand er auch nicht zur Wahl.
Verwandt gefühlt habe ich mich ihm, als er von Merkels Politik irgendwie irritiert schien.
Ich glaube nicht, dass er jemals ein Haus hätte bauen können, wenn er zuerst mit dem Dach begonnen hätte.
Die Gefahr eines kleines Atomkriege ist aber gegeben mit Trump, wie auch mit HC/USA.

wolfgang spremberg | Mo., 30. April 2018 - 12:02

da waren sich Medien und Politik einig, das der Konzernchef, Sieger der US Präsidentschaftswahlen und jetzige US Präsident Donald Trump ein dümmlicher, eitler Trottel ist. Und jetzt ?
Mit" Strafzöllen" schießt sich Donald ins eigene Knie ? Und darum machen wir das jetzt evtl. auch ? Lustich....lustich.

Jürgen Lehmann | Mo., 30. April 2018 - 12:10

"Die Stärke der Moderatorin Anne Will an diesem Abend".
Schön, dass A.W. auch einmal eine Stärke gezeigt hat.

„an der Schwelle eines nuklearen Wettrüstens.“
Hier stehen wir schon lange. Es ist nur die Frage wer hat begonnen und wie endet es?

„das transatlantische Verhältnis“.
Wird zu hoch angesetzt. Wir können auch wirtschaftlich überleben, wenn andere Wege gegangen werden.

„Wer schützte sie, wenn die USA nicht mehr da sind“?
Die USA haben bis jetzt nichts geschützt, aber viel Unruhe durch falsche Kriegspolitik erzeugt.

„bräuchten wir neue Partner wie Russland oder China“.
Diese Partner haben wir bereits. Die wirtschaftlichen Beziehungen müssten nur ausgebaut und nicht durch Sanktionen behindert werden.

„Die USA sind unser Freund“
Eine Aussage die politisch immer wieder hervorgehoben wird, aber ohne jede Aussagekraft ist.

Trotz allem auch nur eine Diskussion von viel zu vielen.

Bin ganz bei ihnen. Die Welt hat hat sich weitergedreht nur die EU und wir sind vor 12 Jahren stehen geblieben oder haben uns ganz willfährig und unterwürfig sogar rückwärts wieder in den kalten Krieg treiben lassen.

Der in den letzten 5 Jahren hochgekochte kalte Krieg ist das Gift dass die Beziehungen international blockiert. Wir sollten uns aus den Streitereien der USA mit Russland raus halten und normale Beziehungen zu Russland pflegen und wenn Sanktionen angesetzt werden auch mal darüber nachdenken wer die eigentliche Hauptlast dieser Sanktionen trägt - bisher waren WIR das und was sollte das bringen?
Die Sanktionen sind angesichts des Verhaltens unserer "guten" Partner ein Witz. Saudi Arabien führt einen hier medial komplett ignorierten blutigen Krieg gegen Jemen und bekommen als Reaktion nicht etwas Sanktionen - nein die bekommen zur Belohnung unsere Leo2!
Also wenn schon Sanktionen gegen Russland dann aber bitte ehrliche Sanktionen nach gerechten Massstäben und vor allem welche die derjenige der diese fordert auch selbst mit trägt und nicht nur andere bluten lässt.

Sebastian Wagner | Mo., 30. April 2018 - 13:51

Viel Tinte für nichts - mehr kann man zu dem Artikel leider nicht sagen. Warum seine Zeit damit vergeuden, infoarme Talkshows des öffentlich rechtlichen Staatsfunks mit den immergleichen Dauergästen und Politikdarstellern zu analysieren? Warme Luft von unglaubwürdigen Gestalten sonst nichts - und abgestimmt bis zur letzten Sekunde. Lohnt doch gar nicht darüber zu berichten. Ein Märchenonkel und ein Wirrkopf spielen sich gegenseitig den Ball zu - wie aufregend!

Ernst Laub | Mo., 30. April 2018 - 15:28

Da kommt der Enkel eines ausgebürgerten Militärdienstverweigerers aus der Pfalz und wird US Präsident, obwohl die gesamte BRD-Nomenklatura Clinton und Obama – auch mit BRD-Steuergeldern - unterstützte. Die Empörung der unter ihrem „Deutschtum“ so schrecklich leidenden antifaschistischen Enkel und Urenkel aktiver und passiver Nazis über den irgendwie in fast jeder Beziehung typisch deutschen Trump war natürlich vorauszusehen. Ich freue mich schon auf die Show, die Frau Merkel und die andern Trump Buster aus Berlin und der Provinz in Kallstadt abziehen werden, sofern der US Präsident überhaupt dort erscheinen wird…… Langsam zeichnet sich nämlich ab, was man schon lange ahnte: Trump ist für sich alleine gewiefter als die ganze BRD-Führungsclique zusammen.

Heinrich Jäger | Mo., 30. April 2018 - 15:37

sich diese Sendungen eigentlich noch an,ist doch die pure Verschwendung von Lebenszeit .Ich empfinde es als Provokation, das die von mir eingetriebenen Zwangsgebühren zum Teil für diese unsinnigen Labersendungen ausgegeben werden.

Karl Kuhn | Mo., 30. April 2018 - 16:00

Ich glaube nicht, dass sich die Einschätzung von Trump geändert hat. Was ich aber glaube, ist, dass Amerikas Außenpolitik wesentlich von Verteidigungsminister James Mattis bestimmt wird. Damit wäre Korea zu erklären. Wer die Strategie beim Zollkrieg bestimmt, ist mir nicht bekannt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine erratische Figur wie Trump so etwas weitgehend allein gebacken bekäme.

Günter Fischer | Mo., 30. April 2018 - 16:43

... muss sich nicht wundern, dass der, dem das gefällt, innen das Licht löscht.
In Anlehnung an einen altenSpruch:
Wer solche Führungkräfte hat - gleichgültig, ob man diese Präsident /Kanzler (sorry ... in) nennt, muss sich nicht wundern, wenn man drin bleibt.
Anstatt sich Tausende € Steuergelder für 2,5-h - Labern mit ca. 20 Leuten bei Trump leistet, wird hoffentlich vom Bundesrechnungshof zur Kasse gebeten wie WE-Inhaber bei GEZ.
Da muss man sich vom Oettinger anhören, dass man überlegen müsse, welche Waren mit Gegenzöllen bedacht werden.
Wenn das heute noch nicht klar ist, sollte man sich das Lehrgeld wiedergeben lassen. Wer solche Trümpfe dort hat und Farben wie Polen und Ungarn in der Hinterhand, der wird mit dickem Skat jeden Grand in Vorhand verlieren.
Es muss doch in den letzten 15 Monaten jedem klar geworden sein, dass dem Möchtegern in Übersee eine Rechnung zu präsentieren ist, die ihm die Auswirkungen seiner Drohungen im Halse stecken bleiben lassen.

Günter Fischer | Mo., 30. April 2018 - 16:53

... habe ich gelesen bei Marie Werner | Mo, 30. April 2018 - 10:59.
Darauf muss man erstmal kommen - Gratulation.
Wieviel bekommt man für solche Werbung ?

Wenn damit gemeint sein sollte, dass das Trump-sche Verhalten eigentlich von ihm als Weckruf für die EU und Deutschland zu verstehen ist, dann schalte ich meinen Sarkasmus ab.
Denn erstens hat es nicht geklappt, weil man ja noch glaubt, dass mit dieser weichen Tour etwas funktioniert. Das ist ein ganz kalter Monopolkapitalismus, schlimmer als der vor der Maschinenstürmerei in Manchester.
Macht es wie die Cecilia Mohn und nehmt diesen Trump ernst, denn genau so hat der seine Milliarden gemacht, gegen die, was er jetzt als toll verkauft, nämlich die Menschen.
Da will ich nicht über seine ganzen kleinen Übel wie Affären, Sexismus und anderen Betrügereien reden. Einfach nur seine Gier ernst nehmen, denn keiner sollte glauben, dass die Familie Trump das selbstlos macht.
Selbst Melania hat kürzlich nach seiner Hand gesucht.

Karin Zeitz | Mo., 30. April 2018 - 17:22

singt Reinhard May in einem seiner schönsten Lieder. Zu spät merken auch die deutschen Politiker und sogar Talkmaster und Journalisten, dass man mit dem Trump-Bashing einen Fehler gemacht hat. Man hat diesen Mann von vornherein unterschätzt und für dumm verkaufen wollen. Jetzt ist die Not groß und man ist auf seine Gnade angewiesen. Genauso werden die Vorgenannten ihre Fehler in der Migrationspolitik und beim Umgang mit dem politischen Islam erst merken, wenn einmal zu spät ist.

Romuald Veselic | Mo., 30. April 2018 - 19:00

mit Wasserkopf. Politisch und militärisch ein Zwerg, dessen Soldaten, abgesehen von wenigen Spezialeinheiten, sich selbst nicht erwehren können, so mies ist deren physische/mentale Kondition. Deutschland hat bislang Glück gehabt, mit Freunden umgegeben zu sein, deren Streitkräfte auch diesen Namen verdienen und den wahrscheinlichen Feind auf Distanz halten.

Philipp Rebmann | Mo., 30. April 2018 - 19:24

Was deutsche Ordoöinerale und Wirtschatspoltiiker aus Reihen der CDU/CSU selbst gegenüber konservativen französischen Wirtschaftspatrioten brüsk abwiesen und als Teil mangelnder mediterraner Disziplin abzukanzeln pflegten, auf einmal als Verhandlungsgegenstand geduldet, sofern von den USA vorgebracht. Diese Blösse sehr sehr peinlich, kein Wunder, dass Deutschland noch weniger selbst von europäischen Kleinstaaten ernstgenommen wird, die uns wegen mangelnder Schärfe in der Integrationspolitik und im Schutz Oppositioneller vor den Geheimdiensten deren Heimländer bereits vielfach zurecht kritisieren

Gregor Kühn | Mo., 30. April 2018 - 20:15

So langsam wird die ganze Peinlichkeit und Niveaulosigkeit der europäischen und insbesondere der deutschen Politamateure gegenüber Trump offenbar. Was für eine Groteske wird das sein, wenn unser Bundespräsident bei dem von ihm so titulierten Hassprediger aufschlägt. Unsere politische "Elite" sind Meister der wohlklingenden Worthülsen - aber wenn wir sie an ihren Taten messen, werden diese verbalen Schwergewichte federleicht. Und ich warte immer noch darauf, ob Hr. Schwennicke, dessen unsäglicher Flammenwerferartikel über Trump unvergessen ist, sich zu einer - nachdem sich ja nun die Korea-Katastrophe ins Gegenteil verkehrt hat - realistischeren Einschätzung der Politik Trumps durchringen kann.

Paul Liesner | Mo., 30. April 2018 - 22:33

Fast anderthalb Jahre hat es seit Trumps Wahl gedauert, bis es der deutschen Staatsjournallie nun allmählich dämmert, dass Trump nicht der Volltrottel ist, den die Medienmeute allzugerne in ihm gesehen hätte.
Nun sitzen sie da, unsere verwirrten Politdarsteller und haben nicht einmal einen Plan, wie sie auf die anstehenden Handelssanktionen reagieren wollen. Mehr Versagen ist kaum noch denkbar. Man kann nur hoffen, dass der kommende Handelskonflikt für immer mehr Menschen ein Augenöffner sein wird. Dass immer mehr sehen, wie nackt die hiesigen Möchtegern-Kaiser in Wahrheit sind. Denn so kann man Merkels USA Reise auch sehen: Im Hosenanzug hin und nackt zurück!

Ben Hendrik | Di., 1. Mai 2018 - 10:04

Das Thema in der Überschrift erfassen, dann die Kommentare studieren, das spart Zeit und reicht schon der Wirklichkeit näher zu kommen.

Dieter Zorn | Di., 1. Mai 2018 - 11:23

Trump, Merkel und Macron betreiben Interessenpolitik. Mehr nicht. Die Mainstreammedien versuchen das zwar hinter dieser infantilen und am Ende auch infamen Personalisierungs-Show zu verstecken, aber es bleibt eine Tatsache. Die USA sind ein deindustrialisiertes Land, das jeden Tag drei Milliarden Dollar aus dem Ausland braucht, um überleben zu können. Trump glaubt nicht daran, dass das ewig so weiter gehen kann und will das Land wieder industrialisieren sowie mehr finanzielle Beiträge von den Partnern zur NATO haben. Um ersteres zu erreichen, muss er tatsächlich für fairen Handel sorgen. Deshalb ist das Geschrei gegen Trump in Deutschland besonders gross, weil wir bisher der Hauptprofiteur amerikanischer Politik waren: Der Euro unterbewertet, die Zollschranken relativ hoch und der Beitrag zur NATO gering. Klar, dass derjenige der das umkehren will, in Deutschland der Teufel in Person ist. Etwas mehr Klarheit und Wahrheit wören besser, auch für die Journaille .

Günter Jäger | Di., 1. Mai 2018 - 12:01

Sehr interessanter Beitrag. Ich hätte da eine Frage:
Warum werden in den Medien die Zölle der USA "Strafzölle", und die der EU "Schutzzölle" genannt?
Auch hier haben wir es erneut mit gezielter Manipulation im Sinne des EU-Systems zu tun, oder etwa nicht?

Maria Bohm | Di., 1. Mai 2018 - 23:30

Trump sagt, was er denkt und was er vorhat. Ganz undiplomatisch und direkt. Das macht seine Politik transparent. Wunderbar. Würde ich mir auch für Deutschland wünschen. Außerdem ist er meines Wissens kein Logenbruder und handelt demnach "selbständig", so weit es ihm möglich ist. Das ist wohl die Hauptsünde überhaupt.